Dein Wunsch sei mir Befehl 
Es tut einfach meinen Augen weh! 
Ich bin gespannt, wie deine Augen diese Passage aus einer
Schuldidaktik ertragen.
Okay, Fritz,
wenn Du es wünschst, erzähle ich Dir meine subjektiven Eindrücke mit den Augen einer Alt-Schreiberin, die manchmal unfreiwillig und gezwungenermaßen Neuschrieb lesen muß.
a) Laut-Buchstaben-Zuordnungen:
Mit der Reform wurde das Stammprinzip gestärkt:
„nummerieren“ (vgl. „Nummer“),
Stört mich nicht.
Ich frage mich aber, wo die Logik bleibt, wenn „numerisch“ weiterhin mit einem „m“ geschrieben wird.
„Tollpatsch“ (vgl. „toll“),
Stört mich nicht.
„Mopp“ (vgl. „moppen“),
Sieht komisch aus. Was ist das?
So eine Art Besen? Gibt’s in meinem Haushalt nicht. 
„Tipp“ (vgl. „tippen“),
Das mit „pp“ ist gewöhnungsbedürftig, weil das für mich aus dem Englischen kommt und in 1000en von Kreuzworträtseln die Lösung für „guter Rat“ ist/war.
Vertraut ist mir „pp“ nur von „Tipp-Ex“, aber das kam ja nicht von Tip als gutem Rat, sondern von „mit den Fingern auf die Tasten hacken“ - aber wer kennt noch Tipp-Ex?
„Bändel“ (vgl. :„Band“),
Das gehört nicht zu meinem gelesenen oder geschriebenen Wortschatz.
Und Schuhbänder schrieben sich schon immer mit „ä“.
„Stängel“ (vgl. „Stange“),
Fürchterlich.
„Stuckateur“ (vgl. „Stuck“),
Könnte ich mit leben.
„Gämse“ (vgl. „Gams“),
Fürchterlich.
„belämmert“ (vgl. „Lamm“).
In seriöser Lektüre erwarte ich einen solchen Ausdruck nicht, ich selbst verwende - wenn es denn sein muß - eher „dumm aus der Wäsche gucken“ oder „bescheuert“.
Falls „belämmert“ außerdem noch eine seriöse Bedeutung haben soll, z.B. in der Landwirtschaft, dann ist mir das bisher entgangen. 
Als ich bei Google nach „belämmert“ suchen wollte, fragte mich Google, ob ich „behämmert“ meine! 
Das Stammprinzip hat eine lange Tradition und erleichtert das
Lernen von Schreibungen: „häufig“ (vgl. „Haufen“), „unliebsam“
(vgl. „Liebe“), „hässlich“ (vgl. „Hass“), „leider“ (vgl.
„Leid“), „töricht“ (vgl. „Tor“).
Oh! Töricht kommt von Tor -->welch’ Überraschung!
Was man/frau bei w-w-w doch alles lernen kann. Das habe ich heute schonmal in einem anderen Brett festgestellt. 
Hätten die Reformer denn eigentlich nicht bei Tor ein „h“ hinzufügen müssen, damit jeder weiß, daß das „o“ ein langes ist, wie bei Rohr oder Mohr? 
Unter die Rubrik „Stammprinzip“ fällt auch die Regelung, dass
nach kurzem Vokal ein doppeltes s zu schreiben ist (wissen,
gewusst, wissbegierig; Pass, passen, verpasst), nach langem
Vokal ein ß: Straße, Ruß, Soße; Diphtonge (ei, au) werden als
lange Vokale angesehen (ich weiß, Beißring, außen).
Mit dem „ss“ statt „ß“ kann ich zwar leben, aber ungern.
Grade an dieser Regel wird deutlich, daß - bei Einhalten der Regel - eine andere Regel in den Hintergrund rückt. Zu erkennen an „weißt“ und „gewusst“.
Wenn ich Lernende wäre, würde ich lieber lernen, daß fast alle Wörter, die irgendwie mit „wissen“ im Zusammenhang stehen, mit „ß“ geschrieben werden.
Mit „dass“ kann ich nicht leben.
Mit irgendwelchen Wörtern, die jetzt plötzlich „sss“ haben, auch nicht.
Mit dem „Stammprinzip“ lässt sich auch die Beibehaltung von
Konsonanten und Vokalen bei der Bildung von Komposita
erklären: Stofffülle, Stillleben, Schifffahrt, Seeelefant
(Alternative für Ästheten: See-Elefant), Kaffeeernte
(Alternative: Kaffee-Ernte).
Das ist alles total entsetzlich!
Soweit ich weiß, gibt es Untersuchungen dergestalt, wieviele identische Zeichen das menschliche Auge mit einem Blick erkennen kann, ohne die Zeichen zählen zu müssen. Z.B. bei Zahlen, konkret Telefonnummern, sollten es Anschlußinhaber vermeiden, mehr als 3 gleiche Zahlen hintereinander zu nehmen.
Wenn ich mir jetzt die obigen Wörter so anschaue, dann fange ich schon bei 3 Buchstaben mit zählen an!
Also abgelehnt!
Aber auch hier gibt es historisch begründbare Ausnahmen:
dennoch, Mittag.
Ebenfalls zum Thema „Stammprinzip“ passen einige Einzelfälle
wie „Rohheit“ und „Zähheit“ (jeweils doppeltes „h“) oder
„Zierrat“, aber auch „selbstständig“ (aus „selbst“ +
„ständig“), wobei „selbständig“ weiter erlaubt ist.
Das doppelte „st“ finde ich deswegen merkwürdig, weil es niemand
doppelt ausspricht. „selbst + Pause + ständig“? Nee, es wird „selb + Pause + ständig“ gesprochen.
Vielleicht ist die Herleitung ja gar nicht von „selbst“, sondern von „selb“ wie bei „selbdritt“. 
Auch der
„Albtraum“ (mit „b“) gehört hierher; er hat nichts mit den
Alpen zu tun, sondern mit dem gespenstischen „Alb“.
Wenn ich „Albtraum“ lese, assoziere ich (logisch!) Traum von der Schwäbischen Alb.
Um nochmal auf den Anfang zurückzukommen:
In die Reihe der bereits genannten „Stängel“ und „Gämse“, die meine Augen so schmerzen, gehören noch „aufwändig“ und „Gräuel“.
Und wenn das hundertmal von Aufwand oder Graus kommt …!
Daran werde ich mich niemalsnicht gewöhnen. 
Gruß Gudrun *fraktionrettetdiealterechtschreibung*