Hallo Gerhard,
ich kenne zwar keine Tempel die abgebaut wurden, jedoch weiß
ich das einige Kirchen in Moscheen umgewandelt wurden, zb, die
Hagia Sophia in Istanbul.
Zwei Kirchen sind in Moscheen umgewandelt worden. Dazu gehört die Sophia und eine Kirche (St. John) im heutigen Syrien. Letztere wurde allerdings im Einverständnis der christlichen Gemeinde gekauft nachdem für längere Zeit Kirche und Moschee nebeneinander existierten.
Doch nun zu deinen heimatvertriebenen Palestinensern,war es
nicht so, das die Araber zu ihren Brüdern gesagt haben, geht
von eurem Land weg, wir schmeißen die Israelis ins Meer und
dann könnt ihr wieder an euren angestammten Plätzen siedeln!!
Dies haben viele getan und sitzen immer noch im Libanon,
Jordanien und Syrien. Warum haben es diese Länder in über 50
Jahren nicht geschafft diese Situation zu verbessern?
Merkst du nicht, wie du ausweichst? Es war davon die Rede, dass Juden Palätina bekommen hätten, weil sie vertrieben wurden. Meine Antwort war: sie haben dadurch andere Menschen vertrieben. Dass diese Menschen in den umliegenden Ländern schlecht aufgenommen wurden kann man auch beklagen (tun ja auch viele), aber hier ging es um die Vertreibung an sich. Übrigens was die Aufforderung angeht, das Land zu verlassen kann sie nur für eine kleine Minderheit der vertriebenen herangezogen werden. Die meisten wurden schon vorher durch israelische Terroristen aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Deshalb finden sich grössere Lager im Gaza-Streifen.
Natürlich
haben die Israelis auch vertrieben, keine Frage. Natürlich
sind große Ungerechtigkeiten passiert, aber so ist nun mal der
Krieg. Es sind am Ende vom WW2 auch viele Deutsche aus den
Ostgebieten vertrieben worden, es wird da zwar immer noch
drüber gejammert, aber haben wir deshalb die Menschen bis
heute in Lagern wohnen lassen, oder einen Krieg mit Polen oder
sonstwem vom Zaun gebrochen??
Wie dem auch sei, diese Menschen dürfen wählen, Ungerechtigkeiten, die ihnen wiederfahren sind, nicht zu vergessen! Was du vorschlägst, ist einfach alles zu vergessen, das geht meiner Erfahrung nach nicht.
Was Adolf betrifft, ich werde nie vergessen, das ich von
vielen Arabern gehört habe, das sie die Deutschen mögen. Nicht
weil wir so nett sind, sondern wegen Adolf, er hat für den Tod
von 6 Mio Juden gesorgt.Auf Sympathien aus diesem Grund kann
ich gerne verzichten.
Ich auch! Auf der anderen Seite kommt es auf den persönlichen Erfahrungshorizont an, wie man dazu steht. In Palästina werden die Menschen grösstenteils mit Juden konfrontiert, die das Land besetzen, wenn sie nicht gerade auf sie schiessen. Es ist deshalb verständlich, wenn der Normalpalästinenser sich wünscht, es gäbe die Juden nicht! Sicherlich würde er anders darüber denken, wenn er Juden in einem normalen Alltag erleben würde.
Und noch mal, wir in Europa haben unsere Kriege gehabt und
zumeist eingesehen, das Gewalt keine Lösung ist.
Das stimmt nicht. Das ist ein schöner Spruch, aber in der Praxis sieht es doch so aus, dass der mächtige tatsächlich Recht behält - auch durch Gewalt. Und glaub mir, wenn irgend ein vertriebener afrikanischer Stamm Deutschland erobern möchte, dann wird die Bundesregierung zu Gewalt greifen, um sie daran zu hindern!
Des weiteren haben wir eine Religion die es sich abgewöhnt hat mit dem
Schwert zu missionieren.
Was hat das damit zu tun? Zunächst geht es hier um Auslandspolitik. Unter den Arabern, über die ich gerade schrieb, verstehen sich auch Christen. Missionieren im Sinne der katholischen Kirche hat der Islam insgesamt nie gemacht!
Was Sharon betrifft, so hat Israel die vermeintliche
Sicherheit gewählt,das größte Problem der Palestinenser ist
doch, das Israel zu stark ist, um militärisch besiegt zu
werden, sonst würden sie es doch tuen und sie unfähig zu
Politischen Lösungen sind. Ich möchte nicht mehr sagen, sonst
heißt es wieder ich würde das Faustrecht predigen.
Aber genau das ist es doch! Du willst den Status Quo beibehalten, aber das ist für Palästinenser zumeist nicht akzeptabel. Also werden sie solange kämpfen, bis sie ihr Land wieder haben und dann werden das die besten Antikriegs-Menschen sein, denn dann sind sie daran interessiert den Status Quo zu halten!
Gruss, Omar Abo-Namous