Unfälle

Hallo,

angeregt durch einige Antworten weiter unten:

/t/40-igzter-geburtstag-mit-kinderbespassung/5385749

Klar man kann seine Kinder in Watte packen, aber ist das sinnvoll?

Unfälle können überall passieren, ich selbst halte eine Hüpfburg für einen 4jährigen gefährlicher als ein kleines Plaschbecken.

Der 4jährige war nur ein Beispiel, mir ist klar dass man Kleinkinder anders beaufsichtigen muss als Grundschüler.

Wie denkt ihr darüber?

Gruß

Kati


MOD: Vor Verschiebung aus dem Geschenkebrett Link zur Diskussion eingefügt. Edith

Hallo,
Ich hoffe, Dich stört es nicht wenn ich meine Meinung dazu äußere.

Klar man kann seine Kinder in Watte packen, aber ist das
sinnvoll?

Nein, ganz sicher nicht.
Nicht nur man kann kinder ganz sicher nicht gegen ALLE Gefahren schützen, sondern es kann m.E. in gewissen Maßen und zum Teil erforderlich sein, dieses Kind gewissen Situationen auszusetzen. Und das damit das Kind, in einem ernsten Fall weiß, wie er zu reagieren hat.
z.B. Ein Kind muß mal lernen eine Straße zu überqueren. D.h. er muß lernen wo das möglich ist, auf was er aufzupassen hat (grüner Ampel, z.B.), etc… Und zum Schluß das mal ganz allein tun. Oder mit einem spanischen Spruch: Man muß nass werden, schwimmen zu lernen.

Unfälle können überall passieren, ich selbst halte eine
Hüpfburg für einen 4jährigen gefährlicher als ein kleines
Plaschbecken.

Natürlich können (und werden) überall Unfälle passieren. Aber man muß das Verhältnis Vermeidung und Risiken auf eine Waage setzen und was nicht unbedingt notwendig ist, eben vermeiden. Dazu gehört für mich auf jeden Fall einen noch so kleinen, noch so billigen, noch so sonst-was Becken voll Wasser, wenn Kinder anwesend sind, die noch nicht 5 Jahre alt sind.

Der 4jährige war nur ein Beispiel, mir ist klar dass man
Kleinkinder anders beaufsichtigen muss als Grundschüler.

Sowieso. Kinder selber werden es zulassen oder auch nicht.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo,

auch ich hatte unten vom Schwimmbecken o.ä. abgeraten, deshalb antworte ich hier auch:

Klar man kann seine Kinder in Watte packen, aber ist das
sinnvoll?

„In Watte packen“ halte ich für sehr schlecht.

Ich selbst bin übrigens auf dem Land aufgewachsen, mit Baumhäuser bauen, auf Mauern balancieren, mit den ganzen Tag im (großen und unübersichtlichen und über einen Teich sowie Giftpflanzen verfügenden) Garten spielen, auch schon im Kindergartenalter.

Aaaaber: Das haben meine Eltern in dem Alter nur zugelassen, weil es vorm Haus keine vielbefahrene Straße gab auf die ich - etwa einem Tier hinterher - hätte rennen können, der Teich mit einem Gitter gesichert war und ich auch um die Gefahr wusste, und ich mich desweiteren Pflanzen ganz genau kannte und meine Eltern sich sicher sein konnten, dass ich Dinge, die mir als giftig bekannt waren, nicht angerührt hätte (mir waren die Pflanzen sogar unheimlich, ich hätte nie als „Mutprobe“ o.ä. davon gegessen).

Ich finde: Kinder (und auch anderweitig in gewissem Sinne Aufsicht bedürftige Wesen, seien es Menschen oder Tiere) muss man vor Gefahren beschützen, die sie nicht einschätzen können (oder „wollen“) und deren Nichtbeachten sich nicht oder nur sehr schwer wieder gut machen lässt.
Sprich: Keine „offenen“ Steckdosen solange die Gefahr besteht dass das Kind hineinstochert, nicht mit Tieren allein lassen die eine ernsthafte Gefahr darstellen falls sich das Kind dem Tier gegenüber übel benimmt, keine offenen Wasserbecken solange das Kind nicht schwimmen kann und/oder einigermaßen kräftig ist, etc.

