Rente mit 67

Hallo Jartul

90% der Deutschen sind gegen eine Rente mit 67.

Naja, die wollen halt gern noch weiter arbeiten dürfen.
Ich will ja auch nicht mit 67 aufhören müssen. Aber leider nimmt man mir dann wohl die Kassentzulassung weg, so dass ich ab 67 dann nur noch mit Privatpatienten arbeiten kann.
Was aber auch vostellbar ist. :wink:
Es grüßt Dich
Branden

Hallo,

Vor 1957 hatten wir die kapitalgedeckte Rentenversicherung in
Deutschland. In der großen Rezession waren die Beiträge
futsch, danach haben die Nazis beherzt in die Kasse
geplündert.
Und wie sieht es heute aus? Das Beispiel USA zeigt, dass die
kapitalgedeckte Rente alles andere, als sicher ist.
http://www.zeit.de/2005/03/US-Renten?page=1

Das amerikanische Modell müssen wir hier in Deutschland ja nicht übernehmen, vielmehr können wir daraus lernen, wie man es eben nicht macht.
Doch was wir bei uns gerade haben wird auch nicht funktionieren.
Zur Zeit müssen meine Frau und ich z.B. für unseren Sohn aufkommen, damit er gross und stark wird :smile:, für uns selbst sowohl für Lebenserhaltung als auch für private Vorsorge und natürlich auch für die staatliche Rentenpflichtversicherung für unsere Eltern.
Zahlen zahlen zahlen, immer mehr, immer länger. Das nennt sich dan Reform???

Es hat ja vor ein paar Jahren jemand behauptet, das die jetzige Rente „sischä“ wäre. Da hatte er sich wohl entweder verrechnet oder bewusst, um die Massen ruhig zu halten, diese Falschinformation verbreitet.
Nun wird versucht, durch Aufschieben des Zusammenbruchs, denn nichts anderes ist die Erhöhung des Renteneintrittsalters (man kann eben nicht ständig erhöhen, wenn man merkt, dass das Geld nicht mehr reicht), dem Volke zu verkaufen, dass das Problem so zu lösen sei.

Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, wird einem klar, dass
die umlagefinanzierte Rente noch die sicherste Rentenform ist.
Leider hat auch die Rentenform ihre Risiken und Nachteile, die
wir ausgiebig diskutieren.

Wenn es zu einer großen Inflation und Rezession kommt, dann ist auch die umlagenfinanzierte Rente nichts mehr wert.
Und: das was jetzt läuft ist eben keine Reform! Reform heisst Umgestaltung, dass was jetzt geschieht ist nur eine „Verlängerung“ des schon existierenden Zustands + Erhöhung der Beiträge in verschiedenen Formen.
Im Allgemeinen kann man in Deutschland sowieso Reform mit Verteuerung übersetzen.

Gruß
Frank

Hallo Werner,

da Mathias schon sehr gut für mich geschrieben hat, möchte ich nur noch auf diesen Absatz eingehen.

Politiker haben Ihre Parteien und Ministerien. Die finden schon einen Weg.

Hmm, also so geht es nicht, aber wie sonst sollen die anderen
wissen?

Ich bin überzeugt, dass man noch einige unsinnige Zahlungen aus dem Staatshaushalt kürzen könnte, wenn man denn wollte. Ich als Angestellter habe keine Zeit und keine Möglichkeiten, so ein komplexes Thema von A bis Z durchzudenken. Wenn es so einfach wäre, wäre ich sicherlich bereits Bundeskanzler :wink:

Fakt ist, dass ich und viele meiner Kollegen im selben Alter der Meinung sind, dass man uns zu viel Geld nimmt für die jetzige Generation und uns in Aussicht stellt „ihr bekommt später nicht viel, also tut was“. Ich möchte aber zumindest 1x im Jahr in Urlaub fahren, wie soll ich adequat vorsorgen?

Die Rentendiskussion hätte man spätestens in den 70ern beginnen lassen müssen. Hätte man gesetzlich Rahmenbedingungen geschaffen und alle Leute hätten sich privat versichert, die ganze Diskussion von heute wäre überflüssig gewesen. Leider hätten dann viele Politiker auf Pöstchen in den entsprechenden Behörden verzichten müssen und deshalb werden wir die Politiker wohl irgendwann zu unserem Glück zwingen müssen. Hoffentlich wird’s dann nicht zu schmerzhaft für beide Seiten.

