Taufe für Pflegekind

Hallo Zusammen!
Wir, meine Frau und ich, haben ein Pflegekind und würden gerne das Kind da es noch nicht getauft wurde gerne taufen lassen. Hintergrund: Es ist jetzt im kommenden September schulpflichtig und unser kind möchte gerne auch zur Kommunion gehn. Ist aber nur mit Taufe möglich nona… Die leibliche Mama sagt aber,Sie soll so wie Sie auch, in einen moslemischen Unterricht gehen. Können wir unser Pflegekind trotzdem katholisch taufen lassen bzw. gibt es Kirchen die das machen?
Danke für die Antworten

Hallo,

m. E. gebietet der Respekt vor der leiblichen Mutter, dass Ihr in Fragen des Glaubens nicht gegen ihren erklärten Wunsch handeln solltet, ganz gleichgültig, ob dies rechtlich möglich wäre.

LG
sine

Hallo,

ich würde das auf gar keinen Fall machen. Denk mal andersrum - eine muslimische Familie nimmt einen katholischen Pflegesohn auf ein führt erstmal eine Beschneidung durch. Fändest Du das passend?

Ich finde es sehr wichtig, dass Pflege/Adoptivkinder Verbindung zu ihren Wurzeln haben. Oft können ihre Eltern, aus welchen Gründen auch immer, ihnen nicht soviel mitgeben. Das wenige, was sie haben, sollte man ihnen unbedingt lassen, auch wenn sie, in jungen Jahren, das selber noch nicht so sehen mögen.

Bei einem Pflegekind hat vermutlich auch das Jugendamt ein Wort mitzureden, ich kann mir nicht vorstellen, dass die so ein Vorhaben unterstützen.

Viele Grüße

Und es ist so wichtig das Kind zu taufen, weil?..

Der katholische Glauben der einzig Wahre ist?
Du kannst doch nicht einfach so ein Kind taufen, wenn die Mutter sagt sie möchte das nicht.
Hast du den gar keinen Respekt vor der Mutter oder deren Kultur?
Ich find das total hart…

Unglaublich…

Moin,

Wir, meine Frau und ich, haben ein Pflegekind

es wird also nicht auf Dauer bei Euch bleiben?

Aber unabhängig davon.
Es wird schon seinen Grund haben, daß das Kind bisher nicht getauft ist und dieser Grund ist zu respektieren.
Euren Missionseifer in Ehren, aber solch eine Entscheidung sollte mit den Eltern des Kindes abgesprochen werden.
Oder fändet ihr es gut, wenn eines Eurer Kinder plötzlich beschnitten mit einem neuen Namen vor Euch steht, weil muslimische Pflegeeltern das so ganz gut fanden?!

Gandalf

Hi,

abgesehen davon, dass ich den anderen zustimme, dass ihr die Wünsche der Mutter respektieren solltet, dass das Kind den Bezug zu seinen Wurzeln haben soll, etc. : es geht rein rechtlich gar nicht.

xxx
T.

Danke für die zahlreichen antworten!
ich möchte eines ganz klar feststellen:

  1. Es ist der wunsch unseres Pflegekindes an der Kommunion teilzunehmen.
    2.Ich(Wir) respektieren sehr wohl die Wurzeln usw. aber wißt ihr schreiben kann ich schnell und bald etwas jedoch wie erklärst du oder du da wenn es zu weihnachten z.b: keine geschenke gibt weil du nicht daran glaubst oder der osterhase hoppelt vorbei…
  2. unser kind erzählt selbst von maria und josef und will in jede kirche gehen usw…

wie würdet ihr euch verhalten?

Ich habe bewußt etwas provokant geschrieben um meinungen zu hören aber was würdest du oder du ja du sagen wenn die leibliche mama wünscht liebe tochter du wohnst zwar dort gehst aber mit einem kopftuch in die schule und das christkind gibts nicht denn osterhasen sowieso nicht und eigentlich was deine „eltern“ machen ist blödsinn…
klar respekt man muß danke sagen oder???

danke nochmals für eure anregungen…

Hallo unwisender,

danke nochmals für eure anregungen…

hier gab es schon mehrfach Diskussionen über „interreligiöse“ Erziehung. Vielleicht hilft es Dir weiter, in folgenden Threads mal rumzustöbern.

