Planwirtschaft

Hallo, Steven

Ich könnte dir auf den Schalg 1000 freie Stellen präsentieren.

Dann mach’ das doch!

http://www.stepstone.de/home_fs.cfm
Ooops, sind nur 19877 freie Stellen. hab mich wohl etwas
verzählt. Sorry.

ich kenne Stepstone.
Kannst du mir ein einziges Stellenangebot für einen Plattenleger zeigen?

Gruß
karin

Hallo Steven,

die leute haben Geld für Nichtstun bekommen. Wie heute auch.
Der Unterschied ist nur, dass viele eben in der Fabrik standen
und nichts getan haben, andere vor der Glotze hängen und
nichts tun.

So kann man sich seine ‚Wahrheiten‘ auch stricken. :wink:

Wir könnten auch jedem Arbeitslosen eine Schaufel in die hand
drücken, machen brauchen sie ja nichts, aber plötzlich wären
sie nicht mehr arbeitslos. man kann sie auch für ihre
Untersützung auf der einen Seite ein Loch ausheben lassen, das
andere auf der anderen Seite wieder zuschütten. Sie hätten
eine Beschäftigung, wären aber nicht arbeitslos.

Und du weißt genau, dass dies der Fall war in der DDR, um den
Schein nach außen zu waren.

Ich wiederhole es noch einmal. Ich habe (nach 1990) davon gehört und das etwas ungläubig zur Kenntnis genommen. In den knapp 10 Firmen, in denen ich in der DDR gearbeitet habe, habe ich so etwas nicht erlebt.
Das hätte auch einige Probleme gegeben, wenn das so gewesen wäre.
U.a. habe ich einige Zeit den ‚Wartburg‘ mit zusammengeschraubt. Was meinst Du, wie lang die Wartezeiten geworden wären, wenn da auch noch das Band zwischendurch gestanden hätte? Das ist durchgelaufen, wie bei VW auch. Nur waren die Maschinen schlechter, deshalb die geringere Stückzahl. Anderes Beispiel: Schlachthof Berlin. Was glaubst Du, was los gewesen wäre, wenn da die Produktion gestanden hätte?

Gruß, Rainer

Hallo Steven,

Aber du findest noch genügend andere Beispiele im Netz, also
keine Hirngespinnste.

aber in den Unternehmen und in den Tarifverträgen findest Du keine Beispiele. Also doch Hirngespinste. Im ÖD kann das so sein, keine Ahnung. Das hat aber keinen Einfluß auf den Mittelstand, den Du ja als betroffen bezeichnest. Für den ist der Tarifvertrag der IGM wichtiger und da steht so etwas nicht.
Die Gewerkschaften haben keinen negativen Einfluß auf die Einstellung von neuen Mitarbeitern.

Gruß, Rainer

Hallo,

Kannst du mir ein einziges Stellenangebot für einen
Plattenleger zeigen?

ich muss vergessen haben, dass wir 4 Mio arbeitslose Plattenleger haben. Selbstverständlich passen nicht 4 Mio in diese 20.000 Stellen, jedoch sind diese 20.000 offenen Stellen doch ein Zeichen, dass nach qualifizierten Personen gesucht wird. Und das war der Ursprung der Diskussion, die Unwilligkeit, sich zu qualifizieren. Niemand schreibt einem arbeitslosen Plattenleger vor, er dürfe nur noch Platten legen. Er schafft sich die Grenzen selber. Man kann aber durchaus Willen zeigen, sich auf neue gebiete einzuarbeiten. Das ist nicht verboten, das wird keinem verwährt.

Hallo Rainer,

sein, keine Ahnung. Das hat aber keinen Einfluß auf den
Mittelstand, den Du ja als betroffen bezeichnest. Für den ist

Den habe ich doch nicht als betroffen bezeichnet. Der Mittelstand ist im Gegensatz zu den gewerkschaftlich kontrollierten Firmen die einzieg Möglichkeit, auch im Alter noch eien Job zu bekommen.

