Hi Guido,
Abgesehen davon, dass ich glaube, die Automobilindustrie muss
sich anpassen und nicht zu Grunde gehen…
Wenn die Pendler aus Kostengründen auf den ÖPNV umsteigen ist die Automobilindustrie (mit Ausnahmen wie Porsche) platt. Zulieferer wie Bosch wohl auch.
Ich wollte eigentlich eher fallbezogen antworten (auch wenn
sich mir der Zusammenhang zwischen Hartz IV und Pendeln noch
nicht so ganz erschließt).
Mir auch nicht. Bleiben wir bei den Berufspendlern. Ich nehme mich mal als Beispiel.
Und so lange ich die zig Staus auf unseren Autobahnen sehe
(auch in der letzten Woche), muss irgendwie noch Geld zum
Tanken vorhanden sein…
Klar, ich fahre auch mit dem Auto, ich habe keine andere Chance.
Das heißt absolut NICHT, dass ich die hohen Preise nicht
extrem sch…e finde, zumal meine Gattin den PKW nutzt (um
unseren Sohn noch zur Schule zu bringen, was man NOTFALLS auch
anders lösen könnte).
Ich bringe meinen sohn auch morgens zur Schule, die 20km würde er aber auch mit dem Bus schaffen, zurück geht es ja auch.
Natürlich sehe ich ein, dass sehr viele AN mit dem PKW
pendeln, und das dies ein enormer Wirtschaftszweig ist!Allerdings kenne ich nur sehr wenige Pendler, die den ÖPV
nutzen und kein Auto besitzen!
Ich fahre nur zur Arbeit und zum tanken. Bräuchte ich das Auto nicht dafür, hätte ich keins.
Hier im Unternehmen sind wir zur Zeit 26 Mitarbeiter. Davon
nutzen 21 den ÖPV. Bis auf drei haben aber alle ein Auto.
Dann scheinen bei Euch die Gehälter höher zu sein. Wenn ich darauf verzichten könnte, würde ich die Kosten sparen.
Nur:
Mit dem PKW jeden Tag zur Arbeit zu fahren wäre schlicht zu
teuer (nicht nur wegen der Spritpreise, auch die
Parkbedingungen sind teuer).
Mein spezielles Beispiel:
Ich fahre mit dem PKW (ich WÜRDE fahren) 12,5km einfache
Strecke.
Bei 22 Arbeitstagen und 7 Liter Verbrauch (Super zu 1,45€)
komme ich da auf 55,83€ reine Benzinkosten im Monat. Dazu
kommen noch einmal 6€ Parkgebühren am Tag (die Warteschlangen
für Dauertickets sind superlang), macht 187,83€ reine direkte
Kosten (Versicherung und Steuern lasse ich außen vor,
Verschleiß auch).
OK, das ist bei mir anders. Eine Strecke mit dem Auto 30.5km, mit dem ÖPNV 50km. Mein Parkplatz ist vor dem Büro auf dem Firmengelände.
Auf dem Weg zur Arbeit bringe ich mit einem kleinen Umweg meine beiden Söhne zur Schule. Mit dem ÖPNV würde ich die Firma nicht bis zum Arbeitsbeginn erreichen, so früh fährt kein Bus.
Für ein Monatsticket zahle ich knappe 67€/Monat.
OK, ich habe mein Auto abgestoßen - meine Frau hat aber nach
wie vor eins (ansonsten hätte ich das Teil behalten).
Der ganz klare Nachteil: Statt 15 Minuten brauche ich 45
Minuten pro Weg! Morgens ist mir das relativ egal, aber
nachmittags sehe ich meinen Sohn eine halbe Std weniger, was
mir zu schaffen macht! Andererseits ist das Ersparte ein guter
Teil unseres nächsten Urlaubs!
Urlaub heißt bei mir lang schlafen und mich an meinen Computer setzen. Mittelmeer, Atlantik und Pazifik habe ich noch nicht gesehen.
Aber völlig auf einen PKW verzichten würde ich nicht, auch
wenn ich ihn nicht zum Pendeln benutze!
Ich schon. Bis vor 15 Jahren gab es einen Bus, der von meinem Wohnort direkt hier zur Firma gefahren ist. Gäbe es den noch, hätte ich kein Auto. Einkäufe erledigt meine Frau ohnehin mit dem Fahrrad, die hat gar keinen Führerschein.
Und ich glaube nicht,
dass ich da der Einzige bin (kenne sogar Leute, die mit ihrem
PKW zum nächsten Bahnhof pendeln und ihn dort bis zum
Feierabend stehen lassen, weil die Anbindung Mist ist).
Klar, das hängt von den Kosten und dem Einkommen ab. Sicher ist das bequemer, aber auch teurer. Wann hören die damit auf? Manche bei €2,- und manche erst bei €5,-. Irgendwann vergeht einem die Lust am Auto ganz … und dann habe ich keinen Job mehr.
War jetzt ein wenig lang und teilweise am Thema vorbei - ich
weiß!
Das fand ich gar nicht.
Gruß, Rainer