Planwirtschaft

Moin moin,

Wer sagt Dir denn, daß die Leute so scharf darauf sind,
sich - um beim Beispiel zu bleiben - bei der Wama-Nutzung mit
Nachbarn abzusprechen?

Vielleicht weil sie ihre Schmutzwäsche sammeln (ist auch
ökologisch sinnvoll) und damit ihre Waschmaschine nicht jeden
Tag benötigen.

Wer will kann das ja machen. Die anderen waschen halt mit
ihrer eigenen Maschine.

Warum brauche ich als Single, eine eigene Waschmaschine, wenn
ich nur einmal in der Woche einen Tag wasche?

Weil ich damit waschen kann wann ich will. Ich muß auch nicht
jedem Neuen in der Gruppe erklären wie so eine Maschine
funktioniert, nur um dann nach 3 Monaten festzustellen, daß
er/sie es doch nicht verstanden/beherzigt hat und die Maschine
jetzt nicht mehr wäscht. Ich KANN mich darum kümmern, daß
Gruppenmitglieder verantwortlich und wissend mit Gemeingut
umgehen - aber ich hab keine Lust darauf ständig für andere
mitzudenken. Und das ist dummerweise meistens der Fall. Nicht
umsonst sind es immer die Gleichen im Bekanntenkreis die
irgenwelche Sachen organisieren. Diese Leute haben den Drang
was zu tun, während der überwiegende Rest froh ist einen
„Dummen“ gefunden zu haben.

Die Wäsche wie auch der ganze Rest des Lebens fallen
eben nicht immer nach Plan an, es sei denn, man zwingt alles
in einen Plan. Das ist der Pferdefuß: Zwang!

-> Organisation!

Das greift doch viel zu kurz. Du kannst dich nicht mit
hunderten anderen Menschen organisieren. Will ich auch
gar nicht.

Das eine einzige, kurze Leben unter von anderen Leuten
vorgegebenem Zwang verbringen, statt eigenverantwortlicher
Gestaltung? Das sind im Grunde menschenverachtende Ideen.

Jetzt übertreibst du schamlos.

Wieso? Ich würde das als Aufgabe/Entzug meiner Menschenrechte
sehen.

Grüße, René

Standard ist nicht gleich Standard
Moin moin,

Diese Standards wurden aber von kapitalistisch denkenden
Unternehmen eingeführt und nicht von einem volkseigenen
Gremium.

Na und? Es geht doch darum, dass Standards gut sind. Das war
meine Antwort auf den Einwand eines anderen Diskussionsteilnehmers,
dass die Planwirtschaft alles standartisieren wuerde und dass dies
schlecht sei.

Bei den Standards die du aufgeführst hast haben aber Fachexperten
und Betroffene lange Zeit dran entwickelt. Und es besteht nicht
grundsätzlich eine Verpflichtung zur Einhaltung. Ich kann mich
an die DIN Norm für Unterlegscheiben halten, ich muß es aber
nicht. Ich muß u.a. ein sicheres Produkt bauen und z.B. meiner
ingenieursmässigen Sorgfaltspflicht nachkommen. Ob ich das
mit einer normierten Karosseriescheibe schaffe oder mit einer
Eigenentwicklung ist erstmal zweitrangig.

Ich sehe auch einen großen Unterschied darin, ob ich einen
Standard für z.B. Gewinde einführe, somit im großen und ganzen
auch fachfremde (fast) immer das richtige Ersatzteil kaufen
können, oder ob ich meine Basisversorgung an Brot, Obst, Gemüse,
Fleisch, Getränken, zu verbrauchende Energiemenge pro Tag,
Wohnfläche, Kommunikationsmittel etc. pp. standardisiert bekomme.

