Starke Schulter bieten

Hallo Coco,
es kommt mir so vor als ob ich diesen Artikel geschriebn hätte.Bei uns zu Hause ist das genau das selbe.
Ich bin momantan auch etwas gesundheitlich angeschlagen, und würde mir wünschen er würde mich mal in den Arm nehmen oder mir mal ne Kleinigkeit zu essen machen. Nein, da denkt er ja nicht mal daran! Wenn ich ihn dann darauf anspreche, sagte er nur: Na was soll ich denn machen, ich kann ja auch nicht daran ändern. Ich bin ja kein Arzt! Auch total hilflos, und versteht gar nicht was ich tatsächlich meine. Auch auf die Erklärung hin das mir ne Umarmung mal gut tuen könnte. Ist er recht hilflos!
Aber wenn er mal Krank ist…und ich mich nicht um ihn kümmere, versteht er die Welt nicht mehr.
Sollte nicht der Mann mal für uns Stark sein? An all die Dinge Denken die Wichtig sind, oder besorgt werden müssten? Warum müssen wir uns immer um alles kümmern?

LG danisaar

Weil Du genau wie viele Frauen, die sich selbst was geschaffen haben, in Berufen stehen, wo sie ihren „Mann“ stehen müssen, einfach den „Softie“ nicht an ihrer Seite dulden, sondern ein ebenso beinharten Typen an ihrer Seite haben wollen.

Es geht mir ganz genau so, mit dem Ergebnis, dass ich mich um ihn kümmere, wenn er „totkrank“ danieder liegt mit Erkältung, aber ich mich nicht so anstellen soll, wenn mir was weh tut :smiley:

Ich musste das auch akzeptieren. Ich habs nun mal so ausgesucht :smile:

Und mittlerweile nehm ich das auch so hin.
Und wenn ich wirklich mal ne Schulter brauche, dann geh ich zu Mama :smiley:

LG
Wölkchen

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das war immer so, und es wird immer so bleiben.

Viele Männer lieben nun mal die Umsorgung von der Frau.

Und da es schon seit Jahrtausenden so ist, wird ein Emanzipation von 100 Jahren, auch dies nicht umschmeißen können :wink:

Wie hat meine Mutter gesagt:

Wenn Du in einer Beziehnung leben willst, musst Du akzeptieren, dass Du den Mann zu umsorgen hast, ansonsten verlassen sie Dich immer.

Hat sie nicht ganz unrecht :smiley:
Sie meint nicht, dass man alles hinterhertragen soll, aber gerade bei Krankheit und Essen möchten die Herren doch umwöhnt werden.

Das ist unser Schicksal. Wir sind nun mal die Chefs der Familien.
Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben :smiley:

LG
Wölkchen

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Hallo Martin,

Mein Mann fühlt sich von mir nicht bedrängt. Im Gegenteil moniert er in letzter Zeit herum, dass ich früher noch dies und das für ihn gemacht hätte und jetzt nicht mehr.

Wenn ich ihn tröste, wenn es ihm schlecht geht, dann geniesst er das (Wer tut das nicht :wink: ? ) Wahrscheinlich denkt er, dass es normal ist… Nerven tu ich ihn bestimmt nicht in solchen Situationen. Er nervt sich eher über mich, wenn bei mir alles zackzack gehen muss und er lieber noch ein wenig relaxen würde.

Warum fühlst Du Dich für Deinen Freund verantwortlich? Er ist
doch schon 18 oder älter!

Natürlich fühle ich mich für ihn verantwortlich. Denn er ist mein Mann. Wenn ihm irgend etwas zustossen sollte, dann bin ich da für ihn. Zu 100%. Das ist doch normal!! Aber das heisst natürlich nicht, dass ich verantwortlich für sein persönliches Glück oder ähnliches bin… Das muss er schon selber machen…

Wenn ich Kritik übe, dann nicht, weil ich ihn ändern will, sondern weil mir ein Zustand nicht passt, z.B. mit Strassenschuhen in die Stube gehen, wo ich gerne am Boden sitze. Solche Dinge müssen ausgesprochen werden, nur ist es halt eine Frage des WIE. Das hab ich mittlerweilen gelernt.

