Weil die Amerikaner bspw. die Israel-Lösung nicht
herbeiführen. Das könnten sie schon lange, denn sie sind die
Geldgeber. Da bleibts aber bei Mahnungen.
Sie geben das Geld und halten Israel am Leben. Dann sollten
sie irgendwie eine friedliche Lösung zustande bringen- ich
sags auch gerne nochmal: das ist eigentlich palästina! Da
haben auch Juden gelebt- aber der Staat war arabisch.
gruss
wl
Hallo Winnie,
das erste mal, daß ich dir widerspreche, und zwar energisch. Obwohl ich mit deinen sonstigen Auffassungen, auch mit denen ich auf diesem Posting gerade löschte, sehr im Einklang bin.
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Fällt dir nicht ein Widerspruch in deinem Denken auf?
Du bist einerseits dafür, daß die Amis keine afghanische
Innenpolitik machen sollen. Und diese Auffassung
unterschreibe ich.
Die Amis sollen, schnellstmöglichst, Afghanistan als
souveränen Staat akzeptieren und sich nicht länger in
Dinge einmischen, von denen sie nicht das geringste verstehen.
Genau das, denke ich auch.
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Aber plötzlich hast du dann die Meinung, die Amis sollen den
Israel-Palästinenser-Konflikt lösen, oder mitlösen, indem sie
auf Israel drücken. Wie das? Ausgerechnet die Amis? - Die
seit Jahrzehnten eine schwachsinnige Außenpolitik betreiben.
Was ja nicht nur mit ihrem Antikommunismus, Puritanismus usw.
zu erklären ist, sondern, im Wesentlichen mit der Tatsache,
daß der Menschentyp, der in den USA nach oben kam, ungefähr
auf der Stufe unserer barbarischen Vorfahren steht.
Was die Amis in und mit Afghanistan machen, machen sie, wie schon zuvor in Vietnam, doch nur, weil sie die Stärkeren sind, und nicht, weil sie mehr im Recht wären als die Afghanen.
Das heißt, diese Amerikaner, und ich rede, wohlgemerkt, nur von der herrschenden Schicht, stehen in ihrer geistigen Entwicklung noch auf der Stufe des Faustrechts. Reagan, Nixon, die zwei Bush,
die Dupon usw. Diese Leute sind nicht intelligenter und kultivierter als ein brutaler Schläger im Knast, der aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit seine Mitgefangenen terrorisiert. - Und von diesen Leuten erwartest du einen positiven Beitrag zur Lösung des Israel-Palästina-Konflikts?
Das verstehe ich nicht.
Unser Standpunkt gegenüber den Israelis ist, daß wir als Deutsche, aufgrund unserer jüngsten Vergangenheit, nicht das geringste Recht haben dazu auch nur ein Wort zu sagen. Wenn es um Israel geht, haben Deutsche gefälligst das Maul zu halten.
Und die Palästinenser? - Wir hatten einen in einer unserer WGs in Leipzig. War ein übler Typ, der sich ständig mit den anderen stritt. Dann kam ein Bruder dieses Typen zu Besuch, kam in das Zimmer eines Senegalesen und hat dort ein Poster, die Abbildung eines Musikers, von der Wand gerissen, weil auf diesem Poster auch ein Davidsstern war. Daraufhin hat Peter den Palästinenser rausgeworfen. Ihm von jetzt auf sofort das Zimmer gekündigt. Was er leicht konnte. Da es ja seine Wohnung ist. - Seitdem haben wir keine diplomatischen Beziehungen zu Palästinensern.
Und auch, wenn wir sie hätten, würde das nichts an der Tatsache ändern, daß wir zu Israel, was auch immer da sein mag, kein Wort sagen können und wollen. Wir sind Deutsche. - Und du kennst ja wohl unsere jüngste Vergangenheit fast so gut wie ich.
Wenn du uns nun fragst, wie denn der Israel-Palästina-Konflikt gelöst werden kann, muß ich dir antworten, ich weiß es nicht, und, ich sage dazu nichts. Aus dem schlagenden Grund, daß wir nicht die einzigen Menschen auf dieser Welt sind, und eh nicht alle Probleme aller Menschen lösen können. - Wenn wir das könnten, wären wir ganz gewiß größenwahnsinnig, und könnten es schon daher eben nicht.
Peter hat zu seiner Zurückhaltung gegenüber Israel auch noch einen sehr persönlichen Grund, den er aber hier nicht reinschreibt, weil es ja seiner innenpolitischen Vergangenheit entstammt (jedenfalls nach dem Schema, das auf diesem Brett herrscht, soweit wir es bis jetzt überhaupt erkennen konnten, was für uns sehr schwer, ja ich sage sogar unmöglich ist).
Peter hat diesen Grund unter seinen Aufzeichnungen und wird ihn am Montag oder Dienstag im Assoziations-Blaster.de unter „Hotel“ veröffentlichen.
Ich grüße dich
dein Freund
Jürgen