Wie kann man denn jemandem etwas beibringen, ohne ihn
gleichzeitig zu erziehen?
Ganz einfach: Wissensvermittlung und Erziehung sind verschiedene Paar Schuhe. Ich hatte noch Eltern und Grosseltern die sich gekuemmert haben und sich dafuer interessiert haben was ich in meiner Freizeit so treibe und die ggF. gesagt haben „Tu das nicht!“ und dies ggF. auch durchgesetzt haben. Ich fand es damals Mist, aus heutiger Perspektive sehe ich, dass das so verkehrt nicht war.
Aber zu Soldaten. - Im Kaiserreich und im Dritten Reich
sollten Spielzeuge wie Schwerter (bzw. Puppen) auf die spätere
Aufgabe vorbereiten, das weiß ich genau.
Ich halte im Kaiserreich, im Dritten Reich und in vielen anderen „Reichen“ Propaganda fuer viel gefaehrlicher als eine Holzwaffe. Wenn man von klein auf vermittelt bekommt, dass der potentielle Feind (der Franzose, der Englander, der Russe, der Deutsche, der Kommunist, der Kapitalist) eigentlich ein Unmensch ist, hat man auch keine Hemmungen diesen zu toeten wenn es sein muss. Das ist das gleiche Schema wie bei einem solchen Taeter ueber den wir reden - man ist ueberzeugt Gutes zu tun indem man jemanden toetet.
Das eigentliche Paradoxon ist: Spielzeugpistole mit 5: pfui, 3d-Shooter mit 16: pfui, mit 18 mit einer G36 durch den Schlamm robben: das muss so.
Hier ist das eigentliche Problem. Schützenvereine sorgen
dafür, dass Waffen in die Zivilbevölkerung gelangen.
das ist doch genauso eindimensional gedacht, wie die „Killerspiel-Forderung“ und nachgerade genauso absurd wie der „Vorschlag“ von Anwar. Wenn man die Idee konsequent weiterdenkt, kann man auch zu dem Schluß kommen, daß man durch die Abschaffung von Schützenvereinen oder deren „Ab 18ifizierung“ wieder neue Einzelgänger schafft, die aus lauter Einsamkeit ganze Familien auslöschen.
Wenn ein Sportschütze Quelle der Waffen ist, ist nicht der Schützenverein schuld, sondern der Schütze, der die Waffe nicht vorschriftsmäßig verstaute. Wenn ein Jugendlicher auf den Gedanken kommt, mal zünftig um sich zu ballern, ist nicht der Schützenverein oder Counter Strike (was ich mir spaßeshalber nachher übrigens kaufen werde) schuld, sondern die Persönlichkeitsstruktur des Jugendlichen und genau hier ist die Stelle, an der angesetzt werden muß.
Hat der Typ einfach nur einen an der Klatsche, bildet er sich seine isolierte Stellung ein oder ist er tatsächlich isoliert, hat er sich letzteres vielleicht irgendwann mal freiwillig ausgesucht und kommt nun aus der Rolle nicht mehr raus usw. usf.?
Waffen gab es immer schon, die Gewalttaten an Schulen sind aber ein relativ junges Phänomen. Gewalttätige Computerspiele gibt es im übrigen auch nicht erst seit 1993 (Doom I) sondern seit Mitte der 80er (witzigerweise wird übrigens Midi-Maze bei Wikipedia als Ego Shooter geführt). Wären Computerspiele wie Doom und Nachfolger einziger oder zumindest wesentlicher Auslöser derartiger Aktionen, wären sie nicht so selten, wie sie nun einmal sind. Wesentliche Ursachen müssen also woanders liegen.
Auch das Bundestagsgutachten hat sich über die Effizienz eines deutschen Alleingangs Gedanken gemacht. Um die grundsätzliche Eignung einer Verbotsregelung zu untermauern, schlägt es vor, „auch eine Regelung zur Zugriffsbeschränkung für Internetseiten mit entsprechenden Inhalten zu erlassen“ und trotz jahrelanger Debatten über Sinn und Grundrechtsverträglichkeit von Zwangsfiltern über derartige Methoden neu nachzudenken. Aufgegriffen hat die Fraktionsvize der Union im Bundestag, Katherina Reiche, laut einem Bericht des Senders N24 diesen Hinweis teilweise mit ihrem Vorschlag, dass Provider Netzinhalte vorauseilend überwachen und verdächtige Inhalte anzeigen sollten: Sie finde es an der Zeit, „die Internet-Anbieter zu verpflichten, bei bestimmten Stichworten die zuständigen Behörden zu informieren“.
Und wer an dieser Stelle glaubt, das Suchbegriffe wie „Counterstrike“ oder „Doom“ die enzigen bleiben sollen, bei denen Behörden informiert oder Inhalte gefiltert werden muss schon naiv sein.