Grüße, René

Mobilität und Freiheit
Moin moin,

Das ist wirklich ein Problem. Eine pragmatische Loesung waere,
zunaechst saemtliche Werbung abzuschaffen. Dann stellt die
Regierung einen gewissen Lebensstandard zur Verfuegung und das Volk
kann in einem eigens dafuer geschaffenen Amt seine Wuensche auessern.
Gibt es genuegend Nachfrage nach einem Produkt, dann geht dieses in
Produktion (auf Entscheidung der Regierung). Zugegeben: Da
gaebe es

Ich würde nicht zum Amt gehen, sondern zu dem Menschen
von dem ich glaube, daß er mir in angemessener Zeit mein
Bedürfnis befriedigt. So entstand das Handwerk.
Im medizinischen Umfeld seh ich erhebliche Probleme. Es gäbe
wohl deutlich mehr Tote aufgrund fehlender Medikamte und
Behandlungsmethoden. Oder glaubst du ernsthaft, die Mehrheit
der Bevölkerung wäre zum Amt gegangen um zu sagen:„Erfinden Sie
bitte einen CRT. Ich hät’ sowas gerne in meinem Krankenhaus!“

  • In einer Planwirtschaft kommt es kaum zu
    Innovationen.

    Stimmt vielleicht. Man kann ja Forschungslabore betreiben und
    Erfindermessen koennen stattfinden. Ausserdem sind nicht alle
    Erfindungen segensreich. Ich z.B. glaube, dass eine Welt ohne
    Privatautos schoener waere und sehe ueberhaupt nicht, das
    Autos die Menschen gluecklicher gemacht haetten. Sie sind in unserer
    Welt nur deshalb so nuetzlich, weil die Welt unter der Voraussetzung
    des Autos konstruiert wurde.

Ich benutze kein Auto um zur Arbeit zu kommen. Aber ich fahre
damit gerne durch Deutschland, teilweise durch Europa. Es ist
ein Gefühl der Freiheit. Das macht glücklich, mich jedenfalls.
Generell ist Mobilität ein Merkmal meiner Freiheit, daß ich
nicht missen möchte. Früher kamen die Menschen nicht über
den Dorfrand hinaus, aus den verschiedensten Gründen. Einer
ist schlicht der Mangel an „Fahrzeugen“ gewesen. Pferde konnte
sich schließlich nicht jeder leisten bzw. durften Hinz und Kunz
erst gar nicht besitzen.
Es macht auch Spaß, bei einem namhaften Autohersteller Fahrlehrgänge
zu belegen bei denen man lernt mit >200km/h die Ideallinie
auf einem Rundkurs zu halten. Brauche ich alles nicht für den Alltag,
macht aber irren Spaß als Freizeitgestaltung.

Grüße, René

Läuft irgendwie auf die Forderung hinaus, die Zonendeppen
u.dgl. (zu internieren und) zwangsweise zu beschulen.

Welche Forderung, welche Zonendeppen, welche dergleichen und was hat das mit der laufenden Diskussion zu tun?

Interessiert,
Christian

wie widerspruechlich
Hallo René
Danke fuer deine Antworten auf meine Postings. Ich hoffe, du
entschuldigst, wenn ich mir nicht die Zeit nehme, sie zu beantworten.
Du hast sie trotzdem nicht umsonst geschrieben. Nur dieses hier
moechte ich kurz kommentieren.

Natuervoelker machen vor, dass sie ohne
Konkurrenzdenken tausende Jahre bestehen koennen.

Sterben aber mittlerweile aus. Außerdem ist das Niveau
nicht sonderlich erstrebenswert. Die meisten vegetieren
eher als daß man das Leben nennen kann.

Na, ganz so fortschrittlich scheint dein Denken doch nicht zu sein,
wie deine anderen Postings es vermuten lassen.
Erstens klingt diese Aussage wie eine O-Ton-Aufnahme eines Europaers
vor ueber hundert Jahren oder eines Nazis (was nicht heisst, dass es
auch heute noch genuegend Leute gibt, die die Naturvoelker fuer
Menschen zweiter oder dritter Klase halten.)
Zweitens definierst du hier, was echtes Glueck sei und sagst, dass
unser Lebensstil der bessere sei. Das ist doch Planung und
Vorschreiben per excellence. Wo bleibt dein freiheitlicher, den
Individualismus preisender Gedanke nach welchem alle Menschen nach
ihre Fasson gluecklich werden sollen?

Gruss, Tychi

Hallo exc

Ich kann es nicht mehr hören. Wie wärs denn damit: „Was kann
ich tun, um mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf
herauszuziehen?“ Wird man bei Harzt IV dazu verurteilt, die
Stadtbibliothek nicht betreten zu dürfen? Ist die VHS
verbotenes Terrain? Ist das Internet für Arme geschlossen?

