Hallo Ralf,
das israelische Friedenskonzept sieht eine Einstellung der
Selbstmordattentate vor.
das palästinensche Friedenskonzept sieht eine Auflösung der
israelischen Siedlungen im Westjordanland vor.
der Vergleich ist ziemlich zynisch formuliert.
Die Einstellung von Attentaten kann jederzeit erfolgen und kostet nichts. Die Auflösung von Siedlungen bedarf jedoch der Zustimmung der Siedler (Wählerstimmen), der Möglichkeit einer Umsiedelung (oder willst Du die Siedler obdachlos machen?) und schließlich auch der Garantie, dass ein Rückzug der Israelis nicht ein Vordringen der Attentäter nach sich zieht.
Und gerade letzteres ist der Grund, warum die Räumung der Siedlungen nicht voranschreitet.
Arafat hat sich nun dazu bequemt, eine solche Einstellung zu
fordern.
Scharon hat sich bislang nur dazu bequemt, keine neuen
Siedlungen zu bauen.
Das ist doch schon ein Fortschritt. Sollte auch anerkannt werden.
Ob er sie durchsetzen kann, ist eine andere Frage.
Ob er bestehende Siedlungen auch auflösen will, ist eine
andere Frage.
s.o.
Sollte Arafat aber nicht in der Lage sein, die Attentate zu
stoppen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob er
überhaupt noch der rechtmäßige Vertreter der Palästinenser
ist.
Sollte Scharon aber nicht in der Lage sein, die Siedlungen
aufzulösen, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, ob er
überhaupt noch der rechtmäßige Vertreter der Israelis ist.
Immerhin ist Sharon demokratisch gewählt, was man von Arafat nicht sagen kann. Oder zählt für Dich die Stimme des Volkes nichts?
In einem Rechtsstaat sind ja Verträge der politischen Führung
für das Volk bindend. Die Palästinenser sind nur leider kein
Rechtsstaat.
In einem Rechtsstaat sind ja Verträge der politischen Führung
für das Volk bindend. Die Israelis sind nur leider kein
Rechtsstaat.
Das sieht sogar die UNO anders als Du!
Sollte es außer Arafat keinen verhandlungsbereiten Politiker
in der PLO geben, würde das allerdings Aufschluß über den
Friedenswillen dieser Organisation geben.
Sollte es außer Scharon keinen verhandlungsbereiten Politiker
in Israel geben, würde das allerdings Aufschluß über den
Friedenswillen dieses Staates geben.
Hier gebe ich Dir ausnahmsweise Recht.
Es bleibt eben immer eine Frage der Kosten. Was kostet mich der Friede? Wenn er mich das Leben kostet, kann ich ihn mir nicht leisten ;-((
Völliger Blödsinn. Würde nur Sinn machen, wenn Bush aufgrund
seiner Außenpolitik gewählt worden wäre. Das war nun gewiß
nicht der Fall.
Dazu kommt, dass es gar nicht sicher ist, dass er gewählt wurde. Vielleicht hat man sich auch nur verzählt *g*
Aber die Außenpolitik von Bush ist der von Sharon sehr ähnlich!
Und den Intifada-Konflikt hat in Wirklichkeit nicht Sharons
Besuch auf dem Tempelberg ausgelöst. Der war schon lange
vorher geplant. Nur dieser Besuch war ein willkommener Anlass.
Und warum hat er den Palästinensern diesen Anlass geliefert?
Jeder Anlass wäre gleich gut (oder schlecht) gewesen.
Andere Frage: Warum darf ein israelischer Politiker nicht den Tempelberg betreten? Es handelt sich hier um ein jüdisches Heiligtum, das von den Moslems „misshandelt“ wird.
Ist Dir bekannt, dass hier archäologische Fundstücke beseitigt wurden?
Den Moslems ist es aber erlaubt, vom Tempelberg Steine auf betende Juden zu werfen!?
Gruss Harald