http://www.wer-weiss-was.de/theme76/article6676294

/t/wie-erklaehr-ich-meinem-kind-advent-ohne-glauben/…

Viele Grüße

Kathleen

Hallo,

ja, Du hast Recht: Das ist tatsächlich sehr provokant. Weißt Du, was ich sagen würde, wenn ich nicht mit kulturellen und religiösen Unterschieden und Wünschen der Eltern klar käme? Wenn es für ein unüberwindbares Problem darstellen würde, Feste klarzukriegen? Ich, ja ich, würde sagen: „Liebes Jugendamt, ich scheine mir nicht die geeignete Person zu sein, um dieses Kind in Pflege zu haben!“

Es mag nochmal ein bedeutender Unterschied sein, in welche Richtung die Pflegschaft geht, ob das in Richtung Adoption geht oder aber das Ziel Rückkehr in die Ursprungsfamilie ist, aber generell würde ich annehmen, dass Pflegekinder ein Anrecht drauf haben, nicht von mir religiös oder politisch indoktriniert zu werden.
Weiterhin würde ich davon ausgehen, dass, da der Islam keine obskure Religion mit ungefähr drei Anhängern in Deutschland ist, es nicht sehr schwer sein dürfte, dem Kind geeignete Gelegenheit zu geben, die Religion, die seine Eltern ihm mitgegeben haben, auszuüben.

Euer Pflegekind scheint um die sechs Jahre alt zu sein. Ich nehme an, dass sie, neben Teilnahme an Kommunion, auch gegen ein Pony, nie wieder Zähneputzen, Eis zum Abendessen, usw., nichts einzuwenden hätte. Sagst Du dann auch: „klarer Fall!“? Es ist kein Zufall, dass die wenigstens Leute sich Lebenstipps bei Vorschulkindern holen.

Viele Grüße

PS: Wie ist das nun im umgekehrten Fall? Der kleine Kevin ist der Pflegesohn von Yasemine und Erdal. Kevin findet Mohammed und Allah klasse, will sich nun beschneiden lassen und Weihnachten ist auch gestrichen? Oder die kleine Jaqueline möchte bitte auch ein schickes Kopftuch haben. Wäre das dann auch okay?

6 Like

Moin,

  1. Es ist der wunsch unseres Pflegekindes an der Kommunion
    teilzunehmen.

wahrscheinlich, weil viele Kinder aus der Umebung des Kindes auch zur Kommunion gehen und weil es so klasse Geschenke gibt. So ne Feier, wo sich alles um das Kind dreht ist für das Kind natürlich auch nichts verkehrtes.

Mal ehrlich. Das dürften die überwiegenden Gründe sein und weniger die religiösen.

Und könnte es nicht ein klein wenig sein, daß ihr dem Kind angezeigt habt, daß ihr es auch schön fändet, wenn es zur Kommunion geht?!

Oder liege ich hier völlig falsch?!

Gandalf

1 Like

Hallo

ich möchte eines ganz klar feststellen:

  1. Es ist der wunsch unseres Pflegekindes an der Kommunion
    teilzunehmen.

Und der Wunsch der Mutter es nicht zu tun. Wie alt ist euer Pflegekind?

2.Ich(Wir) respektieren sehr wohl die Wurzeln usw. aber wißt
ihr schreiben kann ich schnell und bald etwas jedoch wie
erklärst du oder du da wenn es zu weihnachten z.b: keine
geschenke gibt weil du nicht daran glaubst oder der osterhase
hoppelt vorbei…

Es gibt aber doch in Deutschland lebende Muslime, die ebenfalls Weihnachten feiern. Wie alt ist das Kind, das es noch an den Osterhasen glaubt?

  1. unser kind erzählt selbst von maria und josef und will in
    jede kirche gehen usw…

Hier ist der Haken, es ist nicht euer Kind, sondern euer Pflegekind. Woher hat es das denn alles, von euch?

wie würdet ihr euch verhalten?

Ich habe bewußt etwas provokant geschrieben um meinungen zu
hören aber was würdest du oder du ja du sagen wenn die
leibliche mama wünscht liebe tochter du wohnst zwar dort gehst
aber mit einem kopftuch in die schule und das christkind gibts
nicht denn osterhasen sowieso nicht und eigentlich was deine
„eltern“ machen ist blödsinn…

Ich würde meiner Pflegetochter erklären welche Wurzeln sie hat, das ihre Mutter einen anderen Glauben hat und ihr nicht einfach allein entscheiden könnt.

Was mich aber noch interessiert ist, wer hat ihr den christlichen Glauben näher gebracht?

Wie alt ist Sie, kann sie das schon für sich allein entscheiden?

Wie lang ist sie schon bei euch, und wie lang wird sie noch bleiben?

