Sonstiges / Sonstige

Hallo zusammen!

ich bin dabei einen Text zu schreiben und frage mich, ob ich in einem Satz „Sonstiges“ oder „Sonstige“ schreiben soll.  Mir kommen beide Varianten richtig vor.  Aber gibt es Unterschiede in der Verwendung?  Wo verwendet man „Sonstiges“ und wo „Sonstige“?

Danke

HAllo Nadja,
Ich habe mal bei Wiktionary nachgesehen und folgendes gefunden.
schau mal:
http://de.wiktionary.org/wiki/SonstigesMit freundlichem Gruß
dreamdance2000

Hallo.

ich bin dabei einen Text zu schreiben und frage mich, ob ich
in einem Satz „Sonstiges“ oder „Sonstige“ schreiben soll.  Mir
kommen beide Varianten richtig vor.  

Um welchen Satz geht es denn?

Aber gibt es Unterschiede in der Verwendung?  

Aber natürlich.

Wo verwendet man „Sonstiges“ und wo „Sonstige“?

Sonstiges ist Einzahl. Sonstige ist Mehrzahl.

Beispiel Aufzählung:

  1. Eisen
  2. Aluminium
  3. Sonstige Metalle
    oder:
  4. Sonstiges Metall

Oder im Text:
„Sonstiges ist nicht von Belang“ (-> nur ein „Sonstiges“, was auch immer das sei)
aber:
„Sonstige Dinge sind nicht von Belang“ (-> mehrere Dinge)

„Sonstige Angehörige müssen nicht erscheinen“ (-> mehrere Angehörige)
Im Gegensatz dazu:
„Sonstiges Gesinde muss nicht erscheinen“ (-> Einzahl)

Gruß

Michael

Hallo Michael,

aber trägt „sonstiges“ nicht in sich latent eine Pluralistische Bedeutung?

Danke für die Antwort

Aber gibt es Unterschiede in der Verwendung?  

Aber natürlich.

Wo verwendet man „Sonstiges“ und wo „Sonstige“?

Sonstiges ist Einzahl. Sonstige ist Mehrzahl.

Servus, Nadja

aber trägt „sonstiges“ nicht in sich latent eine
Plural- Bedeutung?

Sonstige/r ist ein unbestimmtes Zahladjektiv***. Neben dem von Michael gesagten und wenn man das Wort im Sinne von „Allfälliges“ und groß geschrieben betrachtet, könnte man das allerdings glauben, es ist aber dann ein substantiviertes Adjektiv und es ändert nichts an der Flexion des Wortes.

*** in diese Kategorie gehören auch übrig, einzeln, ganz, ungezählt, wenig und andere.
Übrig ist ein ganz schwieriges Wort, weil es teilweise auch seine Bedeutung ändert
(im Übrigen=sonst, die/alle Übrigen=die noch Folgenden, das/alles Übrige=Weitere, ein Übriges tun=mehr tun als verlangt/notwendig) - Aber das war ja gar nicht gefragt:smile:)

Übrigens halte ich „pluralistisch“ für das falsche Vokabel (siehe meine Korrektur)
Pluralistisch ist das Adjektiv zu Pluralismus und bedeutet damit etwas anderes.

Lieben Gruß, Maresa

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Hallo Nadja.

aber trägt „sonstiges“ nicht in sich latent eine Pluralistische Bedeutung?

Ja, aber das Substantiv, auf das es sich bezieht, muss in der Einzahl stehen (und neutral sein, sonst passt „sonstiges“ überhaupt nicht).
Bei „sonstige“ muss es in der Mehrzahl stehen (hier spielt das Geschlecht keine Rolle, bzw. Pluralwörter sind sowieso alle weiblich).
Bei Wörtern, für die es kein Plural gibt (z.B. Obst) ist demnach nur „sonstiges“ richtig.