Anders gefragt, wie fühlst Du Dich beim Lesen dieser Zeilen?

Ich kenne Deine Argumentation selber aus gängigen Partnerschaftsbüchern, leider trifft sie bei uns so nicht zu. Wir haben solche Dinge auch schon besprochen.

Zu dem für den anderen da sein
Das ist kontraproduktiv wenn es der andere als lästig
empfindet. Dadurch erreicht man nur, dass sich der andere noch
mehr zurück zieht.

Logisch. Wenn es mir gut geht (was ja meistens der Fall ist), dann haben wir das Problem ja auch nicht.

Liebe Grüsse,
coco

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Liebe danisaar,

Genau das meinte ich!

Ich wünsche Dir ganz gute Besserung und drück dich ganz fest :wink:

Liebe Grüsse,
coco

Hallo,

da hatte ich Deine Frage, ob jemand schon einmal erlebt hätte, dass sich so jemand im Laufe der Beziehung geändert hat, wohl fehlgedeutet.

Klar verändert man sich im Laufe der Jahre, da hast Du schon recht. Ich meinte das in dem Sinne, dass man sich seinen Partner nicht nach Belieben zurechtbiegen kann. Im großen und ganzen muss man seinen Partner eben nehmen wie er ist :wink:

Gruss
Petra

vernachlässigt
Hallo Coco,

Danke für Deine Antwort.

Situationen. Er nervt sich eher über mich, wenn bei mir alles
zackzack gehen muss und er lieber noch ein wenig relaxen
würde.

In welchen Bereichen muß es bei Dir Zackzack gehen, wenn er lieber relaxen würde?

Dich nervt, dass

  1. er Dich zu wenig beachtet.
    Noch weitere Punkte, die Du an ihm zu kritisieren hast?

Kennst Du Michael Mary (Buch: Wie Frauen und Männer die Liebe erleben)? Dieses Buch geht zum Beispiel genau auf das vernachlässigt fühlen ein.

Zum Verhältnis
a) Lob / positiver Aufmerksamkeit
im Gegensatz zu
b)Kritik / Aufforderungen

sollte es 5:1 zu Gunsten Punkt a stehen.

Liebe Grüße

Martin

Hi Martin,

Auch ein Danke für Deine Antworten!

In welchen Bereichen muß es bei Dir Zackzack gehen, wenn er
lieber relaxen würde?

In allen praktischen Dingen: Packen, wenn es in Urlaub geht, die Wohnung instand bringen, Rechnungen bezahlen, Reparaturen machen, etc.

Dich nervt, dass

  1. er Dich zu wenig beachtet.
    Noch weitere Punkte, die Du an ihm zu kritisieren hast?

Ein letztes Mal: Ich fühle mich von ihm nicht zu wenig beachtet. Es geht mir nur um die Situationen, in denen es mir schlecht geht (die sind an einer Hand abzählbar pro Jahr).

Kennst Du Michael Mary (Buch: Wie Frauen und Männer die Liebe
erleben)? Dieses Buch geht zum Beispiel genau auf das
vernachlässigt fühlen ein.

Ja, ich kenne dieses Buch. Aber es trifft unsere Beziehung nicht. Habe es mal in der Hoffnung gekauft, etwas Neues zu finden. Allerdings lieferte es nicht viel mehr als Klischees (Frau fühlt sich vernachlässigt, Mann fühlt sich bedrängt).

Liebe Grüsse zurück,
coco

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Hallo,

na da scheine ich ja echt Glück zu haben :smile:
Mein Ex war genauso. Egal welche „Taktik“ ich auch benutzt habe, es hat nicht funktioniert. Das lag aber eher daran, dass er allgmein ein Egoist war und die Bedürfnisse anderer einfach nicht gesehen hat.

