Schwarzenegger darf begnadigen

Hallo,

Was bedeutet „nicht nachgewiesen“?
Mit welcher Begründung wurde er dann verurteilt?

„Williams’ Anwälte hatten die ballistischen Beweise während
des Verfahrens kritisiert und die Glaubwürdigkeit eines
entscheidenden Zeugen in Zweifel gezogen. Der Oberste
Gerichtshof folgte jedoch der Einschätzung der
Staatsanwaltschaft, dass es keinen rechtlichen Grund gebe, das
Verfahren wieder aufzunehmen. Die Entscheidung fiel mit vier
zu zwei Stimmen, eine Begründung gaben die Richter nicht.“
(Quelle:
http://www.netzeitung.de/entertainment/people/370635… )

Aha, weil die *Verteidiger* über einen Anklagezeugen sagen, der wäre unglaubwürdig, ist das auch so…

Nick

Hallo,

Aha, weil die *Verteidiger* über einen Anklagezeugen sagen,
der wäre unglaubwürdig, ist das auch so…

nicht unbedingt, aber das muss doch mindestens GEPRÜFT werden, oder?

Gruß

Bona

Moin,

ich würde die USA nicht auf die Stufe von Staaten stellen
wollen, bei denen es sich eindeutig nicht um Rechtsstaaten
handelt.

Würdest du dich mit einem guten Gefühl auf die Rechtsstaatlichkeit der USA verlassen wollen, wenn du an einem US-Flughafen aufgrund einer Namensgleichheit mit einer gesuchten Person im islamischen Terroristischen Umfeld verwechselt und verhaftet wirst ?

Gruß
Marion

Das ist so nicht richtig. Die Todesschüsse an der Mauer wurden zumindest von westdeutscher Seite aus auch schon während der DDR-Zeit verurteilt, ebenso wie die „legalen Tötungen“ vieler anderer Staaten.

Gruß
Marion

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Guten morgen,

ich würde die USA nicht auf die Stufe von Staaten stellen
wollen, bei denen es sich eindeutig nicht um Rechtsstaaten
handelt.

Würdest du dich mit einem guten Gefühl auf die
Rechtsstaatlichkeit der USA verlassen wollen, wenn du an einem
US-Flughafen aufgrund einer Namensgleichheit mit einer
gesuchten Person im islamischen Terroristischen Umfeld
verwechselt und verhaftet wirst ?

mal sehen, was wurde mir in Deutschland schon alles aufgrund einer Namensgleichheit angehängt?

  • nicht bezahltes Premiere-Abonnement
  • Mietwagenrechnung (für gerade mal vier Wochen)
  • Ordnungswidrigkeiten (Falschparken und Geschwindigkeitsübertretung)
  • nicht bezahlte Rechnung für vier Autoreifen, die meine Frau (nie verheiratet gewesen) für mein Auto (was ich damals nicht hatte) gekauft haben sollte

Außerdem wurde ich mal bei minus zehn Grad von zwei Polizisten in zivil, die sich nicht ausweisen wollten, an die zwanzig Minuten festgehalten, weil ich auf die Beschreibung eines Mannes paßte, der zuvor Steine auf ein Asylbewerber geworfen hatte. Beschreibung des Mannes: Dunkle Jacke und Jeans. Gerade im Winter nachts um halb eins an einer S-Bahn-Station sicherlich ein guter Grund, einfach mal jemanden anzuhalten, der gemütlich des Weges schlurft.

Will sagen: Daß sich nun alle auf die USA stürzen und jeder popelige Fall medienwirksam breitgetreten wird, kommt nicht unerwartet. Allerdings heißt das nicht, daß derartige Vorfälle irgendwas besonderes oder USA-typisches sind.

Gruß,
Christian

Hallo,

man sollte hier aber zwischen Drittem Reich und DDR unterscheiden.

Das Töten von Juden, Zigeuener, etc. etwa in Auschwitz war auch nach bestehendem NS-Recht Mord. Es exsitierten keine Regelungen strafrechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Natur, die diese Handlungen rechtfertigten. Alle diesbezüglichen Anordnungen wurden mündlich oder schriftlich erteilt und überwiegend vernichtet.
Das kann man im Frankfurter Auschwitz-Prozess in den 60er Jahren gut nachvollziehen.