Die Chinesen machen sowas auch - allerdings mit etwas anderen Stichworten.
Dieser Beitrag enthält übrigens nur sehr wenig Ironie -
Nur Amokläufe, Massaker? Gibt es bestimmt auch in Frankreich
(sowas kommt dann auch in Deutschland in den Nachrichten) aber
eben auch nicht mehr als hier, obwohl jeder Depp sich eine
Knarre kaufen kann.
das ist hier auch leicht, zu leicht. Aber Du hast Recht, die drei Amakläufer wären wohl auch mit einem Waffenverbot nicht aufzuhalten.
Trotzdem gehören Waffen nicht in die Wohnung.
das ist doch genauso eindimensional gedacht, wie die
„Killerspiel-Forderung“ …
Stimmt! Mir ging es vor allem daraum zu zeigen, wie einseitig und geheuchelt manche Politikerforderungen sind.
Wenn ich dich frage, was gesellschaftlich gefährdernder ist, brutale Computerspiele oder Waffen in Bürgerhand, tippe ich auf Letzteres.
Erinnerst du dich noch an den Jugendlichen, der diesem Sommer in Berlin mit einem Messer wahllos auf Passanten eingestochen hat? Denkst du, dass das Messer die Waffe seiner Wahl war?
Sebastian hatte ein Kleinkalibergewehr, eine Vorderladerpistole(!) und einige selbstgebastelte Rauchbomben. Denkst du, er hätte nicht ein militärisches Sturmgewehr und echte Handgranaten bevorzugt?
Bei den letzten beiden Amokläufern davor in Deutschland sind die Jugendlichen an die Waffen von Vater und Großvater gelangt.
Bemerkenswerterweise kamen von den gleichen Politikern, die schon damals vehemnt gegen „Killerspiele“ wetterten, keine Forderungen, zur Abschaffung von Schützenvereinen oder stärkerer Reglementierung von Jagdwaffen. Das ist auch verständlich, in den Schützenvereinen und bei den Freizeitkillernjäger findet sich nun mal viele konservative Wähler.
Würde mich interessieren wie der Wald aussehen würde ohne die
Killer.
Da gäb’s dann Wölfe und Bären… huch wär’ das schlimm!
Und insbesondere wäre der Wald völlig verbissen, weil Wölfe und Bären üblicherweise den Menschen meiden… und bei einer hohen Bevölkerungsdichte halt sich ziemlich wenig Wölfe und Bären im Wald rumtreiben.
das Problem mit dem Verbiss liegt unter anderem daran, dass das Rotwild in Winter gefüttert wird. Der Zweck ist es, genug abzuballern zu haben. Außerdem gibt es ja hauptberufliche Jäger. Ich halte das Töten von Tieren aus Spaß an Freude für ethisch bedenklich.
das Problem mit dem Verbiss liegt unter anderem daran, dass
das Rotwild in Winter gefüttert wird. Der Zweck ist es, genug
abzuballern zu haben. Außerdem gibt es ja hauptberufliche
Jäger. Ich halte das Töten von Tieren aus Spaß an Freude für
ethisch bedenklich.
Hm…
um jetzt nicht böswillig zu argumentieren… aber Jäger sehen vieleicht das Abballern von Menschen in Pixelform am Computer als ethisch bedenklich.
–> Alles was man macht, kann für andere „ethisch bedenklich“ sein.
Ist nur interessant, wie man doch sich selbst als ethischen Standard setzt
Und jetz sagen wir mal „ballerspieler“ vehement verteidigt und eine andere Bevölkerungsschicht (paar 10 000) mal so durch die Blume als „Mörder“ abqualifiziert.
Kommunikation ist alles
Den habe ich -irgendwie passend- gestern per mail bekommen:
Grosse Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste.
Alle fragen sich wer denn nun da drauf steht.
Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen und geht zum Bären und fragt ihn:„Sag mal Bär, steh ich auch auf deiner Liste?“
„Ja,“ sagt der Bär „auch dein Name steht auf der Liste.“
Voll Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach 2 Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden.
Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt. Der Keiler ist der erste dem der Geduldsfaden reisst und der den Bär aufsucht um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste stehen würde.
„Ja“ antwortet der Bär „auch du stehst auf der Liste“.
Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn fand man nach 2 Tagen tot auf.
Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus. Nur der Hase traut sich noch den Bären aufzusuchen.
„Bär, steh ich auch auf der Liste?“
Ja, auch du stehst auf der Liste"
„Kannst du mich da streichen?“
„Ja klar, kein Problem“
–> Alles was man macht, kann für andere „ethisch
bedenklich“ sein.
Ist nur interessant, wie man doch sich selbst als ethischen
Standard setzt
Und jetz sagen wir mal „ballerspieler“ vehement verteidigt und
eine andere Bevölkerungsschicht (paar 10 000) mal so durch die
Blume als „Mörder“ abqualifiziert.
