Hallo!
Nein, er wird weiterhin kriminell sein, sobald er draußen
ist…
er kommt aber nie wieder raus. zumindest bei mord nicht.
Ja wenn er lebenslang im Gefängnis sitzen muss, kommt er grundsätzlich auch nicht mehr raus. Dann versteh ich aber deine Argumentation nicht, denn die Folge kann nur sein, dass erstens der Staat mehr Geld aufwenden muss und zweitens es keinen Schadenersatz gegen den Täter geben kann, da dieser im Gefängnis kein Vermögen erwirtschaften kann.
…und im Gefängnis jemanden arbeiten lassen, ist zwar sehr
sinnvoll und ist sowieso schon Pflicht, nur ist es halt kein
Geschäft, weil eben kein Gewinn abfällt.
in den usa sind gefängnisse ganz normale betriebe, die dinge
herstellen oder dienstleistungen anbieten. und die verdienen
nichts? ich glaube doch.
Ja das ist wohl bei uns auch so, ich sagte ja es gibt eine Arbeitspflicht. Wenn aber generell keine Aufträge vergeben werden, dann bekommen sie halt auch keine Gefängnisse. Die meisten Insaßen sind froh, wenn sie arbeiten dürfen.
bewähren müßte heißen, daß es keine straftaten mehr gibt?
nein, sondern dass es dem Ziel näher kommt, die Kriminalität zu senken.
Na ja als Beispiel für Österreich: bei uns gab es noch bis 1974 noch das alte Strafgesetz. Da gab es noch zB noch die Kerkerstrafe, Fasten bei Wasser und Brot, liegen in Ketten, Dunkelhaft etc. etc., also das hat man bei schweren Delikten verhängt.
Man hat es 1975 alles abgeschafft, nicht deshalb, weil die Experten alle eine höhere Kriminalität haben wollen, künstlich Kosten provozieren wollen, um die Opfer zu schädigen, sondern weil sich diese Maßnahmen alle als negativ herausgestellt haben, man hatte ja einen Vergleich, weil Österreich zu den letzten Westeuropäischen Ländern gehört hat, die diese Art der Strafen abgeschafft haben.
Man sollte auch die gesamte Situation sehen: es behauptet ja niemand, dass das jetzige System völlig perfekt ist. Man sollte nur seriös diskutieren und nicht auf Grund Berichten aus Medien. Jeder, der öfters mit solchen Dingen zu tun hat, ärgert sich über die einseitige Medienberichterstattung. In welche Zeitung steht schon, dass ein schwer heroinabhängiger Drogendealer plötzlich gefunden hat, er sollte eine Entwöhnung machen, diese erfolgreich abschließt und nachher noch seine Berufsausbildung beendet. Ich habe in so einem Fall selbst am Landesgericht in Salzburg den Beschluss geschrieben, in ihm dann endgültig die Strafe nachgesehen wurde - das ist zugegenermaßen ein krass positives Beispiel, ich habe es aber nicht in der Zeitung gelesen, nirgendwo, nichtmal im Lokalteil oder einer Nebenschlagzeile.
Ganz anders ist es wieder, wenn jemand mangels Zurechnungsfähigkeit nicht bestraft wird, sondern eingewiesen wird in eine Anstalt für entwöhnungsbedürftige Rechtsbrecher - in der Praxis bedeutet dies einen längeren Freiheitsentzug, als bei einer Verurteilung - in der Zeitung steht dann so - Täter nicht bestraft, weil zurechnungsunfähig wegen Vollrausch. Und was denken sich die Leute, die ja meist Nichtjuristen sind? Aha, bei uns wird man nicht bestraft, vor allem wenn man Alkohol trinkt. So entsteht in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild von der Wirklichkeit - auch das wollte ich mal anbringen.
Gruß
Tom