Trotzphase

Freud?

dich daran hindern, deinen Problemen einen erträglich kleinen
Spielraum zu geben?

Muß es nicht heißen: verhindern, einen erträglich GROSSEN
?

on topic: Seelenstriptease

Und jedesmal habe ich es mir verkniffen, darauf zu antworten.

Und zwar genau deshalb, weil diese Erfahrungen wirklich sehr
persönlich sind und ich weder das Bedürfnis nach
Seelenstriptease noch auf die Bewertung meiner Persönlichkeit
durch Forenmitglieder habe.

Ich denke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Doch, eine Frage noch: Die meisten von uns hier geben persönliches preis und erragen die Bewertung —> vielleicht gewinnen die meisten eben eine Erkenntnis genau dadurch.

Du liest „bei uns“ mit, bleibst aber „selber“ nur passiv?

Irgendwie interessant und mir unverständlich.

Tilli

Na du, dich möchte ich aber net geschenkt haben :wink:

Sie ist ja nicht mehr 4.

(Ob sie schnarcht?)

Hallo!

wie schlimm dieses Erlebnis aus der Sicht eines
Kindes sein kann.

Da du das Persönliche raushaben willst, ich aber dennoch auf das Sachliche eingehen möchte, ersetze ich durch „das Kind“.

Die Eltern des Kindes haben genauso reagiert wie Du, wenn das Kind einen
"Trotz"anfall hatte, oder wenn das aus Wut geweint habe: Sie
haben das Kind nachgemacht.
Es war für das Kind klar, dass sie nur so tun, als wären sie
trotzig, wütend. Und das Kind ist sich verarscht vorgekommen, hat
sich nicht ernst genommen gefühlt.
Das war ganz schlimm für das Kind!
Und es ist der Horror, wenn Dich in diesem
Moment jemand nachäfft und durch so eine Reaktion veralbert!

Ich halte das nur sehr bedingt für einen sachlichen Einwand gegen Katis Rat.
Ein 2-3jähriges Kind fühlt sich nicht verarscht/veralbert/nachgeäfft, wenn es nachgemacht wird, und es fühlt sich auch nicht nicht-ernstgenommen dadurch, es sei denn die Beziehung des Kindes zu den Bezugspersonen ist bereits massiv zerstört.

Die Folge war für das Kind eine tiefe Verunsicherung.

Du behauptest, die Verunsicherung sei die Folge, und ich behaupte die Verunsicherung ist die Voraussetzung dafür, wenn ein Kind das übertriebene Nachmachen seiner Gefühlreaktionen durch Bezugspersonen nicht z.B. positiv als „ah, sie haben meine Gefühle wahrgenommen, ich bewirke also etwas (auch wenn sie den Ausdruck nicht tolerieren)“, sondern negativ als „sie verarschen mich damit“ erlebt.

Das wurde für mich auch später im Erwachsenenleben ein
Problem.

Auch diese Zuspitzung auf einen Punkt ist nicht hilfreich.
Eltern dürfen solche Nachmacherein machen, sie dürfen auch Fehler machen und manchmal auch richtige Dummheiten. Sie sollen das sogar machen, und sie machen damit auch nichts kaputt.
Fehlentwicklungen sind nur bei extremen Dingen auf punktuelle Ursachen/Ereignisse zurückzuführen, in den meisten Fällen sind sie einfach nur eine lange Kette banaler Dinge, an denen auch kein Mensch irgendeine Schuld hat.

Dass man retrospektiv, bei der Aufarbeitung, auf Schlüsselereignisse stösst, an denen man dann auch arbeiten kann, ist eine andere Sache.

Ich z.B. bin retrospektiv absolut überzeugt davon, dass der Satz meiner Mutter „wenn du hier im Ort unterwegs bist, grüß die Leute, auch wenn du sie nicht kennst, aber sie kennen dich alle“ bei mir was ziemlich Negatives bewirkt hat.
Das ist einfach eine Schlüsselerinnerung, die all das zusammenfasst, wie mir meine Mutter ihre eigenen Minderwertigkeitsneurosen weitergegeben hat.
Aber ich kann deshalb doch nicht allgemein Mütter davor warnen, ihren Kindern solche Sätze zu sagen, auch wenn „sie kennen dich alle!“ natürlich auch unabhängig von meiner Geschichte eine zweifelhafte Botschaft ist.

