Stillen wenn der Partner es ablehnt?

Hallo,

Seinen nächtlichen Flaschendienst kann er trotzdem schieben - mit abgepumpter Milch. Die Sorge darüber, ob das Kind es dann annimmt ist allerdings berechtigt, denn die Brust ist schon bequemer als die Flasche. Wenn das Kind aber von Anfang an daran gewöhnt ist auch regelmässig aus der Flasche zu trinken, kann auch das klappen.

Eigentlich ist für das Kind aber die Flasche doch bequemer als die Brust, da es da nicht so stark saugen muss. Und genau deswegen ist die Flasche auch für verschiedene Dinge (Entwicklung der Kiefermuskulatur etc) eher ungünstig. Manche Kinder machen so einen Wechsel nicht mit.

  • Manche Kinder nehmen die Flasche nicht. Aber manche Kinder nehmen auch die Brust nicht mehr, wenn sie einmal die Flasche gekriegt haben.

Also, wenn man stillen will, dann sollte man zunächst auch nur stillen, und mit der Flasche später anfangen. Oder vielleicht am allerbesten die Hebamme dazu fragen.

Viele Grüße

PS: Gerade nachts Flaschen zu geben, wenn man tagsüber stillt, das finde ich übrigens ganz schön masochistisch.

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Hallo,

das meinst du nicht ernst, oder?

Es ist das beste für Mama, fürs Kund und für den Geldbeutel. Außerdem gibt es noch den Kompromiss des Abpumpens. Und nur weil der Gatte es nicht will soll sie es lassen?

Ich hoffe ich habe die Ironie in Deinen Worten nur überlesen…

Grüße
Jessica

Hallo,

das meinst du nicht ernst, oder?

Doch ich meine es ernst, dass es zum Konflikt kommen kann.

Es ist das beste für Mama, fürs Kund

… meinst du Hund oder Kind? :wink:

Es gibt noch ein paar Vorteile von Muttermilch:

  1. Sie ist immer frisch.
  2. Sie lässt sich prima transportieren.
  3. Die Katze kommt nicht dran.
  4. Sie befindet sich in sehr hübschen Behältern.

(frei nach Dieter Hallervorden)

Sei gegrüßt
Stefan

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Hallo,

klar meinte ich Kind :smile:

Und natürlich kann es zum Konflikt kommen - aber deshalb dem Kind die Muttermilch vorenthalten und dem Mutterinstinkt des Stillens entgegen wirken?

Das halte ich für falsch. Es gibt jede Menge Dinge die auch ein Vater mit dem Baby anfangen kann außer die Ernährung. Außerdem habe ich noch nie gehört, dass Väter von gestillten Kindern eine schlechtere Beziehung zu ihren Kindern haben als nicht gestillte.

Und das Thema „Familienoberhaupt ist der Mann und der hat zu entscheiden“ ist ja sowieso überholt. Dann lieber den Ehegatten fragen wo denn das Problem tatsächlich liegt. Denn wenn er wirklich nur Probleme mit Körperflüssigkeiten hätte wäre die Frau noch nie geküsst und auch keine Kinder entstanden.

Grüße
Jessica

Servus,

wenn es Deinem Partner lediglich um die Möglichkeit geht dem Kind die Flasche zu geben, dann verrate ich Dir, dass man Muttermilch durchaus auch abpumen, ich Flaschen füllen, einfrieren und bei Bedarf aufwärmen kann.

Wenn er also lieber Nachts aufsteht und dem Kind die Flasche geben kann, kann er das ebenso mit Muttermilch.

Aber ich fürchte fast, dass da mehr dahinter steckt…

Die Angst vor Zurückstellung sollte ein erwachsener Familienvater mit derzeit schon zwei Kindern eigentlich abgelegt haben…

Gruß,
Sax

Hallo

Und das Thema „Familienoberhaupt ist der Mann und der hat zu entscheiden“ ist ja sowieso überholt.

Jessica, das kann doch nur ironisch gemeint gewesen sein.

