Parenthese innerhalb und außerhalb des Konditionalsatzes

Hallo!

Es geht um eine Paranthese außerhalb und innhalb des Konditionalsatzes:

Und wir können so machen, dass wenn jemand in einer Woche an ihrem/seinem Arbeitsplatz erscheinen kann, kann sie / er mehr Geld bekommen.

Wenn jemand in einer Woche an ihrem/seinem Arbeitsplatz erscheinen kann, könnten wir es so machen, dass er/sie mehr Geld bekommen kann.

Ich danke euch.

Bei keinem der beiden Sätze handetes sich mE um eine parenthetische Konstruktion.

Der zweite Satz ist einfach nur ein Satzgefüge, genauer gesagt ein Konditionalgefüge. Der Matrixsatz ist „könnten wir es so machen“, im Vorfeld steht ein Konditionalnebensatz, im Nachfeld ein Konsekutivsatz, der das so prätisiert.

Der erste Satz ist ein Leckerbissen. da muss ich erstmal in die Literatur schauen. ME liegt eine Art von Satzbruch vor. Ich meine, mal bei Zifonun et al. etwas darüber gesehen zu haben.

Gruß,
Max

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Hallo Max,
meinst du dieses Buch?

Zifonun, Gisela; Hoffmann, Ludger; Strecker, Bruno et al.: Grammatik der deutschen Sprache. 3 Bände

meinst du dieses Buch?

Genau das. Ich hatte das schonmal als „IDS-Grammatik“ erwähnt. Ist das selbe Werk. Ausführlicher findest Du die deutsche Grammatik nirgends beschrieben.

Das ist aber sehr kompliziert für einen Anfänger wie mich. Übringens habe ich das Buch gegoogelt. Ein Band kostet schon 60 Euro.

Der Satz ist mE nicht nur gebrochen, sondern auch ungrammatisch. Eine grammatikkonformere Variante wäre:

Und wir können es so machen, dass wenn jemand in einer Woche an seinem Arbeitsplatz erscheinen kann,kann er mehr Geld bekommen.

Dein alter Freund, das „es“ … :slight_smile: Die Doppelform habe ich der Übersichtlichkeit halber herausgenommen, die Struktur ist dadurch leichter zu erkennen.

Im Grunde habe wir hier wieder ein Konditionalgefüge:

Wenn jemand in einer Woche an seinem Arbeitsplatz erscheinen kann, (dann) kann er mehr Geld bekommen.

Über das

Und wir können es so machen, dass

bin ich mir noch unschlüssig. Aber ich sehe nach wie vor keine Parenthese. Und ja, ich kenne mich mit Parenthesen ei wenig aus - das war das Thema meiner Magisterarbeit. :slight_smile:

Gruß,
Max

Dann stellst für eine Anfänger aber auch sehr komplizierte Fragen. :slight_smile:

Ja. Ich habe mir das selbst zur Feier meines bestandenen Abschlusses geschenkt. Auch, weil ich danach nicht mehr ständig in unserer Institustbibliothek war, auf Zifonun et. al. in Griffweite aber nicht verzichten wollte.

vielen Dank, wenn du das meinst. Das freut mich sehr. Aber kannst du mir sagen, warum ich das „es“ nicht lernen kann? Worin liegt das Problem?

Danke

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hast du den ersten Satz (den mit dem falschen Satzbau) wiederholt. War sicher nicht so gemeint? :wink:

Wo hätte denn das Doppel-„es“ gestanden? :thinking:

Schönen Gruß
Metapher

Hallo Metapher!

Ich habe Denker_a_D so verstanden: Mit der Doppelform meint er: Dieses „es“ verweist sowohl auf „dass-Satz“ als auch auf den darauffolgenden Nebensatz. Ist das richtig Denker?

Grüße

Der erste Satz auch! Dort ist nur (neben dem fehlenden „es“) der Konditionalsatz in den Konsekutivsatz eingeschachtelt. Aber dann ist der Konsekutivsatz „dass …“ mit falschem Satzbau fortgesetzt worden. Derselbe Fehler wie bei der vorigen Frage (→ „Rektion bei Modalverben“) im zweiten Beispielsatz.

Richtig wäre:

Und wir können es [!] so machen, dass [Komma!] wenn jemand in einer Woche an seinem Arbeitsplatz erscheinen kann, er mehr Geld bekommen kann.