Hallo, Steven

Kannst du mir ein einziges Stellenangebot für einen
Plattenleger zeigen?

ich muss vergessen haben, dass wir 4 Mio arbeitslose
Plattenleger haben. Selbstverständlich passen nicht 4 Mio in
diese 20.000 Stellen, jedoch sind diese 20.000 offenen Stellen
doch ein Zeichen, dass nach qualifizierten Personen gesucht
wird.

Nach Personen mit welcher Qualifikation?

Und das war der Ursprung der Diskussion, die
Unwilligkeit, sich zu qualifizieren.

Nö.

Niemand schreibt einem
arbeitslosen Plattenleger vor, er dürfe nur noch Platten
legen. Er schafft sich die Grenzen selber.

Nö.
Er scheitert an seinem (privaten) Qualifikationswillen, weil:

  • VHS-Kurse mit Bescheinigung und Privatlektüre von Fachbüchern, heutzutage, keine Möglichkeit mehr darstellen, einen neuen Job zu finden.

Man kann aber
durchaus Willen zeigen, sich auf neue gebiete einzuarbeiten.

Kann man - ohne Frage - was hilft es dem jobsuchenden Plattenleger?

Das ist nicht verboten, das wird keinem verwährt.

Man kann sich privat in Deutschland sehr gut fortbilden - keine Frage, bei der Bewerbung um einen Job, zählen private Fortbildungsbemühungen nicht.
Wenn es nur X-Jobs gibt, wird ausgesiebt, dann kann sich ein Plattenleger noch so viel eigenerarbeitetes Wissen aneignen - es hilft ihm nix - er fällt durch ein Raster.

Gruß
karin

Hallo, Rene

Wer sagt Dir denn, daß die Leute so scharf darauf sind,
sich - um beim Beispiel zu bleiben - bei der Wama-Nutzung mit
Nachbarn abzusprechen?

Vielleicht weil sie ihre Schmutzwäsche sammeln (ist auch
ökologisch sinnvoll) und damit ihre Waschmaschine nicht jeden
Tag benötigen.

Wer will kann das ja machen. Die anderen waschen halt mit
ihrer eigenen Maschine.

eben!

Warum brauche ich als Single, eine eigene Waschmaschine, wenn
ich nur einmal in der Woche einen Tag wasche?

Weil ich damit waschen kann wann ich will. Ich muß auch nicht
jedem Neuen in der Gruppe erklären wie so eine Maschine
funktioniert, nur um dann nach 3 Monaten festzustellen, daß
er/sie es doch nicht verstanden/beherzigt hat und die Maschine
jetzt nicht mehr wäscht.

Für wie blöd hältst du deine Waschmaschinenmitbenutzer?
Bei mir reicht eine kurze Einführung - ich will mir ja nicht meine Wäsche versauen und lege keinen Wert darauf, notwendige Reparaturen, früher als unbedingt notwendig, mittragen zu müssen.

Ich KANN mich darum kümmern, daß
Gruppenmitglieder verantwortlich und wissend mit Gemeingut
umgehen - aber ich hab keine Lust darauf ständig für andere
mitzudenken. Und das ist dummerweise meistens der Fall.

Einspruch - Vorurteile!

Nicht
umsonst sind es immer die Gleichen im Bekanntenkreis die
irgenwelche Sachen organisieren. Diese Leute haben den Drang
was zu tun, während der überwiegende Rest froh ist einen
„Dummen“ gefunden zu haben.

Einspruch - Vorurteile!

Die Wäsche wie auch der ganze Rest des Lebens fallen
eben nicht immer nach Plan an, es sei denn, man zwingt alles
in einen Plan. Das ist der Pferdefuß: Zwang!

-> Organisation!

Das greift doch viel zu kurz. Du kannst dich nicht mit
hunderten anderen Menschen organisieren.

Wer spricht denn von hunderten anderen Menschen?
Das wäre ja auch ineffizient - eine einzige Waschmaschine für hundert Benutzer.