Viele Grüße

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So, dann hast du aber null Ahnung vom Stillen.

Stimmt, ich habe auch nur 9 Monate gestillt, da hat man keine Ahnung, wollten mir auch die Langzeit-Stillmütter immer deutlich vermitteln.

Oder bist du
schlauer als die WHO? Die rät nämlich dazu 6 Monate voll zu
stillen und Muttermilch als Hauptnahrung in den ersten 12
Monaten zu geben. Danach solange wie Mutter und Kind will.

Die WHO ist nicht das Maß aller Dinge. Du findest fast zu jeder Studie eine Gegenstudie.

Nach 1 Jahr gehts meist nur noch um die Nähe zum Kind die die Mutter angeblich dadurch hat.
Ich habe die Nähe zu meinem Kind nicht durchs stillen gefunden sondern durch sonstigen Kontakt.
Und wenn das Kind die Flasche hat und dadurch die Mutter nicht nur hören und fühlen kann sondern auch sehen wäre dann nicht noch mehr Nähe da?

Und ich bleib bei meiner Meinung. Langzeit-Stillende können nicht abgeben, wollen nicht noch das letzte wofür sie allein zuständig sein können bei ihrem Kind aufgeben.

Die nationale Stillkommission meint:
Unter hiesigen Bedingungen, wo Beikost vernünftiger Zusammensetzung allgemein verfügbar ist, wird gegen Ende des ersten Lebensjahres in den meisten Fällen das Trinken an der Brust eher
durch das Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung als durch Hunger bestimmt werden.

Krümelchen

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Hallo,

dacht ichs mir doch, dass du Kind gemeint hast :wink:

Und das Thema „Familienoberhaupt ist der Mann und der hat zu entscheiden“ ist ja sowieso überholt …

… naja, scheinbar nicht für alle. Ich denke, dass da die UP anders denkt. Sonst hätte sie ja vermutlich die Frage nicht gestellt. Und man soll ja die Leute da ansprechen, wo sie stehen.
Mir brauchst du das nicht sagen.

LG
Stefan

du hast da Recht…
Hallo,

ich denke, Du hast da voll und ganz Recht - und ich wäre sehr an Deiner Vermutung interessiert, würde Dich auch nicht erschlagen. :wink:

Übrigens ein Sternchen für diesen wirklich schön geschriebenen Beitrag, der mich in keinster Weise verletzt hat, sondern ausspricht, was ich auch denke. Leider weiß ich immer noch nicht, wie ich ihn überzeugen könnte, aber ich glaube auch, das das was völlig irrationales ist.

Ganz liebe Grüße

Brenna

Hallo,

ich denke keineswegs, das der Partner das Oberhaupt der Familie ist, sondern das wir eine Partnerschaft haben - und da gehört es für mich dazu, das man nicht auf Gedeih und Verderb sein Ding durchzieht, sondern sich auch mal Gedanken um den anderen macht .
Natürlich kann und werde ich mich durchsezten, aber es wäre schön, wenn das stressfrei für uns alle gehen würde.

lg

Brenna

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Hallo Dani,

Ich kann dir auch nur zustimmen.

Äh… schön…

Ich hab zwar keine Kinder und
kann daher nicht wirklich mitreden, aber für mich klingt es
auch so, als würde da mehr dahinter stecken als „Übermutti“.
Verlustängste, Klammerei, irgendwas in der Art.

Kinder hab ich auch keine und deshalb bezüglich Stillen Null Erfahrung. Darum hab ich auch erst gezögert, überhaupt zu antworten. Allerdings weiß ich nicht recht, inwiefern es Brenna bei ihrem Problem weiterhilft, wenn man ihr die ganzen Vor- und Nachteile des Stillens erläutert.

Oder er hat
bei den zwei Kindern schon „seine“ Rolle nicht gefunden und
fühlt sich an den Rand gedrängt und hat jetzt noch mehr
Schiss, dass er beim dritten Kind komplett im Aus landet.