Hier kann man also tatsächlich sagen, dass diese Hinrichtungen auch damals Mord waren (etwas problematischer ist das nun wieder mit Todesurteilen durch NS-Gerichte, denn diese waren ja widerum rechtlich erlaubt).

In der DDR war das tatsächlich dahingehend anders, dass es Regelungen gab, die Tötungen bei Republikflucht rechtferigen. Daher hatte der BGH in den Mauerschützenprozessen auch die größten Schwierigkeiten, die Täter zu verurteilen und musste zur Begründung bis zum Naturrecht zurückgreifen.

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass wohl letztlich das bestehende Recht eines Landes tatsächlich keine Aussage darüber treffen kann, ob ein staatlicher Tötungsakt „Mord“ ist oder nicht. Sobald man moralisch urteilt und das Recht des Landes außer Acht lässt, verbleibt das Urteil immer im subjektiven Gerechtigkeitsdenken.
Gruß,
Dea

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Guten morgen,

mal sehen, was wurde mir in Deutschland schon alles aufgrund
einer Namensgleichheit angehängt?

  • nicht bezahltes Premiere-Abonnement
  • Mietwagenrechnung (für gerade mal vier Wochen)
  • Ordnungswidrigkeiten (Falschparken und
    Geschwindigkeitsübertretung)
  • nicht bezahlte Rechnung für vier Autoreifen, die meine Frau
    (nie verheiratet gewesen) für mein Auto (was ich damals nicht
    hatte) gekauft haben sollte

Das kam aber von entsprechenden Firmen, nicht von Staatsorganen - betrachte ich daher nicht als passenden Vergleich.

Außerdem wurde ich mal bei minus zehn Grad von zwei Polizisten
in zivil, die sich nicht ausweisen wollten, an die zwanzig
Minuten festgehalten, weil ich auf die Beschreibung eines
Mannes paßte, der zuvor Steine auf ein Asylbewerber geworfen
hatte. Beschreibung des Mannes: Dunkle Jacke und Jeans. Gerade
im Winter nachts um halb eins an einer S-Bahn-Station
sicherlich ein guter Grund, einfach mal jemanden anzuhalten,
der gemütlich des Weges schlurft.

Nachts um halb eins bei minus 10 Grad entdecken Polizisten also eine Figur, die von der Bekleidung her auf den Verdächtigen paßt. Ich nehme mal an daß dort nicht 500 andere Menschen unterwegs waren, die ebenfalls ins Schema paßten, sondern Du vermutlich der einzige warst? Dann wäre doch auch verständlich daß die Polizisten Dich als Tatverdächtigen festhalten.
Einziger Fehler: sie haben Dir ihren Ausweis nicht gezeigt. Aber in der Sache doch ansonsten eine nachvollziehbare Handlung…

Will sagen: Daß sich nun alle auf die USA stürzen und jeder
popelige Fall medienwirksam breitgetreten wird, kommt nicht
unerwartet. Allerdings heißt das nicht, daß derartige Vorfälle
irgendwas besonderes oder USA-typisches sind.

Das finde ich schon. Wenn es um bedauerliche Einzelfälle ginge, die sich ereignen weil in einem riesengroßen System mit vielen Menschen einzelne versagen und über die Stränge schlagen könnte man das als unvermeidbare Systemfehler betrachten, weil Menschen nicht perfekt sind und es immer irgendwo Einzelfälle gibt, bei denen etwas nicht korrekt läuft.

Im Falle der USA werden aber mit offizieller Deckung verschiedener Organe ganz offiziell und ungeniert Völker- und Menschenrechte mißachtet.
Terror hin oder her, ohne rechtliche Grundlagen und ohne Gerichtsverfahren Menschen über Jahre einzusperren widerspricht allen rechtsstaatlichen Prinzipien und verletzt dazu noch Völkerrecht wenn es um Angehörige anderer Nationen geht.