Aber: Kinder müssen auch aus Erfahrung lernen, sie müssen ausprobieren können. Und: Sie müssen auch lernen, dass Warnungen nicht „aus der Luft gegriffen“ sind, sondern ihren Sinn haben.
Wenn ich einem Kind sage, es solle nicht seine Finger in die Nymphensittich-Voliere stecken weil die Tiere kneifen können, das Kind macht es trotzdem und wird gekniffen - dann ist es eben passiert… Pflaster drauf, gut.
Auf einem Mäuerchen balanciert, runtergefallen, Knöchel verstaucht - beim nächsten Mal ist es wohl vorsichtiger. Besser so, als jahrelang nie auf einem Mäuerchen balanciert zu sein, es irgendwann ohne entsprechende Körperbeherrschung und Gefahreneinschätzung deutlich tiefer zu stürzen.

Oder, etwas extremer:
Das Kind eines Arbeitskollegen wollte zum Mittagessen unbedingt eine Großpackung Schokoladeneis ausessen. Dies forderte es mehrmals ein (trotz der Warnungen der Eltern, dass es zu Bauchschmerzen führe), bis es dann tatsächlich die Packung Schokoladeneis hingestellt bekam - das Kind aß die Packung fast aus. Bauchweh blieb natürlich nicht aus…
(Zur Info: Das Kind war neun Jahre alt, altersgemäß entwickelt und kerngesund; selbstverständlich wurde es nicht zum Aufessen gezwungen!)

Unfälle können überall passieren, ich selbst halte eine
Hüpfburg für einen 4jährigen gefährlicher als ein kleines
Plaschbecken.

Nachfrage, keine rhetorische Frage:
Kann in einer Hüpfburg wahrscheinlicher als im normalen Kleinkindalltag ein Unfall passieren, der eine schwere und bleibende Schädigung verursacht? (Ich denke nämlich nicht…)

Viele Grüße,
Nina

Hallo Nina,
Ganz meiner Meinung.
Ich hätte es nie besser ausdrücken können.
Vielen Dank dafür!
Ein Sternchen bekommst Du von mir.
Liebe, sommerliche, spanische und nächtliche Grüße,
Helena

Nachfrage, keine rhetorische Frage:
Kann in einer Hüpfburg wahrscheinlicher als im normalen
Kleinkindalltag ein Unfall passieren, der eine schwere und
bleibende Schädigung verursacht? (Ich denke nämlich nicht…)

ja leider, wenn ein Kind dem anderen auf die Wirbelsäule hüpft. Leider hab ich sowas schon gesehen…

dennoch würde ich nicht generell und alle vor einer Hüpfburg warnen.

Wie schon gesagt Unfälle können überall passieren.

Hallo Kati,

ja leider, wenn ein Kind dem anderen auf die Wirbelsäule
hüpft. Leider hab ich sowas schon gesehen…

traurige Sache; das kann aber meiner Meinung nach auch beim Toben ohne Hüpfburg passieren.

Viele Grüße,
Nina

Hi Nina

Aaaaber: Das haben meine Eltern in dem Alter nur zugelassen,
weil es vorm Haus keine vielbefahrene Straße gab auf die ich -
etwa einem Tier hinterher - hätte rennen können, der Teich mit
einem Gitter gesichert war und ich auch um die Gefahr wusste,
und ich mich desweiteren Pflanzen ganz genau kannte und meine
Eltern sich sicher sein konnten, dass ich Dinge, die mir als
giftig bekannt waren, nicht angerührt hätte (mir waren die
Pflanzen sogar unheimlich, ich hätte nie als „Mutprobe“ o.ä.
davon gegessen).