Ich hab ja versucht, mich mit Spekulationen diesbezüglich bewusst zurückzuhalten… Selbst wenn deine Vermutung irgendwie zutrifft, ist das auch noch viel zu sehr die Oberfläche. So wie Brenna das beschreibt, hat sich ihr Mann ja toll gekümmert und wunderbar eingebracht. Wenn er trotzdem „seine Rolle“ nicht gefunden hat, hat das wahrscheinlich tieferliegende Ursachen.

Stillen ist eines der urmenschlichsten Verhaltensweisen, dass
ich ungefähr so, als würde mein Partner mir vorschreiben
wollen, wann, wie und wo ich aufs Klo zu gehen habe.

Damit haust du genau in die gleiche Kerbe, wie viel andere hier auch. „Stillen ist toll, Stillen ist das Natürlichste überhaupt, wer das nicht kapiert, mit dem stimmt was nicht, und auf den braucht man auch nicht zu hören!“
Genau diese Denke halte ich in Brennas Fall für absolut kontraproduktiv. Und ich finds gut, dass sie die ablehnende Haltung ihres Mannes ernst nimmt, auch wenn seine Einstellung sachlich eigentlich ganz leicht zu entkräften wäre.

Gruß
M.

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Klar steckt da mehr dahinter
Hallo,

klar steckt da mehr dahinter. Muss dazu allerdings auch sagen, das ich früher eifnach auch nicht stillen wollte, mir war das zuviel, zu eng, zu ungeneThm. Die Tatsache, das mir da früher in einer sowieso schon schwierigen Situation die Hölle heißgemacht wurde, ich eine furchtbare Mutter wäre, führte dazu, das das Thema stillen für mich selber auch ein rotes Tuch war.

Mittlerweile sehe ich das beim 3. Kind einfach lockerer, denke das ist für ihn auch schwierig, dieser sinneswandel.

Zudem ist er generell ein schwieriger Mensch, der sehr schlecht über Gefühle / Probleme etc sprechen kann, sie nicht in Worte fassen kann, und schwierig Beziehungen führen kann .

lg

Brenna

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Liebe Brenna,

Übrigens ein Sternchen für diesen wirklich schön geschriebenen
Beitrag, der mich in keinster Weise verletzt hat, sondern
ausspricht, was ich auch denke.

freut mich sehr, wenn ich dir damit weiterhelfen konnte. :smile:

ich denke, Du hast da voll und ganz Recht - und ich wäre sehr
an Deiner Vermutung interessiert, würde Dich auch nicht
erschlagen. :wink:

Okay… Ich hoffe nur, du erwartest nicht allzu Konkretes. Ich kenn euch ja nicht, und kann nur ein paar ganz allgemeine Gedanken äußern. Nach deinen Erzählungen, was für ein toller, egagierter Papa dein Mann ist, kam mir der Gedanke, dass er sich evtl. ungewöhnlich stark über seine Rolle und Aufgabe als Papa definiert. Mir kommt es so vor, als wäre es für sein Selbstwertgefühl enorm wichtig gewesen, dass ihr bei euren ersten beiden Kindern, wirklich „gleichwertig“ Eltern sein konntet. Du als Mutter hattest ihm als Vater nichts voraus. Noch dazu, war er wohl um einges „mehr“ Papa, als viele Väter in eurem Umfeld. Es könnte sein, dass er daraus sehr viel Kraft gezogen hat. Er ist ein viel besserer Papa, als die meisten anderen Papas und er unterstützt dich viel mehr, als das viele andere Väter tun. Er kann alles (mindestens) genausogut wie du. Vielleicht hat er dafür auch viel getan, um dir in nichts nachzustehen und er war stolz darauf, dass du nicht irgendwas für dich allein beanspruchst, sondern ihr alles geteilt habt. Diese Kraft und dieses Selbstbewusstsein, das er aus seiner Aufgabe als Papa zieht, ist aber anscheinend nichts, was tiefer geht und und bleibt und von allein weiter wirkt. Es ist gekoppelt an diese Aufgabe. Mit deinem Wunsch, euer drittes Kind nun stillen zu wollen, wird dieses Selbstbewusstsein anscheinend total erschüttert. Warum ist schwer zu sagen, die Gründe dafür können weit zurückliegen.

