Rechts=links. Fällt endlich der Groschen?

Hallo,

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/94/27/36/10942…

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem gemeinsamen Strang?

Wenn ja, dann müssen sich die bequemen Abschöpfpolitiker ganz schön warm anziehen :smile:

Im Ernst: Glaubt Ihr, dass sozial-nationalistische Strömungen eine Zukunft haben?

Was kann man dagegen tun? Sollte man überhaupt etwas dagegen tun?

Nick

Hallo,

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/94/27/36/10942…

da geht’s um Chaoten nicht um politische Ansichten.

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des
linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als
was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem
gemeinsamen Strang?

Das ist immer noch Quark. Nein, werde sie nicht, außer Du meinst mit Linke die paar autonomen Chaoten.

Wenn ja, dann müssen sich die bequemen Abschöpfpolitiker ganz
schön warm anziehen :smile:

Wegen den 250 Leuten? Das ist doch nicht Dein Ernst.

Im Ernst: Glaubt Ihr, dass sozial-nationalistische Strömungen
eine Zukunft haben?

Was es nicht gibt, kann auch keine Zukunft haben.

Was kann man dagegen tun? Sollte man überhaupt etwas dagegen
tun?

Warum soll man sich über die Hand voll Leute aufregen? Der hat der Verfassungsschutz doch gut im Auge.

Ich habe den Eindruck, Du betrachtest das Verhalten von 100 Leuten, findest das selbe Wort bei ein paar 100 000 anderen und unterstellst denen dann die gleiche Denkweise.

Entweder geht as um die Chaoten die sich teilweise rechts, teilweise links nennen, aber viel gemeinsam haben, dann sind es nur ein paar, die mit den Beiträgen hier schon mehr Aufmerksamkeit bekommen als sie verdient haben, oder es geht um mehrere 100 000 linke/rechte, dann stimmt aber der Rest nicht mehr.

Gruß, Rainer

Hi Rainer,

da geht’s um Chaoten nicht um politische Ansichten.

finde ich nicht; so Aussagen wie „Politiker aller Parteien wollen das deutsche Volk gegen eine Multikulti-Gesellschaft austauschen“ (das war sogar eigentlich die einzige Aussage in diesem Text) sind doch traurigerweise sogar mehrheitsfähig.

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des
linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als
was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem
gemeinsamen Strang?

Das ist immer noch Quark. Nein, werde sie nicht, außer Du
meinst mit Linke die paar autonomen Chaoten.

Sehe ich auch nicht ganz so; Teile der Linken sind ganz eindeutig nationalistisch eingestellt und betreiben heute als Reaktion auf die Globalisierung eine protektionistische Politik, die sich gegen nomadisierendes Heuschrecken-Kapital nicht weniger richtet als gegen MultiKulti.

Horst Mahler ist ein gutes Extrem-Beispiel dafür, oder Bernd Rabehl:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Rabehl

oder auch Lafontaines „Fremdarbeiter“-Populismus, mit dem er zwar nicht seine eigene ideologische Gesinnung kundtat, aber doch eindeutig auf eine bestimmte Wählergruppe spekulierte, der man dieses „national-soziale“ Gesinnung durchaus anheften kann, die Nick hier erwähnt;
auch wenn eine pauschale Gleichsetzung rechts=links sicher falsch ist; ich frage mich aber heute immer mehr, ob es nicht hauptsächlich dem (überkommenen, je korrektem?) Bild:

----------------------------------------------------------------
…links…mitte…rechts…

geschuldet ist, dass wir glauben, links wäre irgendwie das total Andere als rechts;
vielleicht ist eine primäre Einteilung „Fight the system“, wie es ja auch dem Selbstverständis linker und rechter „Extremisten“ entspricht, zumindest teilweise korrekter:

---------------------------------------------------------------------------
…im System bleiben…das System bekämpfen…

…(links, mitte, rechts)…(links, rechts, religiöse Kräfte)…

Viele Grüße
Franz

Hallo Franz,

finde ich nicht; so Aussagen wie „Politiker aller Parteien
wollen das deutsche Volk gegen eine Multikulti-Gesellschaft
austauschen“ (das war sogar eigentlich die einzige Aussage in
diesem Text) sind doch traurigerweise sogar mehrheitsfähig.

??? Das kann ich kaum glauben. Das ist Rassismus pur, ich kann mir nicht vorstellen, daß sich da Mehrheiten finden.

Sehe ich auch nicht ganz so; Teile der Linken sind ganz
eindeutig nationalistisch eingestellt und betreiben heute als
Reaktion auf die Globalisierung eine protektionistische
Politik, die sich gegen nomadisierendes Heuschrecken-Kapital
nicht weniger richtet als gegen MultiKulti.

Klar, aber doch keine Mehrheiten. Die Mehrheit der Linken ist im Linken Flügel der SPD ein paar versehentlich nach WASG gerutscht und finden sich in der SED wieder, ein sehr großer Teil ist in den Gewerkschaften organisiert und gehört keiner Partei an. Die kannst du alle mit diesem Extremismus jagen. Da findet man die 100 000e Linke, an die ich gedacht habe.