Gruß
Tyll

6 Like

Hallo,

Ein 2-3jähriges Kind fühlt sich nicht
verarscht/veralbert/nachgeäfft, wenn es nachgemacht wird, und
es fühlt sich auch nicht nicht-ernstgenommen dadurch,

da unterschätzt du kleine Kinder gewaltig.

wenn
ein Kind das übertriebene Nachmachen seiner Gefühlreaktionen
durch Bezugspersonen nicht z.B. positiv als „ah, sie haben
meine Gefühle wahrgenommen, ich bewirke also etwas (auch wenn
sie den Ausdruck nicht tolerieren)“, sondern negativ als „sie
verarschen mich damit“ erlebt.

Wenn die Gefühlsreaktionen des Kindes übertrieben nachgemacht werden, ist die dadurch vermittelte Botschaft aber nicht postitiv in dem Sinne „meine Gefühle werden akzeptiert“. Die Übertreibung als solche impliziert bereits das Verneinen der Berechtigung des geäußerten Gefühls.

Eltern dürfen solche Nachmacherein machen, sie dürfen auch
Fehler machen und manchmal auch richtige Dummheiten. Sie
sollen das sogar machen, und sie machen damit auch nichts
kaputt.

Damit stellst du Eltern einen Freibrief aus in der Erziehung ihrer Kinder völlig unreflektierten Schwachfug zu machen.

Fehlentwicklungen sind nur bei extremen Dingen auf punktuelle
Ursachen/Ereignisse zurückzuführen, in den meisten Fällen sind
sie einfach nur eine lange Kette banaler Dinge, an denen auch
kein Mensch irgendeine Schuld hat.

Z.B. eine lange Kette von Lächerlichmachen und Nichternstnehmen des Kindes und seiner Gefühle. Und daran hat jemand Schuld - nämlich die Eltern, die das Kind lächerlich machen und seine Gefühle nicht ernst nehmen.

Gruß

Billi

2 Like

Hallo,

also viel kann man zu dem Thema eigentlich nicht sagen. Jedes Kind kommt mal in eine Trotzphase und gerade in dieser Zeitspanne ist es wichtig, dem Kind nicht immer gleich seinen Willen zu geben! Das viele Ausprobieren hat ja wie du sagst nicht geholfen, also musst du es einfach so machen wie du es für richtig hälst, ob Heulerei und Schreierei oder nicht. Das ist eine anstrengende Zeit, aber da müssen alle Eltern mal durch! mit meiner Nichte war das genau dasselbe.
Die gute Nachricht ist: es hat auch wieder ein Ende mit dieser Trotzphase. Die schlechte Nachricht ist… die Pubertät muss auch noch überstanden werden :wink:!
Viel Erfolg dabei!

LG
Clara

Hallo!

Ein 2-3jähriges Kind fühlt sich nicht
verarscht/veralbert/nachgeäfft, wenn es nachgemacht wird, und
es fühlt sich auch nicht nicht-ernstgenommen dadurch,

da unterschätzt du kleine Kinder gewaltig.

Nur weil du den Konditionalsatz wegzitiert hast, in dem ich die Bedingung dafür angegeben habe.

Wenn die Gefühlsreaktionen des Kindes übertrieben nachgemacht
werden, ist die dadurch vermittelte Botschaft aber nicht
postitiv in dem Sinne „meine Gefühle werden akzeptiert“.

Ich sprach von „wahrgenommen“ und vom Gefühl, Wirkungen erzeugen zu können.
Das ist für sich genommen bereits etwa absolut positives und wichtiges.
Von „akzeptieren“ sprach ich nicht, sondern habe stattdessen den einschränkenden Zusatz „auch wenn sie [die Eltern] den Ausdruck nicht tolerieren“ hinzugefügt.

Die
Übertreibung als solche impliziert bereits das Verneinen der
Berechtigung des geäußerten Gefühls.

Nein, die Übertreibung impliziert zweierlei:
a) Ich habe dich wahr- und aufgenommen
b) Es ist dein Gefühl, nicht meines. Ich distanziere mich durch Übertreibung davon und gebe es dir wieder zurück.

Dass in b) auch etwas Verneinendes zum Ausdruck gebracht wird, ist richtig. Aber eben nicht NUR.

Eltern dürfen solche Nachmacherein machen, sie dürfen auch
Fehler machen und manchmal auch richtige Dummheiten. Sie
sollen das sogar machen, und sie machen damit auch nichts
kaputt.

Damit stellst du Eltern einen Freibrief aus in der Erziehung
ihrer Kinder völlig unreflektierten Schwachfug zu machen.

