Pseudosprachen (Spaßbeitrag)

Hallo an Alle :smile:

Zunächst einmal ein „Entschuldigung“ für den Gebrauch von Speicherplatz für wissenschaftlich gesehen groben Unfug:

Unter Verwendung typischer Elemente und spezifischer Kennzeichen können wir Sätze bilden, die aussehen wie z.B. französisch:

Le qui esentielle a faille gruillere

…aber natürlich überhaupt keinen Sinn haben.

Pseudotürkisch:

Gülümlur alyanas azbakana!

Pseudotschechisch

Hrastek nje staracicje

Pseudokroatisch:

Djava sa ubskurenije zagreba

Pseudoitalienisch

Storico eccema delle avellona

Pseudoungarisch

Ölölmüz gym etven ojaroszag

Jetzt die Frage:

Kann Jemand bitte mal was -typisch- Pseudodeutsches schreiben ?

Danke und grüßle

HM

Hallo HM

Kann Jemand bitte mal was -typisch- Pseudodeutsches schreiben
?

Das ist ja ein weites Feld. Man könnte den Bogen sopannen von deutsch klingenden Worten, wie sie Charley Chaplin im „großen Diktator“ benutzt, wenn ich mich recht erinnere, bis hin zu pseudi-intellektuelljklingenden Sätzen wie meinetwegen:
„Vielleicht ist ja letztendlich die letzte Eschatologie des Seins auch nur ein vorläufiger, ungefährer Versuch einer Annäherung an das Seiende im Geseier des Vagen.“
Zum Bleistift!
meint
Branden

Hallo an Alle :smile:

Hallo zurück.
Da gab es mal in den 60/70er Jahren einen holländischen Kabarettisten und Alleinunterhalter mit Namen: Toon Hermanns. Der machte so etwas in seiner ‚One man Show‘ mit allen möglichen Sprachen, die er als Liedtexte sang. Ich erinnere mich nur noch an das russische Lied:" Isja maj Waschtsch maschinka put…!" (:wink:))
Seit den 90er Jahren hat man nie mehr was von ihm gehört.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Servus HM,

Jacques Brel hat in seiner Verhohnepipelung der damals frisch entdeckten deutsch-französischen Freundschaft „Caporal Casse-Pompon“ ein paar Worte Pseudodeutsch. Das, was er seinem „ami“ in den Mund legt, soll nach einer schenkelklopfenden Halbschlüpfrigkeit aus dem Offizierskasino klingen und lautet „Ich schlafen at sie Hose und prellen so“ - wobei das wohl nicht giltet, weil schon richtige deutsche Wörter drin sind.

Etwas ähnliches, aber auch schon mit beinahe Sinn, gibts bei Frank Zappas Krautrock-Persiflage „Sofa“, u.a. „Ich bin dein geheimer Schmutz und verlorenes Metallgeld“, „Ich bin der Dreck unter deinen Warzen“ usw. Das giltet sicherlich noch weniger, weils schon regelrecht einen Sinn gäbe, wenns einen hätte.

Und dann hammer noch einen, den ich gehört habe, als ich - es war wohl 1976, jedenfalls war der Caudillo noch nicht so sehr lange tot - in Madrid einem Veteranen von der Blauen Division begegnet bin, der mich mit den deutschesten Worten begrüßt hat, die er kannte: „Sieg Chail Bratkartoffel!“

Schöne Grüße

MM

und wieder was gelernt :wink:

Verhohnepipelung

ich dachte immer, es hieße „Verhunnepipelung“…
Bloß, weils so klingt :smile:

Wozu dieses Forum doch immer wieder gut ist!

*

Wie findest du den:

Der galbe Bleindtipf möckelt blings an der Schuffe.

Grüße
Uschi (erfinderisch…)

Servus Uschi,

der ist klasse. Wenn ich noch einen Schluck Mark Twain (aus „The awful German Language“) dranhängen darf?

Sieht dann so aus:

Also! Der galbe Bleindtipf möckelt blings an der Schuffe haben sind gewesen gehabt haben geworden sein.

Schöne Grüße

MM

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Starckdeutsch
Hallo,

hier der Link: http://www.assoziations-blaster.de/info/Starckdeutsc…

Gruß

Bona

Dieger Herr Meyer,

hüber liert frommlich hossige Terten! Ammer Geseiber heiert vermadig Lick.
Öberdas: schöferliche Bimmen bimmen raberhaft pußig – dillerings hermit
mohlischer… himmer sei dafthafte Bimmer?

Diegerliche Düße
cachoo

Hallo Uschi,

ist es dir bekannt, dass du mit deinem Beispiel auf den Spuren von einem großen Linguisten (Lew Schtscherba) bist? :smile:

Ich meine den berühmten Satz:

Glokaja kuzdra shteko budlanula bokra i kudrjachit bokrenka
(z.B. http://www.slav.uni-sofia.bg/~niki/grammaires/gram1/…)

Gruß :smile:

Der galbe Bleindtipf möckelt blings an der Schuffe.

Grüße
Uschi (erfinderisch…)

1 Like

ist es dir bekannt, dass du mit deinem Beispiel auf den Spuren
von einem großen Linguisten (Lew Schtscherba) bist? :smile:

Ich meine den berühmten Satz:

Glokaja kuzdra shteko budlanula bokra i kudrjachit bokrenka
(z.B.
http://www.slav.uni-sofia.bg/~niki/grammaires/gram1/…)

Hallo Peet,

nein, das wusste ich nicht. Allerdings ist mir klar, nach welchen phonetischen, lexikalischen und grammatischen Regeln ein Satz gebildet werden muss, dass er zumindest wie deutsch aussieht… Die semantische Ebene kann/soll man ja für unseren Zweck außer acht lassen. Ich meine über dieses Prinzip auch während meines Studiums (lang, lang ist’s her…) gelesen zu haben.