Horst Mahler ist ein gutes Extrem-Beispiel dafür, oder
Bernd Rabehl:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Rabehl

oder auch Lafontaines „Fremdarbeiter“-Populismus, mit dem er
zwar nicht seine eigene ideologische Gesinnung kundtat, aber
doch eindeutig auf eine bestimmte Wählergruppe spekulierte,
der man dieses „national-soziale“ Gesinnung durchaus anheften
kann, die Nick hier erwähnt;

Ja, da habe ich mich auch gewundert, ob Oscar nun völlig durchgeknallt ist. Der ist aber auch nur ein Mensch und wenn’s um’s Geld verdienen geht, redet er schon auch mal anders als er denkt, er war schließlich ja mal Spitzenpolitiker, die gibt es IMO nicht anders, kann es nicht anders geben, sonst hätten sie sich nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen können. In der Politik (oder danach) gibt es gutes Geld zu verdienen, da setzen sich natürlich immer die durch, die es am Besten verstehen die Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. Die von Natur aus gutmütigen, ehrlichen Idealisten werden das nicht sein.

auch wenn eine pauschale Gleichsetzung rechts=links sicher
falsch ist; ich frage mich aber heute immer mehr, ob es nicht
hauptsächlich dem (überkommenen, je korrektem?) Bild:

----------------------------------------------------------------
…links…mitte…rechts…

geschuldet ist, dass wir glauben, links wäre irgendwie das
total Andere als rechts;
vielleicht ist eine primäre Einteilung „Fight the system“, wie
es ja auch dem Selbstverständis linker und rechter
„Extremisten“ entspricht, zumindest teilweise
korrekter:

---------------------------------------------------------------------------
…im System bleiben…das System
bekämpfen…

…(links, mitte, rechts)…(links, rechts, religiöse
Kräfte)…

Ja, OK. Die rechte Spalte sind eben die Chaoten, Extremisten und die sind zum Glück nur eine Minderheit. Ich rede nur über die linke Spalte, wenn ich von Links/Rechts/Mitte rede, die Extremisten interessieren mich nicht, deren Lager auch nicht. :smile:

Gruß, Rainer

Hi nochmal,

finde ich nicht; so Aussagen wie „Politiker aller Parteien
wollen das deutsche Volk gegen eine Multikulti-Gesellschaft
austauschen“ (das war sogar eigentlich die einzige Aussage in
diesem Text) sind doch traurigerweise sogar mehrheitsfähig.

??? Das kann ich kaum glauben. Das ist Rassismus pur, ich kann
mir nicht vorstellen, daß sich da Mehrheiten finden.

ebenfalls ???
Tiraden gegen die „Multi-Kulti-Gesellschaft“ sind doch nicht gerade selten, oder? und sie ziehen auch kein Ausschlussverfahren aus der CDU nach sich … „Kinder statt Inder“ und so

Sehe ich auch nicht ganz so; Teile der Linken sind ganz
eindeutig nationalistisch eingestellt und betreiben heute als
Reaktion auf die Globalisierung eine protektionistische
Politik, die sich gegen nomadisierendes Heuschrecken-Kapital
nicht weniger richtet als gegen MultiKulti.

Klar, aber doch keine Mehrheiten. Die Mehrheit der Linken ist
im Linken Flügel der SPD ein paar versehentlich nach WASG
gerutscht und finden sich in der SED wieder, ein sehr großer
Teil ist in den Gewerkschaften organisiert und gehört keiner
Partei an. Die kannst du alle mit diesem Extremismus jagen.

Vielleicht reden wir aneinander vorbei, aber eine protektionistische Reaktion auf die Herausforderungen der „Globalisierung“ ist m.E. kein Randphänomen, weder in der SPD noch in WASG/PDS, und schon gar nicht in den Gewerkschaften; klar, ich hatte „nationalistisch“ dann doch wohl in einem zu weiten Sinn gebraucht, aber Protektionsmus als „nationale Orientierung“ zu begreifen, liegt nicht ganz fern.

Ja, da habe ich mich auch gewundert, ob Oscar nun völlig
durchgeknallt ist. Der ist aber auch nur ein Mensch und wenn’s
um’s Geld verdienen geht, redet er schon auch mal anders als
er denkt, er war schließlich ja mal Spitzenpolitiker, die gibt
es IMO nicht anders, kann es nicht anders geben, sonst hätten
sie sich nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen können. In der
Politik (oder danach) gibt es gutes Geld zu verdienen, da
setzen sich natürlich immer die durch, die es am Besten
verstehen die Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. Die von
Natur aus gutmütigen, ehrlichen Idealisten werden das nicht
sein.

Ja, aber mit diesem Beispiel wollte ich eigentlich nicht unbedingt Lafontaine als Person vorbringen, sondern die Tatsache, dass man mit bestimmten Aussagen halt in einem linken und rechten Bereich gleichzeitig fischen kann, der dezidiert bestehen muss, sonst wäre da auch nix zu holen;
mal ein Indiz aus w-w-w-intern :wink:
/t/und-doch-hat-die-vogt-recht/2851983
(Du erinnerst Dich ja bestimmt an B.)

Übrigens will ich ja gewiss nicht sagen: rechts=links, aber an einigen wichtigeren Punkten decken sich die Positionen durchaus; und zwar sowohl bei den „Extremisten“, wo linke und rechte gegen die Globalisierung kämpfen und bei „Gemäßigten“, wo z.B. manche CDUler die SPD links überholen.
Ich bin überzeugt davon, würde man aufhören diesen Rechts-Links-Schematismus noch immer so affektiv zu betonen, dann würden sich bei vielen Fragen Koalitionen bilden, die sehr quer zur links/rechts-Einteilung stehen.