Will ich auch
gar nicht.

Brauchst du auch gar nicht.
Dann kauf dir halt eine eigene Waschmaschine und benutze sie alleine.

Das eine einzige, kurze Leben unter von anderen Leuten
vorgegebenem Zwang verbringen, statt eigenverantwortlicher
Gestaltung? Das sind im Grunde menschenverachtende Ideen.

Jetzt übertreibst du schamlos.

Wieso? Ich würde das als Aufgabe/Entzug meiner Menschenrechte
sehen.

So ein Quark - es liegt doch bei dir, ob du die Anschaffungs- und Erhaltungskosten, allein tragen kannst/ möchtest.

Gruß
karin

Hallo,

sorrym, aber das ist mir jetzt zu müßig. Du und Rainer, ihr versuchtständig von einem vermutlich persönlichen Fall ausgehend, die Situation auf alle Arbitslosen herunterzubrechen.

Da kann man noch so viele Vorschläge machen, es ist zwecklos. offensichtlich ziehen diese Personen es vor, überhaupt nichts zu tun.

Nun, dann die Frage, warum leben sie noch? Sie vegetieren doch nur noch dahin, sie bemühen sich nicht, sie versuche nichts, sie balsten eigentlich nur die Allgemeinheit. Sie zeigen ausgesprochenen Passivität, anstatt die Probleme aktiv anzugehen.

Hallo karin,

Wenn mich Jemand, durch praktische Beispiele, überzeugen kann,
dass es auch in heutiger Zeit möglich ist, sich z.B.
als arbeitsloser 50jähriger Plattenleger soweit (privat)
fortzubilden, dass man einen neuen Job findet - nur zu! Das
würde mich wirklich freuen!

Aber wenn die Fortbildung vom Staat bezahlt wird (Umschulung o.ä.), dann ist das was anderes?
Nein, die Diskussion geht doch am Thema vorbei. Wir leisten uns in Deutschland ein Klima, in dem offensichtlich für einen nicht unwesentlichen Teil der Bevölkerung die Annahme besteht, dass es reicht, mit 18 was gelernt zu haben, um mit 65 noch einen - nämlich genau den gelernten - Beruf zu haben. Und das in allen Schichten …

Und das ist doch das eigentliche Problem. Ich erleb das doch auch bei meinen Arbeitgebern. Da werden bezahlte(!) Fortbildungen angeboten: Und was höre ich: Stöhnen über diese Frechheit des Arbeitgebers.

Jeden, der mittlerweile 2-3x sein Fachgebiet gewechselt hat, der sich privat und im Beruf fortbildet, kotzt es natürlich an, diese blinden Bildungsversager, deren Wissen stündlich(!) veraltet, in bälde durchfüttern zu müssen. Und ja: Ich erwarte von Arbeitslosen, dass sie alles tun, um einsatzfähig zu bleiben oder wieder zu werden. Denn was ist die Alternative: Dummfunk glotzen und Bier saufen und die sprichwörtlichen Cliches erfüllen?

Grüße
Jürgen

Hallo, Steven

sorrym, aber das ist mir jetzt zu müßig. Du und Rainer, ihr
versuchtständig von einem vermutlich persönlichen Fall
ausgehend, die Situation auf alle Arbitslosen
herunterzubrechen.

Da kann man noch so viele Vorschläge machen,

ungeeignete Vorschläge - warum darf man das nicht so benennen?

es ist zwecklos.
offensichtlich ziehen diese Personen es vor, überhaupt nichts
zu tun.

Falsch, diese Personen warten auf konkrete, umsetzbare Vorschläge!

Nun, dann die Frage, warum leben sie noch?

Wäre es dir lieber, sie würden nicht mehr leben?

Sie vegetieren doch
nur noch dahin, sie bemühen sich nicht, sie versuche nichts,
sie balsten eigentlich nur die Allgemeinheit. Sie zeigen
ausgesprochenen Passivität, anstatt die Probleme aktiv
anzugehen.