Können wir uns darauf einigen, dass es zwischen weiß und schwarz noch ein ganzes Farbspektrum dazwischen gibt?

Es ist faktisch halt einfach so, dass Kinder sich gut entwickeln können bei Eltern, die von mir aus auch mal Fehler und Dummheiten machen, solange sie ein gutes Grundklima für das Kind schaffen.

Gruß
Tyll

2 Like

Hi,

du argumentierst viel zu abstrakt. Kinder können Ironie, Sarkasmus und Konsorten nicht verstehen - das können selbst 16 - 28 Jährige mehrheitlich nicht, und viele Menschen lernen es nie.

Ich wäre als Kind verletzt gewesen, hätten meine Eltern so reagiert. Weil ich zwar verstanden hätte, dass sie mich nachmachen, aber nicht, warum. Und ich hätte nicht verstanden, was von mir verlangt wird.
Denn: ein trotzendes Kind hat einen Inmhalt zu vermitteln und versucht mit aller Kraft (im wörtlichen Sinne, wie wir hier überall gehört haben), sich veständlich zu machen. Wenn ich als Gegenüber die Form (Schreien und Trampeln) imitiere, übergehe ich die Botschaft (vllt „Mir ist langweilig.“ oder „Ich will nach Hause.“) völlig.
Ein „beliebter“ Lehrerfehler spielt in die gleiche Richtung: Englischunterricht, Leseverstehen, Schüler antwortet auf Englisch und macht einen sprachlichen Fehler. Der Lehrer korrigiert den sprachlichen Fehler und geht zur nächsten Frage über. Ergebnis in 50% der Fälle (vorsichtig geschätzt): Schüler meldet sich erneut und fragt, ob seine Antwort richtig war - und recht hat er damit. Denn im Leseverstehen geht es um den Inhalt des Textes (beim Trotzkind um „ich will nach Hause“) und nur nebenbei um sprachliche Richtigkeit (oder beim Trotzkind um das Schreien und Trampeln das ist da sogar noch nebensächlicher).

die Franzi

1 Like

… vielleicht sollten meine beiden vorredner hier einfach nochmal lesen, was sie geschrieben haben, auch das Post des jeweils anderen. Ich denke, dann dürfte sich die Frage, warum Frau Sonnenblume hier nicht mehr schreibt, als sie tut, auf magische Weise ganz von alleine beantworten.

die Franzi

2 Like

Hallo,

Ich sprach von „wahrgenommen“ und vom Gefühl, Wirkungen
erzeugen zu können.
Das ist für sich genommen bereits etwa absolut positives und
wichtiges.

nein, das ist etwas völlig Normales und Selbstverständliches, das Kinder schon im Babyalter - Schreien --> Mama kommt - erleben.

Nein, die Übertreibung impliziert zweierlei:
a) Ich habe dich wahr- und aufgenommen

Um einem Kind zu signalisieren, dass man es wahrgenommen hat, kann man auch problemlos angemessen und ohne Übertreibung reagieren.

b) Es ist dein Gefühl, nicht meines. Ich distanziere mich
durch Übertreibung davon und gebe es dir wieder zurück.

Hier abstrahierst du imho viel zu sehr. Ich bin mir sicher, dass dies selbst die meisten Erwachsenen in der konkreten Situation, in der sie von ihrem Gegenüber übertrieben nachgeahmt werden, nicht so interpretieren würden.

Es ist faktisch halt einfach so, dass Kinder sich gut
entwickeln können bei Eltern, die von mir aus auch mal Fehler
und Dummheiten machen, solange sie ein gutes Grundklima für
das Kind schaffen.

Wenn Eltern nicht nur einmalig, sondern als Basis ihrer Erziehung ihre Kinder und deren Bedürfnisse nicht ernst nehmen und sogar lächerlich machen, besteht dieses gute Grundklima eindeutig nicht.

Grüße

Billi

Hi!

du argumentierst viel zu abstrakt

siehe weiter unten

Kinder können Ironie,
Sarkasmus und Konsorten nicht verstehen - das können selbst 16

  • 28 Jährige mehrheitlich nicht, und viele Menschen lernen es
    nie.

Was hat das meinen beiden Artikeln zu tun?

Wenn ich
als Gegenüber die Form (Schreien und Trampeln) imitiere,
übergehe ich die Botschaft (vllt „Mir ist langweilig.“ oder
„Ich will nach Hause.“) völlig.