Viele Grüße
Franz

Hallo,

es ist doch keine Überraschung, dass der linke Geist mehr rechtes Gedankengut enthält, wie Einige zuzugeben bereit sind. Führende Linke sidn heute eher auf dem Tripp des Rassismusses und so mancher ist nach der „Revolution von links“ heute „Fahnenträger der Rechten“. Und die, die nichts ganz ins braune Lager abgeglitten sind, haben ja immer noch die Möglichkeit, rechtes Gedankengut, mehr Staat und mehr Überwachung und Ausspähung der Bürger um jeden Preis zu betreiben. In nicht wenigen Fällen sind „linke Schläger“ und „linke Hetzer gegen unsere Verfassung“ später in Ministerämtern eher nicht ultrarechten Parolen aufgetreten.

Machen wir uns nichts vor. Ob sozialistisch oder national, sie sind im Ziel identisch. Der Unterschied ist nur, daß der von links kommende und dort geborene Rechtsextremismus seine Unterstützer auch in den Reihen findet, die den Rechtsextremismus zu bekämpfen vorgeben. Manchen hilft doch der linke Extremist bei der Durchsetzung von politischen und wirtschaftlichen Zielen. Steigt er dann zu den Rechten ganz hinüber droht ihm dort der Krieg. Im linken Lager Neonazi zu sein ist offenbar in unserem Land sogar willkommen, wenn es den Unterstützern der linken Szenerie dient.

Gerade derzeit ist die RAF in der Diskussion. Sind nicht Einige bei der NPD gelandet ?

http://onnachrichten.t-online.de/c/10/94/27/36/10942…

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des
linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als
was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem
gemeinsamen Strang?

Wenn ja, dann müssen sich die bequemen Abschöpfpolitiker ganz
schön warm anziehen :smile:

Im Ernst: Glaubt Ihr, dass sozial-nationalistische Strömungen
eine Zukunft haben?

ja, solange auch diverse Organe und Organisationn diese pseudosozialen Strömungen unterstützt, scheint mir ein Bündnis dieser Form durchaus möglich, aber mir ist auch klar, dass unser Staat mit diesem Potential mit seinen Gesetzen beikommen kann, wenn er will und wenn er nicht durch Medien und Organisationen gehindert wird, das zu tun, was erforderlich ist. Durchgreifen gegen diese Ströme.

Was kann man dagegen tun? Sollte man überhaupt etwas dagegen
tun?

Hier sollte ebenso ein Netzwerk gegen Linksfaschismus gebildet werden. Doch dafür wird man wenig Freunde finden. Ein linker Rassist darf in diesem Land durchaus gegen alte Menschen, gegen kranke Menschen, gegen Arbeitslose, gegen Araber und vor allem gegen Menschen mit islmamischer Religion hetzen.

Es ist doch im Grundsatz völlig egal, ob ein Rechter den Ausländern Schuld zuweist, dass er keine Arbeit hat oder ob ein Linker die Alten und Arbeitslosen beschimpft und Fragen stellt, ob und wie man die Gruppe bekämpft, um selbst mehr Erfolg zu haben. Jeder Einzelnen von denen ist in seiner Art ein Rassist.

Gruss Günter

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des
linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als
was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem
gemeinsamen Strang?

Hab ich leider nicht mitgekriegt, aber: Da hast Du völig recht!
Schließlich bestand nicht nur Horst Wessels berühmter Sturm nahezu komplett aus Kommunisten, auch die National-Kommunisten und andere Gruppierungen haben lange gemeinsame Sache mit den Nazis gemacht.
Wenn heute irgendein Idiot alles rechte pauschal als „Nazis“ diffamiert, weil sein eigener Horizont eben nicht weit genug reicht, so ist er einfach zu beschränkt, den Wortteil „sozialisten“ zur kenntnis zu nehmen

Wenn ja, dann müssen sich die bequemen Abschöpfpolitiker ganz
schön warm anziehen :smile:

Nun ja- ofenbar ist die ach so bewußte Linke der 68er inzwischen ja auf den Zug gestiegen und damit entschärft. Die anscheinend weniger korrupte rechte Flanke grenzt man fein demokratisch einfach aus: Was rechts der SPD ist, ist bereits Verfassungsfeind!

Im Ernst: Glaubt Ihr, dass sozial-nationalistische Strömungen
eine Zukunft haben?

Erst, wenn das Volk aufwacht, weil es ihm so dreckig geht, daß es dies nicht mehr ignorieren kann

Was kann man dagegen tun? Sollte man überhaupt etwas dagegen
tun?

Keine Ahnung- die Zukunft wird’s weisen

Ich bin überzeugt davon, würde man aufhören diesen
Rechts-Links-Schematismus noch immer so affektiv zu betonen,
dann würden sich bei vielen Fragen Koalitionen bilden, die
sehr quer zur links/rechts-Einteilung stehen.

An Deinem Statement ist eine Erkenntnis, die an Weisheit so ziemlich alle unsere _ach so klugen- Politiker vor Neid erblassen lassen muß: Das Denken in Primitiv-Schemata kann zwar bei mangelnder Übersicht kurzfristig das Leben erleichtern (Mitscherlich/Vorurteile) dient im konkreten Fall aber nur als Killerphrase. Wer zu blöd ist, zu begreifen, daß es nicht auf rechts/links, sondern auf tausend andere Aspekte ankommt, verdient eine Regierung, die genau nichts für ihn tut. Es soll leute geben, die dies als Status quo erkannt haben.
whk

Hallo,

Ich hab vor einiger Zeit hier behauptet, die Extermisten des
linken und des rechten Lagers haben viel mehr gemeinsam als
was sie trennt. Kapieren die das endlich und ziehen an einem
gemeinsamen Strang?

