Hallo Wolfgang!
Politik ist nicht einzig dazu :da, der Ökonomie günstige :Rahmenbedingungen zu :schaffen, sie kann ihr mit :gleichem Recht genauso Sand :ins Getriebe streuen.
Ist alles eine Frage der Zielsetzung. Wenn sich jemand über
die hohe Erwerbslosigkeit beschwert, bezweifle ich, daß „Sand
ins Getriebe werfen“ die geeignete Maßnahme ist, zielführend
in Richtung Senkung der Erwerbslosigkeit zu wirken.
Das ist richtig, aber andere würden bezweifeln, dass die „Schmierung des Getriebes“ eine bessere Maßnahme wäre; man darf nicht vergessen, unter welchen historischen politischen Bedingungen es einmal eine Vollbeschäftigungsgesellschaft in der BRD geben konnte (zur Zeit des Kalten Krieges); Arbeitslosigkeit ist im Kapitalismus kein Ausnahmezustand, sondern die Regel und für profitmaximierende Akteure ein großer Segen (man muss hier nicht den Marxistischen Terminus der „Reservearmee“ bemühen, es genügt der Hinweis auf das Arbeitsmarkt-Gleichgewichtsmodell: je mehr Arbeitssuchende, desto niedriger der Arbeitspreis)
aber erkenne ihr doch nicht : stattdessen jede :Sachkenntnis ab…
Ob Frau Vogt und Herr Müntefering aus Unkenntnis,
ideologischer Verblendung oder wider besseren Wissens Unfug
erzählen, macht im Endeffekt keinen Unterschied:
Darum geht es nicht; es geht darum, dass es für das politische Handeln sinnvolle Muster gibt, die in anderen Bereichen, z.B. der Ökonomie sinnlos oder kontraproduktiv sind; darum ist es nicht einfach „Unfug“
Die Aussagen
und Forderungen stehen im Widerspruch zu den Grundlagen
betriebswirtschaftlich vertretbaren Handelns.
unbestritten!
Es kann kein
gewinnorientiertes Unternehmen mit der Zielsetzung geben,
Mitarbeiter über den tatsächlichen Bedarf hinaus zu
beschäftigen und zu bezahlen. Solange wir
Wirtschaftsunternehmen haben, für die Menschen mit ihrem
eingebrachten Kapital oder sogar mit ihrer ganzen Existenz
haften, werden Arbeitnehmer zur Erledigung betrieblicher
Zielsetzungen beschäftigt. Wer dagegen Einwände hat, muß eine
Lösung bringen, wie es anders gehen soll.
Nein, der Punkt ist, dass dieses Modell ja selbst absolut nicht reibungslos funktioniert; der Kapitalismus erzeugt in globalem Maßstab ein unglaubliches Maß an Armut und Gewalt; das ist ein Faktum, das es für Kritiker wie Verteidiger einer kapitalistisch organisierten Ökonomie zur Kenntnis zu nehmen gilt (übrigens ist ein solches Argument keineswegs auf eine marxistische Sicht der Dinge beschränkt, sondern ist auch sonst makroökonomisches Allgemeinwissen).
Man kann nicht sagen: Wir machen das jetzt solange, bis einer auftaucht, der genau weiß wie es laufen und und alle einverstanden sein werden; das wäre reiner Messianismus
Meinst Du nicht, dass die Dinge hier etwas komplexer sind?
Ach Franz, nächsten Monat wird in NRW gewählt und nun bekommt
das Wahlvolk zu hören, was es gerne hören will.
Sehr richtig! Aber vergleiche doch mal das, was ich oben an Thomas geschrieben habe (Du siehst ich verteidige hier ganz sicher nicht Frau Vogt, aber die Funktion der Sozialdemokratie im gegenwärtigen Umbau der politischen Ebene des ökonomischen Systems ist ganz sicher nicht als die des „Bremsers“ oder „rückwärtsgewandten“ zu verstehen; eine solche Sicht wäre arg unterkomplex).
Viele Grüße
franz