Alles Vorurteile - und du hast nicht dazu beitragen können, diese Vorurteile zu entkräften.

Gruß
karin

Hallo, Jürgen

Wenn mich Jemand, durch praktische Beispiele, überzeugen kann,
dass es auch in heutiger Zeit möglich ist, sich z.B.
als arbeitsloser 50jähriger Plattenleger soweit (privat)
fortzubilden, dass man einen neuen Job findet - nur zu! Das
würde mich wirklich freuen!

Aber wenn die Fortbildung vom Staat bezahlt wird (Umschulung
o.ä.), dann ist das was anderes?

ja, eine offizielle Umschulung, mit Abschlusszeugnis, ist etwas anderes, als eine private Fortbildungsbemühung - VHS-Kurs mit Bescheinigung, private Lektüre von Fachliteratur.

Nein, die Diskussion geht doch am Thema vorbei. Wir leisten
uns in Deutschland ein Klima, in dem offensichtlich für einen
nicht unwesentlichen Teil der Bevölkerung die Annahme besteht,
dass es reicht, mit 18 was gelernt zu haben, um mit 65 noch
einen - nämlich genau den gelernten - Beruf zu haben. Und das
in allen Schichten …

Das geht doch am Thema vorbei. Es ging doch um private Fortbildung für Arbeitslose.

Und das ist doch das eigentliche Problem. Ich erleb das doch
auch bei meinen Arbeitgebern. Da werden bezahlte(!)
Fortbildungen angeboten: Und was höre ich: Stöhnen über diese
Frechheit des Arbeitgebers.

Hier handelt es sich um Menschen in Lohn und Brot, die aus welchem Grund auch immer, eine berufliche Fortbildung, vom Arbeitgeber gesponsert, nicht wahrnehmen wollen.

Jeden, der mittlerweile 2-3x sein Fachgebiet gewechselt hat,
der sich privat und im Beruf fortbildet,

Innerhalb eines sicheren Arbeitsverhältnisses.

kotzt es natürlich
an, diese blinden Bildungsversager, deren Wissen stündlich(!)
veraltet, in bälde durchfüttern zu müssen.

Du meinst wahrscheinlich ältere Mitarbeiter eines Betriebes, die sich nicht fortbilden möchten?

Und ja: Ich erwarte
von Arbeitslosen, dass sie alles tun, um einsatzfähig zu
bleiben oder wieder zu werden.

Warum sollten sie das nicht anstreben?

Denn was ist die Alternative:
Dummfunk glotzen und Bier saufen und die sprichwörtlichen
Cliches erfüllen?

Ja, das wäre das Ende für jedes intelligente Wesen in unserer Gesellschaft.

Gruß
karin

Moin moin,

Warum brauche ich als Single, eine eigene Waschmaschine, wenn
ich nur einmal in der Woche einen Tag wasche?

Weil ich damit waschen kann wann ich will. Ich muß auch nicht
jedem Neuen in der Gruppe erklären wie so eine Maschine
funktioniert, nur um dann nach 3 Monaten festzustellen, daß
er/sie es doch nicht verstanden/beherzigt hat und die Maschine
jetzt nicht mehr wäscht.

Für wie blöd hältst du deine Waschmaschinenmitbenutzer?

Nicht für blöd, nur für ignorant.
Meine Erfahrungen bzgl. Waschmaschine: Jahre im Studentenwohnheim,
9 Monate Kaserne beim Bund. War leider kein Heimschläfer und schlief
vor Ort. Die Waschmaschine sowie Trockner waren regelmäßig nicht
zu gebrauchen, weil depperte Kollegen es immer irgendwie geschafft
haben Murks zu bauen. Wasch mal eine schwarze Cordhose in einer
Maschine, in der vorher Hosen samt Papiertaschentücher in den Taschen
gewaschen wurde.
Aber ich war gedanklich nicht nur auf die profane Waschmaschine fixiert.
Erinner dich nur an die Beispiele, die Wolfgang in den endlosen Diskussionen
mit Frank bzgl. Verantwortung z.B. für die ortseigene Drehbank brachte.