Ich denke, die Frage ist berechtigt. Zitat aus einer aktuellen Meldung des Statistischen Bundesamtes: „Bei den unter 5-Jährigen liegt [der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund] in sechs Städten bei über 60%.“ Insgesamt soll etwa jedes dritte Kind in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.(http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2007/p183002…)

Die Folgen der multikulturellen Gesellschaft kann man an vielen Beispielen sehen, etwa hier: http://www.weser-kurier.de/20070505/btag_93_32303037…& Zur Sicherheit muss ich wohl noch dazu sagen, dass der kulturelle Faktor auch in der Wissenschaft vertreten wird (vgl. die Aussagen des Kriminologen Pfeiffer).

Das Problem ist leider, dass sich die Rechte viel zu sehr auf ihre althergebrachten Positionen zurückzieht. Ich meine damit Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsfälschung. In Zeiten des religiösen Fundamentalismus und des Kampfes der Kulturen ist das eindeutig das falsche Pferd, auf das man setzt.

Eine neue Kraft ist gefragt mit philosemitischer und antirassistischer Ausrichtung, ohne Rückgriff auf den historischen Nationalsozialismus, aber mit klarer Position gegen Kulturvermischung, Globalisierung und Masseneinwanderung.

Gruß
Ultra

Interessensfrage
Hallo,

Eine neue Kraft ist gefragt mit philosemitischer und
antirassistischer Ausrichtung , ohne Rückgriff auf den
historischen Nationalsozialismus, aber mit klarer Position
gegen Kulturvermischung, Globalisierung und
Masseneinwanderung.

ernsthaft gefragt: Was ist der inhaltliche Unterschied zwischen der alten „rassistischen Position“ und der neuen „Position gegen Kulturvermischung und Migration“ jenseits dessen, dass die neue Rechte auf der Ebene von „Kultur“ und nicht mehr auf der Ebene von „Biologie“ spricht?

Viele Grüße
Franz

Kein unbedeutender Unterschied

Hallo,

Eine neue Kraft ist gefragt mit philosemitischer und
antirassistischer Ausrichtung , ohne Rückgriff auf den
historischen Nationalsozialismus, aber mit klarer Position
gegen Kulturvermischung, Globalisierung und
Masseneinwanderung.

ernsthaft gefragt: Was ist der inhaltliche Unterschied
zwischen der alten „rassistischen Position“ und der neuen
„Position gegen Kulturvermischung und Migration“ jenseits
dessen, dass die neue Rechte auf der Ebene von „Kultur“ und
nicht mehr auf der Ebene von „Biologie“ spricht?

Hallo Franz,

du tust den von dir genannten Unterschied jetzt als nebensächlich ab. Aber ich denke, hier liegt eine entscheidende und bedeutsame Wandlung.

Wir sind uns wohl darin einig, dass die biologischen Unterschiede bei den Menschen nicht zu einer Wertung führen können. Person X ist gegenüber Y nicht höherwertig, weil X eine bestimmte Hautfarbe hat.

Es geht auch nicht unbedingt darum, eine bestimmte Kultur als minder- oder höherwertig zu bezeichnen. Natürlich könnte man den Islam mit seiner Scharia usw. thematisieren. Für sich betrachtet ist diese Kultur aber nicht das Hauptproblem für uns. Vielmehr bedroht uns ja die Tatsache, dass sich diese Rückständigkeit bei uns breitmacht. Schuld ist der Clash of Civilizations. Schon jetzt gibt es mehrere Hunderttausend (vermutlich annähernd eine Million) Menschen in Deutschland mit radikalislamischer Einstellung. Erhöhte Kriminalität oder Korruption aufgrund wegfallender Sozialkontrolle sind auch Erscheinungen, die verstärkt auftreten. In absehbarer Zukunft wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland über 50% liegen.

Wie dumm ist es angesichts dieser Tatsachen, Schwule, Juden, Linke, Nichtarier, Amerikaner usw. als die entscheidende Bedrohung anzusehen?

Um auf deine Frage zurückzukommen, der wesentliche inhaltliche Unterschied liegt in einer Folgeabschätzung des politischen Handelns im Gegensatz zu einer engstirnigen politischen Ideologie.

Gruß
Ultra

Schon jetzt gibt es mehrere Hunderttausend
(vermutlich annähernd eine Million) Menschen in Deutschland
mit radikalislamischer Einstellung.

Quelle bitte!
Mich würde wirklich interessieren, woher solche Zahlen stammen, und vor allem wie „radikalislamisch“ definiert ist. (Sobald man am Freitag in die Moschee geht?)

Erhöhte Kriminalität oder
Korruption aufgrund wegfallender Sozialkontrolle sind auch
Erscheinungen, die verstärkt auftreten.

Das Problem stellt sich aber wirklich nicht nur für Migranten, sondern ganz generell in unserer Gesellschaft.

In absehbarer Zukunft
wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland über 50% liegen.

Was bedeutet „Mensch mit Migrationshintergrund“ überhaupt.
Beide Eltern in die BRD eingewandert?
Ein Elternteil eingewandert?
Ein Großelternteil zugewandert?
(Wenn es danach geht, dann hätten wir bereits einen erklecklichen Teil "Migrationshintergrund)
dann, was bedeutet „Zugewandert“ überhaupt.
Zuwanderung aus dem Ausland? Österreich? Schweiz?
Spätaussiedler, Auslandsdeutsche?
EU oder nicht EU dabei?

Wie dumm ist es angesichts dieser Tatsachen, Schwule, Juden,
Linke, Nichtarier, Amerikaner usw. als die entscheidende
Bedrohung anzusehen?

Es ist generell dumm irgendeine „entscheidende Bedrohung“ anzunehmen, wenn diese anhand abstrakter Überlegungen aufgestellt wird.