Nicht ich, sondern DU denkst hier zu „abstrakt“ bzw. adultomorph.
Kein 2jähriges unterscheidet zwischen Form und Inhalt.
Wohl aber kann es merken, dass er zwar verstanden wurde, dass seine Verhalten aber nicht akzeptiert wird.
Ja, ich nehme deine Gefühle auf und wahr.
Nein, ich will nicht, dass das anhält.

Ein „beliebter“ Lehrerfehler spielt in die gleiche Richtung …

Das ist eine Analogie, die aus meiner Sicht hier nicht weiterhilft.
Viel naheliegender wäre z.B. die Tatsache anzubringen, dass manche Psychotherapieformen (in denen mit Sicherheit das Verhältnis TherapeutIN-KlientIN dem Eltern-Kind-Verhältnis sehr viel näher sind als es die Lehrer-Schüler-Beziehung ist) ganz wesentlich auf dem „übertreibenden Nachmachen“ basieren. Vor allem die Gestalttherapie, das Psychodrama, aber auch die Gesprächstherapie.
Aber auch das bleibt Analogie.


Das bekannte „mütterliche Spiegeln“ bezieht sich zwar auf das 1. LJ und damit auf eine andere Entwicklungsaufgabe des Kindes, aber dem Prinzip nach passt der Grundgedanke auch auf unsere Diskussion:

_… Wichtig ist dabei, wie gut die Mutter dem Baby seine Gefühle widerspiegeln konnte. Wenn ein Baby die Mutter anschaut, dann spiegelt sie ihm seine Gefühle wider (Affektspiegelung). Dabei markiert sie ihre Gesichtsausdrücke, das heißt, sie “übertreibt” ihre Gesichtsausdrücke und zeigt dadurch dem Baby, dass sie zwar sein Gefühl nachempfinden kann, dass es aber nicht ihr eigenes Gefühl ist. Etwa so: “Ich sehe, Du bist traurig. Das spiegele ich Dir. Ich selbst fühle mich aber gerade nicht traurig. Die Trauer ist nur Dein Gefühl.”

http://www.medizin-im-text.de/blog/2013/196/reflexio…_

Gruß
Tyll

1 Like

Hallo!

Ich sprach von „wahrgenommen“ und vom Gefühl, Wirkungen
erzeugen zu können.
Das ist für sich genommen bereits etwa absolut positives und
wichtiges.

nein, das ist etwas völlig Normales und Selbstverständliches,
das Kinder schon im Babyalter - Schreien --> Mama kommt -
erleben.

Das sind wir doch vollkommen einer Meinung, denn es hört ja nicht mit dem 3.LJ auf, wichtig zu sein.

b) Es ist dein Gefühl, nicht meines. Ich distanziere mich
durch Übertreibung davon und gebe es dir wieder zurück.

Hier abstrahierst du imho viel zu sehr.

Das schrieb ich ja auch nicht aus Sicht des 2jährigen.
Siehe dazu meine Antwort an ‚Miezekatze‘.

Wenn Eltern … sondern als Basis ihrer
Erziehung ihre Kinder und deren Bedürfnisse nicht ernst nehmen
und sogar lächerlich machen, besteht dieses gute Grundklima
eindeutig nicht.

Auch hier bin ich vollkommen deiner Meinung.
Ich glaube aber nicht, dass ~Kati~ DAS vorgeschlagen hat (und darum gings doch).

Gruß
Tyll

1 Like

Hallo Tyllmesz,

Kein 2jähriges unterscheidet zwischen Form und Inhalt.
Wohl aber kann es merken, dass er zwar verstanden wurde, dass
seine Verhalten aber nicht akzeptiert wird.
Ja, ich nehme deine Gefühle auf und wahr.
Nein, ich will nicht, dass das anhält.

könnte es sein, dass genau hier der Hase im Pfeffer liegt? Ich glaube. dass 2jährige ein sehr feines Formbewusstsein haben und unterscheiden können, ob das Mittoben ein Aufnehmen der Gefühle ist (in dem die Bestätigung des Gefühls, wenn auch nicht der Ausdrucksweise, liegt) oder ein „Einfach-mal-Mitmachen-um-das-Kind-zu-verblüffen“. Ich finde, das unterscheidet sich enorm.

Nun wissen wir überhaupt nicht, wie das bei Kati oder denen, die ihren Tip aufnehmen, geschieht. In meiner Phantasie dazu fehlt dabei die Qualität „Ja, ich nehme deine Gefühle auf und wahr“.