Mein Mann ist da Gott sei Dank ganz anderst. Er neigt mitunter, wenn ich krank bin etwas zur übertriebenen Rücksichtnahme und Fürsorge. Allerdings muss ich ihm auch sagen, dass ich mich nicht gut fühle. Also wenn ich nicht gerade kreidebleich bin sieht er es nicht. Und ich glaube das ist manchmal auch das Problem von uns Frauen: wir sind einfach programmiert immer schön für die Familie zu versorgen, dass wir oftmals nicht mal sagen können „Ich gebe die Kontrolle jetzt aus der Hand, ich kann nicht mehr“. Und da gebe ich diversen Ratgebern schon recht. Männern muss man seine Bedürfnisse schon kundtun, sie kommen nicht von selber drauf.
Ich dachte immer „Mensch, das muss er doch sehen“, aber davon bin ich echt abgekommen, denn Männern sind da einfach nicht so sensiblisiert wie Frauen die jede Mimik und Gestik interpretieren (und das auch können).

Grüße
Jessica

Hallo Wölkchen!

Genau so ist es:

Wie hat meine Mutter gesagt:
Wenn Du in einer Beziehnung leben willst, musst Du
akzeptieren, dass Du den Mann zu umsorgen hast, ansonsten
verlassen sie Dich immer.

Aus meiner Sicht wird dieses Verhalten „angelernt“. Von den Eltern (Mutter und Vater) an die Kinder weitergegeben. So wie es gelernt wurde, so wird es durchgeführt.

Es ist die Angst vor dem verlassen werden, die einem zu solchen „unglücklichen“ Handlungen treibt. Handlungen, die letztendlich Kritik am Partner hervorrufen und irgendwann die Beziehung endet. Dabei kann der Partner für seine eigenen Handlungen nichts dafür.

Das ist unser Schicksal. Wir sind nun mal die Chefs der
Familien.

Stimmt genau. Das Wort „Chef“ drückt es genau aus!

Ein paar Fragen: (alles nur theoretisch)

Würdest Du, wenn Dein Mann Deine Kleidung bügelt, diese „unkontrolliert“ anziehen?

Wenn Dein Mann kocht, würdest Du nachher die Küche so lassen wie er sie zurück lässt? (oder nachkontrollieren und Reinigen?)

Würdest Du, wenn Dein Mann die Wäsche aufhängt, nicht nachkontrollieren ob sie „richtig“ aufgehängt ist?

Wenn er die Wäsche in die Maschine gibt, würdest Du ihm „blind“ vertrauen, dass er sie farblich richtig sortiert und das richtige Programm bei der richigen Temperatur einstellt?

Würdest Du ihm das Bad reinigen lassen ohne nachzukontrollieren und Dich darin „Pudelwohl“ fühlen?

Solange Du hier eine dieser und noch weiteren Haushaltstätigkeiten nachkontrollieren würdest, bist Du nicht bereit den „Chef“ aus der Hand zu geben.

Bevor der Mann überhaupt einmal die Chance hat, diese Tätigkeit zu übernehmen, muss diese die Frau abgeben.

Damit meine ich nicht, dass es der Mann macht und die Frau hinterher kontrolliert. Denn diese Kontrolle schadet der Beziehung, der schwächere zieht sich daraufhin zurück.

Ich möchte jetzt auch nicht sagen, dass nur die Frauen daran Schuld sind. Die Schuld liegt bei genau 50%. Denn schliesslich könnte auch der Mann klipp und klar sagen, wenn er diese Tätigkeiten durchführt, möchte er dabei nicht kontrolliert werden. Doch das sagt er meist nicht, wegen der Angst verlassen zu werden… und hiermit wären wir wieder beim Anfang.

Da bleibt dann das, was Coco schrieb:

dann bringt es wirklich nichts mehr! Da hilft nur noch ein
radikaler Kurswechsel.

Liebe Grüße

Martin

Hallo coco,
mir ist nicht ganz klar, was du denn von deinem Partner erwartest:

Beispiel 2: Frau liegt krank im Bett. Mann geht davon aus,
dass sie selbst für sich sorgt (Medikamente, ev. Arzt anrufen)
und „lässt sie einfach liegen“.

Ich würde erwarten, dass sie es einfach sagt, wenn sie etwas braucht. Woher soll er denn wissen, ob sie einen Arzt will oder nicht? Oder welche Medikamente sie braucht? Oder geht es darum, dass er sich weigert, dir Medikamente mitzubringen, wenn du krank bist?

Beispiel 3: Frau hat nach langer Zeit Alkohol getrunken und
hat jetzt eine starke Magenverstimmung. Mann zeigt keinerlei
Mitleid oder Anteilnahme, da es ja selbst-verschuldet ist.