Gruß
Mike

Hallo Ultra,

du tust den von dir genannten Unterschied jetzt als
nebensächlich ab.

erstens nein, denn es interessiert mich ja wirklich; zweitens ja, weil ich aus meiner „linken“ politischen Perspektive die Unterschiede natürlich nicht so nahe sehe, wie ein „Rechter“.

Wir sind uns wohl darin einig, dass die biologischen
Unterschiede bei den Menschen nicht zu einer Wertung führen
können. Person X ist gegenüber Y nicht höherwertig, weil X
eine bestimmte Hautfarbe hat.

ok.

Es geht auch nicht unbedingt darum, eine bestimmte Kultur als
minder- oder höherwertig zu bezeichnen. Natürlich könnte man
den Islam mit seiner Scharia usw. thematisieren. Für sich
betrachtet ist diese Kultur aber nicht das Hauptproblem für
uns. Vielmehr bedroht uns ja die Tatsache, dass sich diese
Rückständigkeit bei uns breitmacht.

Moment; wenn Du von „Rückständigkeit“ sprichts, dann wertest Du ja doch im Sinne von höher/niedriger!

Wobei ich das unter einigen Vorbehalten sogar mitgehen kann.

Schuld ist der Clash of
Civilizations. Schon jetzt gibt es mehrere Hunderttausend
(vermutlich annähernd eine Million) Menschen in Deutschland
mit radikalislamischer Einstellung. Erhöhte Kriminalität oder
Korruption aufgrund wegfallender Sozialkontrolle sind auch
Erscheinungen, die verstärkt auftreten. In absehbarer Zukunft
wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland über 50% liegen.

Wie dumm ist es angesichts dieser Tatsachen, Schwule, Juden,
Linke, Nichtarier, Amerikaner usw. als die entscheidende
Bedrohung anzusehen?

Aber ist das alles nicht nur eine Verschiebung des „Rassismus“ von Juden, Amerikanern, etc. auf Moslems?

Um auf deine Frage zurückzukommen, der wesentliche inhaltliche
Unterschied liegt in einer Folgeabschätzung des
politischen Handelns im Gegensatz zu einer engstirnigen
politischen Ideologie.

Ok: ich als „Linker“ (sagen wir einfach mal so plump), mache mir natürlich genauso Gedanken und Sorgen über die Probleme, die durch die weltweiten Migrationsströme erzeugt werden;
ich würde Deine Zahlen oben anders auffassen, z.B. sagt m.E. der „Migrationshintergrund“ allein recht wenig aus, weil es für mich darauf ankommt, wie Migration erfolgt, und nicht dass sie erfolgt; ich sehe also durchaus ein sehr großes Problem darin, dass ein Großteil der weltweiten Migrationsströme als Armuts- und (Bürger)Kriegsflucht-migration zu verstehen ist, mit all den bekannten Folgen.

Ist es für Dich okay, wenn ich sage: Ich (als Linker) lehne „kulturelle Vermischung“, wie Du es genannt hast, bzw. globale Freizügigkeit nicht als solche ab, sondern ich möchte, dass sie nicht durch Krieg und Armut erzwungen stattfindet, sondern allen Seiten etwas bringt, während Du (als Rechter) diese „kulturelle Vermischung“ in jeder Form ablehnst, weil sie „uns Deutschen“ nichts Gutes bringen kann? Wenn ja: warum?

Oder ist es komplizierter?

Viele Grüße
Franz

Hallo Ultra,

Eine neue Kraft ist gefragt mit philosemitischer und
antirassistischer Ausrichtung, ohne Rückgriff auf den
historischen Nationalsozialismus, aber mit klarer Position
gegen Kulturvermischung, Globalisierung und
Masseneinwanderung.

ich dachte eigentlich, wir hätten ausreichend Sammelbecken für alle diejenigen mit mangelndem Selbstbewußtsein gegenüber und in einer grundbösen Welt.
Es gibt sicher Herausforderungen in der Zukunft zu meistern (die wichtigeren werden ja nicht einmal erwähnt von Dir), in unserer heutigen Welt gegen Globalisierung und Kulturvermischung zu sein kommt mir irgendwie doch wie der Kampf gegen Windmühlen vor, am besten noch mit einer Lanze aus China, weil sie billiger war und einem Türken, der das Pferd danach striegelt:wink:

Grüße
Jürgen

Hi

ernsthaft gefragt: Was ist der inhaltliche Unterschied
zwischen der alten „rassistischen Position“ und der neuen
„Position gegen Kulturvermischung und Migration“ jenseits
dessen, dass die neue Rechte auf der Ebene von „Kultur“ und
nicht mehr auf der Ebene von „Biologie“ spricht?

Wer dauernd von Biologie spricht, das sind die Linken, die sich antirassistisch und antifaschistisch nennen. Sie sind es, die Hautfarbe (und auch Geschlecht) in den Mittelpunkt ihres Denkens stellen. Diese obsolete Ideologie lebt von der Umkehrung des NS-Denkens ins Gegenteil, der erzwungenen Gleichheit aufgrund der Biologie. (Interessant dagegen, daß diese Linke sehr oft antisemitisch ist.)

Nur eine Überwindung des Biologismus als gesamtes ist ein wirklicher Fortschritt und wahre „Vergangenheitsbewältigung“. Es muß egal sein, welche Gene jemand trägt, welche Hautfarbe er hat und welches Geschlechtsorgan. Lediglich sein Denken darf zur Wertung herangezogen werden. Wenn jemand meint, Frauen wären Vieh, dann ist dieser jemand nicht auf derselben Kulturstufe. Punkt. Hier im Namen von Antirassismus Gleichmacherei und Relativierung zu betreiben bedeutet den letzten Nagel in den Sarg der europäischen Kultur zu schlagen.