Ach ja:
Weil wir hier nur von neutralen Substantiven reden, war mein Beispiel mit „Gesinde“ vielleicht etwas unglücklich gewählt.
Man könnte hier auch die Gesinde (Plural) meinen. Dann wäre für sich allein stehend in der Tat beides richtig: „Sonstiges Gesinde“ (Einzahl) oder „Sonstige Gesinde“ (Mehrzahl).
Im Kontext ergibt sich dann erst nach den Regeln der Pluralbildung, was richtig ist:
„Sonstiges Gesinde muss nicht erscheinen“: OK
„Sonstige Gesinde müssen nicht erscheinen“: Auch OK
„Sonstige Gesinde muss nicht erscheinen“: Falsch
„Sonstiges Gesinde müssen nicht erscheinen“: Auch falsch

Ich hoffe, ich konnte alle Klarheiten beseitigen? :smile:

Gruß

Michael

Hallo,

Ja, aber das Substantiv, auf das es sich bezieht, muss in der
Einzahl stehen (und neutral sein, sonst passt „sonstiges“
überhaupt nicht).

…und dann gibt es noch „Sonstiges“ ohne direkten Bezug auf ein Substantiv, z.B. wenn auf der Tagesordnung einer Sitzung als letzter Punkt steht:

TOP 27: Sonstiges
(was durchaus mehrere Themen sein können)

Ich hoffe, ich konnte alle Klarheiten beseitigen? :smile:

Ich hoffe, ich habe dabei mitgeholfen.

Viele Grüße,

Jule

Tach Nadja,

es mag ja sein, dass dies meine private und ganz eigene Überzeuigung ist, aber „Sonstige“ oder „Sonstiges“ halte ich für hässlich.

„Andere“ oder „Übrige“ erscheint mir schöner.

Gruß - Rolf

Hallo,

aber trägt „sonstiges“ nicht in sich latent eine Pluralistische Bedeutung?

Ja, aber das Substantiv, auf das es sich bezieht, muss in der
Einzahl stehen (und neutral sein, sonst passt „sonstiges“
überhaupt nicht).
Bei „sonstige“ muss es in der Mehrzahl stehen (hier spielt das
Geschlecht keine Rolle, bzw. Pluralwörter sind sowieso alle
weiblich).
Bei Wörtern, für die es kein en Plural gibt (z.B. Obst) ist
demnach nur „sonstiges“ richtig.

Diesmal zwei Buchstaben.
Wir wollen doch Nadja nicht verwirren. :wink:

Ach ja:
Weil wir hier nur von neutralen Substantiven reden, war mein
Beispiel mit „Gesinde“ vielleicht etwas unglücklich gewählt.

Eher sehr unglücklich, denn 1. gibt es kein Gesinde mehr, 2. gab es kein „sonstiges Gesinde“ und 3. halte ich es für ein Gerücht, daß es Gesinde im Plural gibt.
Jaja, auch wenn es so im Duden steht.

Gesinde kann man höchstens in Haus-Gesinde und Hof-Gesinde unterteilen (beide Gruppen zusammen sind aber immer noch „das Gesinde“).
Was also soll dann noch als „sonstiges Gesinde“ übrigbleiben?

Deine Beispielsätze halte ich alle für Kokolores.

Gruß

.

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Hallo.

Eher sehr unglücklich, denn 1. gibt es kein Gesinde mehr, 2.
gab es kein „sonstiges Gesinde“ und 3. halte ich es für ein
Gerücht, daß es Gesinde im Plural gibt.
Jaja, auch wenn es so im Duden steht.

Nix für ungut, aber ich finde, der Duden ist eine bessere Referenz als (d)eine persönliche Meinung.

Gesinde kann man höchstens in Haus-Gesinde und Hof-Gesinde
unterteilen (beide Gruppen zusammen sind aber immer noch „das
Gesinde“).
Was also soll dann noch als „sonstiges Gesinde“ übrigbleiben?

Zum Beispiel Landstreicher, Bettler, Obdachlose, … das entspricht zwar nicht der urspünglichen Bedeutung, und das Wort mag veraltet sein, aber man kann es durchaus noch gebrauchen.

Deine Beispielsätze halte ich alle für Kokolores.

Na dann bring doch bitte bessere! Oder willst du Nadja vollends verwirren?

Gruß

Michael

Hallo,

Eher sehr unglücklich, denn 1. gibt es kein Gesinde mehr, 2.
gab es kein „sonstiges Gesinde“ und 3. halte ich es für ein
Gerücht, daß es Gesinde im Plural gibt.
Jaja, auch wenn es so im Duden steht.