Leider weiß ich immer noch
nicht, wie ich ihn überzeugen könnte, aber ich glaube auch,
das das was völlig irrationales ist.

Nachdem du oben geschrieben hast, dass er sich auch schwer tut, über Gefühle zu reden, befürchte ich, dass du eigentlich gar keine Chance hast, ihn wirklich zu überzeugen. Du könntest zwar versuchen, ihm deutlich zu machen, dass seine rationalen Gründe nur vorgeschoben sind und da eben was anderes dahinter stecken muss, aber je nachdem, was er für ein Typ ist (und wie du das anstellst), besteht dann die Gefahr, dass er gekränkt ist, sich zurückzieht und die Situation erst recht verfahren ist. Du kannst aber vielleicht (wenn du dich gegen seinen Willen entscheidest zu stillen), versuchen es ihm leichter zu machen. Wenn meine obige Spekulation so in etwa zutrifft, würde es ihm vielleicht helfen, wenn du ihm immer wieder zeigst und spüren lässt, dass er genauso teilhaben kann darf und muss, wie bei den anderen Kindern auch. Langfristig fände ich es aber auch wichtig, dass er es schafft, sich weniger stark über seine Vaterrolle zu definieren und sein Selbstbewusstsein mehr aus sich selber, als aus seiner Aufgabe zieht. Dafür könnte das starke Betonen, was für ein toller Papa er ist, und wie gut er das macht, sogar eher hinderlich sein. Er müsste spüren, erkennen und glauben, dass er, egal was er macht und kann, ein toller Mensch ist.

Dafür wünsch ich euch alles Gute!

Liebe Grüße
M.

PS: Bitte lass diese Wertende, was hier im Thread so oft aufgetaucht ist, weg. Wenn er spürt, dass du denkst: „Da ist doch nix dabei. Was stellt der sich so an.“, wird er sich wahrscheinlich noch mehr sträuben und total dicht machen. Genauso verkehrt halte ich es übrigens, ihm vorzuhalten, dass seine Ängste total irrational sind. Damit suggerierst du ihm, dass man seine Befürchtungen nicht richtig ernst nehmen muss.

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Hallo!

Ein Gedanke. Kann gut sein, dass er völlig daneben ist.

Zur Vorgeschichte, ich habe zwei Kinder, bin das dritte Mal
schwanger. Ich habe beide Kinder nicht gestillt, den älteren
wollte ich nicht stillen, das war zu dem Zeitpunkt nichts für
mich , zudem bin ich auch krank geworden nach der Geburt und
fand das ok.

Beim zweiten Kind hatte ich hin und her überlegt, und es dann
doch nicht gemacht, auch weil ich zu dem Zeitpunkt Medikamente
genommen habe, die ich nicht absetzen wollte.

Festzuhalten:
Beim ersten Mal wolltest du nicht. Krankheit hat dir einen möglichen Konflikt abgenommen
Beim zweiten Mal hast du zwar irgendwie gewollt, aber auch hier haben dir die Medikamente einen möglichen Konflikt abgenommen.

Ist es nicht denkbar, dass nun dein Mann diese ‚äußere Instanz‘ ist, die dir den Konflikt dieses Mal abnimmt?

Mit „Konflikt“ meine ich diesen Gegensatz, dass man selbst eigentlich gar nicht wirklich will, dass man aber von außen subtil unter Druck gesetzt wird durch solche ‚Über-Ich-Botschaften‘ wie „Ein Kind braucht das!“ oder „Da entgeht dir was, es ist jetzt deine letzte Chance dafür!“ usw.