Gruß
d.

Hallo Franz,

Es geht auch nicht unbedingt darum, eine bestimmte Kultur als
minder- oder höherwertig zu bezeichnen. Natürlich könnte man
den Islam mit seiner Scharia usw. thematisieren. Für sich
betrachtet ist diese Kultur aber nicht das Hauptproblem für
uns. Vielmehr bedroht uns ja die Tatsache, dass sich diese
Rückständigkeit bei uns breitmacht.

Moment; wenn Du von „Rückständigkeit“ sprichts, dann wertest
Du ja doch im Sinne von höher/niedriger!

Ja, ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Eine solche Diskussion, welche Kulturen rückständig sind oder modern, kann man natürlich führen. Doch wenn sich in einem anderen Staat, zum Beispiel Afghanistan, eine solche Rückständigkeit breit macht, ist es eine andere Frage, wie man dagegen vorgeht. Ob ein militärisches Vorgehen im Ausland sinnvoll ist, steht ja wieder auf einem anderen Blatt. In erster Linie muss man sich darum kümmern, wie wir hier in Deutschland (respektive in Frankreich oder den Niederlanden) damit umgehen.

Wobei ich das unter einigen Vorbehalten sogar mitgehen kann.

Schuld ist der Clash of
Civilizations. Schon jetzt gibt es mehrere Hunderttausend
(vermutlich annähernd eine Million) Menschen in Deutschland
mit radikalislamischer Einstellung. Erhöhte Kriminalität oder
Korruption aufgrund wegfallender Sozialkontrolle sind auch
Erscheinungen, die verstärkt auftreten. In absehbarer Zukunft
wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in
Deutschland über 50% liegen.

Wie dumm ist es angesichts dieser Tatsachen, Schwule, Juden,
Linke, Nichtarier, Amerikaner usw. als die entscheidende
Bedrohung anzusehen?

Aber ist das alles nicht nur eine Verschiebung des „Rassismus“
von Juden, Amerikanern, etc. auf Moslems?

Pim Fortuyn, dessen Partei ansatzweise den Vorstellungen dieser neuen Kraft entsprach, hat sich sehr auf den Islam konzentriert. Das lag auch daran, dass von den religiösen Moslems eine besondere Homophobie ausging und er schwul war. Kernproblem ist aber nicht allein der Islam, es geht mehr darum, dass wir in Deutschland oder Holland einen immer größer werden Bevölkerungsteil mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund haben. Statt einer multikulturellen Gesellschaft mit friedlichem Miteinander erleben wir eher die Bildung von Parallelgesellschaften.

Nimm doch mal die hier lebenden Türken als Beispiel. Man hat ja bereits festgestellt, dass es unter ihnen mehr radikale Moslems gibt als unter den Türken in der Türkei. Die jungen Ausländer in Deutschland sind auch häufig kriminell. Fundamentalismus und Kriminalität sind doch kein automatischer Bestandteil einer Kultur oder einer Religion. Sie enstehen dort, wo verschiedene Kulturen aufeinanderprallen. Also hier.

Ist es für Dich okay, wenn ich sage: Ich (als Linker) lehne
„kulturelle Vermischung“, wie Du es genannt hast, bzw. globale
Freizügigkeit nicht als solche ab, sondern ich möchte, dass
sie nicht durch Krieg und Armut erzwungen stattfindet, sondern
allen Seiten etwas bringt, während Du (als Rechter) diese
„kulturelle Vermischung“ in jeder Form ablehnst, weil sie „uns
Deutschen“ nichts Gutes bringen kann? Wenn ja: warum?

Oder ist es komplizierter?

Ich bin kein klassischer Rechter, sondern komme eher, ähnlich wie du, von links. Aber diese plumpen Argumentationsweisen der Linken kann ich nicht mehr teilen. Ich sehe unsere aktuelle Situation so, wie es ein Leserbriefschreiber im Spiegel es vor einigen Wochen sah. Er verglich unser Verhalten mit dem Verhalten von Biedermann. Die „Brandstifter“ sind bei uns und sie werden immer mehr. Und das einzige was wir tun, ist immer wieder zu betonen, dass wir diese Leute nicht anfeinden oder rauswerfen können, denn das wäre ja unhöflich.

Ich lehne nicht unbedingt jegliche Einwanderung ab und bin auch nicht der Ansicht, dass wir jeden hier lebenden Gastarbeiter oder Asylbewerber rauswerfen sollen. Aber es sollte darauf geachtet werden, was diese Leute hier sagen und tun, damit sich keine Parallelgesellschaften bilden.

Wie schon in dem Ausgangsposting beschrieben, handelt es sich um eine Abkehr von der klassischen links-rechts-Aufteilung. Aber leider gibt es noch keine Partei, die diese Strömung repräsentiert. Du wirst sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich eine Partei, die mit „Bomben-Holocaust“ oder „jüdischer Weltverschwörung“ ankommt, absolut nicht wählen kann. Es ist, wie gesagt, eine neue Kraft erforderlich.

Gruß
Ultra

Hi

ernsthaft gefragt: Was ist der inhaltliche Unterschied
zwischen der alten „rassistischen Position“ und der neuen
„Position gegen Kulturvermischung und Migration“ jenseits
dessen, dass die neue Rechte auf der Ebene von „Kultur“ und
nicht mehr auf der Ebene von „Biologie“ spricht?