Nichts davon bringt Geld ein, die VHS kostet sogar welches.
Bildung allein reicht eben nicht. Viele Arbeitslose sind hervorragend
(aus)gebildet.

Gruss, Tychi

Hallo Christian,

Ist das Internet für Arme geschlossen?

ja. Außer Du entdeckst Deine soziale Ader und spendierst €20,- monatlich. Wer wirklich arm ist, ist mit €20,-/Monat überfordert, der benötigt die für etwas anderes.

Gruß, Rainer

Ausbildung als Schlüsselelement
Guten morgen,

Ich kann es nicht mehr hören. Wie wärs denn damit: „Was kann
ich tun, um mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf
herauszuziehen?“ Wird man bei Harzt IV dazu verurteilt, die
Stadtbibliothek nicht betreten zu dürfen? Ist die VHS
verbotenes Terrain? Ist das Internet für Arme geschlossen?

Nichts davon bringt Geld ein,

das ist mir schon klar. Aber anscheinend hast Du ja verstanden, worum es ging:

Bildung allein reicht eben nicht. Viele Arbeitslose sind
hervorragend
(aus)gebildet.

mit so einer wischi-waschi Aussage kann ich nichts anfangen. Meinst Du, daß jeder Arbeitslose, den Du kennst, ein abgeschlossenes Hochschulstudium hat oder meinst Du, daß zwei Drittel aller Arbeitslosen über vernünftige Computeranwendungs- und Fremdsprachenkenntnisse sowie über theoretisches Grundwissen seiner Disziplin verfügen?

Dem ist nicht so, um das gleich zu beantworten. Rd. 30% aller deutschen Arbeitslosen sind ungelernt, bei den Ausländern/Spätaussiedlern sind es über 70 bzw. 60%. Rd. 70% aller deutschen Arbeitslosen hat eine abgeschlossene Berufsausbildung, bei den Ausländern/Spätaussiedlern sind es knapp 30 bzw. 40%. Bei den Deutschen entfallen rd. 60% der AL auf Arbeiterberufe, bei den Ausländern/Spätaussiedlern jeweils knapp 80%.

Unter den AL haben jedoch nur 4,9 (Deutsche) bzw. 3 (Ausländer) bzw. rd. 12% (Aussiedler) einen Abschluß einer Berufsfach- oder Fachschule, nur jeweils rd. 2% den Abschluß einer Fachhochschule und nur 3,8 bzw. 4,4 bzw. 5,7% den Abschluß einer wissenschaftlichen Hochschule.

(Alles nachzulesen in der Arbeitsmarktstatistik 2004 von der BA für Arbeit.)

Niemand erwartet, daß sich der arbeitslose Lagerarbeiter in seiner nun reichlichen Freizeit ein Ingenieursstudium reinzieht, aber rumsitzen und auf einen Job warten funktioniert in den allerwenigsten Fällen.

Vielmehr wird sich in einem zusammenwachsenden Europa die Nachfrage nach Menschen mit abgeschlossenen (und gegenseitig anerkannten) Ausbildungen und Sprachkenntnissen weiter verstärken. Bei uns wird inzwischen nicht mal eine Sekretärin eingestellt, die des englischen nicht wenigstens ansatzweise mächtig ist. Mal ganz davon abgesehen, daß ich bei den meisten Menschen, die ich auf der Straße höre, schon Zweifel bzgl. der Deutschkenntnisse habe.

Die Mehrzahl der Arbeitslosen ist eben nicht hochqualifiziert, sondern trägt keinen oder einen veralteten Berufsabschluß vor sich her. Wer vor 30 Jahren mal Fräser gelernt hat, ist heute praktisch nicht mehr vermittelbar, wenn er sich nicht zwischendurch weitere Kenntnisse angeeignet hat. Selbst kleinste Betriebe müssen inzwischen neben der Fräserei auch Drehen und Oberflächenbehandlung anbieten, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Bücher können langjährige Erfahrung nicht ersetzen, aber wer beim Vorstellungsgespräch theoretische Grundkenntnisse bzgl. Programmiersprachen, Werkstoffkunde und Galvanisierung nachweisen kann und damit grundsätzliches Interesse an neuem dokumentiert, wird eher den Zuschlag bekommen, als jemand, der im Jahre des Herrn 1975 eine Fräserlehre an einer konventionellen Fräsmaschine gemacht hat, Drehen für ne Sauerei hält und Chemie mit weißen Kitteln und Laboren assoziiert.