Ich habe als Kind die selben Dinge machen dürfen und sie auch mit Begeisterung getan. Zusätzlich war ich im Sommer mit einem Rudel Nachbarskinder im Freibad. Ob uns der Erwachsene, der dabei wirklich beaufsichtigen hätte können, wage ich zu bezweifeln, denn ein Sack Flöhe hüten wäre vermutlich einfacher gewesen :wink:

Interessanterweise ist im Bad nie was passiert, aber in der Schule beim Trampolin springen hätte ich mir fast eine ernsthafte Verletzung zugezogen. Es haben nur wenige Zentimeter gefehlt. Wäre ich an die Verstrebung des Trampolins geknallt und nicht in der Mitte des Trampolins aufgekommen, wäre ich wohl nicht mit einem Schrecken davon gekommen.

Ich würde daraus jetzt aber nicht den Schluß ziehen, daß Wasser ungefährlich ist, aber von Trampolinen einen Höllengefahr ausgeht, vor der man warnen muß.

Auf einem Mäuerchen balanciert, runtergefallen, Knöchel
verstaucht - beim nächsten Mal ist es wohl vorsichtiger.

Das Kind könnte aber auch vom Mäuerchen fallen und sich nicht den Knöchel verstauchen, sondern sich eine Querschnittlähmung holen. Vor Jahren bei uns im Nachbarsort vorgekommen.

Was ich nicht verstehe, warum bist Du in dem einen Fall dafür, daß Kinder durch eigene Erfahrung lernen, aber im Wasser siehst Du das plötzlich ganz anders. Wieso siehst Du so viel mehr Gefahren in einem Plantschbecken als in einer Hüpfburg oder auf einer Mauer, auf der ein Kind balanciert?

Der Vorschlag war zwar nicht von Dir, aber einerseits vor Plantschbecken warnen, aber andererseits zu Trampolinen und Stelzen raten, finde ich etwas seltsam, wenn man das jetzt auf das reine es-könnte-ja-was-passieren reduziert.

Gruß
Edith

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Hallo,

Wie denkt ihr darüber?

Unter dem Link gibt es den Kommentar zum Planschbecken. Ebendort wird Bezug genommen auf einen Unfall, wo ein Kind in einer Pfütze ertrunken ist und sich dadurch offenbar bleibende Schäden zu gezogen hat. Schlussfolgerung daraus: Wasser ist böse.

Meine Meinung? Ich kann verstehen, dass das unmittelbare Umfeld dieses Kindes nach so einem Vorfall panisch wird. Ich kann nicht verstehen, wenn sich diese Panik auf „normale“ Eltern überträgt.

Es gibt im Alltag 1001 Gefahr. Es gibt immer wieder sehr skurile Unfälle, Verkettungen höchst unglücklicher Umstände, tragische Unfälle. Aber die passieren. Ich kenne einen Fall aus dem weiteren Umfeld, da ist ein Kind in den Trockner geklettert und irgendwie ging die Tür zu. Programm war eingeschaltet, lief weiter - Kind tot. Konsequenz daraus? Trockner verbieten bzw. nicht kaufen? Bitte nicht falsch verstehen. Auch ich habe damals mit 2-3jährigem Kind zu den Müttern gehört, die wochenlang diesen Unfall verarbeiten mussten, weil er „so dicht“ im Umfeld passiert war. Aber so grausam so etwas ist - das ist das Leben.

Und was alltäglichere Unfälle angeht: Ich bin der festen Überzeugung, dass Watte packen gleich doppelt schädlich ist. Es geht nicht nur darum, dass ein Kind, dass nicht auf der Mauer laufen darf, kein Gefühl für Mauer bekommt. Die Summe macht es! Ein Kind, das damit aufwächst, dass ihm alles weggeräumt wird, bekommt das mit. Ein Kind, dass nie bewusst erlebt, was Gefahr heißt, denkt, alles ist ungefährlich.

Und wenn dann hier die Großpackung Schokoladeneis und die anschließenden Bauchschmerzen als „extremer“ Erfahrung bezeichnet wird, dann lach ich mich kaputt. Was ist daran bitte extrem? Diese Erfahrung gehörte bei uns zum „Pflichtprogramm“.

