Sollen Sportler regenieren?

In der Zeitung steht mal so und mal so. Was ist richtig? Wir laufen morgens meist jeden Morgen 10 000 Meter. Wir trödeln, gemütlich laufen tun wir, brauchen so 39 Minuten durch den Wald. Oder sollte man nach dem Lauf einen Tag Pause machen?

Wie wäre es, wenn du es selbst ausprobierst?

Bei allen Theorien, bleibt der Mensch als Einzelwesen immer individuell und das Gesündeste ist und bleibt- auf seinen Körper „hören“.

Lass einen oder zwei Tage aus und laufe dann wieder.
10km ist schon eine gute Strecke und ich könnte mir vorstellen, dass nach 1-2 Tagen Pause, sich die ausgeruhte Kraft sehr gut zeigen wird.

Lerne, auf deinen Körper zu hören, dann kannst du wesentlich besser dein Leben und Lebensgefühl unterstreichen.
Vielleicht kannst du auch wahrnehmen, wie dein Kopf gegen eine Pause rebelliert, weil deine „inneren Antreiber“ keinesfalls eine Auszeit zulassen können. Schon das ist spannend- zu erkennen, wie sehr wir uns von unseren Gedanken lenken und antreiben lassen.

viel Spaß bei allen Läufen!

Das lasse ich erst einmal so stehen, glaube das aber so nicht.

Ruhetage sind vor allem dazu da, dass sich der Körper von der Anstrengung erholen kann. Pauschalieren kann man nicht, das Alter, der Trainingszustand, das Stresslevel und auch die Ziele spielen eine Rolle. Im Forum kann man daher keine generell gültige Empfehlung geben.

Trotzdem würde ich grundsätzlich zu einem Ruhetag raten - einfach weil es sicherer ist, denn eine andauerende Überbelastung aufgrund einer Wald-und-Wiesen-Empfehlung-ohne-Kennen zieht unschöne gesundheitliche Folgen nach sich.

Sorry, das ist hart an der Grenze.

Das hier

ist dann schon eine Sportsucht. Ja, Sucht.

Da hilft dann auch kein „auf den Körper hören“ mehr, denn eventuelles Gemecker des Körpers wird überspielt & ignoriert - die Folgen sind überschaubar schön.

Als ich damals mit dem Extremsport aufgehört habe, habe ich joggen zum Stressabbau genutzt - ich hatte eine ziemlich stressige Zeit und bin so zum Streakrunner mutiert, allerdings zu schnell und zu weit. Die Folgen war ein ziemlich fieser Ermüdungsbruch im Fuß - und damit hatte ich noch Glück.

Kurzum, wie immer beim Sport: Ruhetage/Taperingphasen gehören erst einmal zu jedem Training - und man sollte diese tunlichst einhalten und sich anderweitig ablenken.

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Es gibt viele Abstufungen und nicht bei jedem ist es gleich eine „Sucht“.

Wir sind eine Leistungsgesellschaft und von klein an lernen wir „höher, schneller, weiter, mehr mehr mehr“ und ein Zuviel an Leistung gibt es gar nicht.
Wir werden also von Kindheit an angetrieben und empfinden uns als gut, wenn wir „leisten“.

Das zeigt sich in allen Lebensbereichen und auch gerne im Sport.

Du kannst also davon ausgehen, dass das reduzieren von Sport, bei den meisten Menschen ein gewisses Unwohlsein bringen wird (außer der Kopf ist total überzeugt von der Güte dessen).
Deshalb von Sucht zu reden, halte ich für übertrieben.

Doch, nämlich dann, wenn der Körper die Grenzen aufzeigt.

Eine der Ursachen - die Anerkennung durch Dritte. Danke, dass du mir die Argumentation vorwegnimmst.

Die meisten Menschen haben überhaupt kein Problem damit, auf dem Sofa zu gammeln, eher fällt es ihnen schwer, die Laufschuhe anzuziehen und loszulaufen. Die, welche unter einem Unwohlsein leiden, sind sicherlich zumindest gefährdet, denn die Dopaminausschüttung vor dem Sport ist nicht zu unterschätzen (ich meine nicht das Runners high!)