Ich denke nicht daß man z. B. Guantanamo oder die CIA-Flüge als „popelige Einzelfälle“ abtun kann.

Gruß,

MecFleih

Hi,

in Guantanamo werden Leute ohne Gerichtsverfahren festgehalten, teilweise seit 5 Jahren. Niemand kann ihren Status definieren weil sie weder als Straf- noch als Kriegsgefangene gelten.

Das ist inakzeptabel und nicht rechtstaatlich. Es mag sein daß man dort Terroristen festhält, aber das sollte dann von einem Gericht festgestellt worden sein und es wäre auch zu klären auf welcher völkerrechtlichen Grundlage die USA Gefangene nach Guantanamo transportieren.

Sicherlich gibt es auch in den USA verschiedene Meinungen zu dem Thema, aber das ist relativ wenig relevant solange von staatlicher Seite nichts unternommen wird dem rechtlich in jeder Hinsicht unhaltbaren Zustand SOFORT abzuhelfen.

Es hat nichts mit USA-Bashing zu tun wenn man klar sagt daß die USA sich hier schlicht und einfach wie jeder Schurken-Bananenstaat benehmen.

Gruß,

MecFleih

***
Hi!

Manchmal finde ich es schade, dass hier keine Sternchen möglich sind!

LG
Guido

Politik && Propaganda
Nehmen wir mal an er hätte ihn begnadigt…

Dann müsste müsste erklären warum

A) Das Verbrechen
Williams war kein Engel, das weiss jeder, er hat genug Verbrechen begangen, ob er nun diese 4 Morde begangen hat, steht zwar nicht zu 100% fest, aber das Gegenteil konnte ja nie bewiesen werden.
also : begnadigung wegen unschuld fällt schon mal weg

B) Die Wandlung
nach dem er einige Jahre im Knast sass, begann er Kinderbücher zu schreiben und sich gegen Bandenkriminalität einzusetzen.
alles schön und gut, aber jeder kennt statistiken über rückfallquoten
wie lange er es ohne die schützenden Mauern aushält ist fraglich,
und ob er nun ein netter Mensch ist, oder nicht, er ist und bleibt ein Verbrecher
also fällt auch weg

C) Die Medien
durch die journalistin, die ihn zu seinem neuen ruf verholfen hat, hat er sich einen neuen namen gemacht, ein bild, was sich die Medien wünschen, ein „geläuterter“, der mal ganz tief im sumpf stand
und dann Snoop Dogg, friedensnobelpreisnominierung usw. und jetzt, so kurz vor der hinrichtung diese riesen-aktionen mit webseiten, spots, annoncen, reportagen usw.

>>>>>>>
also:
würde Schwarzenegger begnadigen, dann nur aufgrund dem druck, den er durch die Medien ausgesetzt ist, nichts anderes
eine Entscheidung zugunsten Williams könnte eine Lawine ins laufen bringen, die keiner will, nähmlich das Popularität wichtiger ist als Unschuld

also richtet ihn hin !!!

Moinmoin,

ich meinte damit eigentlich weniger, dass es in D im Vergleich zu USA nicht zu Namensverwechselungen kommen kann, ich meinte tatsächlich die sich daraus ergebende Konsequenz bezüglich der „Rechtsstaatlichkeit“ und somit der Wahrung der eigenen Rechte.

War das nicht klar ? Oder wolltest du meiner Frage nur ausweichen :smile:

Gruß
Marion

Moin,

man sollte hier aber zwischen Drittem Reich und DDR
unterscheiden.

Ich habe die DDR auch nicht mit dem Dritten Reich gleichgesetzt.

Das Töten von Juden, Zigeuener, etc. etwa in Auschwitz war
auch nach bestehendem NS-Recht Mord. Es exsitierten keine
Regelungen strafrechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Natur,
die diese Handlungen rechtfertigten. Alle diesbezüglichen
Anordnungen wurden mündlich oder schriftlich erteilt und
überwiegend vernichtet.
Das kann man im Frankfurter Auschwitz-Prozess in den 60er
Jahren gut nachvollziehen.