Gruß,
Christian

Hallo Reiner,

Ist das Internet für Arme geschlossen?

ja. Außer Du entdeckst Deine soziale Ader und spendierst
€20,- monatlich. Wer wirklich arm ist, ist mit
€20,-/Monat überfordert, der benötigt die für etwas
anderes.

geil, es muß also gleich eine Flatrate sein, ja? Aber stimmt, MecFleih hat mir ja neulich erklärt, „daß immer mehr zum Standard gehört und die Leute deshalb immer weniger Geld in der Tasche haben“. Innerhalb von zehn Sekunden hab ich gerade einen Anbieter gefunden, bei dem monatlich 12 Stunden für insgesamt 7,20 drin sind. Der Betrag läßt sich sicherlich mit etwas Recherche noch halbieren. Und wenn man hinterher noch einen Arbeitsplatz gefunden hat, kann man die Kosten dafür noch von der Steuer absetzen.

Im übrigen bieten AWO und Konsorten auch kostenlosen Internetzugang für Arbeitssuchende an - allerdings mutmaßlich zweckgebunden, was möglicherweise erklärt, warum der Platz, den ich auf dem Weg nach Hause durch das Fenster im Erdgeschoß nie besetzt war.

Aber bestimmt kommt jetzt noch eine weitergehende Ausrede plausible Erklärung dafür, daß man als Arbeitsloser keinesfalls aktiv an einer Weiterbildung arbeiten kann.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Die Mehrzahl der Arbeitslosen ist eben nicht hochqualifiziert,
sondern trägt keinen oder einen veralteten Berufsabschluß vor
sich her.

richtig. Ich kenne auch jemanden mit einer dermaßen veralteten Ausbildung, wie Du sie beschreibst. Der ist zum Glück Rentner, also nicht Arbeitslos. Andernfalls würde ich schwarz sehen.
Ich versuche seit Jahren, dem zu erklären, daß Daten auf der Festplatte gespeichert werden und von verschiedenen Programmen verwendet werden können. Im nächsten Moment ist er erstaunt, daß er mit dem Editor einen Text ändert und der dann in Word auch anders aussieht.
Wann verstehst Du, daß nicht alle Menschen gleich Aufnahmefähig sind?
Wenn jemand 30 Jahre als Lagerarbeiter gearbeitet hat, hat das Gründe und in den seltensten Fällen ist das Faulheit.
Ich habe auch keinen Hochschulabschluß. Nicht, daß ich nie daran gearbeitet hätte, ich kann es einfach nicht. Meinen Fachschulabschluß habe ich nur mit 2,4 geschafft, das reicht nicht für die Hochschulreife. Ein Hochschulstudium würde mich überfordern und ich vermute mal, daß ich da nicht der Einzige bin.
Du und viele andere scheinen der Ansicht zu sein, daß jeder alles lernen könnte, wenn er nur wollte. Das ist falsch!

Gruß, Rainer

Hi Christian,

geil, es muß also gleich eine Flatrate sein, ja?

wenn ich über’s Internet lernen sollte, schon.

Innerhalb von zehn Sekunden hab ich gerade
einen Anbieter gefunden, bei dem monatlich 12 Stunden für
insgesamt 7,20 drin sind.

Esrstens ist auch das nicht kostenlos und zweitens reichen 12 Stunden nicht.

Der Betrag läßt sich sicherlich mit
etwas Recherche noch halbieren. Und wenn man hinterher noch
einen Arbeitsplatz gefunden hat, kann man die Kosten dafür
noch von der Steuer absetzen.

Daß das zu einem Arbeitsplatz führt, glaubst Du doch selbst nicht. Mein Sohn versucht gerade eine Lehrstelle zu finden. Im kommenden Jahr wird er wohl sein Abitur machen. Leider hat er aus gesundheitlichen Gründen keinen Führerschein, schon sieht es schlecht aus. Auf alle Bewerbungen kommen Absagen, noch nicht mal Einladungen zu Gesprächen.