Der Unterschied mag darin liegen, dass "Killer"spieler spielen, wie der Name sagt. Die anderen töten real.
–> Alles was man macht, kann für andere „ethisch
bedenklich“ sein.
Ist nur interessant, wie man doch sich selbst als ethischen
Standard setzt
Und jetz sagen wir mal „ballerspieler“ vehement verteidigt und
eine andere Bevölkerungsschicht (paar 10 000) mal so durch die
Blume als „Mörder“ abqualifiziert.
Der Unterschied mag darin liegen, dass "Killer"spieler
spielen, wie der Name sagt. Die anderen töten real.
Tja, und wat nu? Wusste nicht, dass Jäger speziell andere Menschen aus niedrigen Beweggründen töten?
Wie gesagt: Selbst ist der ethische Standard! und alle anderen Ansichten sind naturgemäß völliger Unfug, denn meine Ansicht ist ja die einzig Richtige, das ist doch offensichtlich.
ich bin selber counter strike spieler und denke das ich so am besten für ein urteil qualifiziert bin.
wenn ich „cs“ „zocke“ ist das genauso wie wenn ich einen renn simulator spiele, es fordert reflexe, kombination und skill (können) cs ist ein spiel, durch und durch! Es hat keinerlei einfluss auf niemanden den ich kenne (die spielen) > es ist reine freizeit beschäftigung und leitet definitiv nicht zum töten an.
wenn jemand amok läuft ist das auf seine absolute hilflosigkeit zurückzuführen, das muss man sich mal klar machen; der betroffene steigert sich da rein und denk nicht mehr realistisch; er weiß das es keinen sinn macht!!!
hey das stimmt schon. aber wo soll man bei so jemandem ansetzen? was hättest du gemacht wenn du bastian bosse hättest helfen sollen? wie wärst du auf ihn zu gegangen???
ich denke allen sollten froh sein das er nicht in frankfurt oder einer anderen metropole aufgewachsen ist weil dort wäre er ziemlich sicher noch an richtige waffen gekommen, nicht an kleinkaliber und historische pistolen.
Und jetz sagen wir mal „ballerspieler“ vehement verteidigt und
eine andere Bevölkerungsschicht (paar 10 000) mal so durch die
Blume als „Mörder“ abqualifiziert.
du mißverstehst mich in einem Punkt. Ich hätte keine Probleme damit, wenn Egoshooter-Spieler verboten wären,… oder wirklich nicht mehr existierten. Es wäre kein Verlust für die Menschheit.
Wenn man Fleisch essen möchte, muss man dafür Tiere töten. Deshalb hat die Jagd in unseren Gefilden eine lange Tradition. Weil in Deutschland alle großen Raubtiere ausgerottet wurden, muss der Wildbestand von Jägern gepflegt werden.
Es gibt aber über 280.000 Jäger in Deutschland, deutlich mehr als nötig sind. http://www.jagd-online.de/seite.cfm?020101b http://www.jagd-online.de/seite.cfm?020104
Jagd ist für die meisten davon ein teures und aufwändiges Hobby. Hier geht es nicht darum Wilbret zu erlangen. Vielleicht geht es auch um Tradition. Aber zu allervorderst geht um die Freude, die darin besteht wilden Tieren auzulauern und sie zu töten.
Es gibt aber über 280.000 Jäger in Deutschland, deutlich mehr
als nötig sind. http://www.jagd-online.de/seite.cfm?020101b http://www.jagd-online.de/seite.cfm?020104
Jagd ist für die meisten davon ein teures und aufwändiges
Hobby. Hier geht es nicht darum Wilbret zu erlangen.
Vielleicht geht es auch um Tradition. Aber zu allervorderst
geht um die Freude, die darin besteht wilden Tieren auzulauern
und sie zu töten.
Es geht für einige/ zahlreiche/ viele darum Tiere aufzulauern und zu töten. Nicht für alle.
Des weiteren dürften die Gründe dafür, zur Jagd zu gehen, etwas vielschichtiger sein.
Aber einfache Gründe sind natürlich immer einfach zu vermitteln
Ich Jage nicht und ich spiele auch keine Ego-Shooter (laaaaangweilig)
Aber hier geht es um etwas anderes. Ich werde mich immer dagegen wehren, wenn durch unzulässige Vereinfachung und Verkürzung eingängige, aber falsche Lösungen für Probleme präsentiert werden, nur um dem jeweiligen Pöbel zu gefallen.
Jagd ist notwenig, und deswegen alle (!) Jäger zu verteufeln, ist von Übel.
Ego-Shooter als Killerspiele und Kulturgefärdend abzuqualifizieren, ohne dass es halbwegs brauchbare Beweise für diese Behauptung gibt, ist Strolchewismus.
Hierzulande gilt immer noch die Unschuldsvermutung.