Nix für ungut, aber ich finde, der Duden ist eine bessere
Referenz als (d)eine persönliche Meinung.

In diesem Fall: eher nicht. Da bleibe ich bei meiner Meinung.

Gesinde kann man höchstens in Haus-Gesinde und Hof-Gesinde
unterteilen (beide Gruppen zusammen sind aber immer noch „das
Gesinde“).
Was also soll dann noch als „sonstiges Gesinde“ übrigbleiben?

Zum Beispiel Landstreicher, Bettler, Obdachlose, … das
entspricht zwar nicht der urspünglichen Bedeutung, und das
Wort mag veraltet sein, aber man kann es durchaus noch
gebrauchen.

Auweia. Das tut jetzt richtig weh.
Was Du meinst, nennt man veraltet Gesinde L.
(kleines L natürlich)
Und auch da gibt es keinen Plural.

„Das Gesinde“ waren Knechte und Mägde zu Zeiten der Gutsherrschaft bzw.
der städtischen Patrizierhaushalte.

Deine Beispielsätze halte ich alle für Kokolores.

Na dann bring doch bitte bessere! Oder willst du Nadja
vollends verwirren?

Wenn es Nadja weiterhin unklar ist, dann mag sie zurückfragen.

Gruß

.

1 Like

oh-oh
Servus,

gefährliches Fahrwasser!

es gibt zwar eine Einzahl „der Gesind(e)“, das ist aber heute noch unüblicher, als das Gesinde - man bemerke den Geschlechterwechsel. Das Gesinde ist die Gefolgsschaft, die Dienerschaft, die Gesamtheit der „Untertanen“ und ist ein Pluraletantum (wie auch im Duden steht…*g*)

Das Gesindel wiederum ist eine Verkleinerungsform von Gesinde und erfährt (dadurch?) in den meisten Fällen einen Bedeutungswandel hin zur Verächtlichkeit.

Es ist auch heute noch ein sehr großer Unterschied, ob ich sage: ich muss mich mit dem Gesinde herumschlagen, was so viel bedeutet wie: ich habe Ärger mit dem Personal

oder aber ob ich sage: ich muss mich mit dem Gesindel herumschlagen, was so viel meint wie ich muss mich mit ehrlosem Lumpenpack, mit ev. kriminellen Menschen abgeben.

Gesindel ist übigens, wie auch schon Gudrun sagte, ebenfalls ein Pluraletantum.

Gruß, Maresa

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Servus, Rolf,

prinzipiell gebe ich dir recht - sonstige(s,r) ist kein besonders hübsches Wort…aber:

manchmal ist es durch andere Wörter nicht zu ersetzen. Und deren Verwendung ist nicht immer eindeutig.

„Übrig“ hat teilweise völlig andere Bedeutungen - siehe mein Beitrag weiter unten - und auch „andere“ funktioniert nicht immer. Es kommt sehr auf den Kontext an.

Ich klopfe mich auch immer ab, wann ich „sonstig“ verwende und es ist nicht immer leicht, die Wortnuancen herauszufinden, für die „Nicht-Muttersprachlerin“ ist das noch schwerer.

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, Maresa

Hallo.

Auweia. Das tut jetzt richtig weh.

Chapau! Damit ist dein Wochenende ja gerettet.

Was Du meinst, nennt man veraltet Gesinde L.
(kleines L natürlich)
Und auch da gibt es keinen Plural.

Mir doch egal, was im Duden steht.

Na dann bring doch bitte bessere! Oder willst du Nadja
vollends verwirren?

Wenn es Nadja weiterhin unklar ist, dann mag sie zurückfragen.

Wie edel. Kritik ohne gleichzeitige Verbesserungen anzubringen geht halt immer.

Gruß

Michael

PS: Ja, es fehlt ein e.

Pluraletantum
Meine liebste Gräfin

In einem Punkt hat Euch die Semantik in die Irre geführt: ein Pluraletantum ist seiner Form nach Plural, also „Leute“ oder „Eltern“. Gesindel ist ein Singularetantum, und in meiner sprachlichen Erfahrungswelt auch das Gesinde (ich habe es noch nie im Plural gelesen, geschweige denn gehört).

