Hallo Christian,
Es geht nicht um das Dürfen, sondern darum, daß es nur hier
üblich ist, daß sich Laien zu Themen äußern, zu denen sie
nicht über die entsprechenden Vorkenntnisse haben (was nicht
das Problem ist) und gleichzeitig Ausführungen von Fachleuten
widersprechen, ohne die Behauptungen belegen zu können.
Dir ist klar, daß Gesellschaftswissenschften nicht zu den exakten Wissenschaften gehören? Die ‚Fachleute‘ können sich irren, wenn ich mal voraussetze, daß sie nicht bewußt lügen.
Konkret ging es um die Frage, daß Arbeitszeitverkürzungen eben
nicht zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahlen führen. Als
„Gegenargument“ bekam ich zu hören, daß es sich dabei um eine
Arbeitgeberlüge handele.
Ja, das scheint Dir wichtig zu sein. Du sprichst das nun schon zum vierten, fünften mal an. Ein paar Zeilen weiter oben habe ich auf Deinen Wunsch das Rhema wieder aufgegriffen, diskutieren wir es dort aus.
Im Gegensatz zu diesem „Beleg“ verfüge ich lediglich über eine
umfangreiche Sammlung an volkswirtschaftlichen Statistiken
(die natürlich alle manipuliert sind),
… und nichts zu dem Thema aussagen …
Erfahrungen aus zig
Gesprächen mit Unternehmern (die mich natürlich alle angelogen
haben) und Kenntnis über die Berichterstattung über die
Geschäftsentwicklung von ca. 1000 Unternehmen (die natürlich
alle gefälscht sind).
… und alle irrelevant. Bisher gibt es (außer Behauptungen) noch nicht mal ein Indiz, daß die Arbeitszeitverkürzungen, die ja angeblich Arbeitsplätze gekostet haben, die Arbeitgeber Geld gekostet haben. Wie hat die Arbeitszeitverkürzung dann Arbeitsplätze gekostet? Wenn es keinen ursächlichen Zusammenhang gibt, unterscheidet sich der Vorgang vom Zusammenhang zwischen der Storchenpopulation und der geburtenrate nur durch die Möglichkeit der Arbeitgeber, den Vorgang zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Qui bono? Ralf hat oben den mißlungenen Streik in Brandenburg angesprochen. Wie ist das passiert? Durch hohe Arbeitslosenzahlen und die Behauptung, die Ursache wäre die Arbeitszeitverkürzung. Bei einer ausreichenden Arbeitslosigkeit und glaubhaften drohungen kann man bei Tarifverhandlungen sehr viel Geld verdienen. … Welches Ziel haben Unternehmer doch gleich? Geld verdienen, richtig. Jetzt muß ich aber nicht auch noch Lenin zitieren, oder?
Vor diesem Hintergrund stelle ich dann eben ab und zu mal die
Sinnhaftigkeit von solchen Diskussionen in Frage. Die Frage
ist dann, wie man dieses Problemchen löst. Einerseits kann man
seine nicht oder nur wenig oder nur durch Einzelfälle
fundierte Meinung darstellen oder aber das Wissen der anderen
anzapfen, um sich ein vollständiges Bild zu machen.
Letztgenannte Phase gab es bei Dir und Rainer mal, aber die
ist schon ein Weilchen her. Inzwischen höre ich nur noch
weitgehend arbeitgeberfeindliche Parolen,
Das verwechselst Du mit Realismus. 
die meist einer
fundierten Basis entbehren. Ich frage mich nur, wie Ihr Euch
erklärt, daß ich die Meinung vertrete, die ich vertrete.
Das frage ich mich schon seit einiger Zeit. Schade, daß ich meine Mailadresse gewechselt habe, um Mails überall abrufen zu können, sonst würde ich Dir Deine eigenen Beiträge aus der Zeit zeigen, als Du glaubtest, Deinen Job zu verlieren. Erstaunlich, wie schnell Du Dein Gedächtnis verloren hast. Nach meiner persönlichen Meinung wären Dir ein paar Monate Arbeitslosigkeit besser bekommen.
Nun noch die Erklärung, die Du gewünscht hast, Du hast Dich verkauft, wie ein Söldner.
Gruß, Rainer