Was für Mitleid soll er denn zeigen? Oder noch konkreter: Was genau soll er denn machen?

Nun frage ich mich ernsthaft, ob dies eine generelle
Unfähigkeit/Schwäche beim Manne ist, oder ob ich einfach immer
an solche „Exemplare“ geraten bin.

Da ich noch nicht genau verstanden habe, was er denn nun tun soll und nicht tut, kann ich die Frage für mich schwer beantworten :smile:

Gruß
Kati

Hallo coco,
da scheine ich ja an ein ausgesprochen seltenes Exemplar geraten zu sein!
Bei meiner besseren Hälfte finde ich immer eine starke Schulter, die ich in den letzten 10 Jahren unserer 29-jährigen Ehe auch reichlich strapaziert habe.
Du siehst also, es gibt auch andere.
Viel Erfolg bei der Suche.
bellaschmidt

Hallo Coco!

Vielen Dank für Deine Antwort! Jetzt bin ich sehr erleichtert!

Ich möchte Dir hier echt gratulieren! Ich Beneide Dich!

beachtet. Es geht mir nur um die Situationen, in denen es mir
schlecht geht (die sind an einer Hand abzählbar pro Jahr).

Das Jahr hat 365 Tage oder 8760 Stunden. Dir geht es um Momente, die auf zirka 5 Stunden im Jahr zutreffen. Sollten es 10 Stunden von über 8700 Stunden im Jahr sein.

Solche Momente wird es immer geben. So eine Perfektion gibt es einfach nicht. Die Ausnahmen bestätigen einfach die Regel. Jemand der 20 Jahre Unfallfrei gefahren ist, unterliegt dennoch dem Risiko einen Unfall zu verursachen.

Coco, ich beneide Dich wirklich. Also ich denke mir öfters bezüglich meiner Freundin „da hätte ich anders reagiert“.

Userin Konäktschn, hat es geschrieben:

Doch wozu hat man schließlich ein gut gepflegtes Netzwerk :smile:,
sprich ich rufe meine Freundin zum Ausheulen an, was nicht oft
vorkommt.

Genau so mache ich es auch. Ich pflege gleich mehrere platonische Freundinnen. Jede hat ihr eigenes Gebiet bekommen *g*

Was die praktischen Dinge angeht: Packen für den Urlaub: Um so viel Uhr fahren wir, was er bis dahin einpackt ist seine Sache. Ich weiß das aus meiner ersten Beziehungen. Wenn die Frau entscheiden oder kontrollieren will was der Mann einpackt, dann… war es bei mir, lässt er sich Zeit. Einfach damit die Frau packt, damit er nichts falsch einpacken kann. Wenn er etwas vergisst ist dann nicht der Mann Schuld, sondern dann sollte es konstruktive Lösungsvorschläge geben.

Bei den anderen Dingen: Wenn es Dich stört und er macht es nicht, trotz Deiner Information und angemessene Zeitgabe (inklusive viel Relaxzeit), was spricht gegen einen Handwerker? Dein Mann wird Dich dafür kritisieren, dann kannst Du ihm sagen, dass Du es ihm gesagt hattest, du ihm aber nicht zu sehr damit belasten wolltest und daher einen Handwerker angerufen hattest. Ich glaube in Zukunft würde Dein Mann diese Tätigkeiten schneller verrichten. Wichtig ist, dass es nicht gegen Deinen Mann, sondern einfach für Dich sein sollte. Also wenn zum Beispiel beim Schreibtisch Deines Mannes etwas kaputt ist, dann lasse es ihm richten und falls es nie ist, ist es egal. Wenn es zum Beispiel Deine Leselampe ist und er macht es nach einer angemessenen Zeitangabe nicht, dann rufe einen Handwerker, weil Du es nicht kannst, Deinen Freund damit nicht belasten möchtest und desshalb den Handwerker.

Rechnungen bezahlen? Ich weiß jetzt nicht die Verhältnisse bei euch ob jeder eine eigene oder ihr eine gemeinsame Kassa habt. Habt ihr eine gemeinsame, kannst es glaube ich auch Du machen? Hat jeder eine eigene Kassa, dann gehen seine Rechnungen nur ihn etwas an.