Fein. Aber in diesem Fall ging es tatsächlich um legale Tötungen. Oder wolltest du andeuten, dass alle Tötungen, die nach der Rechtslage des 3. Reichs legal waren, schon irgendwie in Ordnung gingen und nicht kritikwürdig sind ?

(etwas problematischer ist das nun
wieder mit Todesurteilen durch NS-Gerichte, denn diese waren
ja widerum rechtlich erlaubt).

Nun, genau das ist das Thema hier :smile:

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass wohl letztlich das bestehende
Recht eines Landes tatsächlich keine Aussage darüber treffen
kann, ob ein staatlicher Tötungsakt „Mord“ ist oder nicht.

Nur dann nicht, wenn du davon ausgehst, dass ein Kriterium für Mord ist, dass die Tötung staatlich nicht legal sein darf. Wenn du ein anderes Kriterium für Mord hast, dann sieht die Sachlage schon ganz anders aus.

Gruß
Marion

Hallo Mathias,

ob er nun diese 4 Morde begangen hat,
steht zwar nicht zu 100% fest, aber das Gegenteil konnte ja
nie bewiesen werden.
also : begnadigung wegen unschuld fällt schon mal weg

aber es muss doch nicht die Unschuld bewiesen werden, sondern die Schuld!

und ob er nun ein netter Mensch ist, oder nicht, er ist und
bleibt ein Verbrecher
also fällt auch weg

Ändern kann man sich deiner Meinung nach also nicht? Einmal Verbrecher - immer Verbrecher?

also richtet ihn hin !!!

Du hast hier einen ziemlich dummen Artikel geschrieben. Ich gehe daher davon aus, dass alle deine weiteren Artikel genauso sein werden. Also löscht ihn bitte aus wer-weiss-was !?!?!?!

Gruß

Bona

Aua!!!
Servus,
was für ein fundierter Beitrag zum Thema Todesstrafe. Als überzeugter Gegner der Todestrafe hast du mich vollkommen überzeugt.Also warte mal:

Zitat: ob er nun diese 4 Morde begangen hat,
steht zwar nicht zu 100% fest, aber das Gegenteil konnte ja
nie bewiesen werden.
also : begnadigung wegen unschuld fällt schon mal weg

Aha! Es steht nicht zu hundert Prozent fest! Und obwohl seine Schuld nicht zweifelsfrei erwiesen wurde, stand seiner Hinrichtung nichts im Weg! Aber richtig, das Gegenteil wurde ja auch nicht bewiesen. Na da steckt ja eine rechtstaatliche Logik dahinter, der ich nicht mehr ganz folgen kann. Damit wir uns richtig verstehen: Ich glaube aich, dass er ein Mörder war, aber das ist nicht das entscheidene!

Zitat:B) Die Wandlung
nach dem er einige Jahre im Knast sass, begann er Kinderbücher
zu schreiben und sich gegen Bandenkriminalität einzusetzen.
alles schön und gut, aber jeder kennt statistiken über
rückfallquoten
wie lange er es ohne die schützenden Mauern aushält ist
fraglich,
und ob er nun ein netter Mensch ist, oder nicht, er ist und
bleibt ein Verbrecher
also fällt auch weg

Warum lässt man verurteilte Menschen dann überhaupt wieder frei. Bei der Rückfallquote! Was ist denn das bitte für eine verquere Denkungsart.

Zitat:C) Die Medien
durch die journalistin, die ihn zu seinem neuen ruf verholfen
hat, hat er sich einen neuen namen gemacht, ein bild, was sich
die Medien wünschen, ein „geläuterter“, der mal ganz tief im
sumpf stand
und dann Snoop Dogg, friedensnobelpreisnominierung usw. und
jetzt, so kurz vor der hinrichtung diese riesen-aktionen mit
webseiten, spots, annoncen, reportagen usw.

Du scheinst von der Mediengesellschaft in den USA nicht allzuviel Ahnung zu haben. Gerade große Teile der Medien profitieren von der Todestrafe.
Und es nicht so, dass der „Tookie-Hype“ erst in den letzten Tagen begann, sondern bereits seit Jahren existent ist. Aber das spielt wahrscheinlich auch keine Rolle mehr!

