Pseudosprachen (Spaßbeitrag)

Hallo Uschi,

ist es dir bekannt, dass du mit deinem Beispiel auf den Spuren von einem großen Linguisten (Lew Schtscherba) bist? :smile:

Ich meine den berühmten Satz:

Glokaja kuzdra shteko budlanula bokra i kudrjachit bokrenka
(z.B. http://www.slav.uni-sofia.bg/~niki/grammaires/gram1/…)

Gruß :smile:

Der galbe Bleindtipf möckelt blings an der Schuffe.

Grüße
Uschi (erfinderisch…)

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ist es dir bekannt, dass du mit deinem Beispiel auf den Spuren
von einem großen Linguisten (Lew Schtscherba) bist? :smile:

Ich meine den berühmten Satz:

Glokaja kuzdra shteko budlanula bokra i kudrjachit bokrenka
(z.B.
http://www.slav.uni-sofia.bg/~niki/grammaires/gram1/…)

Hallo Peet,

nein, das wusste ich nicht. Allerdings ist mir klar, nach welchen phonetischen, lexikalischen und grammatischen Regeln ein Satz gebildet werden muss, dass er zumindest wie deutsch aussieht… Die semantische Ebene kann/soll man ja für unseren Zweck außer acht lassen. Ich meine über dieses Prinzip auch während meines Studiums (lang, lang ist’s her…) gelesen zu haben.

Deshalb bin ich, ehrlich gesagt, mit Martins Ergänzung nicht sonderlich glücklich. So hat der Satz nämlich keine deutsche Satzstruktur mehr…

Grüße
Uschi

Servus,

das wäre eine originelle Schreibweise, weil man dann die vor einiger Zeit hier diskutierte Herkunft des Ausdrucks von „Hohlhippe“ höchst seriös klingend durch eine alternative Deutung ersetzen könnte: „Aus dem Elsässischen nach 1871, von „Hunnen“ als Spottname für die Deutschen und „Bibele“ = Hühner: ‚Einen deutschen Offizier als (aufgeblasenen) Gockel bloßstellen‘“

Ob man das einem Lexikographen als Osterei abnehmen würde?

Schöne Grüße

MM

Hallo Uschi,

Deshalb bin ich, ehrlich gesagt, mit Martins Ergänzung nicht
sonderlich glücklich. So hat der Satz nämlich keine deutsche
Satzstruktur mehr…

Das stimmt. Mark Twain macht das absichtlich - in seinem Kontext gehts um die endlosen deutschen Schachtelsatzmöglichkeiten, die nach seiner Auffassung dazu führen können, daß einem das Ende der Sperrung überraschend in einem ganz anderen Satz begegnet als der Anfang. Das ist natürlich eine maßlose Übertreibung, könnte aber dem Nicht-Deutschsprachigen, der sich ab und zu durch Sperrungen tastet, die er sonst bloß aus der Algebra kennt, schon plausibel vorkommen. Twain formuliert an dieser Stelle auch nicht bloß absichtlich unsyntaktisch, sondern auch absichtlich ungrammatisch.

Aber Deinen Er-Fund hab ich nicht kaputtbröseln wollen damit.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
lies mal Robert Scotts Übersetzung von Lewis Carrols Gedicht „Jabberwocky“:
http://www.hyperborea.org/writing/jabberwocky.html
…wenngleich schon ein Sinn drin steckt, aber nicht in allen Wörtern :wink:
Grüße, Peter

Hallo, Herr Meyer,
hatten wir doch alles schon einmal :smile:
siehe /t/austueten-oder/1385010
Wobei ich vor allem auf meinen dortigen Beitrag mit dem „Zipferlake“, der genialen „Übersetzung“ Christian Enzensbergers des „Jabberwocky“ von Lewis Carroll hinweisen möchte.

Verdaustig war’s, und glasse Wieben
rotterten gorkicht im Gemank.
Gar elump war der Pluckerwank,
und die gabben Schweisel frieben.

Grüße
Eckard

Hallo,

wundert mich, dass bisher noch niemand Monty Python gebracht hat:

Wenn ist das Nunstruck git und Slotermeyer? Ja!..
Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!

(http://de.wikipedia.org/wiki/Monty_Python)

Grüße,

Anwar

Hallo an Alle :smile:

Dass hier noch keiner auf Charlie Chaplins Rede als Diktator Hynkel hingewiesen hat, wundert mich. Schtonk!

Von Chaplin wird auch erzählt, dass er bei der Geburttagsfeier einer russischen Primaballerina eine Menge in russischer Sprache gehaltenener Reden über sich ergehen lassen musste, bis es ihm zu dumm wurde, ums Wort bat und ankündigte, er werde nun gleichfalls eine Rede halten, aber in chinesischer Sprache; und er hat dann eine halbe Stunde lang ein Pseudochinesisch gesprochen, aber so ausdrucksvoll in Mimik und Gestik, dass man meinte, jedes Wort verstehen zu können.

Gruß Fritz

Sonett

Grei Tüme korse knopende ler Presen
a grege nume trunklich häbe kroben.
Ir Bumen solbe Gröterbechen soben,
un, ber un ger, dör Gürmetörmer schesen.

Kron alogrebe Lunebarger dresen-
den Wolgen aler Wolgen Perkeroben!
Wim kisegrattest hetter sturr bitoben!
Kron - Wolgen inker Wolgen - uberresen.