Wer dauernd von Biologie spricht, das sind die Linken, die
sich antirassistisch und antifaschistisch nennen. Sie sind es,
die Hautfarbe (und auch Geschlecht) in den Mittelpunkt ihres
Denkens stellen. Diese obsolete Ideologie lebt von der
Umkehrung des NS-Denkens ins Gegenteil, der erzwungenen
Gleichheit aufgrund der Biologie. (Interessant dagegen, daß
diese Linke sehr oft antisemitisch ist.)

vorab: die Linke gibt es wohl sowieso kaum.

Verstehe ich Dich (bzw. die jetzt nicht mitzierte Passage) richtig, dass „linker Biologismus“ darin besteht, dass sie in Umkehrung der rassistischen Errichtung einer Hierarchie auf biologischer Grundlage nun deshalb alles relativiert, weil sie ständig eine vollständige Gleichheit propagiert im Sinne von: „keine biologischen Unterschiede, also keine Unterschiede“?

Das wäre so gesehen tatsächlich eine Art Biologismus, die man wohl normalerweise Kulturrelativismus nennt; man müsste das aber weniger abstrakt diskutieren.

Viele Grüße
Franz

Hi

richtig, dass „linker Biologismus“ darin besteht, dass sie in
Umkehrung der rassistischen Errichtung einer Hierarchie auf
biologischer Grundlage nun deshalb alles relativiert, weil sie
ständig eine vollständige Gleichheit propagiert im Sinne von:
„keine biologischen Unterschiede, also keine
Unterschiede“?

Ja, im „besten“ Fall. Im schlimmsten Fall ist linker Rassismus eine Art Gegenrassismus, also Selbsthaß gepaart mit Xenophilie, also z.B. Romantisierung von afrikanischen und asiatischen Lebensweisen, Überhöhung islamischer Kultur, bei gleichzeitigem Haß auf alles Weiße, Christliche, Amerikanische und Europäische. Daß das auch Rassismus ist wird abgestritten. Diese Denkweiste kann man als mainstreamig bezeichnen, und jede Abweichung brandmarkt einen sofort als „Rechten“ und „Rassisten“. Daß diese Zuschreibung Unsinn ist wird aber immer mehr Leuten klar.

Das wäre so gesehen tatsächlich eine Art Biologismus, die man
wohl normalerweise Kulturrelativismus nennt; man müsste das
aber weniger abstrakt diskutieren.

Kulturrelativismus ist Minimumbedingung. Stichwort „Es gibt keine unterentwickelten sondern nur *andere* Kulturen.“

Gruß
d.

Hi Ultra,

Vorsicht, es wird ausführlich :wink:

Pim Fortuyn, dessen Partei ansatzweise den Vorstellungen
dieser neuen Kraft entsprach, hat sich sehr auf den Islam
konzentriert. Das lag auch daran, dass von den religiösen
Moslems eine besondere Homophobie ausging und er schwul war.

stimmt; Fortuyn ist ein gutes Beispiel dafür, dass „links“ nicht unbedingt das Gegenteil von „rechts“ ist, worum ja der Thread geht;

was m.E. an ihm klassisch „rechts“ ist (und deshalb wird er für mich ungenießbar, auch wenn mir manches an ihm auch gefiel) ist erstens eine bestimmte Form von Populismus, und ist zweitens das alte Muster der Konzentration auf den einen Feind; Man muss sich im klaren sein, dass wir in einer Phase des Welt-Fundamentalismus leben, und dass die Islamisten garantiert nicht die einzigen homophoben, sexuell repressiven, frauenfeindlichen Faschisten auf der Welt sind: da ist der chinesische Staatsterrorismus, da gibt es in den USA einen starken christlichen Fundamentalismus, da erhebt zunehmend in Indien ein hinduistischer Fundamentalismus die Stimme, in Lateinamerika erstarken die Evangeliken, in Rußland, undundund.

Ja, ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Eine
solche Diskussion, welche Kulturen rückständig sind oder
modern, kann man natürlich führen. Doch wenn sich in einem
anderen Staat, zum Beispiel Afghanistan, eine solche
Rückständigkeit breit macht, ist es eine andere Frage, wie man
dagegen vorgeht. Ob ein militärisches Vorgehen im Ausland
sinnvoll ist, steht ja wieder auf einem anderen Blatt. In
erster Linie muss man sich darum kümmern, wie wir hier in
Deutschland (respektive in Frankreich oder den Niederlanden)
damit umgehen.

Das ist grundsätzlich schon richtig, aber dazu gehört natürlich auch der Aspekt, uns zu fragen, wie wir hier in Schäuble-Deutschland und Kärcher-Frankreich für das Ausbreiten dieser weltweiten Fundamentalismen sorgen, und nicht alles diesem bloßen Symptom
Einwanderung aufladen;
wir Europäer und Amerikaner verursachen ganz eindeutig genau die Art der Migrationsströme, die wir dann bekämpfen - und dabei so tun, als wären alle anderen schuld, nur wir nicht.