Und ich halte es für gefährlich, nicht auf die Gefahren hinzuweisen. Nur weil du es negierst und es keine ICD-10 gibt, heißt es nicht, dass es nicht existent ist.

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Warum machen Bauern und Bauarbeiter keine Pause? Ist Sport nicht gesund?
Ist ja kein Triathlon, sowas strengt an, auf Zeit laufen.

„Wie wäre es, wenn du es selbst ausprobierst?“

Wie ist es ohne Schmerzen? Wir laufen gegen Rückenschmerzen und gegen Migräne.
Ausserdem 8 Stunden am PC, das tut weh. Warum wird das nicht verboten?

Nur weil der Körper Grenzen aufzeigt, heißt das noch lange nicht, dass es a- zuviel ist und anerkannt wird oder b- der innere Druck von „ich muss noch mehr bringen“ aufhört (oft ist es doch sogar das Gegenteil- wir werden durch einen erkrankten Körper nicht einsichtig sondern wütend und ungeduldig).

Darum geht es im Kern fundamental, denn wenn „der Jung“ gut im Sport ist und der Papa stolz auf den Kleinen- dann wird der „große Jung“ das vielleicht offiziell „nur für sich machen“- und dabei nicht erkennen, wie es der kleine Bub ist, der immer noch die Anerkennung vom Papa will.
Was natürlich nur eine von unzählig vielen Varianten sein kann.

Von denen ist überhaupt keine Rede in diesem Kontext.

Das halte ich für sehr überzogen.
Ich habe mein ganzes Leben Sport gemacht, auf viele Arten und dabei unendlich viele Menschen kennen gelernt. Von denen, die das geradezu manisch praktizierten (das waren die wenigsten) und den riesigen Teil von Menschen, die sich „was vorgenommen“ haben und erfüllen wollten.
Ob die Hausfrau, die nun 3x die Woche 2m laufen wollte um wieder was fitter zu werden oder sonstwer- ALLE haben sich ein Konstrukt des Trainings vorgenommen/zurecht gelegt und den Wunsch, das auch zu erfüllen.

Wo das nicht umgesetzt werden konnte- habe ich zu 99% der Menschen von diesem Unwohlsein gehört.
Man hatte es sich vorgenommen, hatte ein Ziel, eine gute Vorstellung von der Zukunft (fitter sein, schlankter, beweglicher etc) und nun wurde dieser Weg durchkreuzt. Gefallen hat das fast niemandem!
und- das halte ich auch für eine ganz normale Reaktion!
Keinesfalls für „gefährlich“.

Ich bin auf die Selbstbeobachtung deutlich eingegangen- was ich für wesentlich wichtiger halte, denn erst wenn mir klar wird, WIE stark mein Wunsch ist, kann ich mit mir arbeiten.
Ganz unabhängig, ob es um eine Sucht geht oder nicht.

Für mich ist das ein „krank“-Etikett und das ziehen sich die Menschen grundweg ja supergerne an :wink:
Ich halte mich damit also sehr gerne zurück.
ich negiere es nicht- ich möchte nur nicht aus wenigen Zeilen hier gleich eine Sucht in den Raum werfen.

Unbestritten sind 8 Std am Bildschirm oder 8 Stunden Bergarbeit pro Tag auch ein Gesundheitsrisiko. Pausen machen die Arbeiter schon (das nennt sich Wochenende). Und der Sport in der Freizeit soll genau dazu dienen, die Gesundheitsrisiken und einseitigen Belastungen des Berufes auszugleichen.
Wenn man aus dem Sport aber nun auch einen Leistungswettkampf mit höher, schneller, weiter macht, wird die Ausgleichsfunktion des Sportes MÖGLICHERWEISE nicht mehr erfüllt.