Wie ich bei dem Einkaufenbeispiel schrieb, Druck und Kritik bringt nur ein verfahren der Situation. Wenn er es selbst sieht, bringt es viel mehr.

Liebe Grüße

Martin

hallo!

Und bist Du glücklich mit dieser Lösung? Oder ist das mehr
eine Art Überlebensstrategie?

Es ist mE die einzige Strategie , wie eine Beziehung zwischen
selbstbewussten und reifen Menschgen auf Dauer funktionieren
kann.

Einen Mangel an Einfühlungsvermögen und menschlicher Wärme
hältst du für reif und selbstbewusst. Das ist aber nur deine
Meinung.

Nein, ist es nicht. Es ist das, was Du aus meiner Meinung gemacht hast, nachdem Du sie verdreht hast.

Ich plädiere dafür, daß man sagen soll, was man braucht und möchte. Es gibt eben keine DIN-Norm 4711 „Einfühlungswärme und menschliche Wärme“, in der man nachschlagen kann, was angebracht ist. So etwas denken nur Bürokraten - wer mit dem Herzen fühlt, weiß, daß Menschen sehr, sehr unterschiedlich sein können. Manchmal ist eine Umarmung eine Umarmung zuviel, und manchmal ist keine Umarmung eine Umarmung zu wenig. Und manchmal möchte man gestreichelt werden und manchmal fdest gedrückt. Wer denkt, ein anderer Mensch müsse das alles „von alleine wissen“, der soll mehr fühlen und weniger denken.

Was ist verkehrt daran, einem anderen Menschen zu kommunizieren, was ich jetzt in diesem Augenblick möchte? Ist eine Umrmung deswegen weniger wert? Ich schätze die Umarmung, die mir ein freier Mensch aus Überzeugung und von ganzem Herzen schenkt, mehr als die, die er mir gibt, weil das von ihm so erwartet wird. Aber Freiheit setzt voraus, auch „Nein“ sagen zu können - und „Nein“ kann man oft nicht sagen, wenn Bedürfnisse nicht offen kommuniziert, sondern nur unterschwellig erwartet werden.

Natürlich ist es toll, wenn mir ein anderer Mensch unaufgefordert seine Hilfe anbietet - aber die Erwartung, er müsse das immer und jederzeit tun, zerstört genau die Freiheit, die derjenige braucht, um Hilfe schenken zu können. Wer sich genötigt fühlt, zu helfen, wird irgendwann nicht mehr gerne helfen. Und das ist dann das Ende der menschlichen Wärme.

Gruß,
Max

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Hi @ All,

was im Endergebnis gleich aussehen mag oder gar gleich ist, mag durch unterschiedliche Wege zustande gekommen sein. Ich konnte manchen Argumenten hier von Jake Blues, Flaschenpost, Coco und auch Pomeranze abgewinnen.

Ob nun es einem Mann gleich ist wie es seiner Partnerin geht, ob starke Frauen Trost sich zwar wünschen doch gar nicht annehmen können, diesen gar unbewußt ablehnen, ob Frauen Trost einfordern und ihren Partnern Vorwürfe dabei machen, weshalb die dann auch keine Lust haben zu trösten… es gibt sicherlich viele Gründe, weshalb man(n) nicht wie von frau gewünscht tröstet.

Für mich klingt bei diesem Thema (allgemein und nicht nur auf die Frage hier bezogen) immer wieder an, dass jemanden zu trösten mit Entscheidungen für ihn zu treffen als eins gesehen wird. Und wenn es auch mögliche Verbindungen hier geben kann, z.B. wenn ein Mensch gerade nicht eigenständig fähig ist, an seiner für sich unbefriedigenden, unglücklichen Situation etwas zu ändern (Hilfe zur Selbsthilfe), so ist der Trost doch eine vollkommen eigenständige unabhängige Sache. Siehe folgendes Beispiel:

„Beispiel 2: Frau liegt krank im Bett. Mann geht davon aus, dass sie selbst für sich sorgt (Medikamente, ev. Arzt anrufen) und „lässt sie einfach liegen“.“

Das Beispiel scheint ein Klassiker zu sein. Weshalb können viele Männer aus ihrer Sicht hier nicht tröstend helfen?

