Hallo Wolfgang,
nachdem ich mich wieder abreagiert habe, hier nun eine sachliche Antwort auf deine gewagte Interpretation, welche sich auch nicht daran stört, dass dir Juden anderes erzählt haben.
Anstoß nimmt (der jüdische Rechtsprofessor Arthur) Green vor
allem daran, daß Lewin die in Aussicht genommene Tötung
palästinensischer Angehöriger mit dem Gebot der Thora zu
Auslöschung bestimmter Völker zu rechtfertigen versuch. Wer so
argumentiere, der schände den Namen Gottes.
Dieses bedeutet für einen Juden, dass die Herleitung aufgrund der Torah hier nicht statthaft, wie heissen, nicht möglich ist.
Bestürzt und schockiert äußerten sich dagegen zahlreiche
jüdische Vertreter. (…) Israel bemühe sich, die Zahl
unschuldiger Opfer möglichst gering zu halten und, wenn
möglich, den Tod Unschuldiger zu vermeiden, sagte ein Sprecher
des israelischen Konsulats.
Ja.
Nathan kommentierte einen Vorschlag (des Rechtsprofessors
Dershowitz, stattdessen palästinensische Dörfer zu zerstören)
mit den Worten, dieser komme dem Versuch gleich. „Gehirntumore
mit Aspirin zu behandeln“.
Ja. Wie kommst Du nun bei all’ diesen Gegenstimmen auf die Idee, es gäbe einen jüdischen Plan (und sei es in der Tora) so zu handeln?
Jetzt bist Du dran mit Wegerklären.
Was soll man daran nun wegerklären. Im Judentum kann jeder denken und sich äussern. Das nennt man bei uns Diskussion und wir halten das für notwendig um eine gute und gerechte Lösung zu finden. Dabei werden auch Gegenpositionen eingenommen.
Übrigens, wenn ich öffentlich (und sei es im Ausland) sagen
würde, daß z.B. unsere albanische Minderheit in Deutschland,
aus welcher sich bekanntlich besonders gewalttätige Verbrecher
rekrutierten, mit Krebstumoren gleichzusetzen und der
präventiven Ermordung zuzuführen sei, dann würde man mich zu
recht ins Gefängnis werfen, statt so einen Vorschlag als
legitimen und relevanten Diskussionsgegenstand öffentlich
renommierter Akademiker aufzufassen.
Diese Interpretation kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Davon abgesehen (wir reden ja hier auch über jüdische Sichten) passt dein Vergleich nicht und alle Beteiligen (siehe oben) würde hier sicherlich ganz anders argumentieren. Wir denken halt im Besonderen. Das ist vielleicht etwas ungewohnt, aber wir leben damit schon recht lange und recht gut.
Schalom,
Eli