Aus deinem tiefgestapelten „wir trödeln“, dann aber mit Zeitangabe, schließe ich, dass du schon sehr leistungsorientiert bist und die Leistung auch zeigen möchtest. Das muss nicht schlecht sein. Für machen Leute ist Sport der einzige Bereich, in dem sie gefordert sind und Leistung zeigen können.
Ob die Beanspruchung insgesamt zu viel wird, kannst nur du entscheiden. Ein Selbstversuch, wie oben schon angeregt, sollte dir zeigen, ob eine Pause gut tut oder eher nicht.

Super Ziel, das mach ich auch :wink:

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Der Mann ,der Kohlesäcke schleppt, der arbeitet 5 Tage, hat nur 2 Tage Ruhe.
Frage: Ist das Baromter für Sport nicht Angst und Schmerz?
Zum Beispiel
Wadenkrampf
Muskelkater
Knieschmerzen
Blasen
,
sowas heisst doch aufhören.


Wieviel rennen laufen Tiere am Tag?

32 Minuten sind flott, wer sich mit Sport nicht auskennt, im Verein werden 35 gefordert.

hat mit 35 den Rücken kaputt. Möchtest du das für dich?

Da biste nicht allein, ich glaube das auch nicht, dass jemand trödelnd in 39 Min 10 Km läuft!
Wären´s Schritte mit ´ner Schrittweite von ca. 60 cm, käme man der Sache schon näher. ramses90

Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei.
Ja, viele Menschen nehmen sich etwas vor und dann durchkreuzt etwas den Weg. Passiert, ohne Frage, ebenso, wie nichtgefallen als Reaktion.

Das sind dann die Leute, die in der 1. Januarwoche auf einmal in Massen an meinem Wohnzimmerfenster vorbeigejoggt kommen - es ist wirklich auffällig. Ebenso der Einbruch ab KW 2.

Einen Vorsatz / Wunsch kannst du nicht als valide Basis heranziehen - natürlich habe ich Wünsche und dann kann es einem in den Beinen jucken und natürlich kann man dann unzufrieden sein, wenn man keine Zeit hat. Das ist aber nicht der Drang zur Bewegung, den ich meinte.

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Solche Leute gibt es, 39 min / 10 km sind ambitioniert. Wenn man das trödeln im Wald nennt, sollte man Wettbewerbe laufen - bei Volksläufen ist man da im 1. Drittel wahrscheinlich sogar noch weiter vorne.

Aber auf 5 km, gell?

Die aktuelle Deutsche Meisterin im 10 km Straßenlauf ist 32:23 min gelaufen :wink:

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Du solltest dich mal intensiver mit Trainingsplänen beschäftigen, dann siehst Du auch, dass das dazugehört und wie der Ablauf ist.

Es scheint, als ob es für dich nur zwei Arten von „Sportlern“ gibt, dabei ist die Varianzbreite immens und geht natürlich über meine Beispiele weit hinaus.
Es gibt halt nicht nur „Hausfrauen-Jogger“ und Süchtige, oder denkst du das?

richtig- du sprichst von dem „Süchtigen“ und wenn du in die Sportlandschaft schaust, wirst der Prozentsatz von diesen Sportlern gegen alle, dennoch gering sein (freilich gibt es immer noch genug davon).

Ich argumentiere aus dem weiten „normalen“ Sportlerfeld. Auch deshalb, weil die Übergänge fließend sind.
Der allgemeine Drang nach Bewegung ist genau so ein Bedürfnis (oder Wunsch), wie gut auszusehen, gesund zu sein oder Anerkennung zu erhalten.
Es finden sich sowieso immer mehrere Bedürfnisse, wenn man Verhalten untersucht.

Bei einem Süchtigen greifen noch ganz andere Felder mit hinein- darum soll es aber doch hier jetzt gar nicht gehen.

Nochmal: man kann sein gewohntes Pensum runterschrauben und nicht nur seinen Körper sondern auch sein Denken und Fühlen sehr genau beobachten- betrachten.
Wer das macht und süchtig ist- wird superschnell merken, wie wenig er so einem Weg folgen kann.
Das- merkt er also sehr schnell selbst…da muss ich nicht von Sucht sprechen, was Menschen eher abschreckt als auszuprobieren.