Männer die ihre PartnerInnen nicht wie gewünscht zu trösten vermögen, können sie Kinder trösten? Falls ja, wieso ist es ihnen hier möglich und bei PartnerInnen nicht? Falls nein, wieso ist es ihnen auch hier nicht möglich?

Wenn ein Kind nachts Angst vor Monstern unterm Bett hat oder sich beim Laufen ein Knie aufschlägt, so bekommt es doch auch ein Trost(pflaster) von manchen Vätern… Ein Vater mag helfen dem Kind zu zeigen, dass keine Monster unterm Bett hausen, sprich er kann lösungsorientiert in Aktion treten und ein „Macher sein“.

Wenn ein Kind hinfällt und das aufgeschürfte Knie schmerzt, kann ein Mann / Vater an dem Schmerz als solchen zwar nichts ändern.

Dennoch, die meisten Menschen dürften es selbst schon erlebt haben, dass körperliche wie psychische Schmerzen sich durch liebevolle Zuwendung schneller auflösen. Durch Trösten werden Glückshormone wie Endorphine in unserem körpereigenen Drogenlabor ausgeschüttet, die Schmerzgefühle lindern bzw. schneller abklingen lassen helfen. Trösten ist biologisch / medizinisch erklärbar und auch sinnvoll.

Es gibt Zeiten und Situationen in denen man nicht sofort (äußerlich deutlich erkennbare) Ergebnisse und Erfolge messen kann. Und mir scheint, viele Männer, vor allem die sich gerne als Retter und Macher verstehen, haben damit ein Problem. Manchmal braucht man Zeit um sich zu regenerieren, um sich neu zu orientieren…

Nur weil äußerlich (Zeit X) keine Änderungen sichtbar sind, heißt das nicht zwingend, dass sich tatsächlich auch nichts im Inneren eines Menschen verändert. Und „Machertypen“, Männer die gerne in Handlung gehen, können möglicherweise es nur schwer ertragen, wenn Resultate nicht so schnell wie gewünscht und auch nicht in gewünschter Weise nachweislich erkennbar werden. (Mann ist nicht omnipotent und kann Kranheit nicht wegmachen; und ob Frau nun getröstet wird oder nicht, die Krankheit geht eh vorbei. Also, was soll die Trösterei).

Mir scheint, Männer sind von diesen sichtbaren Ergebnissen und Erfolgen sehr viel mehr abhängig bzw. orientieren sich sehr viel mehr daran denn Frauen es tun. Und besonders Männer die weniger Zugang zu (ihren eigenen) Gefühlen haben bzw. generell gefühlsärmer sind, tun sich auch schwerer zu trösten.

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ ist eine Möglichkeit. Doch im Beispiel vom Coco lässt sich ihr Partner im Krankheitsfall sehr wohl trösten, indes sie in selbiger Situation leer ausgeht.

Ob sie nun unfähig ist sich Trost schenken zu lassen, ob er Angst hat sie saugte ihn aus, wenn er mal mit trösten anfängt… Wäre interessant zu erfahren, worin er selbst den Unterschied sieht, dass es für ihn okay und scheinbar wohltuend ist, getröstet zu werden, doch dass er selben Trost nicht schenken kann oder will?

Wenn nun eine Frau einen z.B. grippalen Infekt hat, um bei dem Klassiker zu bleiben, so kann ein Mann an dem Infekt selbst nichts ändern. Er ist in gewisser Weise „ohnmächtig“. Mag sein, dass er aus dieser Hilflosigkeit heraus nichts machen zu können, und zwar in dem Sinne nichts machen zu können, wie er möglicherweise meint machen zu sollen oder zu müssen, den Infekt herunterspielt bishin ihn so gut wie möglich zu ignorieren.

Dabei bestünde die tatkräftige Handlung hier eben nicht in der Unmöglichkeit eine Krankheit „als Macher“ just im Augenblick zu heilen, sondern dem Partner / der Partnerin durch liebevolle Zuwendung, Zeit, MitGEFÜHL und Trost spenden zu helfen, dass dieser seine Glückshormone ausschütten kann und somit die - wenn auch ohnehin vorübergehende - Krankheit nicht als so schlimm und schwer empfunden wird.