Schönen Sonntag!

Marcus

Davon habe ich als Anleger gar nix und verweigere dem Vorstand
die Entlastung.
Ganz neue Firmenpolitik, Arbeitsplätze schaffen. Egal ob man
diese braucht oder nicht.

Was hat die hiesige Gesellschaft davon, wenn ein Anleger in Timbuktu hohe Dividenden einfährt?

Problem des Ausichtsrates. Da sitzen doch schließlich
Arbeitnehmervertreter drin.

Du meinst die Arbeitnehmervertreter sind für das Missmanagement eines hoch bezahlten Managers verantwortlich?

Gruß
karin

Hallo Matthias,

Stellt man aber langsam um, indem man die Beiträge (deutlich)
senkt und dabei die aktuellen Renten zunächst kürzt und dann
auf eine weiter sinkende, pauschale Mindestrente für alle
umstellt, wäre der Turnaround zu bewerkstelligen und es würden
3 Generationen leichter belastet.

Derzeit habe wir ca. 20 Millionen Rentner und ihr Anteil nimmt zu. Und die Wahlquote ist häufig höher als bei Jüngeren. DEUTLICHE Senkungen der Renten lassen sich politisch kaum realisieren. Stattdessen wurden die Renten schleichend gesenkt. Drei Jahre lang gab es keine Erhöhung und letztes Jahr nur 0,6 %. Und, hast du das Gemecker der Renter gehört?

Ein wichtiger Punkt. Es kann nämlich am Staatshaushalt
gewaltig gespart werden. Das Potential beträgt wahrscheinlich
30%.

Ein großes Wort gewaltig gesprochen. Komm mal mit konkreten Maßnahmen und wie viel Milliarden du einsparen willst.

Gruß
Carlos

Hallo,

Wenn es zu einer großen Inflation und Rezession kommt, dann
ist auch die umlagenfinanzierte Rente nichts mehr wert.

Da hast du aber was missverstanden.
Im Falle einer Rezession gerät die Umlagefinanzierte Rente ttsächlich in Probleme wie wir in den letzten Jahren sehen konnten.
Im falle einer Hyper-Inflation (denn die ganz normale wirst du wohl nicht meinen) ist die Kapitalgedeckte Rente aber überhaupt nichts mehr wert, weil das bereits eingezahlte Kapital sich ja nicht entsprechend vermehrt. Durch die in einer Inflation steigenden Löhne, die damit auch steigenden Beiträge kann aber die Umlagefinanzierte Rente eine Inflation überstehen. Wohl mit Schwierigkeiten aber immerhin.

Gruß
Werner

Hallo Mathias,
nun greifst du aber ganz tief in die Historie.
Wann waren denn die 60 Stunden üblich?

Aber davon abgesehen sind deine Fakten zur Demografie einfach unvollständig.
Das höhere Lebensalter verlängert nämlich die einzelnen „Phasen“ nicht gleichmäßig. Man ist heute und in Zukunft durch die verlängerte Lebenserwartung ja auch nicht länger Kind und auch die Zeit körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit verlängert sich nur unwesentlich. Tatsächlich verlängert sich im Grunde nur die Greisenzeit.

Ein gesunder 60 Jähriger war also vor 50 Jahren nicht wesentlich weniger leistungsfähig als ein heute 60 Jähriger. Und ein heute 80 Jähriger ist nicht auf einmal viel leistungsfähiger als ein solcher vor 50 Jahren.

Von daher sind die Koppelungen von Lebenszeit und Arbeitszeit in deiner Betrachtung auf Sand gebaut.
Außerdem haben wir in der Arbeitswelt eine immer höhere Verdichtung von Arbeit. Nischen in denen ein älter Arbeitnehmer mit seiner oft verminderten Leistungsfähigkeit noch produktiv sein könnte gibt es kaum.
Vielleicht ändert sich, dass wenn Fachkräft knapp werden. Im Moment ist es aber einfach so.

Gruß
Werner

Hallo Frank

Das mag in Einzelfällen auch stimmen, jedoch sterben
heutzutage die Leute eher am Herzinfarkt (weil sie sich auch
nervlich fertigmachen) als an Altersschwäche, und das manchmal
deutlich vor dem 60.Lebensjahr.