Gruss
pue

1 Like

Hi,

zum einen: wenn das Kind selbst zur Kommunion will (sind eh noch 3 Jahre hin), dann liegt das sicher nicht daran, dass es das selbst aus dem Nichts will - es ist das, was es bei euch und im Umfeld vorgelebt bekommt.

Ich habe bewußt etwas provokant geschrieben um meinungen zu
hören aber was würdest du oder du ja du sagen wenn die
leibliche mama wünscht liebe tochter du wohnst zwar dort gehst
aber mit einem kopftuch in die schule und das christkind gibts
nicht denn osterhasen sowieso nicht

Ich würde - wenn es vielleicht auch schwer fällt - mich freuen, dass die leibliche Mutter ihrem Kind soviel Interesse entgegenbringt. Offenbar besteht ein regelmäßiger Kontakt und offenbar hat die Mutter Pläne für die gemeinsame Zukunft (wie realistisch kann ich nicht abschätzen), aber für das Kind eine wunderbare Chance und Möglichkeit zusätzlich zu eurem Pflegeelternsein.

und eigentlich was deine
„eltern“ machen ist blödsinn…

Hier würde ich von beiden Seiten den Respekt einfordern.

klar respekt man muß danke sagen oder???

Das verstehe ich nicht. Wer muss danke sagen?

Ich kenne die Regeln für Adoption (ja, ich weiß, es geht hier nicht darum) in Deutschland nicht so gut. Aber in Südafrika z.B. hat eine Mutter, die ihr Kind zur Adoption freigibt, keinerlei gesetzlich verankertes Mitbestimmungsrecht, was die Eltern betrifft, die ihr Kind adoptieren - außer in einem Punkt: eine abgebende Mutter darf bestimmen, in welcher Religion ihr Kind erzogen wird.
Dies nur als Beispiel, dass gerade Religion von vielen als ein extrem wichtiges Gut angesehen wird. Außerdem ist es greifbar und definierbar, was Erziehung von Kindern betrifft.

xxx
T.

1 Like

Hallo,

Danke für die zahlreichen antworten!
ich möchte eines ganz klar feststellen:

  1. Es ist der wunsch unseres Pflegekindes an der Kommunion
    teilzunehmen.

leider schreibst Du nichts darüber, wie der Kontakt von der leiblichen Mutter (was ist mit dem leiblichen Vater) zum Kind und zu Euch als Pflegeeltern ist.

Der Wunsch des Kindes kann ganz unterschiedliche Hintergründe haben:

  • Wunsch nach Zugehörigkeit (zu Euch, zu katholischen Freunden)
  • Angesprochensein von den katholischen Riten
  • Suche nach einem Ort, wo sie bedingungslos angenommen sind
  • unausgesprochene Erwartungen von Euch
  • Loyalitätskonflikt zwischen Mutter und Euch auf diese Weise lösen wollen
  • ein Versuch mit dem eigenen Anderssein umzugehen
    … etc.

Ich antworte Dir mit einer Geschichte aus dem wahren Leben, aus der Du dann Deine eigenen Schlüsse ziehen magst.

Ein guter Freund von mir - aus einer deutschsprachigen jüdischen Familie - hat als jüdischer Jugendlicher (Jahrgang 1926) durch die Hilfe eines katholsichen Priesters zugleichBenediktiner und Abt - überlebt, der insgesamt über 400 jüdische Kinder gerettet hat.

Ohne daß diesen Freund jemand gedrängt hätte, kam in ihm der Wunsch auf, sich taufen zu lassen und er bat den Priester um die Taufe. Er fühlte sich vom katholischen Glauben - wie er ihn verstand. Auch fühlte er - das war ihm zur Zeit des Taufbegehrens noch nicht bewußt - eine größe Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die ihr Leben für ihn und andere jüdische Kinder riskierten (das war ihm zu diesem Zeitpunkt sehr wohl bewußt).

Der Priester antwortete ihm, daß er (der Priester) ihn (den Jugendliche) erst taufen würde, wenn er (der Jugendliche) über diesen Wunsch / diese Entscheidung mit seinen hoffentlich überlebenden Vater gesprochen haben wird und außerdem er (der Priester) mit dem Vater ein Gespräch geführt haben wird. Auch wenn er seinen Vater nicht wieder sehen werde, bitte er (der Priester) den Jugendlichen, sich nach dem Krieg Zeit für diese Entscheidung zu nehmen, damit sie in aller Freiheit geschehe.

Der Priester handelte hier sogar gegen den damaligen offiziellen Kurs seiner Kirche. Wir wissen, daß in Polen jüdische Kinder, die in Klöstern versteckt wurden - so wurde das von der katholischen Obrigkeit auch gewollt - später ihren überlebenden jüdischen Eltern vorenthalten wurden.