Ein Kind, dass in so einer behüteten Welt aufwächst, lernt überhaupt nicht, seine Sinne und seinen Verstand einzusetzen. Ein Kind, was aber dann mal mit 5-6 auch richtig auf Bäume klettern darf (durchaus hoch, nachdem man mitbekommen hat, dass es einigermaßen trittsicher ist - hoch heißt dann 3, 4 m), hat ein ganz anderes Selbstvertrauen, ganz andere Reflexe, eine ganz andere Wachsamkeit, als das gleichaltrige Kind, dessen einzige „Leistung“ es ist, mal ohne die Hand von Mama auf einem Baumstamm zu balancieren.

Ob diese Hütemamis zugenommen haben in den letzten Jahren? Ich weiß es nicht. Hütemamis gab es vor 20 Jahren schon. Und Hütemamis gibt es wohl in der Stadt genauso wie auf dem Land. Nur das der Hütetrieb bei unterschiedlichen Sachen anspringt.

LG Petra

Hallo,

mein Sohn ist jetzt ein Jahr alt. Wenn er in der Früh wach wird, steht er auf und geht ins Wohnzimmer um dort zu spielen.

Neulich hab ich da mit einer Freundin drüber gesprochen und sie meinte das hätte sie bei ihren Kinder nie zugelassen. Allein schon weil sie Angst habe, das Kind könnte eine Biene verschlucken.

Sicher ist es sinnvoll, Steckdosen, die Fernbedienung u.ä. vor den Kindern zu sichern. Aber wenn ich jetzt anfange wegen jedem möglichen Insekt in Panik zu geraten, dann übertreibe ich.

(dazu: ich Wohne in einer Großstadt, direkt an der Hauptstaraße. Habe hier in vier Jahren eine Biene gesehen)

Gruß

Hi,

ja, man kann sein Kind in Watte packen und nein, das halte ich nicht für sinnvoll. Ich glaube, das Problem sind die Medien - wir bekommen heutzutage einfach mehr und häufiger mit, was Kindern alles passieren kann. Ich selber habe noch alleine in einem Wäldchen nahe unserer Wohnung gespielt - heute wird empfohlen, Kinder nur noch zu dritt loszulassen: Zwei kann man festhalten, einer kann weglaufen und Hilfe holen. Es ist makaber, so denken zu müssen, aber da man diese Gefahren mittlerweile stetig vor Augen hat, könnte ich meine Tochter auch gar nicht mehr so frei losziehen lassen, wie ich es damals selber durfte. Was aber nicht heißt, dass sie gar nicht mehr losziehen darf.

Ich meine aber, dass man alle Gefahren zwar ruhig im Hinterkopf behalten darf, dass man aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand entscheiden muss, wie man damit umgeht. Gerade Gefahren, die nicht unmitellbar absehbar sind. So muss ich mir genau überlegen, wie ich mein Baby der Sonne aussetze (Textilschutz, Sonnencreme, Schatten etc.), weil Hautkrebs ein großes Risiko ist und man die Folgen erst spät sieht. Da bin ich dann vllt. mal überkritisch, weil es schwer einzuschätzen ist.

An anderer Stelle kann ich dafür sagen, ich „lass es drauf ankommen“, dann tut sie sich halt mal weh, dafür macht sie aber ihre Erfahrungen. Es kommt auch immer drauf an, wie groß das Risiko tatsächlich ist. In eine Steckdose lass ich mein Kind sicher nicht fassen, aber ich finde es zum Beispiel nicht wirklich dramatisch, wenn man sich mal am Herd die Finger verbrennt. Und das Risiko, im Trockner oder einer Pfütze umzukommen, ist so verschwindend gering (auch wenn das den Eltern der Kinder, denen es passiert ist, nicht weiterhilft), dass ich da keine Panik schiebe.