Die Lebenserwartung steigt! Soll ich Dir erklären was diese Aussage statistisch bedeutet?

Mein Urgroßvater (geb. 1899) wurde 93 jahre alt, meine
Urgroßmutter (geb. 1901) 99 Jahre. 2 Weltkriege haben sie
überlebt. Sie wurden so alt, weil sie auf dem Lande lebten,
als einfache Leute, nur von Landwirtschaft, und nie solchen
Leistungsdruck zu spüren bekamen, wie er heute an der
Tagesordnung ist. Der Druck, der heutzutage von allen Seiten
auf die Leute einprasselt wird die Lebenserwartung wieder
senken. Die Zukunftsangst, wie sie heute verbreitet ist, wird
ihre Opfer fordern.

Was Du über Deine Großeltern erzählst war einfach gute Fügung, gute Gene, whatever - liegt aber doch wohl nicht primär am Leistungsdruck den man heute angeblich spürt. Deine Großeltern hatten garantiert zwischen 1920 und 1945 deutlich existenziellere Nöte und Sorgen als die Menschen heute. Wieviele Familienmitglieder, Freunde und Bekannte Deiner Großeltern sind im Krieg gefallen? Wieviel Leid mussten sie erleben? Wie war es ausgebonbte Städte zu sehen? Wie war es mit den Zwangarbeitern auf dem Hof? Überlege Dir mal was für ein Bild Du hier propagierst.

Es setzt kein Umdenken in der Wirtschaft ein. Nur deshalb,
weil gerade jetzt auf Grund der miesen Leistungen der jungen
arbeitsfähigen Leute die Fachkräfte fehlen, werden ab und an
wieder ältere eingestellt. Das kann man dann natürlich
prächtig als „Umdenken in der Wirtschaft“ verkaufen.

Das habe ich anders wahrgenommen. Es gibt ziemlich viele Unternehmen die gezielt Angestellte 50+ nachfragen weil sie deren Erfahrung schätzen lernen. Aber ich will hier in keinster Weise unreflektiert Partei für die deutsche Wirtschaft ergreifen. Was da abging und abgeht ist in weiten Teilen sicherlich diskussionswürdig.

Das Rentensystem an sich müsste komplett umgestellt werden.
Nicht hier mal was erhöhen und dort mal was senken und
woanders was umbenennen.

Ok, da hast Du recht!

Ich bin zwar kein Wirtschaftsprofi, aber wenn man z.B. die
Altersvorsorge komplett auf private Vorsorge umstellt, dann
könnten die Beiträge sogar sinken.

Ich glaube nicht, daß dies alleine zum Ziel führen würde. Das Dreisäulensystem der Schweiz fände ich aber gut: Staatliche, betriebliche und private Vorsorge die sich ergänzen.

Nur für Arbeitslose und sozial Schwache müsste der Staat
einspringen.

Unser Rentensystem ist schon gut. Leider hat es nicht den Zugang von 16 Millionen Menschen aus der ehemaligen DDR verkraftet.

Würde dieser dann noch die jährliche Steuerverschwendung
minimieren und die Bundeswehr nicht um den ganzen Erdball
verteilen, glaube ich, dass das so klappen könnte.

In D liegt viel mehr im Argen als nur die Rente. Die kann man aber relativ einfach auf festeren Boden stellen und die Erhöhung der Eintrittsalters auf 67 Jahre ist eine Maßnahme die sicherlich sinnvoll erscheint.

Jeder, der ordentlich verdient, kann vorsorgen. Die Berufe, in
denen man sich körperlich fertigmacht, werfen nicht so viel
ab, dass da viel zur Vorsorge übrigbleibt. Da ändert auch
Riester nichts dran.

Dann sollte man doch eher über das Lohngefüge in Deutschland diskutieren, oder?

Die Anhebung des Renteneintrittsalters ist der einfachste Weg
von allen, genau deshalb wird er beschritten. Und wie schon
gesagt, die Leute, die das beschliessen, betrifft es nicht,
die erlangen in lächerlichen 4 Jahren, u.a. weil sie solche
Sachen beschliessen, mehr Rentenansprüche als der
Normal-Bürger in seinem ganzen Leben.