Bei mir reicht eine kurze Einführung - ich will mir ja nicht
meine Wäsche versauen und lege keinen Wert darauf, notwendige
Reparaturen, früher als unbedingt notwendig, mittragen zu
müssen.

Schön, aber damit gehörst du einer Minderheit an. In dem Moment,
wo das Gerät einem nicht mehr selber gehört, endet bei den meisten
Nutzern der verantwortungsvolle Umgang mit eben diesem.

Ich KANN mich darum kümmern, daß
Gruppenmitglieder verantwortlich und wissend mit Gemeingut
umgehen - aber ich hab keine Lust darauf ständig für andere
mitzudenken. Und das ist dummerweise meistens der Fall.

Einspruch - Vorurteile!

Nix Vorurteile. Erfahrung.

Nicht umsonst sind es immer die Gleichen im Bekanntenkreis die
irgenwelche Sachen organisieren. Diese Leute haben den Drang
was zu tun, während der überwiegende Rest froh ist einen
„Dummen“ gefunden zu haben.

Einspruch - Vorurteile!

Was heißt hier Vorurteile? Beispiel Verein: Wer organisiert
das jährliche Weihnachtsfest? Geht das reihum, oder ist das
letztenendes doch immer die selbe Person? Wer organisiert
ein Geschenk für einen Kollegen wenn es um ein wichtiges
Ereignis geht? Wer organisiert das Hotel im direkten Bekannten-
bzw. Freundeskreis wenn es um einen Wochenendtrip geht?
Das is nicht immer und überall der Fall, aber ich hab da im Laufe
der Jahre mehr als nur einen Fall erlebt, so daß das nichts mit
Vorurteilen zu tun hat. Und spricht man mit seinen Freunden,
Bekannten, Verwandten und insbesondere mit den von mir genannten,
bestätigen diese meine Beobachtungen.

Die Wäsche wie auch der ganze Rest des Lebens fallen
eben nicht immer nach Plan an, es sei denn, man zwingt alles
in einen Plan. Das ist der Pferdefuß: Zwang!

-> Organisation!

Das greift doch viel zu kurz. Du kannst dich nicht mit
hunderten anderen Menschen organisieren.

Wer spricht denn von hunderten anderen Menschen?

Wie gesagt, ich war schon weiter als nur bei der Waschmaschine.
Wenn du konsequent weitermachst, mußt du dich nicht nur
bzgl. Waschmaschinennutzen mit anderen organisieren.

Das eine einzige, kurze Leben unter von anderen Leuten
vorgegebenem Zwang verbringen, statt eigenverantwortlicher
Gestaltung? Das sind im Grunde menschenverachtende Ideen.

Jetzt übertreibst du schamlos.

Wieso? Ich würde das als Aufgabe/Entzug meiner Menschenrechte
sehen.

Wolfgang sprach etwas ganz anderes an, darauf bezieht sich
mein Kommentar.

Grüße, René

Hallo Karin!

Ich finde die Vorstellung :aberwitzig, dass ein :50jähriger ehemaliger :stuck_out_tongue:lattenleger, dessen Knie :kaputt sind mit einem
bescheinigten VHS-Kurs…

Das kann tatsächlich sehr schwer werden, wenn der Betroffene ein Leben lang nichts für sich getan, keine Fortbildung getrieben und nie über seinen Tellerrand geguckt hat. Er hat vor allen Dingen das Lernen verlernt.

Nun gehört es aber nicht erst seit gestern zu den Binsenweisheiten, daß dauerndes Lernen nötig ist. Für einen Fliesenleger kann es keine Überraschung sein, daß er irgendwann aufgrund körperlicher Einschränkungen berufsunfähig (nicht erwerbsunfähig!) sein wird. Das wußte er schon als junger Mann und ließ sich in der Folge ein Vierteljahrhundert lang die Sprüche vom lebenslangen Lernen am Allerwertesten vorbei gehen. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem sich die lebenslange Ignoranz rächt und dann sind natürlich die böse Gesellschaft und das schlimme Wirtschaftssystem verantwortlich.