Im übrigen bieten AWO

Arbeiterwohlfahrt?

und Konsorten auch kostenlosen
Internetzugang für Arbeitssuchende an - allerdings mutmaßlich
zweckgebunden, was möglicherweise erklärt, warum der Platz,
den ich auf dem Weg nach Hause durch das Fenster im Erdgeschoß
nie besetzt war.

… Danke, ich sehe, Du pflegst Dein Feindbild. Ich geb’s auf.

Gruß, Rainer

Moin moin,

Natuervoelker machen vor, dass sie ohne
Konkurrenzdenken tausende Jahre bestehen koennen.

Sterben aber mittlerweile aus. Außerdem ist das Niveau
nicht sonderlich erstrebenswert. Die meisten vegetieren
eher als daß man das Leben nennen kann.

Na, ganz so fortschrittlich scheint dein Denken doch nicht zu
sein, wie deine anderen Postings es vermuten lassen.
Erstens klingt diese Aussage wie eine O-Ton-Aufnahme eines
Europaers vor ueber hundert Jahren oder eines Nazis

Ein Hoch auf die Schubladen :smile:

(was nicht
heisst, dass es auch heute noch genuegend Leute gibt, die die
Naturvoelker fuer Menschen zweiter oder dritter Klase halten.)

Fakt ist, daß viele wenn nicht gar alle Naturvölker im Laufe
der nächsten Jahrzehnte aussterben werden. Das hat unterschiedliche
Gründe, manche sterben aus weil sie verdrängt werden, manche
weil ihnen die Zugänge zu ihren angestammten Lebensräumen verwehrt
werden, andere weil sie aktiv verfolgt und verjagt werden.
Identisches Merkmal ist jedenfalls die mangelnde Fähigkeit,
eigene Interessen durchsetzen zu können. Wie sollen 500
Amazonasindianer sich auch gegen Shell&Co. durchsetzen
können? (Selbst in NRW müssen tausende Menschen einer
Zwangsumsiedlung folge leisten, wenn es zum Vorteil des gesamten
Landes gereicht) Oder nimm die Bergvölker in den Grenzgebieten
Thailand-Vietnam, die für einen Staudamm entwurzelt und
vertrieben werden.

Zweitens definierst du hier, was echtes Glueck sei und sagst,
dass unser Lebensstil der bessere sei. Das ist doch Planung und
Vorschreiben per excellence. Wo bleibt dein freiheitlicher,
den Individualismus preisender Gedanke nach welchem alle Menschen
nach ihre Fasson gluecklich werden sollen?

Natürlich definiere ich für mich , was gut und schlecht ist
(du suchst scheinbar selber im Moment nach einer Definition).
Ich stelle aber keine Definition für andere auf. Solange mir
niemand in meine Freiheiten eingreift, kann er/sie/es tun und
lassen wie es beliebt. Na gut, damit stelle ich natürlich
für andere eine Definition auf, wenn auch indirekt. Aber so
ist das mit dem „Miteinander“ nunmal. Wir sind schließlich
keine Neutren die mit ihrer Umgebung keinerlei Wechselwirkung
eingehen.
Die Frage ist allerdings, ob ich mit meiner Definition rumlaufe
und diese anderen Leuten mit Waffengewalt aufdrängen will.
Ich persönlich sehe keinen Vorteil darin, z.B. ohne moderne
Medizin im Wald zu wohnen.
Interessant wird die Betrachtung erst im großen Zusammenhang.
Vielleicht wird in tausend Jahren die Menschheit nur noch
von einem kleinen Bergdorf in Papua repräsentiert, die moderne
westliche Zivilisatzion hat sich bis dahin selbst aufgelöst
(Kindermangel, Energiekrisen, Krieg um Ressourcen etc. pp.)

Grüße, René

Hallo Rainer,

Du und viele andere scheinen der Ansicht zu sein, daß jeder
alles lernen könnte, wenn er nur wollte. Das ist falsch!

soweit ich das verstanden habe, gibt es noch einige Ausbildungsstufen zwischen Lagerarbeiter (ungelernt) und Habilitation zum Professor für Kernphysik.

Glaubst Du tatsächlich, daß bei jedem Menschen der IST-Stand schon das Ende ist? Soll sich dann jeder Ungelernte mangels Alternative mit spätestens 25 Jahren einschläfern lassen? Das kann es doch wohl auch nicht sein.