Zitat:stuck_out_tongue:opularität
wichtiger ist als Unschuld

Um wessen Popularität geht es denn? Um die des Gouverneurs, oder die des Totgespritzten!

Dass Politiker, Gouverneure der Bundesstaaten, die Todesstrafe nicht nur als juristisches, sondern auch vor allem als politisches Mittel missbrauchen, dass in Wahlkämpfen selten der Hinweis fehlt, unerbittlich gegen Verbrechen vorgehen zu wollen, die Todesstrafe gnadenlos vollstrecken zu lassen, dass selbst Bill Clinton, der in Europa so geliebte Ex-Präsident, als er noch im Amt als Gouverneur von Arkansas in den Vorwahlkampf zog, einem zum Tode Verurteilten geistig behinderten Mörder deshalb keine Gnade gewährte, weil Bill Clinton, der Demokrat, Präsident werden wollte, es ist beschämend, aber spielt bei der Frage, ob der Staat töten darf, keine Rolle.

Dass in den Bundesstaaten, die meinen, Mord mit Hinrichtung beantworten zu müssen, die wie Präsident Bush glauben, die Todesstrafe sei das beste Mittel gegen Verbrechen, die Verbrechensrate 40 Prozent höher liegt, als in den zwölf Staaten der USA, die auf die Hinrichtung verzichten, es ist bezeichnend, aber spielt keine Rolle.

Dass viele der Opferfamilien, Angehörige, die der Hinrichtung desjenigen beiwohnten, der ihr Leben und ihre Zukunft zerstörte, nach der Exekution des Täters keine Genugtuung verspürten, die Rache den Mord nicht ungeschehen machte, es ist bei der Frage, ob der Staat töten darf, nicht ausschlaggebend.

Ein Staat, der tötet, kann Töten nicht bestrafen

Stanley Williams, war wahrscheinlich ein Mörder. Der Rechtstaat sollte besser sein. Der Rechtsstaat, zumal eine stolze Demokratie wie die Vereinigten Staaten, der eben jenes Recht und Freiheit in die Welt tragen will, sollte bessere Argumente haben, als den Menschen, die Leben nahmen, das Leben zu nehmen. Auge um Auge? Zahn um Zahn? Der bibelfeste katholische Kardinal und Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, gibt darauf diese Antwort: Ein Staat, sagt er, kann Töten nicht bestrafen, indem auch er tötet.

Zitat:also richtet ihn hin !!!

Jawoll!!!Auge um Auge!Zahn um Zahn!!

MfG
Maximilian

Hi,

Fein. Aber in diesem Fall ging es tatsächlich um legale
Tötungen. Oder wolltest du andeuten, dass alle Tötungen, die
nach der Rechtslage des 3. Reichs legal waren, schon irgendwie
in Ordnung gingen und nicht kritikwürdig sind ?

Hä?! Ich habe auf den Unterschied von staatlichen Tötungen ohne Rechtsgrundlage (3. Reich) mit solchen mit Rechtsgrundlage (USA-Fall) hingedeutet. Das beinhaltete keinerlei Wertung und wenn, dann hätte man allerhöchstens daraus schließen können, dass diejenigen im 3. Reich nicht „in Ordnung“ gingen. Wie konnte man das jetzt andersrum, bzw. überhaupt wertend verstehen?

Nur dann nicht, wenn du davon ausgehst, dass ein Kriterium für
Mord ist, dass die Tötung staatlich nicht legal sein darf.
Wenn du ein anderes Kriterium für Mord hast, dann sieht die
Sachlage schon ganz anders aus.

