Hi,
Sie will ihn in seinem Recht, Kontakt mit dem Kind zu haben,
und zwar im selben Maße wie sie, beschneiden, und beschneidet
damit auch das Kind in seinem Recht, Kontakt zum Vater zu
haben und zwar im selben Maße, wie zur Mutter.
wenn sie sich durch das Kind bloß an dem Vater rächen wollte,
würde sie die Einmal-in-zwei-Wochen-Regelung annehmen.
Schon die 3x/Woche-Regelung ist ungerecht und eine Zumutung.
Und ich sag’s mal ganz ehrlich: Wenn der Vater meines Kindes
damit drohen würde, mein Kind umzubringen (egal, unter welchen
Voraussetzungen und wann), würde mich allein das schon dazu
bewegen, dafür zu sorgen, dass er das Kind möglichst selten
sieht. Eigentlich wäre das der ausschlaggebende Grund für
mich.
Du hast Recht, der Spruch ist ne harte Nummer. Ich vermute, daß der kulturelle Hintergrund des Vaters diesbzgl. eine entscheidende Rolle spielt. Dieser Problemkomplex ist dann nochmal ne ganz eigene Geschichte, einen eigenen Thread wert und mit Sicherheit verdammt schwierig zu durchleuchten. Das hab ich aber an anderer Stelle schon bemerkt. Hier im Thread ging es primär darum, inwiefern dieses Verhalten als Mißbrauch zu werten ist und inwiefern das Auswirkungen auf die Umgangsverhandlungen hat.
würde mein Vertrauen gegenüber dem Vater nicht
gerade wachsen.
Inwiefern Denise dem Vater ihres Kindes vertraut ist vollkommen irrelevant.
Insofern finde ich die Kompromissbereitschaft von Denise schon
bemerkenswert.
Mir ist das nicht genug, beschränkt auf diesen Themenkomplex.
PS: Das Kind kann nun mal nicht zweigeteilt werden, insofern
ist es nun mal so, dass ein Elternteil mehr Zeit mit dem Kind
verbringt und somit mehr Verantwortung für das Kind übernimmt.
Das ist leider meistens richtig, ein Grund mehr, dem anderen Elternteil soweit irgend möglich entgegenzukommen.
Dein Ideal in allen Ehren, es wäre aber nur durchsetzbar, wenn
das Kind im Wechsel heute bei Mutti, morgen bei Vati
übernachten würden. Jedoch bezweifle ich, dass DAS dem Kind
besser tun würde, als eine feste Hauptbezugsperson.
Also, genau so ein Konstrukt hab ich bei einem engen Freund von mir mitbekommen (der war allerdings schon älter, als Teenager), und es hat ganz hervorragend funktioniert. Sicher besser, als das Kind einem Elternteil zu entfremden.
Desweiteren ist mir schon klar, daß mein Ideal nicht vollständig umsetzbar ist, das liegt zum Teil an der männefeindlichen Rechtsprechung, zum Teil schlicht an den Zwängen der Realität. Trotzdem kann man ja versuchen, sich diesem Ideal soweit wie möglich zu nähern und es zumindest als Basis, als Ausgangspunkt zu verwenden, von dem aus man sich an eine praktische Lösung herantastet.
Von dem Standpunkt „So, erstmal gibt’s das Kind nur alle zwei Wochen stundenweise“ auszugehen und alles, was darüber hinausgeht, als „Entgegenkommen“, „Goodwill“, „Kompromiß“ o.ä. zu bezeichnen, finde ich schon ziemlich perfide.
Gruß,
Malte