Sicherlich gilt es stets zu hinterfragen, will jemand nur rumjammern und gar nichts an seiner Situation ändern oder will der Mensch nur im Moment im Rahmen einer beispielsweise Regenerationsphase und Neuorientierungsphase „jammern“ bzw. lassen es äußere Umstände gerade nicht zu, so zu handeln wie man es gewohnt ist bzw. wie man es gerne möchte. Doch bei Situationen mit temporärem psychischem oder / und physischem Schmerz hilft einfach Trost bei im Grunde gesunden Menschen diesen schneller heilen und vergessen zu lassen. Sich tröstend einem Menschen zuwenden ist ein Ausdruck von Liebe.

Ciao,
Romana

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Hi Coco,

unabhängig von Deiner (Selbst-)Wahrnehmung und (Selbst-)Einschätzung, hast Du Deinen Partner schon mal gefragt, was ihm an Deinem Trost ge- und auch mißfällt? Wie war gegebenenfalls seine Antwort?

Hast Du Deinen Partner gefragt, weshalb es „scheinbar“ für ihn okay und gut ist, wenn er Trost von Dir erfährt, Dir selbigen jedoch in adäquaten Situationen verweigert? Seine Antwort?

Hast Du Deinen Partner klar und vorwurfsfrei gesagt was Du möchtest? Was und wie hast Du ihm gesagt? Was ist davon bei ihm angekommen? Dass Du Dir Kraft, Trost und Liebe in Deinen schwachen Momenten wünschst, ist hier angekommen. Wie gut kannst Du Trost annehmen, ohne abwehrend darauf zu reagieren? Möglicherweise schenkt Dir Dein Partner das was Du Dir wünscht nur auf andere Weise. Du magst seinen Trost darin sehen, dass er Dir Medikamente aus der Apotheke holt, doch er hat stattdessen gekocht und das Bad geputzt?.. Mich würde die Antwort auf die Frage, worin er den Unterschied zwischen Eurem Trost spenden sieht, sehr interessieren.

Ciao,
Romana

Liebe Coco,

es mag immer mal einen Punkt im eigenen Leben geben, wo man hofft, dass einem die Verantwortung abgenommen wird und dafür andere hinhalten - sprich, ein Mann. Aber nicht immer schafft ein Mann das - blickt durch durch das, was seine Partnerin gerade braucht, ist oft genug selbst beschäftigt mit eigenen Problemen.
Viele Hindernisse gibt es im Durchschauen der eigenen Psyche - warum wünsche ich mir eine starke Schulter - das Hineinhorchen in sich selbst liegt nicht jedem, und oft tut es weh, was man dort entdecken könnte.

Ich empfehle Dir Lektüre von Sandra Ingerman.
Liebe Grüße, Susanne

Ich gebe Dir vollkommen recht, Martin.

Küche ist aber sein Revier ohne nachkontrollieren, an die Wäsche lass ich erst gar nicht ran :wink:

Ich weiss, dass ich das selbstzuverantworten habe, und das ist auch gut so.

Ich sag ja auch, dass wir Frauen, die halt so sind wie wir sind, dann halt damit leben müssen, nicht bemuttert zu werden :smile:

Oder müssen uns 360°C drehen, und das dumme zu nix zu gebrauchende gut aussehende Mädsche verwandeln, dass den Beschützerinstinkt beim Manne weckt :smiley:

Aber nääääää, das kann ich leider gar nicht.

LG
Wölkchen

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Das ist lieb von dir, DANKESCHÖN!!!
Wird schon wieder, sind ja hart im nehmen! Grins

Liebe coco,

da muß ich doch mal Einspruch einlegen.
Vielleicht bin ich ja nicht normal, aber für mich ist es ganz natürlich auch mal den Tätschelbären zu spielen, wenns meiner Holden dann besser geht. Und umgekehrt auch.
Und noch einen drauf: Das dürfen sich auch Freunde und Freundinnen wünschen, wäre nicht die erste die ich einfach spontan leicht in den Arm nehme, wenn sie „Mädchenkrank“ ist. Oder eine Freundin von uns wieder einen herben Rheumaanfall hat.

Gruß
AKQJ10s