An jeder Ecke gibt es Fortbildungsmöglichkeiten, die von berufstätigen Menschen und Pensionären in großem Maße genutzt werden. Ob da nun gar keine Arbeitslosen sind, weiß ich nicht, aber ich habe nicht das Gefühl, daß das die Masse ist und dieses Gefühl wird von zwei VHS-Lehrerinnen genährt, die ich recht gut kenne.

Wo also kommt dieser Fatalismus her, der von Dir ja auch noch mit verständigen Worten unterstützt wird? Warum können Sekretärinnen mit 45 noch ein Fernstudium beginnen? Warum schließen völlig verblödete Ex-Azubinen das Aufbau"studium" zum Bankfachwirten ab? Warum sitzen ehemalige Schreiner und Gastwirte als Gasthörer in Hörsälen?

Ich begreife nicht, wie man einfach hinnehmen kann, daß weite Teile der Bevölkerung ihren Kopf im wesentlichen als Huthalter verwenden und dafür dann auch noch Geld von der Allgemeinheit erhalten. Natürlich ist nicht jeder zum Gehirnchirurgen geboren, aber daß nun ein wesentlicher Anteil der Arbeitslosen zu blöde sind, sich noch etwas zusätzliches Wissen anzueignen, kann doch nicht wirklich Dein Ernst sein.

Oder doch?, fragt sich,

Christian

Hallo,

geil, es muß also gleich eine Flatrate sein, ja?

wenn ich über’s Internet lernen sollte, schon.

aha.

Übrigens soll es Leute gegeben haben, die das Internet schon zum Lernen und recherchieren nutzten, als es noch keine Flatrates gab, das höchste der Gefühle ein 28.8 Baud-Moden war, die Minute online 10 Pfennig kostete und das bzw. deren Einkommen nach Miete weniger als die Hälfte dessen betrug, was heute ein Hartz IV-Empfänger bekommt.

Innerhalb von zehn Sekunden hab ich gerade

einen Anbieter gefunden, bei dem monatlich 12 Stunden für
insgesamt 7,20 drin sind.

Esrstens ist auch das nicht kostenlos und zweitens reichen 12
Stunden nicht.

Also, wir fassen zusammen: Fortbildung ist für alle Arbeitslosen völlig unmöglich, weil 3,60 Euro bzw. 12 Stunden im Monat zu viel bzw. zu wenig sind.

Das heißt im Umkehrschluß: Alle Bibliotheken sind abgebrannt, alle VHS-Kurse sind zu teuer, Internet-Benutzung ist für jeden Arbeitslosen völlig unmöglich.

Hm…

Der Betrag läßt sich sicherlich mit
etwas Recherche noch halbieren. Und wenn man hinterher noch
einen Arbeitsplatz gefunden hat, kann man die Kosten dafür
noch von der Steuer absetzen.

Daß das zu einem Arbeitsplatz führt, glaubst Du doch selbst
nicht.

Stimmt, kein Arbeitsloser wird jemals eine Stelle finden und so in den Genuß der steuerlichen Absetzbarkeit von Bewerbungskosten kommen.

Sag mal, was redest Du denn da?

Im übrigen bieten AWO

Arbeiterwohlfahrt?

Ja.

und Konsorten auch kostenlosen
Internetzugang für Arbeitssuchende an - allerdings mutmaßlich
zweckgebunden, was möglicherweise erklärt, warum der Platz,
den ich auf dem Weg nach Hause durch das Fenster im Erdgeschoß
nie besetzt war.

… Danke, ich sehe, Du pflegst Dein Feindbild.

Es wird sicherlich noch andere gute Gründe geben, warum da nie einer saß. Mir fällt nur keiner ein.

Gruß,
Christian

Hallo Chrsitian,

ohne auf die Details einzugehen, Du redest ständig von ‚alle‘.