Ich meinte das gerade so, dass es der Diskussion auf ein Abstellen der staatlichen Legalität gar nicht ankommen kann. Es geht doch in der ganzen Diskussion darum darüber zu urteilen, ob eine Todesstrafe Mord darstellen kann. Diese Diskussion ist aber völlig witzlos, wenn das die Todesstrafe rechtfertigende Recht für diese Frage eine Antwort geben könnte. Insofern muss dieses um überhaupdiskutieren zu können, außer Acht gelassen werden. Dann aber vergbleibt zwingend eine subjektiv moralische Debatte, die ja durchaus sinnvoll ist.
Gruß,
Dea

mal sehen, was wurde mir in Deutschland schon alles aufgrund
einer Namensgleichheit angehängt?

  • nicht bezahltes Premiere-Abonnement
  • Mietwagenrechnung (für gerade mal vier Wochen)
  • Ordnungswidrigkeiten (Falschparken und
    Geschwindigkeitsübertretung)
  • nicht bezahlte Rechnung für vier Autoreifen, die meine Frau
    (nie verheiratet gewesen) für mein Auto (was ich damals nicht
    hatte) gekauft haben sollte

Das kam aber von entsprechenden Firmen, nicht von
Staatsorganen - betrachte ich daher nicht als passenden
Vergleich.

Ach, auch die Ordnungswidrigkeiten-Geschichte?

Was Du als passenden Vergleich betrachtest, finde ich im Augenblick für mich nicht ganz so wichtig. Tatsache ist, Menschen machen Fehler und Tatsache ist auch, daß sowohl in den USA als auch in Deutschland Menschen zugange sind. Wenn in den USA jemand vom Zoll festgehalten wird, weil er den gleichen Namen trägt, wie ein Terrorverdächtiger, geht das gleich um die Welt. Entschuldigung, aber auf welcher Basis wenn nicht auf der des Namens soll man denn jemanden zwecks genauerer Untersuchung festhalten? Farbe der Schuhe?

Hingegen taucht es an unprominenter Stelle einer Tageszeitung auf, wenn Menschen auf Basis der neuen und verbesserten Anit-Terrorgesetzgebung Deutschland ihren Arbeitsplatz aufgrund fehlender Sicherheitsfreigabe verlieren, weil sie mit ihrem Auto und leider arabischem Namen in der Nähe einer Moschee geparkt haben.

hatte. Beschreibung des Mannes: Dunkle Jacke und Jeans. Gerade
im Winter nachts um halb eins an einer S-Bahn-Station
sicherlich ein guter Grund, einfach mal jemanden anzuhalten,
der gemütlich des Weges schlurft.

Nachts um halb eins bei minus 10 Grad entdecken Polizisten
also eine Figur, die von der Bekleidung her auf den
Verdächtigen paßt. Ich nehme mal an daß dort nicht 500 andere
Menschen unterwegs waren, die ebenfalls ins Schema paßten,
sondern Du vermutlich der einzige warst? Dann wäre doch auch
verständlich daß die Polizisten Dich als Tatverdächtigen
festhalten.

Klar, erstens weil Tatverdächtige in unmittelbarer Nähe des Tatorts aus S-Bahnen zu steigen pflegen, um dann anschließend in Begleitung zweier anderer Personen nach Hause zu bummeln, sich dabei angeregt zu unterhalten und dabei gelegentlich auch mal laut zu lachen.

Einziger Fehler: sie haben Dir ihren Ausweis nicht gezeigt.
Aber in der Sache doch ansonsten eine nachvollziehbare
Handlung…

Ja, waren ja auch deutsche Polizisten. Die machen im Gegensatz zu US-Polizisten keine Fehler.

Will sagen: Daß sich nun alle auf die USA stürzen und jeder
popelige Fall medienwirksam breitgetreten wird, kommt nicht
unerwartet. Allerdings heißt das nicht, daß derartige Vorfälle
irgendwas besonderes oder USA-typisches sind.

Das finde ich schon. Wenn es um bedauerliche Einzelfälle
ginge, die sich ereignen weil in einem riesengroßen System mit
vielen Menschen einzelne versagen und über die Stränge
schlagen könnte man das als unvermeidbare Systemfehler
betrachten, weil Menschen nicht perfekt sind und es immer
irgendwo Einzelfälle gibt, bei denen etwas nicht korrekt
läuft.

Aha, soweit sind wir uns ja einig.