Der Plattenleger hat sein Leben lang ganz selbstverständlich erwartet, daß sich sein Arzt und sein Zahnarzt permanent fortbilden. Er hat vorausgesetzt, daß sich der Hersteller seines Autos wettbewerbsfähig hält, um ihm zukünftig Ersatzteile und ein zeitgemäßes neues Auto zu verkaufen. Nur für die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen, hielt der Plattenleger trotz der bekannten Risiken für überflüssig.

Breiten Bevölkerungsschichten fehlt Bildungsbewußtsein. Beim Schulabschluß sind viele Menschen zufrieden, wenn er gerade so für das ins Auge gefaßte Berufsfeld reicht. Spätestens nach Erlangung des Facharbeiterbriefs ist endgültig Sense mit jeder Art von Schule. Auf eigene Kosten und eigene Initiative kommt Fortbildung schon gar nicht in Frage. Sofern der Arbeitgeber eine Schulung mit Überstundenzuschlag vergütet und Proteste nichts helfen, könnte man sich ja mal breitschlagen lassen…

Satire? Nein! Was ich schildere, ist verbreitet die Regel. Selbstverständlich kann sich auch ein Plattenleger beizeiten um einen Meisterbrief kümmern. Kurse gibts auch berufsbegleitend und man kann durchaus mal einen Jahresurlaub dafür opfern. Außerdem gibts im Wegebau eine Menge Fortbildungsmöglichkeiten bis hin zur Vermessung oder im kaufmännischen Bereich, um sich im reiferen Alter mit viel praktischer Berufserfahrung um Akquisition und/oder Angebote zu kümmern.

Der Betreffende muß nicht zum Bauingenieur werden. Er kann ruhig auf dem Teppich bleiben, aber er muß wirklich lebenslang mit nicht zu großen Abständen etwas für seine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit tun. Und wenn er das macht, muß er nicht zuwarten, bis er durch Verschleiß zum Invaliden geworden ist. Auch intellektuell sollte es keine Probleme geben. Die Betriebsanleitung ihrer Digitalkamera oder ihres Autos sowie Reiseprospekte und Kaufhauskataloge können die Leute immerhin lesen. Dann sollte es auch möglich sein, sich um berufsbezogene Dinge zu kümmern.

Gruß
Wolfgang

Mißlungene Entwicklungshilfe
Moin moin,

Falsch, diese Personen warten auf konkrete, umsetzbare
Vorschläge!

Hmmm, wie lange wollen sie denn noch warten? Die Lebenserwartung
ist zwar schon außerordentlich hoch, aber doch nicht unendlich.
Statt zu warten, wäre das Anheben des Allerwertesten vllt.
sinnvoller. Ein 50jähriger Plattenleger mit kaputten Knien
hat es zwar schwer, aber nichts ist unmöglich. Er lebt im
Durchschnitt noch 29 Jahre, da ist noch einiges machbar.

Nun, dann die Frage, warum leben sie noch?

Wäre es dir lieber, sie würden nicht mehr leben?

Ich glaube es wäre Steven (und vielen anderen) lieber,
wenn die Abhängigkeit großer Gruppen vom Staatstropf
endlich ein Ende nehmen würde. Man kann das schon
fast mit mißlungener Entwicklungshilfe vergleichen.
Statt Hilfe zu bieten wenn es eng wird, hat man sich
unnötigerweise abhängige geschaffen.

Grüße, René

Kommunismus, Liberalismus und Atomismus in dieser laufenden
Diskussion - verquickt mit der von Wolfgang oft und gerne
beklagten Total-Unbrauchbarkeit der freiheitsfeindlich
eingestellten DDR-Bevölkerung - bei dem, was ich mir da
zusammenreime, kannst Du mir nicht folgen?