Fazit: Ja, ich versuche, mein Kind bestmöglich zu beschützen. Aber bestmöglich heißt für mich nicht, dass ich ihm alle Erfahrungen vorenthalten möchte, sondern dass ich versuche einzuschätzen, wo die wirklich bedrohlichen Gefahren liegen. Dass man da vielleicht an einer oder anderer Stelle mal zu sehr betütelt und an anderer auch mal zu wenig passiert sicherlich, aber dafür ist man Mensch.

Gruß
Cess

Hallo littlePanda,

Was ich nicht verstehe, warum bist Du in dem einen Fall dafür,
daß Kinder durch eigene Erfahrung lernen, aber im Wasser
siehst Du das plötzlich ganz anders.

ich sehe dies anders, da ein Unfall hier kaum zum „daraus lernen“ führen kann:
Entweder es passiert nichts (Bestätigung für das Kind: Wasser ist ungefährlich), es passiert etwas und das Kind hat (im „besten“ Fall, aber auch nicht gut zwecks späterem Schwimmen lernen) von nun an Panik vor Wasser oder ist im schlimmsten Fall schwerstbehindert.

Desweiteren kann ein entsprechend junges Kind die Gefahr des Wassers gar nicht einschätzen da nichts daran gefährlich aussieht - genauso wie heiße Töpfe die vom Herd gezogen werden und ihren Inhalt übers Kind entleeren oder die Gefahr von Steckdosen.

Wieso siehst Du so viel
mehr Gefahren in einem Plantschbecken als in einer Hüpfburg
oder auf einer Mauer, auf der ein Kind balanciert?

Die Gefahr im Wasser ist nicht einschätzbar; dass man irgendwo runterfallen kann dürfte ein vier-, fünfjähriges Kind wissen und im Kleinen auch schon mal erfahren haben (ich spreche hier von einem niedrigen Mäuerchen - 30 cm oder so, wo man durchaus sich verletzen kann, aber kaum schwer; die von dir angesprochene Querschnitslähmung ist sicherlich bei einem tieferen Sturz passiert), aber die Möglichkeit des Ertrinkens in einer Wassertiefe in der man noch locker stehen kann, ist schon ne Portion abstrakter.
Hinzu kommt, dass die Angstreaktion im Fall des Falles (auch: wortwörtlich) im Wasser die Sache drastisch verschlimmern kann:
Kind fällt im Wasser auf den Bauch und bleibt durch den Schock so liegen, bis es gefunden wird.

Der Vorschlag war zwar nicht von Dir, aber einerseits vor
Plantschbecken warnen, aber andererseits zu Trampolinen und
Stelzen raten, finde ich etwas seltsam, wenn man das jetzt auf
das reine es-könnte-ja-was-passieren reduziert.

Trampolin würde ich auch nur mit gepolstertem Rand und Netz empfehlen, Stelzen kindgerecht niedrig, bzw. wenn diverse Kinder unterschiedlichen Alters bzw. motorischer Geschicklichkeit Zugang haben, dann im Zweifelsfall gar nicht.
Hängt auch immer vom einzelnen Kind ab, was eher gefährlich oder ungefährlich ist.
(Der Garten mit den Giftpflanzen, den ich oben beschrieb: In die entsprechenden Teile des Gartens, wo wirklich alles voller Fingerhut, Goldregen etc. stand, haben meine Eltern manche der Nachbarskinder nicht gelassen.)

Viele Grüße,
Nina

Hallo Petra,

Und wenn dann hier die Großpackung Schokoladeneis und die
anschließenden Bauchschmerzen als „extremer“ Erfahrung
bezeichnet wird, dann lach ich mich kaputt. Was ist daran
bitte extrem? Diese Erfahrung gehörte bei uns zum
„Pflichtprogramm“.

das hast du evl. falsch verstanden:
Ich persönlich finde es eben nicht extrem - ich hätte das Kind ebenfalls diese Erfahrung machen lassen. (Noch dazu: Auch ohne explizites Hinstellen hätte sich das Kind die ganze Packung auch mal selbst geschnappt…)
Allerdings bin ich schon oft, wenn ich dies erzählt habe, auf entrüstete Kommentare gestoßen - nicht wenige fanden das, Zitat: „verantwortungslos, das ist Quälerei, wie kann man nur vorsätzlich dafür sorgen dass sein Kind krank wird“…
Das - wie sowas häufig wahrgenommen wird - wollte ich mit „extrem“ ausdrücken.

