Und wem nützt die Eigenkapitalrendite? Wer zieht aus eben
jener den finaziellen Vorteil?Diejenigen, die dem Unternehmen das Eigenkapital zur Verfügung
gestellt haben. Das sind bei börsennotierten Unternehmen die
bösen Aktionäre und bei nichtbörsennotierten Unternehmen bspw.
mittelständische Unternehmer. Gerade in letztgenanntem Segment
ist in den vergangenen Jahren die Erkenntnis gereift, daß sich
das Eigenkapital bei einer risikolosen Anlage auf einem
Tagesgeldkonto besser verzinst, als im eigenen Unternehmen,
was wiederum die Ursache dafür ist, daß immer mehr
mittelständische Unternehmen von den Familien verkauft werden.
Nun bisher genannte Unternehmen sind, soweit ich weiß, börsennotiert. Also profitieren die, im übrigen nicht bösen, Aktionäre. Das heiß doch nichts anderes als das die Unternehmen jedes Jahr eine Gewinnsteigerung verzeichnen „müssen“ damit ihnen ihre Aktionäre erhalten bleiben. Wobei sie hier nicht die Klein-Aktionäre im Auge haben sondern eher die Groß-Aktionäre.
Nun ein Unternehmen entscheidet sich für die Unternehmensform Aktiengesellschaft wohl meist um benötigtes Kapital zu erhalten. Die Anleger kaufen diese Aktien und investieren somit in das Unternehmen, wohl wissentlich das es auch wirtschaftliche Tiefs geben kann. Das Unternehmen hingegen gibt die Aktien aus wohlwissentlich das sie dem Käufer gegenüber eine Verpflichtung eingehen. Soll heißen sie setzen sich selbst unter Erfolgszwang und manchmal stehen sie sich dann auch selbst im Weg.
Nun, wenn ich mich richtig errinnere gab es auch mal Zeiten in denen haben Unternehmen mit Unternehmensanteilen(damals auch Aktien genannt) ihre Mitarbeiter belohnt/motiviert um dann im Umkehrschluß mehr Produktivität zu erhalten da die Mitarbeiter ja beteiligt waren und pro Anteil auch jedes Jahr etwas erhielten.
Der Unterschied besteht darin das beim zweiten Beispiel der Erfolgszwang für den Unternehmer nicht da war. Die erhöhte Produktivität/Motivation aber zum Erfolg führte.
Und im weiteren Verlauf auch zu mehr Beschäftigung, kompliziert wurde es erst als diese Unternehmer diese Art der Finanzierung dann versuchten zu nutzen um schneller wachsen zu können (man könnte auch sagen sie konnten den Hals einfach nicht voll kriegen), durch den dann entstehenden Erfolgszwang jedoch wurden dann wichtige Komponenten bei der Mitarbeiterführung und Leitung eines Unternehmens vernachlässigt weil man nur noch auf den Gewinn schielte, egal was es kostet.
Was die zweite Passage deiner Antwort betrifft ist so nicht richtig, denn laut der Statistik der IHK Unternehmensbörse nexxt-change gibt es doppelt so viele Unternehmensübergabe-Angebote wie Gesuche siehe hier
https://www.nexxt-change.org/service/statistik/9,1,0…
Und dies sind bei weitem nicht alle Betriebe die einen Nachfolger suchen. Die meisten Betriebe schließen im Mittelstand aufgrund der Tatsache das sie keinen Nachfolger finden und nicht weil die Inhaber ihr Eigenkapital besser auf dem Tagesgeldkonto unterbringen können.
Die sind meist im Rentenalter und darüber und haben sich Ihren Ruhestand bestimmt verdient. Und Beate Uhse hat aus Ihren Unternehmen eine AG gemacht weil a) kein Nachfolger (Erbfolge) da war der das Unternehmen weiterführen wollte und b) sie auch nicht wollte das ihre Mitarbeiter durch ihr ableben ihren Job verlieren. Dazu sollte man auch noch wissen das sie sich Jahrzehnte lang gewehrt hat aus ihren Unternehmen eine AG zu machen, sie sagte zu Recht, meiner Meinung nach, das dies die Arbeitsmoral in ihren Betrieb verschlechtern würde und das sie sich nicht von einem Aufsichtsrat in ihre Entscheidungen reinreden lassen will. Sie war sich ihrer Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber bewußt.
Grüße
Andrea