Ich gestehe, dass ich auch zu denen gehöre, die ein Unbehagen dabei haben. Für mich macht sich das vor allem an diesem Satz fest:

„Ihre Verblüffung war so groß, dass sie es nie wieder versucht hat.“

Für mich (/Spekuliermodus an) klingt das eher so, dass das Kind eine gewaltige emotionale Übermacht erfahren hat als dass es eine Affektspiegelung erlebt hat. Und dann frage ich mich, was das Kind nun mit seinen Wutgefühlen anfängt - oder ob es einfach ein sehr friedlich veranlagtes Kind ist (/Spekuliermodus wieder aus).

Wo ich Dir sehr zustimme, ist die Freiheit der Eltern, sich auch mal völlig falsch zu verhalten - das gehört nun wirklich zum gesunden Leben der Kinder dazu.

Viele Grüße,

Jule

1 Like

Hallo,

du argumentierst viel zu abstrakt. Kinder können Ironie, Sarkasmus und Konsorten nicht verstehen

Sie (3-jährige) können auch nicht verstehen, weshalb sie nicht einfach auf die Straße laufen dürfen. Sie werden es später verstehen, aber sie müssen wenigstens die Spielregeln kennenlernen und beachten (das Wie mag strittig sein, aber hier stehen genau eine positive Erfahrung (Kati) und eine negative (Sonnenblume)). Beide sind zu respektieren ob der Erfahrungen.

„abstrakt“ erscheint es nicht nur dir, wie mir scheint, vielen anderen ebenso: „Das was ich sehe, kann ich nachvollziehen und verstehen, alles andere ist mir suspekt (abstrakt)“.

Tylls Argumentation an sich ist schlüssig.

  • das können selbst 16 - 28 Jährige mehrheitlich nicht, und viele Menschen lernen es nie.

Und insbesondere haben sie dann den Umgang, die Ursachen, das Verständnis mit und für Ironie, Sarkasmus und Konsorten zu ihrem Nachteil nicht kennenge- oder erlernt. Dabei sind sie Bestandteil des täglichen Lebens wie (die sichtbare) Kleiderordnung in diversen Berufen.

nasziv

1 Like

Hallo Sonnenblume,

Ich denke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Und ich denke, das war uns ein gegenseitiges Sternchen gestern wert :smile:

Gruß
nasziv

1 Like

nasziv?

dich daran hindern, deinen Problemen einen erträglich kleinen
Spielraum zu geben?

Muß es nicht heißen: verhindern, einen erträglich GROSSEN
?

Den großen Spielraum hatten die Probleme doch. Und dieser war weniger verträglich. Insofern hatte ich nur die Qualität des mehr oder weniger kleinen Spielraums als Spielraum im Sinn.

:smile:

Gruß
nasziv

Hi,

du hast da etwas sehr richtiges gesagt:

In meiner Phantasie dazu fehlt dabei die Qualität „Ja, ich nehme deine Gefühle auf und wahr“.

Genau das meine ich: Kinder, die sich zu ihren schreienden und tobenden Kindern auf den Boden legen, tun etwas VÖLLIG anderes als die Mutter oder der Vater, die ein lächelndes / ernst guckendes / … Baby ihrerseits anlächeln / ernst anschauen / …
Dem Baby wird beigebracht, das Lächeln lächeln ist, das Weinen Weinen ist etc. Das Baby weiß das bis dahin nicht, es probiert aus und lernt die Bezeichnungen dafür. Bis dahin steht weinen für „Da ist irgendwas, was mir nicht passt.“ und neurral ist für „Alles ist gut“. Lachen und lächeln werden durch Nachahmen gelernt. Aber viel, wenn nicht das meiste, wird gemacht, weil es das Gegenüber auch tut.

Das tobende Kind auf dem boden weiß, das es tobt. Und es möchte Wut ausdrücken - unter anderem. Es weiß, dass es mit Wut und Toben Wirkung erzeugt, und aufmerksamkeit bekommt und möchte nun zum ersten Mal testen, ob es damit seinen Willen durchsetzen kann - und das ist der Unterschied zum Baby: das Trotzkind hat eine Botschaft, das Baby imitiert.