Ein Kind, dass in so einer behüteten Welt aufwächst, lernt
überhaupt nicht, seine Sinne und seinen Verstand einzusetzen.

Vollste Zustimmung!

Ein Kind, was aber dann mal mit 5-6 auch richtig auf Bäume
klettern darf (durchaus hoch, nachdem man mitbekommen hat,
dass es einigermaßen trittsicher ist - hoch heißt dann 3, 4
m), hat ein ganz anderes Selbstvertrauen, ganz andere Reflexe,
eine ganz andere Wachsamkeit, als das gleichaltrige Kind,
dessen einzige „Leistung“ es ist, mal ohne die Hand von Mama
auf einem Baumstamm zu balancieren.

Yep :smile:

Viele Grüße,
Nina

Seid gegrüßt!
Meine Mutter berichtet aus ihrer Landarzt-Praxis, dass jeden Sommer die schlimmsten und häufigsten Unfälle, die sie behandeln muss, diejenigen sind, bei denen Kinder auf Trampolinen gesprungen sind. Und ganz verheerend wird es, wenn ein größeres (damit schwereres) und ein kleines (leichtes) Kind gemeinsam hüpfen.
Soviel zur realen Sommerstatistik.

Grüße
Lea

Hallo Kati,

unser Kleiner ist jetzt 18 Monate und seit seinem 6ten Lebensmonat mobil in Haus und Garten unterwegs. Unser Motto: Lass ihn alles machen was er will - nimm Dir Zeit es zu erklären und ihm im Zweifel auch zu zeigen was passieren kann, wenn er irgend etwas nicht beachtet. Und ja, nach ungefähr 1000 Mal Nein sagen haben wir ihn in eine Schaukel reinlaufen lassen - das Experiment wurde noch mal wiederholt und danach hatte er verstanden wo man sich am besten nicht aufhält, wenn andere Kinder schaukeln.

Unser Kind ist ungefähr 8000 Mal gefallen und alleine aufgestanden ohne dass wir ein Trara gemacht hätten, Hänge herab gerollt etc.

Klar stehen wir hinter dem Kind, wenn er auf irgendwelche Bäume und Geräte klettert, versuchen ihn aber nicht festzuhalten oder verbal zu beeinflussen und fangen ihn halt im Notfall auf.

Das Ergebnis: Im Rahmen seiner Möglichkeiten schätzt er sehr genau ab was er macht und kann und wenn er etwas angeht, dann ist zu 99% gewiss, dass er es kann. Situationen in denen er wirklich unsere Hilfe benötigt und nach uns ruft gibt es sehr sehr selten. Verletzungen kennen wir von blauen Flecken abgesehen gar nicht.

und er ist sooooo stolz, wenn er was neues ausprobiert und es schafft - an Selbstbewußtsein mangelt es ihm nicht.

Das beruhigt, denn ich muss nicht jede Sekunde hinter meinem Kind stehen und aufpassen, da er in der Lage ist seine kleine Welt selbst zu meistern.

und wir haben so gut wie keine Steckdosensicherungen (ok, in zwei Dosen ist noch eine drin, Tagsüber kein Treppengitter, keinen Kantenschutz, die Reinigungsmittel nicht speziell weg gesperrt und zeigen ihm wie man die Sachen nutzt…gut, dafür putzen wir jetzt 10 Mal am Tag irgendwas mit Glasreiniger, da aktuell die Flasche permanent angeschleppt wird…davor haben wir mindestens genauso oft die WC-Ente im Einsatz gehabt. Jetzt ist klar, dass diese Flasche nur zum WC-Reinigen da ist. Wenn Werkzeug genutzt wird wie neulich die Schlagbohrmaschine, dann darf er mit anpacken und auch mal probieren und dabei wird ihm erklärt wie mans richtig macht - und in der Tat hält er die Maschine richtig, wenn er sie anschleppt. Er reicht Papa die richtgen Schraubenschlüssel, wenn am Motorrad geschraubt wird (wenn auch die falschen Größen)er baut eben eine gewisse Kompetenz auf und lernt mit dem Leben umzugehen.