Nein, zumal ich nicht Wolfgang heiße.

C.

Hallo,

Mach ich doch gar nicht. Ich reagiere lediglich auf die
unterschwellige Aussage: ‚Die Arbeitslosen
sind faul, das ist die Ursache für ihre Arbeitslosigkeit.‘ So
verallegmeinert ist das falsch.

deswegen habe ich das auch nie geschrieben.

Wie also erklärst Du, daß an einem Ort der Fortbildung für die
Allgemeinheit mitten in der Woche gähnende Leere herrscht,
während an der Uni, an der sich die meisten Menschen angeblich
über Jahrzehnte zum Spaß aufhalten, am Wochenende schon in den
frühesten Stunden geackert und sich um Garderobenschränke
geprügelt wird?

Gar nicht. Das kann ich nicht erklären.

Könnte das irgendwas mit der Motivation zu tun haben?

Die Möglichkeit muß ich wohl einräumen, wenn’s auch schwer
fällt. Wie ist das mit den Lehrgängen, die die AA anbieten?
Haben die einen Einfluß auf das Einkommen? Wie viele AL sind
in solchen Maßnahmen und damit voll beschschäftigt?

Weiß ich nicht.

Ich habe so eine Situation ja noch nicht erlebt und kenne auch
kaum Leute in dieser Situation. Ich kann nur versuchen, mich
da hinein zu denken und eine Erklärung zu finden. Deine
Erklärung, daß die Leute, die 30 Jahre als Lagerarbeiter
gearbeitet haben einfach zu faul sind, kann ich nicht
akzeptieren. Wie konnten die 30 Jahre ihre Fauleit vor dem
Chef verbergen?

Wer sagt denn, daß sie die ganzen Jahre faul waren? Sie haben das gemacht, wofür sie bezahlt wurden aber auch nicht mehr. Sie sind davon ausgegangen, daß sie die nächste 10 Jahre das gleiche machen können, obwohl die automatisierten Hochregallager seit 20 Jahren aus dem Boden sprießen. Wer dann davon ausgeht, sein Berufsbild werde die nächsten Jahre weiterhin nachgefragt, muß sich die gleichen Fragen stellen lassen, wie jemand, der in den letzten 10 Jahren eine Ausbildung zum Bergmann angefangen hat.

Das ist doch letztlich in jedem Beruf das gleiche. Wer sich heute als Bankkaufmann mit Studium, das in den frühen 80ern abgeschlossen wurde, irgendwo bewirbt und klarstellt, daß er bitteschön mit HGB-Abschlüssen konfrontiert werden will und bitte nicht mit diesen seltsamen IFRS- oder US-GAAP-Abschlüssen, hat halt auch keine Chance.

Die Möglichkeiten, sich einfach und billig fortzubilden gibt es heute so, wie noch nie zuvor. Man gewinnt allerdings den Eindruck, daß diese Möglichkeiten nicht genutzt werden. Ob nun im Einzelhandel, von dem man schon Mitte der 90er zu hören bekam, daß ein eurocheque nur bis 400 Mark gültig wäre, oder im Elektronikfachhandel, in dem einem der Verkäufer erklärt, die Schrifterkennungssoftware, die dem Scanner beiliegt, hieße PDF. Desinteressierte und daher uninformierte Menschen allenthalben.

In einer ungekündigten Stellung mag das über einen unbegrenzten Zeitraum funktionieren. Ist der Arbeitsplatz dann aus uninteressanten Gründen weg, steht man im direkten Wettbewerb und der Arbeitgeber wird sich hüten, eine Nulpe einzustellen, wenn er die Auswahl zwischen x Bewerbern hat.

Daß aus einem nahezu hoffnungsvollen Fall in wenigen Wochen eine hochqualifizierte Fachkraft wird, hat niemand behauptet. Aber von nix kommt halt auch nix.

Gruß,
Christian

Hallo Pavel!