Mich verletzt das Wüten und Toben von Kindern im Supermarkt und an anderen Orten zutiefst, es trifft mich im innersten meines Herzens. Weil ich FÜHLE, dass da ein kleines Wesen ist, das etwas mitteilen möchte und nicht kann, und egal was es tut, es kommt von den Erwachsenen immer „Benimm dich!“ oder „Schrei nciht so rum!“ … dabei kann es nur nicht sagen „Ich will nach Hause“. Wenn es das so formulieren und erfassen könnte, würde es das sicher tun. und wird es 10 Jahre später als Teenager auch ausgiebig tun

(Ich fühl mich übrigens grad mal wieder wie dieses Trotzkind, auch wenn ich nciht grad schreiend und tobend auf dem Boden liege: ich habe Inhalt zu vermitteln, und die mir antworten, reagieren auf die Form… ob nun der gewählte Vergleich passt, welche Rolle Ironie im Erwachsenenleben sppielt, … such is life.)

die Franzi

2 Like

Hallo,

ohne mir jetzt die vielen Antworten durchgelesen zu haben, schreibe ich Dir die Tipps, die bei uns teilweise(!!!) geholfen haben, ein Patentrezept gibt es nicht.

Wir haben auch so einen herrlichen Trotzkandidaten und gleich mal vorne weg, es wird nicht besser, nur anders und es ist nur eine Phase, die weniger und wieder mehr wird ;o)

Bei meinem Sohn war es auch so, dass in diesen Schrei- und Trotzmomenten kein Reden oder Tun hilft, da hat teilweise nur geholfen, ihn einfach mal ein paar Minuten in sein Zimmer zu schicken. Nach ein paar Minute ist alles vorbei und man kann „weitermachen“.
Wenn er partout etwas nicht wollte, was nun aber wichtig war, so konnte man mit ihm auch verhandeln. Ihm etwas zugestehen, hat geholfen und er hat mitgemacht. Ja, er konnte auch schon im Alter von 2,5 Jahren verhandeln, da war er schon immer super drin!!!

Das sind Sachen, die natürlich kein Patentrezept sind, die aber zum Teil einfach geholfen haben.

Wenn’s natürlich um Sachen geht, die die Kleinen in Gefahr bringen würde, da hilft nur hart durchgreifen, z.B. Straße überqueren usw…

Und wie gesagt, es ist nur eine Phase! Die kommt allerdings immer wieder… ;o)

Liebe Grüße, Salbei

dich daran hindern, deinen Problemen einen erträglich kleinen
Spielraum zu geben?

Muß es nicht heißen: verhindern, einen erträglich GROSSEN
?

Den großen Spielraum hatten die Probleme doch. Und dieser war
weniger verträglich. Insofern hatte ich nur die Qualität des
mehr oder weniger kleinen Spielraums als Spielraum im Sinn.

Achso…

Tilli

Hallo!

könnte es sein, dass genau hier der Hase im Pfeffer liegt? Ich
glaube. dass 2jährige ein sehr feines Formbewusstsein haben
und unterscheiden können, ob das Mittoben ein Aufnehmen der
Gefühle ist (in dem die Bestätigung des Gefühls, wenn auch
nicht der Ausdrucksweise, liegt) oder ein
„Einfach-mal-Mitmachen-um-das-Kind-zu-verblüffen“. Ich finde,
das unterscheidet sich enorm.

So ähnlich sehe ich das auch, wobei ich nicht glaube, dass es um das (individuelle) ‚Formbewusstsein‘ des Kindes geht, sondern um die bereits etablierte Eltern-Kind-Beziehung.

Ich gestehe, dass ich auch zu denen gehöre, die ein Unbehagen
dabei haben.
Für mich macht sich das vor allem an diesem Satz
fest:

„Ihre Verblüffung war so groß, dass sie es nie wieder versucht
hat.“

Stimmt, dieser Satz löst bei mir ebenfalls kein gutes Gefühl aus.
Ich glaube aber nicht, dass das die allgemeine Konsequenz aus Katis Rat ist, sprich: würde der UP das bei seinem Kind machen, wäre keineswegs davon auszugehen, dass sein Kind dadurch genauso schlagartig ‚verstummt‘ wie Katis Kind.
Vielleicht mag Kati ja selbst die Reaktion ihres Kindes noch ein bißchen breiter ausführen.

Aus meiner Sicht hängt das Erleben dieses ‚übertreibende Mitmachens‘ eben ganz vom ‚Gesamtpaket‘ ab: Wie sicher ist die Mutter-Kind-Beziehung etabliert? Mit welcher ‚Grundschwingung‘ wird ‚mitgemacht‘? Humorvoll-lächelnd oder kühl-automatenhaft-aggressiv? Usw.
Es greift m.E. eben viel zu kurz, dem als einzelnem Element eine Bedeutung zuweisen zu wollen (wie ich Frau_Sonnenblumes Artikel verstanden habe).

Gruß
Tyll