Ja, so läuft der Hase. Ich habe hier in vielen Beiträgen geschrieben wie sehr mich dieses bigotte Politikergeschwätz nervt - und wie unglaubwürdig es die Kaste der Politiker erscheinen lässt. Das Problem ist nur, daß in der augenblicklichen Lage die Rentenkasse nicht mehr in der Lage ist ein hohes Rentenniveau zu sichern. Es gibt immer mehr Rentner und die werden immer und immer älter und nebenbei am Ende ihrer Tage immer kränker - was wiederum die Heilungskosten explodieren lässt. Das ist zunächst einmal ein arithmetische Problem.

Noch reden wir über 2 Jahre, ein gewisser Rollstuhlfahrer hat
schon angekündigt, dass bei 67 noch lange nicht Schluss sei.
Und wenn sich die Rente mit 67 „bewährt“, dann wird es weiter
gehen. Ist ja so schön einfach.

Es wäre ja bereits segensreich, wenn man mit 65 in Rente ginge - aber wer arbeitet heute überhaupt so lange?

Was ist denn z.B. auch ein Effekt der Rente mit 67? Dass man
für die Leute, die in diesen 2 zusätzlichen Jahren sterben,
nix zahlen muss, keinen müden Cent, auch wenn die ein Leben
lang eingezahlt haben.
Das ist ein riesiges Einspar-Potential.

Das ist sicherlich auch ein Effekt, der wahrscheinlich auch mit reingerechnet wird. Aber es liegt doch auf der Hand, daß man dann 2 Jahre mehr zahlt und 2 Jahre weniger Leistung erhält. Bei 35 Millionen Arbeitnehmern ist da mal nicht vernachlässigbar.

Gruß
Tom

Hallo,
liegt hier ein Missverständnis vor?
Ich bin keinesfalls der Meinung das alles so weiterlaufen kann wie es mal war.
Es wurde ja schon angefangen umzustellen, das wird weitergehen, vielleicht gibt es da noch was zu verbessern.
Damit hätte man viel früher anfangen müssen, aber hätte, wäre, könnte hilft uns auch nicht weiter.
Die Renten wurden bereits effektiv gekürzt, und ich denke das war auch noch nicht das Ende. Aber das lässt sich fairerweise nicht beliebig durchziehen.

Dass wogegen ich mich gewendet habe, waren Äußerungen, die nur betonten wie ungerecht es ist, dass „Wir“ soviel zahlen müssen und so wenig dafür bekommen, und dann vor allem solche Forderungen, die Jungen ganz aus der Rentenversicherung herauszunehmen, was einen Kollaps des Systems verursachen würde.

Wie an anderer Stelle auch soch angeführt ist ein rein Kapitalgedecktes System auch gefährlich, m. E. sogar noch viel mehr als ein Umlagefinanziertes. Ich hoffe das wir eine stabile ausgewogene Kombination der Sicherungsmöglichkeiten zustande bekommen.

Gruß
Werner

Hi!

nun greifst du aber ganz tief in die Historie.
Wann waren denn die 60 Stunden üblich?

In D generell: wohl ca. bis in die 60er Jahre. Bei vielen Leuten mit mittleren bis guten Jobs in KMUs: bis heute.

Aber davon abgesehen sind deine Fakten zur Demografie einfach
unvollständig.
Das höhere Lebensalter verlängert nämlich die einzelnen
„Phasen“ nicht gleichmäßig. Man ist heute und in Zukunft durch
die verlängerte Lebenserwartung ja auch nicht länger Kind und
auch die Zeit körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit
verlängert sich nur unwesentlich. Tatsächlich verlängert sich
im Grunde nur die Greisenzeit.

Genau das zweifle ich stark an.
Mein Opa war mit 70 schon ein richtiger Opa. Graue Haare, alles gemächlich, immer mit Buch auf der Couch.
Die heute 70-jährigen sind da deutlich vitaler.

Natürlich rein pauschal gesprochen, es geht mir nur um die Mehrheit, nicht um ein paar Extrembeispiele aus der Zulassungsstelle oder der lehrenden Zunft, die evtl. mit 55 schon völlig vergreist sind.

