Hallo,
Aber alles in allem geht es überhaupt nicht darum. Uns geht es
darum zu einer Lösung zu kommen.
Die Lösung lautet: Findet einen Kompromiss.
Ihr habt bisher angeboten, dass ihr mit dem Jungen zu den Turnieren am Papa-Wochenende geht, davor und danach aber wieder Papa-Zeit ist, richtig?
Das ist zwar recht vernünftig, aber wenn der Vater das nicht möchte, dann ist es eben nicht machbar. Es sind seine Wochenenden.
Also findet ihr entweder einen Kompromiss, dem der Vater zustimmen kann, oder ihr müsst nachgeben.
Mit einem Vater, der null
Einsicht hat, was die Bedürfnisse seines Kindes anbelangt und
einem Kind, dass nicht zwischen seinem Vater und seinen
Hobbies wählen möchte.
Naja… Ich glaube nicht, dass der Vater „null Einsicht“ in die Bedürfnisse seines Sohnes hat.
Du hattest im UP geschrieben, dass die Hobbys des Sohnes durch die Neu-Heirat mit dir entstanden sind. Wenn du das wirklich so gemeint hast, und dich nicht nur unglücklich ausgedrückt hast, dann schließe ich daraus, dass du wahrscheinlich mit dem Kind Schach und Tischtennis gespielt hast (oder sogar selbst spielst), und dadurch die Interessen des Kindes geweckt hast. Das ist schön, aber für den Vater ja vielleicht ein Grund, diese Dinge nicht unterstützen zu wollen.
Möglicherweise liegt hier der Grund-Konflikt. Der Vater sieht diese Hobbys eben als deine Hobbys an, und stellt damit seinen Sohn indirekt vor die Wahl zwischen dir und ihm. Begreiflich, wenn er das Gefühl hat, dass sich sein Sohn durch das Zusammenleben mit dir von ihm entfremdet.
(Das ist jetzt Küchenpsychologie at it’s best…) 
Auch andere Kleinigkeiten, die du hier im Thread beschrieben hast, lassen darauf schließen, dass zumindest der grundsätzliche Konflikt zwischen dir und dem Vater des Jungen besteht. Er hat kein Auto, ihr aber offensichtlich schon. Er zahlt keinen Unterhalt, das scheint euch aber nicht finanziell zu kratzen. Wenn ihr also finanziell deutlich besser gestellt seid als er, und wenn du dann vielleicht noch den besseren Job hast, dann fühlt er sich vielleicht ganz einfach unterlegen.
Da kommt es nicht gut, wenn der neue Alpha-Mann dann auch noch den eigenen Sohn „beeinflusst“. Da verlangt er eben, wenigstens an seinen Wochenenden mit dem Jungen von dir - in Gestalt der Hobbys - in Ruhe gelassen zu werden.
Ferner dem Vorwurf begegnen zu können,
wir würden auf das Kind nicht genügend einwirken, dass es zu
seinem Vater geht…
Ignoriert das doch einfach. Oder aber lasst euch ehrlich darauf ein. Fragt offen nach, was er sich denn genau wünschen würde für seine Wochenenden.
(Und mal aus der Ferne unqualifiziert bemerkt… Dass ein 12-jähriger lieber zu einem Tischtennis-Turnier geht als das Wochenende mit seinem Papa zu verbringen, spricht entweder dafür, dass die Wochenenden dort richtig ätzend sind, oder aber dass der Junge tatsächlich glaubt, so ein Turnier sei wichtiger als Zeit mit seinem Papa. Und von wem könnte er das denn haben, wenn nicht von euch?)
Irgendwie verselbstständigt sich hier die eigentliche Frage,
die sich uns gestellt hatte und für die wir eine Antwort
suchen 
Nun ja, das ist ja immer so in einem offenen Forum.
Aber mal ehrlich, was erwartest du denn? Was anderes als ein Gespräch mit dem Vater bleibt doch nicht. Und dass er nur per mail kommuniziert, muss doch nicht per se gegen ihn sprechen. (Aber die Abfälligkeit, mit der du dich darüber äußerst, die spricht wiederum Bände.) Also fragt ihn doch per mail, was er sich genau wünscht, und ob er sich vorstellen könnte, zu Gunsten der Hobbys seines Sohnes einen Kompromiss zu finden. Und wenn er das nicht möchte, dann müsst ihr diese gelegentlichen Turniere halt ausfallen lassen, wenn ihr schon kein Wochenende tauschen wollt.
Ich verstehe auch wirklich nicht, dass man den Jungen tatsächlich darin bestärken kann, dass es eine gute Entscheidung ist, wenn er nicht zum Papa geht für ein einziges Turnier.
Zur Not muss halt zu guter Letzt ein Gerichtsbeschluss her. Die Familiengerichte müssen solchen Blödsinn ja häufig entscheiden, weil bei den Eltern gar nichts mehr geht. Aber glaube mir, es ist in solchen Fällen eigentlich nie so, dass da ein uneinsichtiger Ex-Partner dem anderen das Leben zur Hölle macht, sondern eigentlich immer so, dass zwei Sturköpfe nicht einen Millimeter von ihrer Position weichen wollen.
Also, sei kein Sturkopf und gehe auf den Vater ein. 
Viele Grüße,
larymin,
die übrigens nach der Trennung eine über drei Wochen andauernde Diskussion mit ihrem Ex-Mann darüber geführt hat, wem nun genau was von der Steuerrückzahlung des letzten Ehe-Jahres zusteht, und zwar per mail. Hat super geklappt, war sehr sachlich, und ist für mich absolut kein Grund, meinem Ex-Mann zu unterstellen, er wolle nicht kommunizieren.