Was ist damit gemeint, wenn ein Oesterreicher „Heuer“ sagt?
(Heuer bekommst du die Daten nicht mehr…)
Ich dachte in meinem jugendlichen Leichtsinn, er meinte „heute“, aber ich warte und warte… Meint er vielleicht „diese Woche“ oder schlimmer „diesen Monat“?
Schon seit eh und je gewesen! (Bei uns in Österreich)
Wie habe ich doch dumm geschaut, als ich (vor einem Jahr) jemandem mailte: „Heuer werde ich 39“ und mir der prompt einen Glückwunsch schrieb!!!
Um Monate zu bald!!! Auf meine zweifelnde Rückfrage, was denn das nun soll, antwortete er: „Aber du hast doch gesagt, HEUER!!!“
Das ist es hier, Info zu einem neuen Produkt krieg ich wohl dieses Jahr nicht mehr, es kommt ja auch erst naechstes Jahr auf den Markt.
(Wahrscheinlich am 1.1.2002 und dann hab ich ne Nacht Zeit mich vorzubereiten )
mir ist gerade noch etwas eingefallen, was auch ziemlich viel Verwirrung zwischen Bayern und Nichtbayern stiften kann:
wenn dir ein Bayer als Zeitpunkt eines Treffens „viertel drei“ vorschlägt, wird er um viertel nach zwei erscheinen; analog gilt auch:
drei viertel drei = viertel vor drei
Allerdings wird diese Art der Zeitangabe nicht mehr sehr oft verwendet…
mir ist gerade noch etwas eingefallen, was auch ziemlich viel
Verwirrung zwischen Bayern und Nichtbayern stiften kann:
wenn dir ein Bayer als Zeitpunkt eines Treffens „viertel drei“
vorschlägt, wird er um viertel nach zwei erscheinen;
analog gilt auch:
drei viertel drei = viertel vor drei
Allerdings wird diese Art der Zeitangabe nicht mehr sehr oft
verwendet…
Das ist kein Problem, ich hab Verwandte in Franken (eigentlich muesste da jetzt noch Ober/Unter/Mittel dazu, da bestehen die komischerweise immer drauf), die sagen auch immer so komische Sachen
Ich merke mir das so: einfach an ein Glas denken, leer ist 2 Uhr, voll ist 3 Uhr, somit ist auch klar, was „viertel voll“ und „dreiviertel voll“ ist, dauert zwar immer einen Moment, aber was tut man nicht alles fuer die Voelkerverstaendigung
Ausserdem hab ich noch Zeit zu lernen, nach Oesterreich muss ich erst Anfang Juni, bis dahin hab ich es drauf
Verwandte in Franken (eigentlich
muesste da jetzt noch Ober/Unter/Mittel dazu, da bestehen die
komischerweise immer drauf),
Nicht ohne Grund, lieber Lutz!
denn ein Oberfranke kann Dir auch erklären, dass Unterfranken (also um Würzburg/Schweinfurt herum) das Land ist, „wo die Hasen Hosen hasen und die Hosen Husen hasen“. Mittelfranken hingegen fällt besonders durch das mit eingerollter Zunnge gesprochene L auf.
Gruß Eckard
(der wo bai die Zwiefltretä aufgäwochsn is)
wenn dir ein Bayer als Zeitpunkt eines Treffens „viertel drei“
vorschlägt, wird er um viertel nach zwei erscheinen;
Obwohl wir viele Ähnlichkeiten mit der bair. Sprache haben, kam dieses „viertel drei“ erst mit den „Hearischn“ (= Feriengäste) zu uns in den Pinzgau und es setzt sich auch nicht durch.
Bei uns ist es immer noch „Viaschtl iwa zwoa“ (Viertel über 2)
analog gilt auch:
drei viertel drei = viertel vor drei
Da sagen wir: „Dreiviaschtl åf Droi“ (3/4 auf 3), wobei das Droi aber immer seltener wird…
Und „zeitig“ heißt reif: De Keaschn(Kirschen) send zeitig.
Aber auch: 's Dianei wa zeitig zan Heiratn, 's håt scho woötan an ledegn Uwün.Sie fircht se, dass iwaschtanteg weascht…(Das Mädchen möchte endlich heiraten, sie will nicht mehr ledig sein.Sie hat Angst übrig zu bleiben…)
Und bei Mr.Check findet man’s ganz ähnlich als Ursprung für „heuer“-- ich wär wirklich nie auf die Idee gekommen, dass das im Norden ein Fremdwort sein könnte (Nicht spöttisch gemeint!)