Ein gesunder 60 Jähriger war also vor 50 Jahren nicht
wesentlich weniger leistungsfähig als ein heute 60 Jähriger.

Wie gesagt, das sehe ich anders.
Auch aus dem Grund, weil vor 50 Jahren noch deutlich mehr Leute körperlich schwer arbeiten mussten. Ein 65-Jähriger konnte seinen Job als Baustellenhelfer dann eben nciht mehr ausüben. Ein heute 65-jähriger kann einen Bürojob jedoch noch 10 Jahre machen.
Es unterstützen also die gestiegene Leistungsfähigkeit im alter UND die geänderten Aufgaben ein Arbeiten bis locker 70.

Und ein heute 80 Jähriger ist nicht auf einmal viel
leistungsfähiger als ein solcher vor 50 Jahren.

Allein die Medizin widerspricht dem bereits. Wer vor 50 Jahren 80 war, lag mit Schmerzen im Bett. Heute gibt´s eine neue Hüfte und ab geht´s zum Wandern.

Von daher sind die Koppelungen von Lebenszeit und Arbeitszeit
in deiner Betrachtung auf Sand gebaut.

Das sehe ich wie gesagt komplett anders.
Ich würde vermuten, dass ab ca. 40 eine Verjüngung um 10-15 Jahre stattgefunden hat im Vergleich zur Fitness der entsprechenden Generationen vor 50 Jahren.

Außerdem haben wir in der Arbeitswelt eine immer höhere
Verdichtung von Arbeit. Nischen in denen ein älter
Arbeitnehmer mit seiner oft verminderten Leistungsfähigkeit
noch produktiv sein könnte gibt es kaum.

Das sehe ich wiederum komplett anders.
Die große Erfahrung wird immer wertvoller.
Zudem ist vorstellbar, dass sich zwei 65-Jährige einen Job teilen.
Voraussetzung ist lediglich, dass der Mensch sich nicht schon mit 40 auf die Rente vorbereitet, sondern beweglich bleibt und sich stetig weiterbildet.

Hier sehe ich das eigentliche Verbesserungspotential.

Vielleicht ändert sich, dass wenn Fachkräft knapp werden. Im
Moment ist es aber einfach so.

Nein, das ist keineswegs so. Ich kenne allein aus meiner eigenen, im Vergleich zum Gesamtbild des deutschen Arbeitsmarktes ja naturgemäss stark eingeschränkten Sicht zahlreiche Gegenbeispiele. Leute, die ab 65 zwar gerne etwas flexiblere Arbeitszeiten nutzen, aber noch einiges auf die Beine stellen und v.a. in der Ausbildung junger Mitarbeiter großartiges leisten.

In den meisten Fällen ist es nur eine Frage des eignenen Willens. Will ich mich krank saufen bis 55? Will ich schon mit 40 ein geistiger Rentner sein? Oder mache ich etwas draus?

Grüße,

Mathias

Hi!

Stellt man aber langsam um, indem man die Beiträge (deutlich)
senkt und dabei die aktuellen Renten zunächst kürzt und dann
auf eine weiter sinkende, pauschale Mindestrente für alle
umstellt, wäre der Turnaround zu bewerkstelligen und es würden
3 Generationen leichter belastet.

Derzeit habe wir ca. 20 Millionen Rentner und ihr Anteil nimmt
zu. Und die Wahlquote ist häufig höher als bei Jüngeren.
DEUTLICHE Senkungen der Renten lassen sich politisch kaum
realisieren. Stattdessen wurden die Renten schleichend
gesenkt. Drei Jahre lang gab es keine Erhöhung und letztes
Jahr nur 0,6 %. Und, hast du das Gemecker der Renter gehört?

Mir sind diese beiden Punkte durchaus bewusst. Allerdings können sich die Jungen jetzt noch wehren.
Ferner findet ja auch schon eine relativ stille Gegenwehr statt, da ja zahlreiche junge Leute nicht oder schlecht ausgebildet und arbeitslos ins Leben ziehen. Keine Lust, sich um eine zielführende Ausbildung zu bemühen, keine Intention, jemals eine nennenswerte Summe an Steuern zu bezahlen.
Der Grund hierfür liegt neben der schlechten Erziehung und Vorbilder der 68er auch an den suboptimalen Perspektiven. Diese wiederum finden ihre Ursache in der hohen Staatsquote. Diese wiederum liegt mit an den hohen Rentenzahlungen.