Kernproblem ist aber nicht allein der Islam, es geht mehr
darum, dass wir in Deutschland oder Holland einen immer größer
werden Bevölkerungsteil mit unterschiedlichem kulturellen
Hintergrund haben. Statt einer multikulturellen Gesellschaft
mit friedlichem Miteinander erleben wir eher die Bildung von
Parallelgesellschaften.

das ist m.E. ebenfalls ein Beispiel für ein klassisches „rechtes“ Zu-Kurz-Greifen; wann haben wir im 20. Jahrhundert ein „friedliches Miteinander“ gehabt?: während der Fresswelle in den 50ern und vielleicht in dieser seltsamen a-politischen Zeit von 75-95 eine Friedhofsruhe; aber sonst fanden sich doch immer bestimmte „Kulturkämpfe“; m.E. war eine „rein-deutsche“ Gesellschaft in den 20ern z.B. (oder vielleicht auch in den 60ern) eher stärker polarisiert als die heutige; da musste man sogar mangels genug „Undeutschem“ genuin deutsche Juden zu „volksfremden“ machen, nur damit man eine Heterogenität suggerieren konnte, die es gar nicht gab.

Nimm doch mal die hier lebenden Türken als Beispiel. Man hat
ja bereits festgestellt, dass es unter ihnen mehr radikale
Moslems gibt als unter den Türken in der Türkei.
Die jungen
Ausländer in Deutschland sind auch häufig kriminell.
Fundamentalismus und Kriminalität sind doch kein automatischer
Bestandteil einer Kultur oder einer Religion.

das ist richtig!

Sie enstehen
dort, wo verschiedene Kulturen aufeinanderprallen. Also hier.

M.E. ist das nicht falsch, aber es greift einfach zu kurz; es ist sicher richtig, dass Radikalisierung grundsätzlich durch Aufeinanderprallen entsteht, in einem Aufschaukelungsprozess;
aber das ist m.E. nicht auf das Aufeinanderprallen der „Großkulturen“ zu beschränken, sondern es ist allgemeiner Natur; wenn aber natürlich diese „großkulturellen“ Differenzen gerade zur Kampflinie gemacht werden, und das tun wir inzwischen dezidiert mit unsere clash-Logik, dann ist es nicht verwunderlich, dass Radikalisierung genau an diesen Linien erfolgt; da sind wir nicht allein schuld - aber wir sind eindeutig daran beteiligt.

Zum zweiten habe ich ja schon betont, dass mir eine andere Form der Mirgation - und damit andere Migranten - lieber wären, nämlich solche, die aus welchen Gründen auch immer freiwillig nach Europa wollen, und nicht solche, die hier halt einfach die Sicherheit für ihr Leben und den Wohlstand suchen, die sie in ihren „Heimatländern“ nicht erhalten können, und ansonsten mit einem kulturellem und ideologischem Projekt „Europa“ nicht viel anfangen können; diese unangenehme Art der Migration verursachen wir aber wiederum selbst in nicht geringem Maße.

(vielleicht wäre genau das ein Schnittpunkt zwischen „links“ und „rechts“, an dem man vernünftig über Einwanderung sprechen könnte)

Ich bin kein klassischer Rechter, sondern komme eher, ähnlich
wie du, von links. Aber diese plumpen Argumentationsweisen der
Linken kann ich nicht mehr teilen. Ich sehe unsere aktuelle
Situation so, wie es ein Leserbriefschreiber im Spiegel es vor
einigen Wochen sah. Er verglich unser Verhalten mit dem
Verhalten von Biedermann. Die „Brandstifter“ sind bei uns und
sie werden immer mehr. Und das einzige was wir tun, ist immer
wieder zu betonen, dass wir diese Leute nicht anfeinden oder
rauswerfen können, denn das wäre ja unhöflich.

Aber ist es nicht hochgradig „plump“ zu glauben, durch das Rauswerfen von Leuten ließen sich die meisten Probleme bereinigen?

Findest Du ehrlich, dass Ayse A. und Dejan D. die größeren Brandstifter sind als die Schilys und Schäubles und Becksteins und Pierers und Henkels und Westerwelles dieses Landes bzw. deren Wähler und Unterstützer?

Was wird denn von Ayse und Dejan hier eigentlich in Brand gesetzt, das nicht ohnehin brennen würde?

(Ich verstehe „Brand“ als ein grundlegendes kollektives Unangehmer-Werden des Lebens hier)

Viele Grüße
Franz

Hi,

richtig, dass „linker Biologismus“ darin besteht, dass sie in
Umkehrung der rassistischen Errichtung einer Hierarchie auf
biologischer Grundlage nun deshalb alles relativiert, weil sie
ständig eine vollständige Gleichheit propagiert im Sinne von:
„keine biologischen Unterschiede, also keine
Unterschiede“?

Ja, im „besten“ Fall. Im schlimmsten Fall ist linker Rassismus
eine Art Gegenrassismus, also Selbsthaß gepaart mit
Xenophilie, also z.B. Romantisierung von afrikanischen und
asiatischen Lebensweisen, Überhöhung islamischer Kultur, bei
gleichzeitigem Haß auf alles Weiße, Christliche, Amerikanische
und Europäische. Daß das auch Rassismus ist wird abgestritten.

Da stimme ich Dir irgendwie schon zu, dass dies eine Art (Gegen-)Rassismus sein kann, aber m.E. ist zum Beispiel der inzwischen musealisierte Hippie der 70er, der „die Zivilisation“ abgelehnt hat und seine Ideale einem sicher unglaublich naiv romatisierten vor-zivilisatorischem Leben in Indien oder in Afrika oder auf dem Land entnahm, nicht unbedingt als Rassist zu verstehen, auch nicht als Gegenrassist, auch wenn er an dem sicher unguten Schema zivilisiert vs. unzivilisiert festgehalten hat.

Oder die Linken, die sich für die Entkolonialisierung und gegen westlichen Imperialismus engagierten und noch heute engagieren, damit praktisch für Drittweltländer und gegen „den Westen“ eintreten, sehe ich deshalb nicht als Rassisten.

Viele Grüße
Franz