Hallo,
Dann gehe ich doch aber nicht an einen Hundestrand.
und wenn sie die Schilder nicht gesehen hat?
komischerweise meinen gerade Hundergegner,
woraus schließt Du, daß es sich bei der Frau um einen Hundegegner handelt? Das ist doch genau die Sichtweise, die ich kritisiere bzw. deren Folgen ich erklären versuche. Wenn man jeden, der ein Problem mit einem konkreten Verhalten des Hundes oder seines Halters hat, als Hasse, Gegner, Phobiker usw. bezeichnet, kann das Problem des Menschen nicht nachvollziehen, weil er ihn überhaupt nicht als Mensch respektiert, sondern gleich als jemanden abstempelt, der ein Problem mit Hunden hat. Er verliert also aus den Augen, daß das Problem in Wirklichkeit in der aktuellen Situation liegen könnte.
Wenn sie das Schild übersieht, ist das nicht Schuld der
Hundehalter.
Und diese „Schuld“ zieht als Konsequenz nach sich, daß man jedes Verhalten von Halter und Hund klaglos akzeptieren muß?
Das kann die Frau subjektiv anders gesehen haben. Kennst Du
die Menschen, die auf eine rote Ampel (und damit auf querende
Fußgänger) ungebremst zufahren und erst im letzten Moment
bremsen? Kein schönes Gefühl, in dieser Situation Fußgänger zu
sein, oder? Andererseits: was läuft man auch auf einer Straße
herum…
etwas ganz anderes: eine grüne Fußgängerampel zeigt dem
Fußgänger an, das er über die Straße gehen darf und Vorrang
vor dem Autofahrer hat, der die rote Ampel hat. Lernt man
schon im Kindergarten! DAS ist ein Fehlverhalten des
Autofahrers.
Das Beispiel beinhaltete, daß der Autofahrer an der LInie anhält und die Fußgänger nicht umnietet. Es ging darum, daß der Autofahrer sich weitgehend korrekt verhält, trotzdem aber die Fußgänger in Angst und Schrecken versetzt. Der Autofahrer hingegen meint, sich vollkommen korrekt verhalten zu haben.
Das Fehlverhalten erkennt man erst dann, wenn man die subjektive Perspektive berücksichtigt. Hier greift dann die Generalklausel des § 1 StVO:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Eine solche Generalklausel gibt es eigenartigerweise für das anderweitige Verhalten unter Menschen leider nicht. Vermutlich ging der Gesetzgeber davon aus, daß gesunder Menschenverstand, allgemein anerkannte Verhaltensgrundsätze und gute Erziehung ausreichen.
Die Situationen sind also abslut identisch: einer meint, sich völlig korrekt verhalten zu haben, während der andere sich gleichzeitig belästigt oder bedroht fühlt. Ich verstehe tatsächlich nicht, warum Hundehalter nicht verstehen können, daß ihr Tier anderen Angst einjagen kann, wenn es eigentlich nur herumtrabt und neugierig alles und jeden beäugt und beschnüffelt. Die meisten Hundehalter wissen, daß sie für das Verhalten ihres Tieres nicht unbedingt (d.h. unter allen Umständen mit absoluter Sicherheit) garantieren können, glauben aber, es in jeder spezifischen Situation im Griff zu haben, weil sie ihr Tier kennen. Unbeteiligte Dritte haben aber noch nicht einmal diesen Glauben und kennen das Tier längst nicht so gut.
Eine Freundin hatte zu der Zeit, als ich sie kennenlernte einen schon sehr alten, sehr trägen, gutmütigen und absolut genügsamen Lockenhaufen, den sie Hund nannte. Wir gingen nicht selten mit dem Hund um den Block und obwohl der Hund alt, träge, gutmütig und genügsam war, sagte sie jedem Kind, das fragte, ob der Hund beißt: „das weiß ich nicht“. Er hat bis zu seinem Tode niemals jemanden gebissen oder anderweitig verletzt, aber sie hätte und hat ihn auch nie frei herumlaufen lassen, gerade weil sie nicht wollte, daß sich jemand erschreckt oder Angst haben mußte.
So geht’s halt auch.
auf normalen Wegen gebe ich Dir recht, da hat der Hundehalter
immer Rücksicht zu nehmen. In einem angezäunten Hundestrand
oder Hundeauslauf nicht. Zumal: wer rechnet bitte damit, an
einem Hundestran oder Auslauf jemanden mit Hundeangst
vorzufinden? Also ich nicht.
Und auch hier wieder: es geht nicht um generelle Hundeangst, sondern um die spezielle Situation. Alles andere wäre eine Unterstellung, die zu dem o.g. Problem des generell fehlenden Verständnisses führt.
Noch ein Beispiel: ich habe keine generelle Angst vor Hunden, aber doch einen gewissen Grundrespekt. Den Hund eines Freundes kenne ich, seit dieser zwei oder drei Monate alt war. In der Liebhabrangfolge stehe ich zwischen seinem Besitzer und dessen Frau. Dennoch habe ich immer noch Respekt vor dem Tier, wenn es sich vor lauter Freude vor mir aufbaut und mir an die Brust springt. Glaubst Du, ich wäre entspannter, wenn ich im Gras läge und ein wildfremder Hund auf mich zurennt?
Damit sagst Du deutlich aus, daß für Dich die Grenze erst
überschritten ist, wenn jemand verletzt ist. Das täglich
tausendfach gerufene „der will nur spielen“ bzw. „der tut
nichts“ ist nichts anderes: das vollkommene Ignorieren der
Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Gefühle anderer.
Entschuldige bitte, DU sprachst davon, dass Hunde niemanden
verletzen dürfen, auch an einem Hundestrand nicht. Da habe ich
Dir recht gegeben, was aber gar nicht die Diskussion ist, denn
um verletzen ging es nicht.
Ich sprach nicht von verletzen, sondern von Schaden und der beginnt eben nicht erst dann, wenn Blut fließt.
ein Hundehasser oder Hundephobiker und ganz gewiß nicht
einfach nur jemand, der Angst hatte bzw. Sorge um seine ihn
begleitenden Mitmenschen (Kind, kleine Frau, alter Mensch).
Ich muss gerade fürchterlich lachen über die „kleine Frau“.
Ich bin nicht mal 1,50 m groß, aber das nur nebenbei.
Aber: wenn ich Angst und Sorge um mich selbst oder andere
habe, halte ich mich von Hundeplätzen FERN.
Es ging nicht nur um Hundestrände und Plätze, sondern ganz generell um den Glauben der Hundehalter an ihre Hunde oder an ihre eigenen Qualitäten als Hundeführer und vor allem darum, daß offensichtlich viele Hundehalter kein Gefühl dafür haben, welche Reaktion ihr Tier bei anderen Leuten auslöst, die nicht zwangsläufig Hundehasser oder -phobiker sein müssen, nur weil sie einen Schrecken bekommen, wenn ein Hund ini etwa auf Augenhöhe auf sie zugestürmt kommt.
übrigens mein Hund hat angst vor einen bestimmten Typ Mann,
weil er von so einem als Welpe geschlagen und getreten worden
ist. Ich habe angst vor aggressiv wirkenden Menschen. Ich
habe Angst davor, dass ein Mensch meinen Töchtern etwas antut.
Damit müssen wir leben, an seinen Ängsten kann man arbeiten.
Also eine klare Aussage: die, die Angst vor einem Hund haben, sind selber schuld. Das führt mich zu meinem ersten Artikel zurück. Als wenn ich ihn ganz genau für Dich geschrieben hätte.
C.