Ein wichtiger Punkt. Es kann nämlich am Staatshaushalt
gewaltig gespart werden. Das Potential beträgt wahrscheinlich
30%.

Ein großes Wort gewaltig gesprochen. Komm mal mit konkreten
Maßnahmen und wie viel Milliarden du einsparen willst.

  • Entwicklungshilfe
  • Sozialetat
  • Aufbau Ost
  • Renten/Pensionen
  • EU-Beiträge

Allein in diesen Bereichen steckt ein großes Einsparungspotential.

Wenn ich ein großes Excel-File mit allen Haushaltspunkten vorliegen hätte, würde ich Dir die Einsparungen inerhalb von 2 Stunden dort detailliert eintragen…

Grüße,

Mathias

Hallo!

Nun das nennt man Sozialstaat.
Das ist nicht bis ins letzte Gerecht zu gestalten und hat auch
von Anfang an ein Paar Strickfehler. Aber daran sind auch
nicht die Mehrzahl der Renter schuld die auf die Leistungen
der Rentenkassen angewiesen sind, die du anscheinend nun
Trockenlegen willst.

Das habe ich nie geschrieben. Die Rentner und alle mit
größeren Rentenanwartschaften sollen natürlich eine Rente aus
der gesetzlichen RV bekommen. Meine Generation jedoch wäre
viel besser versorgt, wenn wir uns hauptsächlich privat
versichern dürften.

Hi Marcus,
bitte, bitte hör auf nach privater Versicherung zu „schreien“. Meine Erfahrung zeigt, dass alles, was bisher unter dem Vorwand „Privatisierung bringt Konkurenz und das macht alles billiger und besser“ ein paar Jahre nach Einführung alles teurer macht.

Hast Du schon mal durchgerechnet, wenn 300 Krankenversicherungsvorstände/Geschäftsleiter „nur“ 100.000 €/Jahr verdienen, wieviele Versicherte dafür ihre Beiträge aufbringen müssen bevor sie selbst von dem noch verbleibenden Rest ihren Nutzen daraus ziehen können? Dazu kommen auch noch die Gehälter der Angestellten, Kosten für „Prachtbauten“ und deren Einrichtung, usw.

Nichts gegen private Zusatzversicherungen, aber die Grundversorgung sollte schon staatlich geregelt sein.

Privatisierung lässt immer mehr Konkurenten auf der Bildfläche erscheinen, von denen sich jeder erst einmal vom gesamten Beitragskuchen ein „leckeres Stück“ abschneidet. Dazu werden erst einmal niedrigere Beitragssätze für den Kundenfang ausgeschrieben, was wiederum den Gesamtkuchen kleiner macht. Dies hat dann zur Folge, dass die Leistungen gekürzt werden.

Man könnte über die vielen Jahre sicher schon viel Geld
sparen, wenn man den Mitarbeiterbestand der DRV ordentlich
zusammenstreichen würde.

Als junger Mensch denkst du garantiert nicht an deine Altervorsorge, da sind Freundin, Auto, Spaß am Leben erst mal wichtiger. Und ohne gesetzlichen „Zwang“ wirst du i.d.R. dein Geld anderweitig investieren als in private Altersvorsorge. In diese investiert du nämlich erst, wenn du es dir leisten kannst.

Gruß Jürgen

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne
Ende!

Gruß

Marcus

Hallo Jartul,

Du übersiehst, dass viele Personalchefs 20jährige mit 40jähriger Berufserfahrung der Optik eines Modells wünschen (Büro/kaufmännischer Bereich).
Ich speziell kann mir nicht vorstellen, mit 67 noch im Verkaufsbereich tätig zu sein und dort - mangels eines erforderlichen männlichen MA - 20 - 25 kg schwere Eimer für die Kundschaft durch die Gegend zu schleppen.

Ja, auch wenn das nicht repräsentativ ist und die BG sicherlich schriftliche Verordnungen dagegen hat - das ist leider teilweise die Realität.