Und er hat das durchaus sehr genossen (wir beide wenn wir
ehlrich sind)

Eben: ihr beide.
Ich bilde mir ein herauszulesen, dass auch du selbst dir ganz und gar nicht so sicher bist, jetzt plötzlich beim dritten Kind mit dem Stillen anzufangen, obwohl du bisher gute Erfahrungen gemacht hast.
Unter diesen Umständen ist es dann evtl. gar keine so schlechte Lösung, einen Mann an der Seite zu haben, der eine klare Vorgabe gibt.

Gruß
Tyll

Hallo

Langfristig fände ich es aber auch wichtig, dass er es schafft, sich weniger stark über seine Vaterrolle zu definieren und sein Selbstbewusstsein mehr aus sich selber, als aus seiner Aufgabe zieht. Dafür könnte das starke Betonen, was für ein toller Papa er ist, und wie gut er das macht, sogar eher hinderlich sein. Er müsste spüren, erkennen und glauben, dass er, egal was er macht und kann, ein toller Mensch ist.

Ich wollte nur mal erwähnen, dass ich einen Papa, der Mutter und Kind beim Stillen unterstützt, für einen wahnsinnig tollen Papa halten würde.

Also, wenn er sich wirklich über seine Rolle als Papa definieren will, würde ich da gar kein Problem sehen, er müsste nur seine Rolle bezüglich der Tätigkeiten etwas abändern.

Und natürlich kann ein Papa jede Menge Nähe zum Kind aufbauen, auch ohne dass er es füttert, und auch ohne dass er auf das Windeln-wechseln beschränkt wird. Babys wollen ständig rumgetragen werden. Und wenn sie größer sind, wollen sie auf der Schulter sitzen, hochgeworfen werden usw., was eigentlich typische Papa-Aufgaben sind.

Jetzt habe ich gerade die Idee, dass er vielleicht in Wirklichkeit die Paparolle blöd und die Mutterrolle toll findet, und deswegen unbedingt mitfüttern will?

Viele Grüße

Und ich bleib bei meiner Meinung. Langzeit-Stillende können
nicht abgeben, wollen nicht noch das letzte wofür sie allein
zuständig sein können bei ihrem Kind aufgeben.

Und wieder so eine Pauschalverurteilung wie vorher. Es gibt auch Autofahrer, die meinen, nach 2 Bier immer noch fahren zu können - das heißt aber nicht, dass ALLE so verantwortungslos sind.

Die nationale Stillkommission meint:
Unter hiesigen Bedingungen, wo Beikost vernünftiger
Zusammensetzung allgemein verfügbar ist, wird gegen Ende des
ersten Lebensjahres in den meisten Fällen das Trinken an der
Brust eher
durch das Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung als durch Hunger
bestimmt werden.

O Gott, wie schlimm! Da gibt es Menschen, die gerne Nähe und Zuwendung haben! Das gehört alles verboten, das ist krank! Und pervers!

Eigenartig, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird: wenn zwei Erwachsene sich finden und ein Paar sind, dann wird es als völlig normal und natürlich angesehen, dass beide gerne Nähe und Zuwendung haben - sobald das aber eine Mutter und ihr Kind betrifft, heißt es plötzlich „Nur bis zu einem gewissen Alter, danach ist es schlecht und böse“.

Das Leben ist sonst schon hart genug, es verursacht Stress, chronische Krankheiten und seelisches Leid. Permanenter Leistungsdruck, beginnend in der Schule, wo man benotet wird. Zuerst in der Schule, dann 40 oder 50 Jahre lang sich abrackern und als alter Mensch von einem Arzt zum anderen laufen.

Und da regen wir uns auf, wenn ein kleines Kind, das diesen ganzen Mist noch vor sich hat, noch bei der Mutter ist, und wollen es am liebsten von dort wegreißen? Dafür hab ich kein Verständnis, sorry.

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Hey Simsy,

Ich wollte nur mal erwähnen, dass ich einen Papa, der Mutter
und Kind beim Stillen unterstützt, für einen wahnsinnig tollen
Papa halten würde.