Das Einzige was wirklich unter Verschluss ist sind die Chemiewaffen für den Garten.

Eltern die ihre Kinder immer in Watte packen kann ich nicht ganz verstehen, da das Wattepacken mindestens genauso viel Zeit kostet wie das erklären und weit aus Nervenaufreibender ist und dem Kind mehr schadet, als dass es nützt.

Gruß,
Alexandra

Hi

Die Gefahr im Wasser ist nicht einschätzbar; dass man irgendwo
runterfallen kann dürfte ein vier-, fünfjähriges Kind wissen
und im Kleinen auch schon mal erfahren haben (ich spreche hier
von einem niedrigen Mäuerchen - 30 cm oder so, wo man durchaus
sich verletzen kann, aber kaum schwer; die von dir
angesprochene Querschnitslähmung ist sicherlich bei einem
tieferen Sturz passiert), aber die Möglichkeit des Ertrinkens
in einer Wassertiefe in der man noch locker stehen kann, ist
schon ne Portion abstrakter.

Nein, die Mauer war nicht hoch. Es war eine Mauer auf der normalerweise ein Zaun drauf ist. Also nichts wo man annehmen würde, daß was passiert wenn man runterfällt. Genauso wenig wie man im Grunde annimmt, daß man in einem Plantschbecken ertrinken kann, obwohl man auch in einer Pfütze ertrinken kann, wenn es dumm kommt.

Wenn man dumm fällt, kann auch ein Sturz aus geringer Höhe dramatisch ausgehen.

Im Wasser hat man noch etwas Zeit um zu reagieren, wenn was passiert, was bei einem Sturz ja nicht der Fall ist oder wenn ein Kind einem anderen ins Kreuz springt, egal ob mit Hüpfburg oder ohne.
Daher würde ich die Gefahr im Plantschbecken etwas geringer einschätzen, als bei anderen Gefahren, denen ein Kind ausgesetzt ist. Einfach weil die Zeit in der man noch was unternehmen kann, um schlimmes zu verhindern länger ist als bei anderen Gefahren.

Aber im Grunde sind wir uns ja einig, man kann und soll ein Kind nicht in Watte packen. Ob nun im Endeffekt eine Mauer, eine Hüpfburg oder ein Plantschbecken als gefährlicher empfunden wird und ein Kind entsprechend erzogen/gewarnt, kommt dann ja auf die persönlichen Erfahrungen an.

Gruß
Edith

Hallo Edith,

Im Wasser hat man noch etwas Zeit um zu reagieren, wenn was
passiert, was bei einem Sturz ja nicht der Fall ist oder wenn
ein Kind einem anderen ins Kreuz springt, egal ob mit Hüpfburg
oder ohne.

bei beaufsichtigten Planschbecken hast du definitiv Recht.
Die von mir genannte als höher eingeschätzte Gefahr bezog sich auf nicht ausreichend beaufsichtigte Planschbecken (weshalb ich im anderen Thread schrieb: entweder komplett beaufsichtigt oder drauf verzichten). Da ist niemand da zum rechtzeitigen Reagieren: wer reagieren könnte ist weg, und wer da ist (Kinder im typischen Planschbeckenalter) kann nicht entsprechend reagieren.

Gegen Planschbecken oder auch Swimmingpools/ Schwimmbadbesuche habe ich absolut nix, wenn jemand aufpasst - ganz im Gegenteil: Kinder frühzeitig an Wasser gewöhnen!

Viele Grüße,
Nina

So ähnlich handhabe ich es mit meiner Tochter, mit dem Unterschied, dass die wirklich gefährlichen sachen (alles wo ich, wenn was schiefgeht, zu hoher Wahrscheinlichkeit nen Notarzt rufen muss)
auch nicht benutzt werden dürfen.