Das mit den angesprochenen Frührentnern mit Migrationshintergrund, dimite sich dann ein Häuschen in der Heimat bauen, wird auch dadurch ermöglicht, daß diese sich, wenn sie ihre arbeits- und wohnortmäßigen Zelte in D abbrechen, ihre eingezahlten Rentenbeiträge auf einen Schlag ausgezahlen lassen können.

MfG BM

Hi Mathias,
so wie Du kann nur ein junger Mensch der Generation schreiben, in der man Alte und Kranke Menschen der Öffentlichkeit vorenthält. Natürlich werden die Menschen immer älter, zumindest lt. Statistik. Leider sagt diese aber nicht aus, wie diese Menschen älter werden. Du solltest vielleicht mal öfters in Krankenhäuser und Pflegeheime gehen, dort wo die Gesundheits- und Pharmaindustrie ihre „Versuchskaninchen“ mit ihren Beruhigungsmitteln, ihren Geräten immer länger für ihre Studien am Leben hält. Dort kannst Du ja mal Deine Meinung kund tun und vielleicht den einen oder anderen überreden seine Gehhilfe zu schnappen und Dir dann helfen Dein Dach neu zu decken. Kopfschüttel.

Ich gebe Dir den Rat, Dein Geschreibsel mal auszudrucken und gut aufzubewahren. Wenn Du dann mal 60 Jahre alt bist und 45 Arbeitsjahre hinter Dir hast, dann kannst Du Dir das als kleine Motivationshilfe zu Gemüte führen. Und wenn Du dann mit 67 noch in Brot und Arbeit stehst, dann kannst Du Dir auf die Schulter klopfen und sagen: „Mensch gehts mir gut, 67 und immer noch so rüstig“.

Gruß Jürgen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Kennst du jemand der 3,50 € die
Stunde verdient? Ich vermute mal nein. Leute die das machen
sind einfach nur dumm. Harz 4 bietet da wesentlich bessere
Einkommensmöglichkeiten.

Deine Stammtischsprüche sind einfach nur dumm.

Guckst Du hier, es gibt nicht nur Sozialschmarotzer:
http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpoliti…

Grüße
Schmidti

Hallo,

Ein großes Wort gewaltig gesprochen. Komm mal mit konkreten
Maßnahmen und wie viel Milliarden du einsparen willst.

  • Entwicklungshilfe

Diese macht gerade mal 0,33% des BNE aus.

  • Sozialetat
  • Aufbau Ost
  • Renten/Pensionen

Alles Posten, wo du den eher Schwächeren etwa streichen willst.

  • EU-Beiträge

Sind vertraglich geregelt.

Allein in diesen Bereichen steckt ein großes
Einsparungspotential.

‚Allein‘ im Sinne von ‚nur‘?

Wenn ich ein großes Excel-File mit allen Haushaltspunkten
vorliegen hätte, würde ich Dir die Einsparungen inerhalb von 2
Stunden dort detailliert eintragen…

Eintragen kann jeder eine Menge. Dass das alles ja auch noch politisch durchgesetzt werden muss, wird da gern verschwiegen. Dass wir in mannigfaltiger Weise vertragliche Bindungen eingegangen sind, wird gern unter den Tisch gekehrt. Dass gerade die Entwicklungshilfe auch ein Beitrag zum Frieden ist, wer braucht das schon.

Was du - nicht nur in diesem Beitrag - betreibst, ist nichts weiter als übelste politische Schaumschlägerei. Man kann Politik nun mal nicht mit dem Laptop und einer Excel-Tabelle betreiben. Das wollen nur Leute, die sonst nichts können.
Was du darstellst, hat noch nicht mal mehr Stammtischniveau. Dazu zähle ich im übrigen auch deine Statements in Beiträgen weiter oben zu Beamten und Lehrern und die an anderer Stelle in diesem Unterforum gemachten Bemerkungen über den IQ deiner Landsleute im Zusammenhang mit ihrem Wahlverhalten.
Deine Ansichten lassen mich täglich hoffen, dass weder du noch einer deiner Geistesverwandten jemals eine maßgebliche politische Position erreichen mögen.

Amy

Hi!

Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich die Lebens- und
Arbeitsbedingungen in den letzten Jahrzehnten deutlich
verbessert haben. Dies zeigt sich ja auch durch die stetif
steigende Lebenserwartung.

