Hallo,
leichtgläubig will ich nicht sein. Dann schieß mal los.
Schon mal was vom „Universelles Leben“ gehört?
Allerdings müsstest Du dann auch Deschners nun fast 10bändiges
Werk „Kriminalgeschichte des Christentums“ in Frage stellen.
Jederzeit gerne. Vorausgeschickst sei, dass die Länge eines Werkes grundsätzlich keine Aussage über die Qualität beinhaltet. Methodisch ist jede ideologiebasierte (ob nun kirchlich oder antikirchlich) Forschung problematisch. Ich habe kein Problem mit Deschners Arbeit, solange sie bleibt, was sie ist, eben eine „Kriminalgeschichte“ - problematisch ist es dort, wo das Bild schief wird: Ein historisches Urteil kann man mit seinem Werk nicht fällen, denn seine Ermittlungen sind einseitig.
Deschners Arbeit ist jedoch von Fall zu Fall, nicht pauschal zu beurteilen. Für die Zeit der Alten Kirche fehlt ihm ganz offensichtlich die Kompetenz.
Nehmen wir einfach das hier eingbrachte Beispiel der Kirchensklaven (wobei ich jetzt nicht weiß, ob es wirklich von Deschner stammt). Aber jeden halbwegs historisch denkenden Menschen müsste klar sein, dass eine gerechte Beruteilung erst einmal voraussetzt, dass man sich fragt, was das überhaupt ist. Selbstverständlich ist auch die Bewertung der Sklaverei in den verschiedenen Jahrhunderten eine jeweils andere. Zudem wird in dieser Diskussion scheinbar die Sklavenhaltung im Gebiet der heutigen USA der rk Kirche angelastet - die Sklavenhalter waren aber meistens Protestanten. Der rk Kirche wird hier angelastet, zu welchem Zeitpunkt sie auf die Idee gekommen ist, gegen die Sklaverei zu sein - man sollte schon fragen, ob denn irgendjemand anderes vorher auf die Idee gekommen ist.
Weiter: Die Sich auf Indianer / Afroamerikaner im 19. und Anfang 20. Jh. ist die Sicht der aufkommenden Naturwissenschaft, in der, bis in die 30er Jahre hinein, Rassistmus ein ernsthaftes Forschungsfeld war. Die Sklaverei ist zudem keine christliche und noch nicht einmal eine religiöse Erfindung. Solche Diferenzierungen machen natürlich eine Beurteilug schwer.
Klargestellt sei, dass ich die Gegenargumentation ("Dann war das gar kein richtiger Christ/ Moslem / Jude / Buddhist) für genauso dumm halte.
Sagen wir mal so: Deschner, vor allem aber einige Pseudoaufgeklärte, argumenteiren: „Um so böser ein Mensch war, desto wahrscheinlicher war er Christ“.
Die Gegenarguemtnation lautet: „Nur gute Menschen sind wirklich Christen“.
Und Aussagen „die Schwarzen sind stolz“ / „die Weißen glauben weniger tief“ sind deswegen übler Rassismus, weil es den Schreibern nicht klar zu sein scheint, was sie da schreiben.
So, nun habe ich doch weit mehr geschrieben, als ich wollte, wobei ich auf Dein Posting nur mit dem Hinweis auf die unseriöse Quelle reagieren wollte, der Rest, den ich schrieb, bezieht sich auf die Diskussion hier.
grüße
Taju