Aber blaue Flecken und kleine Verletzungen, die mit nem Pflaster geheilt werden, nehmen wir in Kauf.

Da *darf* meine Tochter die Rutsche hochklettern (viele andere Kinder dürfen das nicht)
Meine Tochter läuft auf dem Spielplatz barfuß, obwohl sie sich immer wieder Holzsplitter eintritt (bin ja gespannt, wann sie merkt, dass sie sich die Splitter im Mulch holt :wink:))

Ich habe in ihrer Anfangslaufphase und auch jetzt in der Kletterphase bei Stürzen nur reagiert, wenn sie Kummer hatte. Also wenn sie gezeigt hatte, dass sie sich wehgetan oder erschreckt hatte. Und das war relativ selten. Viel häufiger steht sie einfach auf und ärgert sich kurz und probiert von neuem. Und jetzt zeigt sich auch häufig, dass sie Stürze noch abwendet. Sie torkelt oder rutscht beim klettern ab und findet noch ihr Gleichgewicht wieder.
Diese Fähigkeit konnte ich ihr nicht beibringen ich konnte das fördern, in dem ich ihre Stürze nicht abfange.

Wie gesagt, alles was umgehend einen Arzt erfordert hätte, habe ich vermeiden wollen. Über jeden *Mutfleck* waren wir gemeinsam stolz (irgendwie kommen die zur Zeit gar nicht mehr vor)

Lutzie

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Hallo Lutzie - bei richtig gefährlichen Sachen greifen wir auch ein, aber viele Eltern überschätzen das Risiko besser gesagt: sie unterschätzen die unbeschreiblichen Leistungen, die auch schon kleine Kinder körperlich und mental erbringen können, wenn man sie auf mögliche Situationen vorbereitet und bestimmte Dinge trainiert.

Wir haben eine Dachterrasse und natürlich lasse ich da trotz mehrfacher Versuche das Kind nicht über das Geländer klettern - versuche dennoch immer wieder zu erklären was passieren kann. Mal ne Melone drüber zu werfen halte ich vom Verständnis noch zu früh. Dafür lassen wir ihn aber immer mehr von höheren Klettergerüsten auch mal fallen, damit er überhaupt versteht was „wehtun“ im Zusammenhang mit fallen bedeutet, in der Hoffnung dass er das dann irgendwann mit dem Geländer versteht. Bis jetzt hat er sich aber noch nie beim Fallen weh getan. Im Moment lautet die Abfolge: Verbieten, Erklären und wenn das auch nach mehrmaligem Widerholen nichts nützt, dann darf er eben nicht auf dem Dach spielen und muss rein oder in den Garten - Folge: riesen Geheul!. Es gibt X Eltern die würden sonst was für Sicherheitsmaßnahmen treffen.

Gruß und weiterhin gut spiel!

Alexandra *mit Fleckenübersäten Kind seit er im Kindergarten ist*

Hallo Alex,

ich stimme dir grundsätzlich zu. Nur mit den Reinigern nicht und auch nicht mit den Steckdosen. Da würde ich echt mehr Vorsicht walten lassen. Statistisch gesehen verätzen sich die meisten Kinder erst im dritten und vierten Lebenjahr mit Reinigungsflüssigkeiten, weil sie erst dann die Flaschen aufkriegen. Du kann nicht wissen, ob deinem Sohn nicht doch mal irgendwann einfällt, einfach mal zu probieren, wie der blaue Saft aus der lustigen Entenflasche denn schmeckt, den Mana immer ins Klo schüttet. Und was wohl passiert, wenn man die Schere oder den Zirkel in die Steckdosen steckt, so als Experiment (sehr beliebt in der ersten bis vierten Klasse). Da kannst du ihm vorher hundertmal erklärt haben, dass man davon krank werden kann und das es weh tut…

Viele Grüße von Suse

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Hallo Suse,

da stimme ich dir voll und ganz zu. Deswegen ein Sternchen.

Gruß

Samira