Im Falle der USA werden aber mit offizieller Deckung
verschiedener Organe ganz offiziell und ungeniert Völker- und
Menschenrechte mißachtet.
Terror hin oder her, ohne rechtliche Grundlagen und ohne
Gerichtsverfahren Menschen über Jahre einzusperren
widerspricht allen rechtsstaatlichen Prinzipien und verletzt
dazu noch Völkerrecht wenn es um Angehörige anderer Nationen
geht.

Ich denke nicht daß man z. B. Guantanamo oder die CIA-Flüge
als „popelige Einzelfälle“ abtun kann.

Tue ich ja auch nicht, aber nur weil da die Armee sich ihre eigenen Regeln schafft, sind die gesamten USA doch nicht zwangsläufig kein Rechtstaat. Daß die Überwachungsgremien funktonieren, beweist doch das Urteil aus dem Jahre 2004 des Obersten Gerichtshofes der USA zur Guantanamo-Geschichte. Klar hätte das schneller gehen können, aber „Mehmet“ war wurde auch drei mal ausgewiesen oder auch nicht und wieder zurückgeschickt oder auch nicht, bevor er nach vier Jahren wieder zurückkommen konnte.

Gruß,
Christian

Hi,

ich meinte damit eigentlich weniger, dass es in D im Vergleich
zu USA nicht zu Namensverwechselungen kommen kann, ich meinte
tatsächlich die sich daraus ergebende Konsequenz bezüglich der
„Rechtsstaatlichkeit“ und somit der Wahrung der eigenen
Rechte.

welche Unterschiede bestehen denn da? Was passiert wohl, wenn am Flughafen Paderborn auf einmal jemand das Flugzeug verläßt, der Osama bin Laden heißt und einen Rauschebart trägt? Freundliche Befragung im Nebenraum mit sofort verfügbarem Dolmetscher und kaltem und warmem Buffet, anschließender Transport nach Hause im komfortablen Zivilfahrzeug nebst Aushändigung einer Aufwandsentschädigung?

Nur weil in Deutschland nicht alles breitgetreten wird, was, wäre es ind en USA passiert, in den Medien sonst für eine Schlagzeile gereicht hätte, ist Deutschland doch kein Hort der Glückseligkeit und die USA nicht die Ausgeburt der Hölle.

Daß in den USA mehr oder weniger alles publik wird, weil schöne Anwaltshonorare und Schadensersatzansprüche winken, ist doch nun nichts neues. Die paar Fälle, die in Deutschland die Öffentlichkeit erreichen (Mißhandlungen durch die Polizei, Zwischenfälle bei Ausweisungen), deuten für mich darauf hin, daß es bei uns auch ganz schön hoch her geht, man nur nicht alles brühwarm präsentiert bekommt.

Gruß,
Christian

Hi,

in Guantanamo werden Leute ohne Gerichtsverfahren
festgehalten, teilweise seit 5 Jahren. Niemand kann ihren
Status definieren weil sie weder als Straf- noch als
Kriegsgefangene gelten.

Hier verweise ich dann mal auf meinen anderen Artikel, in dem ich Bezug zu einem Urteil des Obersten Gerichtshofes genommen habe.

C.

Ändern kann man sich deiner Meinung nach also nicht? Einmal
Verbrecher - immer Verbrecher?

Du hast hier einen ziemlich dummen Artikel geschrieben. Ich
gehe daher davon aus, dass alle deine weiteren Artikel genauso
sein werden.

ROTFLMAO Lies das bitte noch einmal!

Also löscht ihn bitte aus wer-weiss-was !?!?!?!

Auf ungewollte Meinungen wird nicht reagiert, sondern man schreit nach Auslöschung. Wo ist der Unterschied zur Todesstrafe?

Gruß
dataf0x

Hallo,

Wo ist der Unterschied zur Todesstrafe?

schau dir bitte meine Zeichensetzung noch einmal an. Auch aus dem Duktus des letzten Absatzes kann man Ironie herauslesen. So etwas nennt man Bewusstmachung. Du hast leider zu schnell reagiert.

Gruß

Bona