Hallo KamikazeKatze,
Ich erlaube mir zu wiederholen, was ich oben schon gesagt habe:
"Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Wir brauchen die Allopathie, die Mediziner, die Wissenschaftler, die Chirurgen, wir brauchen aber auch die Naturheilkunde und viele weitere Therapiemöglichkeiten"
Außerdem befürworte ich UNeingeschränkt die Zusammenarbeit von Ärzten und komplementären Therapeuten, beachte bitte, daß ich ganz bewußt NICHT von alternativen spreche, sondern von KOMPLEMENTÄREN!
das Problem bei der Sache ist aber, dass manch ein/e
Unbedarfte/r zu diesen Mittelchen greifen mag statt bei einer
Erkrankung einen Arzt aufzusuchen bzw. eine Behandlung
einzuleiten, deren Wirkung nachweislich über den
Placebo-Effekt hinausgeht, weil Homöopathie doch so viel
‚natürlicher‘ ist.
Dies könnte zum großen Teil verhindert werden, wenn hier statt „Lagerdenken“ ein sachlicher Austausch, auch öffentlich, geführt würde. Stattdessen sehen Patienten und Laien in der Öffentlichkeit zwei Lager, die sich bekämpfen, wie auch hier im Forum, was sie dazu verleitet, sich für die eine oder andere Partei zu entscheiden und im konkreten Krankheitsfall zu falschen Entscheidungen führen kann. Es fehlt die ÖFFENTLICHE und SACHLICHE Diskussion. (Weshalb das nicht geschieht, kann man belegen, gehört aber nicht hierher).
Beispiel: Wenn jemand einen bösartigen Tumor hat, der die Funktion eines lebenswichtigen Organs bedroht, steht die Chirurgie an erster Stelle, um zu helfen. Schon allein deswegen, weil Homöopathie nicht so schnell wirken kann. Homöopathie kann nach der OP zur Unterstützung, zusätzlich eingesetzt werden. Dazu müßten aber beide „Lager“ zusammen arbeiten.
Unlängst fand sich hier irgendwo das Beispiel von einer Frau,
die einem verunfallten und verletzten Kind als Erstes
Notfalltropfen eingeflößt hat, noch bevor der Notarzt gerufen
wurde - und da wird es so langsam wirklich bedenklich (um es
vorsichtig zu formulieren).
Das halte auch ich für bedenklich, sofern nicht schon jemand anders telefonierte, während die Mutter dem Kind die Tropfen gab. Sie sind trotz hier gegenteiliger Äußerungen nützlich. Ich glaubte früher auch nicht daran, stellte nach einem Sturz aber fest, daß die Schmerzen mit den Tropfen sofort verschwanden und nicht einmal blaue Flecken entstanden (vorher war mir vor Schmerzen Speiübel).
Apropos: Wenn Homöopathie doch so wunderbar und wirksam ist -
wie kommt es dann, dass sie sich nicht allüberall solch großer
Nachfrage erfreut?
Hier im Forum und in der Presse hat sie wenig Anhänger, umso erstaunlicher, daß trotzdem so viele darauf vertrauen. Die Ärzte, die Homöopathie praktizieren, können sich nicht über mangelndes Interesse beschweren, auch Heilpraktiker und Homöopathen nicht.
Guckst Du:
http://en.wikipedia.org/wiki/Regulation_and_prevalen…
Habe ich. Die Trends sind sehr gemischt. Hier in Frankreich praktiziert fast jeder Arzt auch Homöopathie, Mittel werden von den Kassen bezahlt. In Deutschland wird Homöopathie an vier Universitäten unterrichtet, im Komplementärbereich sind 27,4% Homöopathiepatienten, das ist viel, wenn man die Anzahl der Komplementärtherapien berücksichtigt. In England hat man seit 1999 alle komplementären Therapien in das Gesundheitswesen integriert, darunter Homöopathie, Osteopathie und Naturheilkunde allgemein und sie werden bezahlt, in Österreich sind ähnliche Bestrebungen im Gange - wie mir eine Teilnehmerin des Forums schrieb.
Ein nettes Zitat aus dem o.g. Link: in June 2005, the Swiss
Government, after a 5-year trial, withdrew insurance coverage
for homeopathy and four other complementary treatments,
stating that they did not meet efficacy and cost-effectiveness
criteria
Hier stellt sich ebenfalls wieder die Frage: gab es dazu Studien, wie wurden sie durchgeführt usw. Wenn sie der Lancet-„Studie“ abgeguckt waren, nun ja!? Außerdem ist die Schweiz der Hauptsitz eines der fünf weltweit größten Pharmaunternehmen. Ein Schelm, der sich nichts böses dabei denkt?
Homöopathie wurde von Anbeginn angefeindet, erstens, weil das Prinzip des „simile“ nicht verstanden wurde und zweitens, weil chemisch keine Heilsubstanz mehr enthalten ist. Diese Attacken schrecken so manchen Patienten ab.
Kennst du die Bücher von Masuru Emoto - Das Gedächtnis des Wassers? Hier könnte vielleicht eine mögliche Erklärung gefunden werden. VIELLEICHT…
Doch interessant wären weitere Forschungen dazu allemal.
Wie bei zahlreichen anderen Themen, wird es auch hier immer unterschiedliche Meinungen geben. Aus meiner Sicht ist es betrüblich, wenn Patienten und Laien so beeinflußt werden, daß sie nur noch die eine Seite sehen können. Versteifen sie sich allein auf die Medizin oder allein auf die Naturheilkunde einschl. Homöopathie usw., dann wird ihnen verwehrt das gesamte Spektrum zu betrachten und die für sie förderlichste Kombination zu wählen.
Hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Als Betriebswirtin, schwer krank, vertraute ich voll der Medizin, bis die nicht mehr weiter wußte. Also suchte ich nach anderen Möglichkeiten und kam auf Umwegen zu einer Lösung - Homöopathie, Naturheilkunde, Osteopathie und weitere, brachten dann die Besserung. Erst dieser Erfolg veranlaßte mich Heilpraktikerin zu werden. Die meisten Heilpraktiker und viele Therapeuten der komplementären Richtungen haben eine ähnliche Vorgeschichte.
Aus dieser Erfahrung heraus, kann ich nur jedem empfehlen sich ALLES anzuschauen, dann findet man so manche Perle, die man sonst übersehen hätte.
Viele Ärzte und andere med. Therapeuten praktizieren heute in Deutschland Naturheilkunde, Homöopathie, Osteopathie usw., weil die Medizin nicht ausreicht.
Ausbildungszeiten ca.: Akkupunktur 4-5 Jahre, Homöopathie 3-4 Jahre, Osteopathie 4-5 Jahre, Heilpraktiker 2 Jahre (nur medizinischer Teil) - alles weitere kommt noch dazu. Traditionelle Chinesische oder Tibetische Medizin 6-8 Jahre usw.
Glaubst du ernsthaft Ärzte und Therapeuten würden diese oft teuren, langen Zusatzausbildungen machen, wenn diese nur eine Placebowirkung hätten? 
Gruß,
Cantate