Mein Freund, der vor zwei Jahren verstorben ist, ist nach Amerika ausgewandert und hat dort ein sehr aktives jüdisches Leben geführt und sich mit anderen überlebenden Kindern dafür eingesetzt, daß sein Retter; Dom Bruno Reynders; nicht vergessen wird.

Zu meinem Bekanntenkreis gehören auch andere als versteckte Kinder überlebende Juden, die sich taufen lassen haben. Ich erlebe bei ihnen sehr stark, daß sie nicht wirklich wissen, wo sie hingehören - selbst der, der den jetzigen Pabst sehr verehrt und aktiv katholisch ist.

Ich denke durchaus, daß es Gründe gibt, zu einer anderen Religion zu konvertieren als die, in der man geboren ist. In Deutschland kann ein Jugendlicher mit 14 Jahren über seine religiöse Zughörigkeit selber entscheiden.

Vielleicht gibt es in Deinem Umfeld auch Gesprächsgruppen für Pflegeeltern, in denen auch über Fragen der religiösen Erziehung gesprochen werden kann. Denn das Thema wird vermutlich solange akut sein, wie das Kind bei Euch lebt. Du könntest das über katholische Verbände (Caritas, SKF, Kolping) oder einen Anruf bei der Telefonseelsorge herausfinden.

Ich wünsche Dir, daß Du einen guten Umgang mit dem von Eurem Pflegekind geäußerten Wunsch findest.

Viele Grüße

Iris

5 Like

Hallo Kathleen,

hier gab es schon mehrfach Diskussionen über „interreligiöse“
Erziehung. Vielleicht hilft es Dir weiter, in folgenden
Threads mal rumzustöbern.

bei dem hier genannten Anliegen geht es nicht um „interreligiöse Erziehung“, denn die Grundkonstellation ist hier eine unterschiedliche.

Viele Grüße

Iris

Hallo nochmals!
Einige „Eckdaten“ noch zu dem Thema. „Unser“ Kind beginnt jetzt im September die Schule und wird jetzt 6 jahre. Beim Schuleinschreiben ist die Frage wegen Religionsbekenntniss und Taufe und Kommunion aufgetaucht. Klar Kinder sind sehr neugierig und wir haben es schon versucht zu erklären wie das ganze abläuft.
Kontakt zur leiblichen Mama besteht durchaus. leider sehr unregelmäßig (wir stehen öfters alleien da und dann kommt immer das WARUM? ) Warum darf die Mama unentschuldigt fernbleiben und wir müßen obwohl …
OK das ist einfach unsere Aufgabe.
Aber wenn Sie kommt ist das ein sehr kühles Verhältniss. Klar doch „Unser“ kind ist nun seit 5 Jahre bei uns. Sie hat 3 Monate bei Mama gewohnt.
OK. Nun gehen wir ab und zu in die Kirche und natürlich sieht das kind gewisse Ritualien die im Christentum vorkommen. (Advent nur als ein Beispiel zu nennen…) „Unser“ Kind geht wenn wir in eine Kirche gehen zum Weihwasser um sich zu bekreuzigen und natürlich hat es gehört das es eine Kommunion gibt.
Die wenigen nicht sehr intensiven Kontakte kann man jetzt mit sehr viel Einfluss begegnen - wäre aber nicht fair.

Vielleicht wünschten wir uns den Wunsch des Kindes zu erfüllen um es umsetzten zu können.
Ach ja „unser“ Kind ist so wie es aussieht ein Langzeitpflegekind.

lgu

Hallo Unwisender,

ich kann eure momentane Verwirrung in gewisser Weise verstehen. Ihr möchtet das Beste für das euch anvertraute Kind und das ist sicher gut so.

Mich verwundert es aber sehr, dass bei der Einschulung Fragen auftauchen, die über die Religionszugehörigkeit hinaus Auskunft zur Taufe und Kommunion erwarten. Es gibt in Deutschland die Möglichkeit, sich keiner religiösen Gemeinschaft zugehörig zu fühlen und das wird in den entsprechenden Formularen zum Ausdruck gebracht.
Oder soll euer Kind auf eine katholische Privatschule gehen?

Im christlichen Gedankengut seid ihr dem Eindruck nach nicht sehr tief verankert, wenn ihr Ostern zunächst mit dem Osterhasen in Verbindung setzt.

Mal ganz aus dem Leben:
Meine Tochter hat die Kommunionsfeier gar nicht gemocht, nicht mal das schöne weiße Kleidchen. Sohn hat es als noch schlimmere Tortour empfunden…
Und, sie haben dann eher die evangelischen Konfirmanden ein paar Jahre später in der glücklicheren Position gesehen, die dann wenigstens Geld für ein Mofa bekamen (und keinen Plastikkram).