En Tisser spinze kretzer pracktenusset -
georme frübet, lübet, zocket gren -
Betraverlatzet Wolgen retthaft drusset

kon pertesten ell storzesten Bergusset.
Rint rechselnd, räglich var Ben,
rapf greimal grei ell Schranter on beschusset.

Hans Domenego, aus dem „Sprachbastelbuch“
http://www.seitenweise.at/Schule_anders/Sprache.htm

… und noch einer:

„Oh zerfrettelter Grunzwanzling…
… dein Harngedränge ist für mich
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich
Grupp, ich beschwöre dich
mein punzig Turteldrom.
Und drängel reife mich mit krinklen Bindewördeln
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!“

Prostetnik Vogon Jeltz

in „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. (den dt. Übersetzer hab’
ich leider nicht parat.)

mich wundert, dass hier so wenige selbst zur feder greifen… oder ist uns das
zu unwissenschaftlich?

lasst uns – wissenschaftlich gesehen – groben unfug treiben!!!

es stiftet an
cachoo :o)

Hallihallo,

weils schon regelrecht einen Sinn gäbe, wenns einen hätte

ist wieder mal ein Highlight. Schön. :smile:

à propos „Sieg Chail“ - ich frug mich in Frankreich (anno 1991) immer und immer wieder, was die Franzosen dazu trieb, mich mit „Heil Hitler“ zu gegrüßen - ich glaube, sie fanden es lustig, weil ich Deutsche bin. Nach ca. 20 Mal konnte ich dann nicht mehr SO doll drüber lachen. :confused:

Zur Ausgangsfrage (um nicht ganz off-topic zu sein*g*):
Anscheinend ist es nur Ausländern möglich, Pseudosätze zu erfinden. Woran liegt das?

Liebe Grüße,
Nike

Spitze, wobei…
… ich den noch ergänzen würde:

Der galbe Bleindtipf möckelt und rachelt blings an der Schuffe.

Ich finde, das typische „ch“ sollte mit drin sein. :smile:

Liebe Grüße,
Nike

Hallo an Fritz,

Dass hier noch keiner auf Charlie Chaplins Rede als Diktator
Hynkel hingewiesen hat, wundert mich. Schtonk!

Hat doch: Martin weiter unten. :wink:

Liebe Grüße,
Nike

Hallo!

Zur Ausgangsfrage (um nicht ganz off-topic zu sein*g*):
Anscheinend ist es nur Ausländern möglich, Pseudosätze zu
erfinden. Woran liegt das?

Weil man selber die Sprache zu gut kennt und zu hohe Ansprüche stellt oder einfach gar nicht merkt, was denn am typischsten für die eigene Sprache ist, bei anderen Sprachen fällt das einem viel mehr auf, gerade weil man diese nicht so gut kennt (oder idealerweise zwar schonmal gehört oder gesehen hat, aber nicht versteht). Wäre zumindest meine Vermutung.

MfG
Car

Mahlzeit,

bei uns gibt es einen lustigen Witz, den man einem Nichtargentinier erst mal erklären muß:

Wie sagt man „Bus“ auf Deutsch?
„Subenempujenestrujenbajen“

Busfahren ist dort nämlich eine unangenehme Tätigkeit, weil die Busse regelmäßig überfüllt, laut und unbequem sind.
Der Witz nimmt einerseits diesen Umstand auf die Schippe, andererseits die deutsche Eigenheit, lange Wortungetüme durch Aneinanderreihung einzelner Teile entstehen zu lassen.

Suben = Einsteigen
Empujen = Schieben, Drücken
Estrujen = Quetschen
Bajen = Aussteigen

Das „j“ wird wie das deutsche „ch“ ausgesprochen. Ich finde, die Übersetzung klingt wunderbar germanisch.

Gruß

Sancho

Hallo an Nike,

ich hab jetzt alle Artikel von Martin noch einmal gelesen, aber nix von Chaplin.
Zeigst du mir genau, wo?

Gruß Fritz

Zeigst du mir genau, wo?

Es war Branden, nicht Martin, aber dafür gleich in der ersten Antwort auf die Frage.

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß,

Myriam

Danke (owT)
FR

Das folgende ist um Klassen schlechter als das hier bereits genannte.

Stammt aus der Gymnasialzeit und ich hab das Blatt doch tatsächlich wieder gefunden.
Also mir ham damals seh glôcht.

Jetzt fehlt noch meine Gebrauchsanweisung für die Fernbedienung.

Gruß Fritz

Achja, der Text:

Ausländisch für Deutsche

Ausgangssatz:

In des Waldes tiefen Gründen
ist kein Räuber mehr zu finden.

Französisch:

In dös Waldion tiefion Gründion
üst koin Räubion möhr zu findion.

Polnisch:

In deski Waldski tiefski Gründski
ist keinski Räubski mehrski zu findski.

Tschechisch:

In detsck Waldtschek tiefstscheck Gründtscheck
istscheck keintscheck Räubtscheck mehr zu findtscheck.

Russisch:

In deswitsch Waldewitsch tiefewitsch Gründewitsch
ischwitsch keinitsch Räubewitsch mehrschwitsch zu findewitsch.

Chinesisch:

Ing deng Waldtsching tieftschong Gründtschang
istsching keinung Räubtschung mertsching fingtschang.

Japanisch:

Inhoeo desohio Waldoheio tiefoheio Gründoheihio
isohi keinoheio Räuberoheio mehrio zu findihoheio.

Lateinisch:
In disibus Waldibuns tiefibus Gründiorum
est keinum Räubibus mehror zu findibundorum.