Ich auch. :smile:

Jetzt habe ich gerade die Idee, dass er vielleicht in
Wirklichkeit die Paparolle blöd und die Mutterrolle toll
findet, und deswegen unbedingt mitfüttern will?

Ich denke, dass schon diese Unterscheidung zwischen Vater- und Mutterrolle, das Problem hervorruft. Die klassische Rollenverteilung suggeriert ja, das die Mama irgendwie wichtiger für das Kind ist, als der Papa. Vielleicht braucht er das, zu wissen und zu spüren, dass das bei ihnen nicht so ist. Eigentlich ist da ja auch nichts dabei. Wieso sollte ein Vater irgendeine „Elternaufgabe“ schlechter erfüllen können, als eine Mutter? Das Stillen bildet da eine Ausnahme.

Ich denke, nicht, dass es konkret ums Mitfüttern geht, sondern darum, dass er als Vater kein „minderwertiges“ Elternteil ist. Und ist es nicht tatsächlich so? Wo man hinschaut und hinhört, ist davon die Rede, wie wichtig es ist, das ein Kind bei seiner Mutter ist etc. Wenn man nun seinen ganzen Selbstwert daraus zieht, dass man sich aus dieser Masse hervorhebt und genausowichtig für das Kind sein möchte, wie die Mutter, muss es schrecklich sein, wenn es plötzlich etwas gibt, was er einfach nicht tun kann, sondern nur die Mutter. Und mit jedem Argument, warum das Stillen doch so toll ist und so wichtig für das Kind, bestärkt man ihn in seinem Minderwertigkeitsgefühl. Dass seine Frau nun plötzlich das tun will, was er als einziges nicht kann, ist für ihn wahrscheinlich wie ein Verrat. „Bisher war es doch auch gut genug so!?“ Ich stell mir vor, dass er sich so fühlt.

Ob das auf Brennas Mann tatsächlich zutrifft, weiß ich nicht. Auf den fiktiven Vater, den ich mir da jetzt zusammengebastelt habe, auf jeden Fall. :smile:

Gruß
M.

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Servus,

ja, den Druck kenne ich.

Ich musste auch erschreckt feststellen wie schnell Mütter den Stab über ander Mütter brechen, wenn diese es wagen z.B. nicht zu stillen (oder andere vermeintlichen Dinge, die eine Mutter tun „muss“ nicht machen will).

Stillen ist gut, keine Frage, aber der Hype, der darum von manchen Müttern gemacht wird, ist nicht nachzuvollziehen. Nimmt manchmal beinahe religiöse Züge an.

Dabei ist es IMHO für ein Kind wichtiger in einer harmonischen Umgebung aufzuwachsen, als dass sich jemand zu irgendwas zwingt, was eigentlich gar nicht gewollt ist und dadurch nur Probleme geschaffen werden.

Daher mein Rat: Bevor Du einen handfesten Streit mit Deinem Mann riskierst und/oder dieser sich wirklich durch das Stillen so zurückgesetzt fühlt, dass er Probleme hat zu seinem Kind eine gute Beziehung aufzubauen, würde ich eher auf das Stillen verzichten.

Aber nur Du kennst Deinen Partner gut genug, um zu entscheiden wie groß die Kämpfe wären, die man austragen müsste, um ihn von den Vorteilen des Stillens zu überzeugen…

Gruß,
Sax

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Hallo,

stimmt - da hast Du vollkommen recht!

Viele Grüße

Und ich bleib bei meiner Meinung. Langzeit-Stillende können
nicht abgeben, wollen nicht noch das letzte wofür sie allein
zuständig sein können bei ihrem Kind aufgeben.

Schade, dass ich dich bzw. w-w-w damals noch nicht kannte, denn dann hättest du das meinem Sohn erläutern können, der bis etwa zu seinem zweiten Geburtag zum Einschlafen partout gestillt werden wollte - ich hätte das rückenverrenkende Insbettbringen gerne seinem Vater überlassen.

Gruß

Billi