Lasst euer Kind, wenn es dann soweit ist, selber entscheiden über eine Religionszugehörigkeit.

Alles Gute

Gesetzlich geregelt, Links
Hallo Unwissender,

*grummelgrummel*
…mir ist bei solchen Fragen immer völlig unverständlich, warum man darüber nicht mit den zuständigen Mitarbeitern des Pflegekinderdienstes/ des Pflegekinder- und Adoptionsvermittlung spricht.
…aber ich bin nach wie vor offensichtlich etwas blauäugig davon überzeugt, dass Menschen, die bewusst mit Kindern arbeiten und leben, im Sinne des anvertrauten Kindes vertrauensvoll und offen miteinander umgehen.

Mit Eurem zuständigen Mitarbeiter/ Mitarbeiterin gehören solche Fragen besprochen.
Und *eigentlich* gehören solche Fragen auch VOR Beginn eines Pflegschaftverhältnisses geklärt und besprochen - und zwar bei der Vorbereitung und vor der Kontaktanbahnung…

Damit wollte ich Dich jetzt nicht persönlich angreifen, ich verstehe nur einfach nicht, dass solche grundsätzlichen Fragen immer erst dann auftauchen, wenn das Kind bereits in der Familie lebt.

Vor allem dann, wenn man ein Kind mit anderen kulturellen Wurzeln aufnimmt, sollte Ihr Euch (und Euch das Jugendamt) darauf gut vorbereiten.

So, jetzt aber genug gegrummelt…
:smile:

Ich weiß, dass (und warum) es für Pflegeeltern häufig sehr wichtig ist, „ihr“ Kind in ihrem Sinne religiös zu erziehen.
Das kann ich auch nachvollziehen und verstehen.

Die religiöse Erziehung muss (so denn das Sorgerecht bei den leiblichen Eltern liegt!) bis zur Religionsmündigkeit (14J.) im Sinne der Herkunftsfamilie erfolgen. Ihre Wünsche sind zu achten. Mit Vollendung des 14. Lebensjahres kann das jugendliche Pflegekind selbst entscheiden.

Nachlesen kannst Du das zum Beispiel hier: http://www.moses-online.de/artikel/genehmigung-taufe…
oder hier: http://www.pfad-bv.de/dokumente/Wissensdatei/Vorauss…

Das entsprechende Gestz findest Du hier: http://www.gesetze-im-internet.de/kerzg/BJNR00939092…

gegooglet mit dem Stichwort: Pflegekinder, religiöse Erziehung oder Taufe…

Viele Grüße von Finjen

Vorgelebter Glauben
Hallo,

du schreibst ganz oft, dass das Kind getauft werden möchte und ihr diesem Wunsch nur nachkommen wollt.
Aber ich behaupte jetzt mal, dass das Kind nur katholisch getauft werden möchte, weil ihr ihm diesen Glauben vorlebt.
Oder glaubst du, dass ein Kind mit 6 Jahren entscheiden kann, was die „richtige“ Religion ist?
Hat sie den vergleichen können? Habt ihr die anderen Glaubensrichtungen vorgestellt und gleichwertig wie den katholischen vorgelebt?
Dann kann sie doch gar nicht vergleichen oder neutral entscheiden.

Ein Beispiel:
Meine Mutter ist katholische mein Vater evangelisch.
Damals in der Schule waren wir nur zwei die, nicht zur Kommunion gehen durften. War ich traurig. Alle meine Freundinnen hatten schöne tolle Kleider bekommen, es wurde ein super Fest gefeiert, sie haben von der Oma viel Geld und eine Reise ins Disneyland. Und ich? Bin scheiß-evangelisch…hab ich geheult. Ich wollte unbedingt zu Kommunion.
Meine Mutter hat mir dann ein Kleid gekauft, damit ich Ruhe gebe.
Bin dann zur Konfirmation und mit 19 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Und das sehr glücklich!
Meine Kinder bekommen keine Taufe!

Ein Kind mit 6 Jahren kann nicht beurteilen was es heißt in der Kirche zu sein und kennt nur den Glauben, den die Eltern vorleben. Jetzt erzähle mir nicht, du hast ihr was von den Juden oder Zeugen Jehovas erzählt. Das ist nicht das selbe wie den katholischen Glauben vorzuleben.

Ich muss dich also enttäuschen. Das Kind will nur getauft werden, weil sie es so von euch kennt.