…verquickt mit der von :Wolfgang oft und gerne
beklagten :Total-Unbrauchbarkeit der :freiheitsfeindlich
eingestellten DDR-Bevölkerung

Spricht man nur von einem beträchlichen Teil der Bevölkerung in den neuen Bundesländern und fügt noch verbreitete Jammermentalität, Warten auf den Staat, Obrigkeitshörigkeit, Initiativlosigkeit, verbreitetes Pfuschertum, fehlendes Verständnis marktwirtschaftlicher Zusammenhänge, Reserviertheit gegenüber Selbständigkeit und Unternehmertum, ein gestörtes Verhältnis zur Geschichte und mindestens in Mecklenburg ein erschreckend niedriges durchschnittliches Bildungsniveau sowie ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit (obwohl hier so gut wie keine Fremden leben) hinzu, könnten die oben zitierten Satzteile von mir stammen.

Gruß
Wolfgang

ich vergaß Trinkfestigkeit und Harakiri-Mentalität am Lenkrad zu erwähnen.

Hallo, René

… Ein 50jähriger Plattenleger mit kaputten Knien
hat es zwar schwer, aber nichts ist unmöglich. Er lebt im
Durchschnitt noch 29 Jahre, da ist noch einiges machbar.

was denn?
Bis jetzt habe ich noch von keinem einzigen sinnvollen Konzept gehört.

Nun, dann die Frage, warum leben sie noch?

Wäre es dir lieber, sie würden nicht mehr leben?

Ich glaube es wäre Steven (und vielen anderen) lieber,
wenn die Abhängigkeit großer Gruppen vom Staatstropf
endlich ein Ende nehmen würde. Man kann das schon
fast mit mißlungener Entwicklungshilfe vergleichen.

Vielleicht, da die Entwicklungshilfe in zahllosen anderen Töpfen versickert -> Pseudofortbildungen.
Sinnlose Fortbildungen für arbeitssuchende Menschen, damit sie in einer „Massnahme“ untergebracht sind - raus aus der Arbeitsamtstatistik.

Statt Hilfe zu bieten wenn es eng wird, hat man sich
unnötigerweise abhängige geschaffen.

Diese Entwicklung hat sich schon vor zig Jahren abgezeichnet.
Wo sind denn die Gelder hinentschwunden, die ein 50jähriger Plattenleger in seinem 30jährigen Arbeitsverhältnis eingezahlt hat?

Gruß
karin

Hallo, René

Für wie blöd hältst du deine Waschmaschinenmitbenutzer?

Nicht für blöd, nur für ignorant.
Meine Erfahrungen bzgl. Waschmaschine: Jahre im
Studentenwohnheim,
9 Monate Kaserne beim Bund.

diese Ausnahmen hatte ich in einem Posting an Christin (EXC) schon angesprochen:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Aber ich war gedanklich nicht nur auf die profane
Waschmaschine fixiert.
Erinner dich nur an die Beispiele, die Wolfgang in den
endlosen Diskussionen
mit Frank bzgl. Verantwortung z.B. für die ortseigene Drehbank
brachte.

Sorry, die habe ich nicht mitbekommen.

Bei mir reicht eine kurze Einführung - ich will mir ja nicht
meine Wäsche versauen und lege keinen Wert darauf, notwendige
Reparaturen, früher als unbedingt notwendig, mittragen zu
müssen.

Schön, aber damit gehörst du einer Minderheit an. In dem
Moment,
wo das Gerät einem nicht mehr selber gehört, endet bei den
meisten
Nutzern der verantwortungsvolle Umgang mit eben diesem.

So was ähnliches steht in meinem Posting an Christian.

Wie gesagt, ich war schon weiter als nur bei der
Waschmaschine.
Wenn du konsequent weitermachst, mußt du dich nicht nur
bzgl. Waschmaschinennutzen mit anderen organisieren.

Wer spricht denn von konsequent weitermachen?

Wolfgang sprach etwas ganz anderes an, darauf bezieht sich
mein Kommentar.

Was meinst du?

Gruß
karin