Deshalb bin ich, ehrlich gesagt, mit Martins Ergänzung nicht sonderlich glücklich. So hat der Satz nämlich keine deutsche Satzstruktur mehr…

Grüße
Uschi

Servus,

das wäre eine originelle Schreibweise, weil man dann die vor einiger Zeit hier diskutierte Herkunft des Ausdrucks von „Hohlhippe“ höchst seriös klingend durch eine alternative Deutung ersetzen könnte: „Aus dem Elsässischen nach 1871, von „Hunnen“ als Spottname für die Deutschen und „Bibele“ = Hühner: ‚Einen deutschen Offizier als (aufgeblasenen) Gockel bloßstellen‘“

Ob man das einem Lexikographen als Osterei abnehmen würde?

Schöne Grüße

MM

Hallo Uschi,

Deshalb bin ich, ehrlich gesagt, mit Martins Ergänzung nicht
sonderlich glücklich. So hat der Satz nämlich keine deutsche
Satzstruktur mehr…

Das stimmt. Mark Twain macht das absichtlich - in seinem Kontext gehts um die endlosen deutschen Schachtelsatzmöglichkeiten, die nach seiner Auffassung dazu führen können, daß einem das Ende der Sperrung überraschend in einem ganz anderen Satz begegnet als der Anfang. Das ist natürlich eine maßlose Übertreibung, könnte aber dem Nicht-Deutschsprachigen, der sich ab und zu durch Sperrungen tastet, die er sonst bloß aus der Algebra kennt, schon plausibel vorkommen. Twain formuliert an dieser Stelle auch nicht bloß absichtlich unsyntaktisch, sondern auch absichtlich ungrammatisch.

Aber Deinen Er-Fund hab ich nicht kaputtbröseln wollen damit.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
lies mal Robert Scotts Übersetzung von Lewis Carrols Gedicht „Jabberwocky“:
http://www.hyperborea.org/writing/jabberwocky.html
…wenngleich schon ein Sinn drin steckt, aber nicht in allen Wörtern :wink:
Grüße, Peter

Hallo, Herr Meyer,
hatten wir doch alles schon einmal :smile:
siehe /t/austueten-oder/1385010
Wobei ich vor allem auf meinen dortigen Beitrag mit dem „Zipferlake“, der genialen „Übersetzung“ Christian Enzensbergers des „Jabberwocky“ von Lewis Carroll hinweisen möchte.

Verdaustig war’s, und glasse Wieben
rotterten gorkicht im Gemank.
Gar elump war der Pluckerwank,
und die gabben Schweisel frieben.

Grüße
Eckard

Hallo,

wundert mich, dass bisher noch niemand Monty Python gebracht hat:

Wenn ist das Nunstruck git und Slotermeyer? Ja!..
Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!

(http://de.wikipedia.org/wiki/Monty_Python)

Grüße,

Anwar

Hallo an Alle :smile:

Dass hier noch keiner auf Charlie Chaplins Rede als Diktator Hynkel hingewiesen hat, wundert mich. Schtonk!

Von Chaplin wird auch erzählt, dass er bei der Geburttagsfeier einer russischen Primaballerina eine Menge in russischer Sprache gehaltenener Reden über sich ergehen lassen musste, bis es ihm zu dumm wurde, ums Wort bat und ankündigte, er werde nun gleichfalls eine Rede halten, aber in chinesischer Sprache; und er hat dann eine halbe Stunde lang ein Pseudochinesisch gesprochen, aber so ausdrucksvoll in Mimik und Gestik, dass man meinte, jedes Wort verstehen zu können.

Gruß Fritz

Sonett

Grei Tüme korse knopende ler Presen
a grege nume trunklich häbe kroben.
Ir Bumen solbe Gröterbechen soben,
un, ber un ger, dör Gürmetörmer schesen.

Kron alogrebe Lunebarger dresen-
den Wolgen aler Wolgen Perkeroben!
Wim kisegrattest hetter sturr bitoben!
Kron - Wolgen inker Wolgen - uberresen.

En Tisser spinze kretzer pracktenusset -
georme frübet, lübet, zocket gren -
Betraverlatzet Wolgen retthaft drusset

kon pertesten ell storzesten Bergusset.
Rint rechselnd, räglich var Ben,
rapf greimal grei ell Schranter on beschusset.

Hans Domenego, aus dem „Sprachbastelbuch“
http://www.seitenweise.at/Schule_anders/Sprache.htm

… und noch einer:

„Oh zerfrettelter Grunzwanzling…
… dein Harngedränge ist für mich
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich
Grupp, ich beschwöre dich
mein punzig Turteldrom.
Und drängel reife mich mit krinklen Bindewördeln
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!“

Prostetnik Vogon Jeltz

in „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. (den dt. Übersetzer hab’
ich leider nicht parat.)

mich wundert, dass hier so wenige selbst zur feder greifen… oder ist uns das
zu unwissenschaftlich?

lasst uns – wissenschaftlich gesehen – groben unfug treiben!!!

es stiftet an
cachoo :o)