Du meinst also, alle Arbeitslosen müßten nur mal einen VHS-Kurs besuchen und schon hätten wir Vollbeschäftigung und keine Arbeitslosen mehr?
Jetzt mußt Du mir nur noch verraten, wo Du die Arbeitsplätze versteckt hast.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

Du und viele andere scheinen der Ansicht zu sein, daß jeder
alles lernen könnte, wenn er nur wollte. Das ist falsch!

soweit ich das verstanden habe, gibt es noch einige
Ausbildungsstufen zwischen Lagerarbeiter (ungelernt) und
Habilitation zum Professor für Kernphysik.

natürlich ist es möglich, daß einige Arbeitslose durch Weiterbildung den Wissensstand erreichen, wie ihr ebenfalls arbeitsloser, gleichaltriger Kollege. Wer hat dann eine aussicht auf einen Job? Der mit dem Lehrgang, oder der mit der selben Qualifikation, der einige Jahre Praxis hat? Ohne geeignete Stellen hilft das nicht.

Glaubst Du tatsächlich, daß bei jedem Menschen der IST-Stand
schon das Ende ist? Soll sich dann jeder Ungelernte mangels
Alternative mit spätestens 25 Jahren einschläfern lassen? Das
kann es doch wohl auch nicht sein.

Stimmt, ein paar Arbeitsplätze mehr wären nicht schlecht. So rund vier Millionen?

An jeder Ecke gibt es Fortbildungsmöglichkeiten, die von
berufstätigen Menschen und Pensionären in großem Maße genutzt
werden. Ob da nun gar keine Arbeitslosen sind, weiß ich nicht,
aber ich habe nicht das Gefühl, daß das die Masse ist und
dieses Gefühl wird von zwei VHS-Lehrerinnen genährt, die ich
recht gut kenne.

Wenn ich recht informiert bin, bietet auch die Arbeitsagentur Lehrgänge an, die auch genutzt werden. Die Zahl der offenen Stellen steigt dadurch nicht. Bestenfalls ist dann eine andere Person Arbeitslos, am Problem ändert das nichts.

Wo also kommt dieser Fatalismus her, der von Dir ja auch noch
mit verständigen Worten unterstützt wird?

Aus der Arbeitslosenstatistik, von Gehörtem, dem Wissen, daß viele Unternehmen keine AN einstellen, die älter als 35 sind …

Warum können
Sekretärinnen mit 45 noch ein Fernstudium beginnen? Warum
schließen völlig verblödete Ex-Azubinen das Aufbau"studium"
zum Bankfachwirten ab? Warum sitzen ehemalige Schreiner und
Gastwirte als Gasthörer in Hörsälen?

Weil man nicht alles so verallgemeinern kann, wie Du das gern tust?

Ich begreife nicht, wie man einfach hinnehmen kann, daß weite
Teile der Bevölkerung ihren Kopf im wesentlichen als Huthalter
verwenden und dafür dann auch noch Geld von der Allgemeinheit
erhalten. Natürlich ist nicht jeder zum Gehirnchirurgen
geboren, aber daß nun ein wesentlicher Anteil der Arbeitslosen
zu blöde sind, sich noch etwas zusätzliches Wissen anzueignen,
kann doch nicht wirklich Dein Ernst sein.

Oder doch?, fragt sich,

Leider doch. Wie Du Dich sicher erinnern kannst, habe ich schon in sehr vielen Bereichen gearbeitet. Warum ist dabei nicht so wichtig.
Da gab es Leute, die nicht fähig waren, ihren eigenen Namen zu erkennen, wenn den jemand anders geschrieben hatte. Viele andere lagen nicht sehr weit darüber. Wenn die ohne Weiterbildung erst mal 40 sind, sind die nicht mehr lernfähig. Wie hoch der Anteil ist, vermag ich nicht zu sagen, ich befürchte aber, deutlich höher, als Du glaubst.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

Du meinst also, alle Arbeitslosen müßten nur mal einen
VHS-Kurs besuchen und schon hätten wir Vollbeschäftigung und
keine Arbeitslosen mehr?

auch wenn es nicht für alle klappt, muss man denn sofort resignieren, ohne es mal versucht zu haben? Wie wäre es mit der Einstellung „Ihr seid alles Deppen, nur ich nicht“, anstatt „Ich bin genauso doof wie ihr“?

Wenn der Wille fehlt, dann geht es sicherlich nicht. Was nur klar gemacht wurde ist, dass die Bildungseinrichtungen für alle offen stehen. Man kann sogar in die Unibibliothek gehen, man kann sich an vielen Vorlesungen als Gasthörer eintragen, man kann Interesse zeigen und aktiv an seiner Bildung arbeiten.

