Hallo!
Eine kurze Einmischung meinerseits erlaubt?
Es sollte natürlich geteilt werden in Zahlt in die RV und
zahlt nicht in die RV. Die wenigsten können sich beides
leisten (ich auch nicht).
Das verstehe ich nun überhaupt nicht.
Das Rentenversicherungssystem schwankt ja schon jetzt. Wenn du
da noch einen größeren Teil an Einzahlern herausnimmst fehlt
ja noch mehr Geld. Das Problem bleibt immer das Gleiche, es
fehlt Geld im System.
Wenn man die Sache weiterlaufen lässt wie bisher, wird eine Generation, schätzungsweise die der heute 10 - 30-Jährigen, ganz brutal „gebissen“ werden.
Stellt man aber langsam um, indem man die Beiträge (deutlich) senkt und dabei die aktuellen Renten zunächst kürzt und dann auf eine weiter sinkende, pauschale Mindestrente für alle umstellt, wäre der Turnaround zu bewerkstelligen und es würden 3 Generationen leichter belastet. Und eben nicht eine ganz, ganz schwer, wenn das System dann endgültig zusammenbricht.
Es handelt sich hier immerhin um einen Generationenvertrag. Ein Vertrag hat 2 Seiten.
Der letzten und akltuellen Rentnergenearation haben die jüngeren Leute ja auch Renten gezahlt, obwohl sie Deutschland in Schutt und Asche gehauen bzw. dann wieder aufgebaut haben.
Nun ändert sich die Demographie massiv, die Lebenserwartung steigt an, es gibt weniger Kinder. Dem muss man dann doch ebenfalls Rechnung tragen dürfen und das System anpassen.
Das sehe ich als nicht allzu problematisch, sondern eher als absolut selbstverständlich an.
Wenn man die Renten und Pensionen zusammenlegt, eine Mindestversorgung einführt und die private Komponente zwingend einfordert, muss niemand über Gebühr leiden.
Klar, ein paar Bezieher von sehr hohen Renten und Pensionen sehen ihre Bezüge dann eingedampft. Andererseits wird das Problem der Minimalrenten von Hausfrauen gelöst.
So ist das eben. Ein GenerationenVERTRAG.
Es werden ja noch eine ganze Zeit lang Menschen in die DRV
einzahlen und die Einnahmen erst langsam zurückgehen. Wenn der
Staat sich weiter auf seine Kernkompetenzen zurückzöge, wäre
auch für dieses Problem Geld da.
Ein wichtiger Punkt. Es kann nämlich am Staatshaushalt gewaltig gespart werden. Das Potential beträgt wahrscheinlich 30%.
Hier würden dann auch wieder Mittel frei, durch die der Übergang ins neue Rentensystem unterstützt werden könnte.
Es wird ja schon an einer teilweisen Umstellung auf
Privatvorsorge gearbeitet. Wenn du das meinst, dann kann das
gehen, aber nur im Laufe von Jahrzehnten, denn hier geht es um
hohe zweistellige Milliardenbeträge, da kannst du mit
„Kernkompetenzen“ auch nicht viel bewegen.
Das stimmt, das wird einige Zeit brauchen. Ohne Verluste wird es jedoch nicht gehen. s.o.
Findest du es denn richtiger, meiner Generation nur eine
Grundrente in Aussicht zu stellen, obwohl wir ebenfalls viele
Jahrzehnte viel Geld dort einzahlen werden?
Wir bezahlen, um diese Aussage zu ergänzen, weit mehr ein, als die heutigen Bezieher von Renten.
Die Beiträge sind höher, die Gehälter auch. Rein an Einzahlungssumme habe ich heute in 8 Berufsjahren schon mehr einbezahlt als mein Großvater in seinen letzten 30 Jahren nach dem Krieg.
Wirklich gerecht ist das nicht. Gerechtigkeit ist aber eine
Menschliche Kategorie. Die Entwicklung der Weltwirtschaft
kümmert sich um unster Wünsche nach einer gerechteren
Gestaltung der Entwicklungen überhaupt nicht und die
Demografie nur sehr bedingt. Eine wirklich gerechte Lösung
will mir nicht einfallen. Mein Vater bekommt nun auch eine
wesentlich höhere Rente als ich wohl bekommen werden. Seine
Sozialabgaben waren dabei noch geringer als meine. Das ist
ungerecht.
So ist es. Das ist aber durchaus auflösbar.
Ich habe ja einige Stichpunkte gegeben. Die heutigen Rentner müssen dabei auch mitziehen.
Er hat noch Kriegsneurosen, ist danach fast erfroren und
Verhungert, wurde als 14 Jähriger in der Lehre geknechtet bis
er mit Magengeschwüren im Krankenhaus lag, Musste seiner
unvollständige Schulbildung (Flucht) wegen auf Umwegen seine
Qualifikationen nachholen, 38,5 Wochenstunden kannte der
nicht, 40 waren lange Zeit schon ein Luxus, er konnte seine
Schwester in der DDR Jahrzehntelang nicht sehen usw. Das ich
viel weniger auszuhalten hatte, war da wohl auch ungerecht.
Tja, die Leute, die diese Schweinereien angezettelt bzw. mitgetragen hatten, bekamen und bekommen teilweise noch auch Renten von denen, die den Saustall dann aufzuräumen hatten.
Ich bin der Letzte, der einem alten Hilfsarbeiter und Kriegsflüchtling seine 450 Euro rente neidet oder gar kürzen will.
Die Mehrheit der Rentner bezieht jedoch deutlich höhere Altersruhegelder. Und hier muss eben der Generationenvertrag beidseitig verstanden und das System der Realität angepasst werden.
Sowenig wie ich ein Anrecht auf das Zahlen konstanter Rentenbeiträge während meiner Arbeitszeit habe, darf sich m.E. ein heutiger Rentner darauf zurückziehen, dass ihm höchste Bezüge zustünden, egal wie es dem Rest des Landes geht.
Natürlich ist die Situation der Nachkriegsgenerationen
keineswegs so kontrastreich, aber trotzdem geht es den
jüngeren Generationen immer noch besser - auch wenn jeder
seine aktuellen Probleme immer für die schlimmsten hält - und
das auch dank der Vorarbeit der Älteren.
Das sehe ich ähnlich.
Wer heute wie ich 35 ist, hatte es üblicherweise schon sehr gut.
Ich bin auch dankbar dafür, eine gute Ausbildung für wenig Geld hierzulande gemacht haben zu dürfen.
Und ich bin froh über die gute Infrastruktur des Landes.
Aber solche Privilegien wird mein Kind wohl nicht mehr haben. Und das obwohl ich die höchsten Steuern und sonstigen Abgaben in der Geschichte zu bezahlen habe. Ist das faiur, dass ich dann die 1. generation sein werde, die hohe Studiengebühren für die Kinder bezahlen muss und dann kaum noch Rente erhalten wird?
Im Einzelfall mag das immer anders aussehen, aber für mich ist
das ausgleichende Ungerechtigkeit.
Wie hattest du dir das vorgestellt?
Politiker haben Ihre Parteien und Ministerien. Die finden schon ::einen Weg.
Hmm, also so geht es nicht, aber wie sonst sollen die anderen
wissen?
Nein, das weiss eigentlich jeder der bereit ist, ein wenig mitzudenken. Aber jeder hofft dann eben doch, dass es ihn nicht treffen möge. Nach ihm die Sintflut. Und die wird es blöderweise in absehbarer Zeit geben.
Grüße,
M.