Soweit meine zwei Rappen (bei Euch fünf Hellern entsprechend…)
Herzliche GvSGiW4
Gehorsamster Diener

Euer Liebden, mein Hoher Herr,

der Duden schenkt uns einen Plural von
Gesinde, aber was sagt uns das schon:smile:)
Abgesehen davon: d’accord.
Mehr, wenn wieder aus der Waschmascine raus.
Fehler sind selbiger geschuldet.
Lieben Gruß, j.

Euer Hoheit

der Duden schenkt uns einen Plural von Gesinde

Timeo Dudenos et dona ferentes!

Tatsächlich sind aber die pluralischen Gesinde ofenbar eine (ver)alte(te) Erscheinung, siehe hier. Kurz nach 1850 war also der Plural am gebräuchlichsten (den Angaben um 1760 traue ich nicht so recht…). (Allerdings immer noch extrem selten, wenn man es mit dem Gesinde im Singular vergleicht.)

Wer hätte das gedacht?

Reverenza
m.

Hallo,

Euer Hoheit

bin zwar nicht angesprochen, erlaube mir aber dennoch unterthänigst Einspruch :wink:

Tatsächlich sind aber die pluralischen Gesinde ofenbar eine
(ver)alte(te) Erscheinung, siehe hier. Kurz nach 1850 war also
der Plural am gebräuchlichsten

und empfehle wärmstens, die Treffer-Bücher anzuklicken.

Da findet sich (1762-1850) und (1851-1857) auf der jeweils ersten Seite ausschließlich:

die Gesinde-Ordnung
die Gesinde-Sachen
die Gesinde-Mäkler
die Gesinde-Speisung

Und wenn man sich gar der Mühe unterwerfen täte, Gänsefüßchen zu tippen,

https://books.google.com/ngrams/graph?content=%22die…

dann bleibt für (1700-2000) übrig: not found.

Wer hätte das gedacht?

Ich nicht. :wink:

Gruß

.

Hallo

unterthänigst Einspruch :wink:

sey ausnahms=weyse allerhöchstgnädigst gestattet :wink:

die Gesinde-Ordnung
die Gesinde-Sachen
die Gesinde-Mäkler
die Gesinde-Speisung

Einspruch akzeptiert. Daran, dass die Bindestriche bei der Suche das Wort zerstückeln, hatte ich nicht gedacht.

Und wenn man sich gar der Mühe unterwerfen täte, Gänsefüßchen zu tippen,

Einspruch meinerseits… Die ngram-Suche funktioniert in dem Punkt nicht wie die Gockel-Suche! Ngram interpretiert Anführungszeichen als solche. Wenn man nach zusammenhängenden Wortgruppen sucht, gibt man sie einfach so ein, wie dieser Vergleich zeigt. Den direkten Vergleich mit „grünet Hoffnungsglück“ wollte ich auch posten; das geht leider nicht, weil w-w-w Anführungszeichen sofort als Link-Ende interpretiert.

Schöne Grüsse aus der Eidgenossenschaft von einem Masseneingewanderten
dodeka

Hallo,

Und wenn man sich gar der Mühe unterwerfen täte, Gänsefüßchen zu tippen,

Einspruch meinerseits… Die ngram-Suche funktioniert in dem
Punkt nicht wie die Gockel-Suche! Ngram interpretiert
Anführungszeichen als solche. Wenn man nach zusammenhängenden
Wortgruppen sucht, gibt man sie einfach so ein, wie dieser
Vergleich zeigt. Den direkten Vergleich mit „grünet
Hoffnungsglück“ wollte ich auch posten; das geht leider nicht,
weil w-w-w Anführungszeichen sofort als Link-Ende
interpretiert.

hast recht.
Wenn ich die Gegenprobe mit „das Gesinde“ gemacht hätte, wäre auch „not found“ herausgekommen.

von einem Masseneingewanderten

???
Würde mich jetzt gerne amüsieren, kapier’ aber den Insider(?) nicht. :wink:

Gruß

.