Ich halte jede Wette, dass sich diese Tendenz in den nächsten 20 Jahren umkehren wird. Die Lebenserwartung wird wieder sinken.

Grüße
Heinrich

Hi!

4.) In 23 Jahren wird es keinen Jugendwahn mehr in der
Wirtschaft geben. Sobald Fachkräfte Mangelware sind oder Junge
zu teuer, wird man auf die Alten zurückgreifen.

Das ist in meinen Augen pures Wunschdenken.

Wenn in 23 Jahren (oder früher) ein Fachkräftemangel größeren Ausmaßes einsetzt, wird die Wirtschaft zwei Wege gehen:

die Arbeit wird dahin verlagert, wo junge - und somit kostengünstige - Arbeitskräfte verfügbar sind. Zur Zeit stehen Asien und Osteuropa ganz weit oben, später wird es vermutlich in Richtung Afrika gehen

oder

wenn eine Verlagerung der Arbeit nicht möglich ist, wird man junge Arbeitskräfte ins Land holen. Das Potenzial auf der Welt ist mehr als vorhanden.

Eine Aussage „wenn die Jungen nicht mehr verfügbar sind, wird man die Alten holen“ ist pure Utopie.

Grüße
Heinrich

Hallo,
vielleicht siehst du das anders, aber dann siehst du das falsch.

Verändert hat sich sicher einiges darin, dass bestimmte Krankheiten die fürher zu Invalidität oder Tod führten heute ganz oder teilweise heilbar sind. Dein Beispiel mit der Hüftprotese ist da sicher ein gutes. Dadurch überleben auch viele ältere Menschen Krankheiten an denen Sie früher einfach gestorben sind. Dadurch dass jemand dann mit 70 einen Herzinfarkt überlebt, ist er aber im Vergleich zu einem 70 Jährigen vor 100 Jahren nicht fitter.

Was aber die grundsätzliche Fittness angeht täuscht du dich also. Es gibt keinen Gewinn von 10 oder 15 Jahren in der Aktivitätsphase.
Der Zuwachs des Lebensalters ist auch vor allem ein statistisches Phänomen.

Die jetzt gut 80 Jahre Lebenserwartung ergeben sich aus dem Durchschnitt aller gestorbenen. D. h. für einen gestorbenen Säugling müssen dann eben 85 Leute 85 Jahre Alt werden damit der Schnitt bei 84 liegt (vereinfacht).
Die Zuwächse wurden hier vor allem in jüngeren Jahren „erwirtschaftet“. Das ist ein statistischer Effekt.
Tatsächlich ist die biologische Höchst-Lebenserwartung relativ stabil, so dass auch vor 200 Jahren Menschen 100 Jahre alt wurden und dann genauso wie heutige 100 Jährige waren. Die tatsächlich bessere Verfassung einiger Alter Menschen aufgrund verbesserter medizinischer Versorgung wird ausgeglichen, durch die hohe Anzahl von Menschen die auch dank dieser Möglichkeiten mit Einschränkungen überleben, mit denen sie in der Vergangenheit - durch Tod - aus der Statistik ausgeschieden wären.

Bezogen auf gesunde Alte Menschen sage ich nicht, da hätte sich gar nichts getan, aus verschiedenen Gründen sind alte Menschen heute etwas fitter als früher, du nanntest ja auch schon das Beispiel, das es heute weniger körperlichen Verschleiß durch harte körperliche Belastung gibt. Die Alterung des Organismus ist aber wie man heute weiß wesentlich genetisch festgelegt. Genau lässt sich das nicht beziffern, aber bei der feststellbaren scheinbaren Verjüngung geht es sicher eher um 2 - 3 Jahre als um 10 - 15 und der Effekt wird mit zunehmendem Alter auch immer schwächer.

Das ist nun auch nicht meine Privatmeinung oder „Ansicht“, sondern dazu gibt es eine Wissenschaft - die Gerontologie - die das aussagt.

Gruß
Werner

Hallo,
das lässt mich nun stark an deiner Vika zweifeln.

Mit ein wenig Ahnung von Volkswirtschaft (und das bekommt man im BWL Studium doch wenigstens als Überblicksveranstaltung) und vor allem fast in der Mitte des Lebens sollten sich solche Naivitäten doch verflüchtigen.

Gruß
Werner