Hoch lebe das Dialektbrett: „Mit 'n Redn kemman’d Leit zamm!“
Leni
wenn dir ein Bayer als Zeitpunkt eines Treffens „viertel drei“
vorschlägt, wird er um viertel nach zwei erscheinen;
analog gilt auch:
drei viertel drei = viertel vor drei
Allerdings wird diese Art der Zeitangabe nicht mehr sehr oft
verwendet…
Diese Art der Zeitangabe wird in Ostösterreich von mindestens 99 % der Bevölkerung verwendet und als einzig wahre diesbezügliche Ausdrucksweise angesehen, kommt meiner Erfahrung nach (wie du auch schreibst) auch in Bayern vor, ist aber in Westösterreich und dem Rest des deutschsprachigen Raums völlig unbekannt und stösst dort immer auf völliges Unverständnis.
Küss die Hand
Roland
(in Westösterreich lebender Wiener)
Und „zeitig“ heißt reif: De Keaschn(Kirschen) send zeitig.
Aber auch: 's Dianei wa zeitig zan Heiratn, 's håt scho woötan
an ledegn Uwün.Sie fircht se, dass iwaschtanteg
weascht…(Das Mädchen möchte endlich heiraten, sie will
nicht mehr ledig sein.Sie hat Angst übrig zu bleiben…)
Hat zwar mit der von dir erwähnten Bedeutung von „zeitig“ gar nichts zu tun, fällt mir aber trotzdem gerade ein:
Auf hochdeutsch heisst es: zeitig = früh (Ich ging zeitig ins Bett = Ich ging früh ins Bett)
zeitlich = auf die Zeit bezogen
In Wien aber sagt man: I bin zeitlich (zeidlich) ins Bett ganga = Ich bin früh ins Bett gegangen.
(also zeitlich = früh, das Wort „zeitig“ kennt der Wiener gar nicht … ausser er spricht ausnahmsweise hochdeutsch *g*)
Hat zwar mit der von dir erwähnten Bedeutung von „zeitig“ gar
nichts zu tun, fällt mir aber trotzdem gerade ein:
Auf hochdeutsch heisst es: zeitig = früh (Ich ging zeitig ins
Bett = Ich ging früh ins Bett)
Hab ich ganz vergessen! Auch bei uns wird es in diesem Sinn verwendet, aber dann spricht man es genaugenommen als „zeiteg“ aus. Das sind die Feinheiten, die der Dialekt mit sich bringt - nur eine winzige Lautänderung und die Bedeutung hat sich schon stark verändert!
Küss die Hand
A echta Weana!
(Positiv zu verstehen! Bei uns gibt es den von Barney angesprochenen Unterschied zwischen Wiener und Weana nicht; außer man spricht von Erdäpfeln - da erkennt man’s aber aus dem Textzusammenhang, was gemeint ist.) ;.)
Grüße aus dem Mittelwesten (von Wien aus natürlich) in den Westen!
Leni
gehen, oder gingen die Wiener gern.
Dort tranken sie den Heurigen, also den Wein von diesem Jahr. Ist das dann derselbe Wein, den man auch unter: Suser, Sauser, Federweißer … kennt?
Fragt Fritz
Servus,
wie Leni habe ich gedacht, daß ‚Heuer‘ ein hochdeutsches Wort ist, und überall verstanden wird.
Da haben wir noch ein paar auch für mich verwirrende Zeitangaben (nicht überall in Österreich meint man damit das gleiche)
glei: HD: gleich - gemeint ist ich mache noch dieses und jenes fertig, dann…
s’ Momenterl: das was man außerhalb von Österreich unter ‚gleich‘ versteht
s’ Äuzerl - um das man zu spät gekommen ist, eine wirklich kleine Zeiteinheit
a Wäu HD: eine Weile - gemeint ist: das Warten wird sicher fad (langweilig)
(in) 8Tag - seltsamer Weise nicht 7 Tage = eine Woche. In vielen Teilen Österreichs und Bayerns zählt man auch den heutigen Tag mit.
also Fr(heute) Sa So Mo Di Mi Do Fr - zählt selbst nach. Wird für fastgenau in einer Woche verwendet.
(in ana) Wochn kann irgendeinen Tag, nächste Woche bedeuten…
bei ‚nägsds Monad‘ (nächstes Monat) muß man genau hinhören (oder nachfragen. Vielleicht ist nächstes Monat gemeint - oder irgendwann.
erschwerdend mag sein, daß viele Österreicher denken, diese Zeitangaben sind im ganzen deutschsprachigen Raum gültig (dabei sind sie es nichteinmal in ganz Österreich)
Babylon läßt grüßen
Servus
Herbert
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