Leider bevorzugen viele den bequemen Weg, mit der Bierflasche in der rechten und die Kippe in der linken Hand, sich das letzte bisschen Hirn von den täglichen Talkshows wegdampfen zu lassen.

Hallo Rainer,

Aus der Arbeitslosenstatistik, von Gehörtem, dem Wissen, daß
viele Unternehmen keine AN einstellen, die älter als 35 sind

Das kann man nur bei gewerkschaftlich kontrollierten Firmen beobachten. In Firmen, wo der Parasit Gewerkschaft keine Macht hat, ist das ganz anders. Ältere Arbeitnehmer werden ja meist in einen höheren Tarif aufgenommen, was nicht immer erwünscht ist. Kleiner Firmen sind da flexibel, Gehalt ist dort Verhandlungssache.

Man kann zum Glück sagen, dass die Krake Gewerkschaft nicht überall ihre zerstörerischen Finger drin hat, sonst würde es mit der Arbeitslosigkeit noch schlimmer aussehen.

Hallo Steven,

Du meinst also, alle Arbeitslosen müßten nur mal einen
VHS-Kurs besuchen und schon hätten wir Vollbeschäftigung und
keine Arbeitslosen mehr?

auch wenn es nicht für alle klappt, muss man denn sofort
resignieren, ohne es mal versucht zu haben? Wie wäre es mit
der Einstellung „Ihr seid alles Deppen, nur ich nicht“,
anstatt „Ich bin genauso doof wie ihr“?

Wenn der Wille fehlt, dann geht es sicherlich nicht. Was nur
klar gemacht wurde ist, dass die Bildungseinrichtungen für
alle offen stehen. Man kann sogar in die Unibibliothek gehen,
man kann sich an vielen Vorlesungen als Gasthörer eintragen,
man kann Interesse zeigen und aktiv an seiner Bildung
arbeiten.

Leider bevorzugen viele den bequemen Weg, mit der Bierflasche
in der rechten und die Kippe in der linken Hand, sich das
letzte bisschen Hirn von den täglichen Talkshows wegdampfen zu
lassen.

da kann und will ich nicht widersprechen. So lange Du ‚viele‘ nicht durch ‚alle‘ oder ‚die Meisten‘ erstzt, stimme ich Dir zu.
Einige andere haben das bereits gemacht und ein oder mehrere neue Berufe dazu gelernt. In Einzelfällen hat das auch etwas genützt.
Ich habe aber auch Verständnis, daß die Energie irgendwann verbraucht ist, nach dem Erlernen mehrerer Berufe und hunderten Bewerbungen sich Resignation breit macht.
Wenn auf dem erreichbaren Level niemand mehr eingestellt wird, der älter als 35 ist, kann ich verstehen, wenn 50 Jährige es aufgeben das knappe Geld in aussichtslose Bewerbungen zu investieren.

Gruß, Rainer

Hallo Steven,

Aus der Arbeitslosenstatistik, von Gehörtem, dem Wissen, daß
viele Unternehmen keine AN einstellen, die älter als 35 sind

Das kann man nur bei gewerkschaftlich kontrollierten Firmen
beobachten. In Firmen, wo der Parasit Gewerkschaft keine Macht
hat, ist das ganz anders. Ältere Arbeitnehmer werden ja meist
in einen höheren Tarif aufgenommen, was nicht immer erwünscht
ist.

Kannst Du das irgendwie belegen?

Kleiner Firmen sind da flexibel, Gehalt ist dort
Verhandlungssache.

Man kann zum Glück sagen, dass die Krake Gewerkschaft nicht
überall ihre zerstörerischen Finger drin hat, sonst würde es
mit der Arbeitslosigkeit noch schlimmer aussehen.

Schön gehetzt. Ohne die Existenz der Gewerkschaften wäre ich wohl Arbeitslos und Dein Gehalt wäre nicht mal halb so hoch.
Den hohen Lebensstandard, hast Du den Gewerkschaften zu verdanken, obwohl Du nichts dazu getan hast.
Ohne daran mitzuwirken nimmst Du den Vorteil in Anspruch.
Definiere bitte mal ‚Parasit‘.

Gruß, Rainer