Hi
Wenn ich religiös lebe und mich zwinge das zu tun was in der
Bible steht und dies aber nicht aus überzeugung mache, sondern
nur, um Gott zu gefallen, dann bringt das doch überhaupt
nichts.
Denk mal über den Satz nach. Wenn du x tust, um Gott zu gefallen, lebst du schon insofern religiös, dass du fest genug an Gott glaubst, dass er für dich existiert und du ihm gefallen möchtest.
Ob du die Regeln aus Gutheit (im jeweiligen Moralsystem) oder Pflichtgefühl befolgst ist dabei unwichtig- du befolgst sie.
Die Frage ist auch, welche Zielsetzung dahinter steckt. Anbiedern bei Gott is’ nicht, denn zumindest nach christlicher Meinung ist Gott allmächtig und weiß, ob du ehrlich bist. Man kann Gott nicht anlügen ala „Ich habe heute zwei alten Omis über die Straße geholfen“ wenn es nicht stimmt.
Es ist auch bekannt, dass einigen das „rechte Leben“ schwerer fällt als anderen.
Christen interpretieren das gern als „Prüfung“, und das Gott sie besonders gern hat, weil er sie so prüft.
Anders heißt es wieder, vor Gott sind alle gleich. Das bedeutet, alles anbiedern würde eh nichts nützen und das aus mehreren Gründen:
a) du tust sowieso nur das, was ein guter Mensch tun sollte und nichts außergewöhnliches
b) du bist übereifig, aber nicht aus Menschenfreundschaft sondern weil du glaubst, irgendetwas in deinem Nachleben damit erreichen zu können. Je nachdem welche Vorstellung das ist, kann es durchaus als Gier gewertet werden- was wieder eine Sünde ist-, evtl. noch Hochmut und wenn du auf deinem Weg über Leichen gehst (wie etwaige Priester, Kardinäle und auch Päpste in der Geschichte…) nacht Mattes.
Ein Emporkommen ist in der demutsvollen, christlichen Vorstellung eines frommen Menschen gar nicht ohne weiteres möglich.
Zusammenfassung:
Wichtig ist, dass man sich an die Regeln hält- aus welchen Gründen auch immer. Dabei sollte man sich wirklich an die Regeln halten und diese nicht hinterrücks ausschalten, denn: „Gott weiß das“. Ob ein Halten an die Regeln entgegen des eigenen Gelüstes Sinn macht ist verschieden interpretierbar:
Auf der einen Seite macht es keinen Sinn, wenn man das Gefühl hat sich zu verbiegen, auf der anderen Seite macht es keinen Sinn, wenn mann sich davon etwas verspricht (eine Sonderstellung im Nachleben etc.) was man nicht haben kann. Und zuletzt macht es Sinn, wenn man in seinem Glauben so gefestigt ist, dass man denkt, dass man etwas gutes für Gott tut, auch wenn es selbst weh tut, und man doch evtl. eine Belohnung bekommt (Himmelreich, etc.).
lg
Kate