Die drei Teilsätze (Haupt-, Konsekutiv-, Konditionalsatz) sind in beiden Beispielen identisch.

Der erste Beispielsatz enthällt jedenfalls einen Satzbaufehler. Ich dachte, „Satzbruch“ (Anakoluth) nennt man sowas nur, wenn es absichtlich gemacht wird, also ein Stilmittel ist?

Gruß
Metapher

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addendum

Und, ja, das ist dann natürlich keine Parenthese. Das hatte Nadja wahrscheinlich mit ihrer Frage gemeint.

@Nadja Eine Parenthese ist ein Einfügung, die man (und dies hier sei ein Beispiel dafür) weglassen kann, ohne daß sich an dem Satz etwas ändert Weder grammatisch, noch semantisch. Aber Max ist ein Spezialist für sowas. Er kann es sicher besser erklären.

Nein, ich habe ein „es“ eingefügt:
Und wir können so machen …
Und wir können es so machen …

Wo hätte denn das Doppel-„es“ gestanden? :thinking:

Mit Doppelform meinte ich das

… an ihrem/seinem … sie / er mehr …

Das macht es für die Analyse nur unübersichtlich.

Gruß,
Max

Was konnte das bedeuten, wenn ich gestern mit der Rektion von Modalverben und heute mit diesen Satzgefügen Probleme habe? Das bedeutet, dass ich hier ein Problem habe und daran arbeiten müsste.

Thx. Alles klar. hatte es missverstanden.

Gruß

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Das hat zu bedeuten, daß du, die in deiner Fertigkeit im Umgang mit der deutschen Sprache sehr weit fortgeschritten ist, was durchaus die Bewunderung deiner Leser, insbesondere derer, die in diesem Forum aktiv sind, und unter diesen wiederum derer, die ebenfalls für die subtilen grammatischen Eigenarten und Feinheiten des Deutschen besonderes Interesse zeigen, verdient, nunmehr dabei bist, die nächste Etappe deines Lernprozesses in Angriff zu nehmen, insbesondere nämlich das recht umfangreichen Kapitel, das, ausgedrückt in grammatischer oder, wie man auch sagen könnte, linguistischer Teminologie, als → Schachtelsätze bezeichnet wird, womit eben das gemeint ist, für das ich, wie du, solltest du, wie nicht nur ich, weil wir dich ja inzwischen allzu gut kennen, annehme, bis zu dieser Stelle gelesen haben, bemerkt haben dürftest, mit eben diesem Satzgefüge hier ein Beispiel zu demonstrieren im Sinne habe, wenngleich es mir, weil, wie ich zu meiner Entschuldigung anführen möchte, die Nacht schon zu später Stunde forgeschritten ist, nach eigener Einschötzung als nicht besonders gut gelungen erscheint, da es sich, was leicht zu bemerken ist, im Wesentlichen, bis auf wenige Stellen, lediglich um eingeschachtelte Relativsätze handelt, was aber, in Anbetracht, wie soeben angeführt, der Umstände der Verfertigung verzeihlich sein könnte, weil ich, sollte jemand den Verdacht hegen, ich wolle den großen Meistern dieser Kunst der Verschachtelung, wie z.B. Heinrich v. Kleist, der am Anfang des 19. Jhdts seine großen Werke der Erzählkunst verfertigte, nacheifern, ebendies zu tun ja auch mitnichten die Absicht hatte.

:roll_eyes: :innocent:

Schönen Gruß
Metapher

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Oh Metapher!
Was für einen Text hast du geschrieben! Mark Twain hätte sich zweimal in seinem Grab umgedreht, wenn er diesen Text gelesen hätte :innocent: :smile: Ich habe gelesen, dass er zeitlebens versuchte Deutsch zu lernen, aber vergebens. Sein Problem waren genau diese Schachtelsätze.

Hallo @Metapher, schreibt man das so? Der Anfang deines grandiosen Satzungetüms bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich hätte es folgendermaßen geschrieben:

  • daß du, die du in deiner Fertigkeit … fortgeschritten bist
  • daß du, die in ihrer Fertigkeit … fortgeschritten ist

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Ja klar, völlig zu Recht. Ich hab’s geahnt. Irgendwas würde mir auch nach dem dritten Durchgang durch die Lappen gehen :upside_down_face:

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Die Konstruktion

daß du, die du

ist mE aber nicht falsch, nur ein bißchen altmodisch und schwülstig. :slight_smile: