Ver.di - Streik

Und wem nützt die Eigenkapitalrendite? Wer zieht aus eben
jener den finaziellen Vorteil?

Diejenigen, die dem Unternehmen das Eigenkapital zur Verfügung
gestellt haben. Das sind bei börsennotierten Unternehmen die
bösen Aktionäre und bei nichtbörsennotierten Unternehmen bspw.
mittelständische Unternehmer. Gerade in letztgenanntem Segment
ist in den vergangenen Jahren die Erkenntnis gereift, daß sich
das Eigenkapital bei einer risikolosen Anlage auf einem
Tagesgeldkonto besser verzinst, als im eigenen Unternehmen,
was wiederum die Ursache dafür ist, daß immer mehr
mittelständische Unternehmen von den Familien verkauft werden.

Nun bisher genannte Unternehmen sind, soweit ich weiß, börsennotiert. Also profitieren die, im übrigen nicht bösen, Aktionäre. Das heiß doch nichts anderes als das die Unternehmen jedes Jahr eine Gewinnsteigerung verzeichnen „müssen“ damit ihnen ihre Aktionäre erhalten bleiben. Wobei sie hier nicht die Klein-Aktionäre im Auge haben sondern eher die Groß-Aktionäre.
Nun ein Unternehmen entscheidet sich für die Unternehmensform Aktiengesellschaft wohl meist um benötigtes Kapital zu erhalten. Die Anleger kaufen diese Aktien und investieren somit in das Unternehmen, wohl wissentlich das es auch wirtschaftliche Tiefs geben kann. Das Unternehmen hingegen gibt die Aktien aus wohlwissentlich das sie dem Käufer gegenüber eine Verpflichtung eingehen. Soll heißen sie setzen sich selbst unter Erfolgszwang und manchmal stehen sie sich dann auch selbst im Weg.
Nun, wenn ich mich richtig errinnere gab es auch mal Zeiten in denen haben Unternehmen mit Unternehmensanteilen(damals auch Aktien genannt) ihre Mitarbeiter belohnt/motiviert um dann im Umkehrschluß mehr Produktivität zu erhalten da die Mitarbeiter ja beteiligt waren und pro Anteil auch jedes Jahr etwas erhielten.

Der Unterschied besteht darin das beim zweiten Beispiel der Erfolgszwang für den Unternehmer nicht da war. Die erhöhte Produktivität/Motivation aber zum Erfolg führte.
Und im weiteren Verlauf auch zu mehr Beschäftigung, kompliziert wurde es erst als diese Unternehmer diese Art der Finanzierung dann versuchten zu nutzen um schneller wachsen zu können (man könnte auch sagen sie konnten den Hals einfach nicht voll kriegen), durch den dann entstehenden Erfolgszwang jedoch wurden dann wichtige Komponenten bei der Mitarbeiterführung und Leitung eines Unternehmens vernachlässigt weil man nur noch auf den Gewinn schielte, egal was es kostet.

Was die zweite Passage deiner Antwort betrifft ist so nicht richtig, denn laut der Statistik der IHK Unternehmensbörse nexxt-change gibt es doppelt so viele Unternehmensübergabe-Angebote wie Gesuche siehe hier
https://www.nexxt-change.org/service/statistik/9,1,0…

Und dies sind bei weitem nicht alle Betriebe die einen Nachfolger suchen. Die meisten Betriebe schließen im Mittelstand aufgrund der Tatsache das sie keinen Nachfolger finden und nicht weil die Inhaber ihr Eigenkapital besser auf dem Tagesgeldkonto unterbringen können.
Die sind meist im Rentenalter und darüber und haben sich Ihren Ruhestand bestimmt verdient. Und Beate Uhse hat aus Ihren Unternehmen eine AG gemacht weil a) kein Nachfolger (Erbfolge) da war der das Unternehmen weiterführen wollte und b) sie auch nicht wollte das ihre Mitarbeiter durch ihr ableben ihren Job verlieren. Dazu sollte man auch noch wissen das sie sich Jahrzehnte lang gewehrt hat aus ihren Unternehmen eine AG zu machen, sie sagte zu Recht, meiner Meinung nach, das dies die Arbeitsmoral in ihren Betrieb verschlechtern würde und das sie sich nicht von einem Aufsichtsrat in ihre Entscheidungen reinreden lassen will. Sie war sich ihrer Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber bewußt.

Grüße
Andrea

PS Herr Bsirske geht zu weit - das bewusste riskieren von
Menschenleben ist völlig inakzeptabel - und im übrigen auch
strafbar!

Dummes Zeug zu reden dagegen nicht. Ich schrub weiter unten schon, dass die Notdienstvereinbarung nachwirkt. Es wird schon aus diesem Grunde kein Patient sterben, weil gestreikt wird. Und die Rechtsprechung ist in einem Punkt seit Bestehen dieses unseres komischen Landes eindeutig dahingehend, dass Streiks nicht zu einer Gefährdung der freiheitlich-demokratischen Grunzordnung *oink* oder von Leib und Leben oder Weizenkeim führen dürfen.

Selbst die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines bestreikten Betriebes muss soweit aufrechterhalten werden, dass nach Beendigung der Maßnahme schnellstmöglich Normalzustand einkehren kann - in meiner Branche heißt das, dass Maschinen, die nicht einfach so abgeschaltet werden können, auch nicht einfach abgeschaltet werden dürfen, Streik hin oder her. Notdienst ist in solchen Ecken trotz Arbeitskampf sicherzustellen.

Auf die Krankenhäuser etc. übertragen heißt das : Es werden keine Menschenleben gefährdet! Im Krankenhaus werden Arbeitnehmer zum Notdienst eingeteilt, auch, wenn die betroffene Gruppe gerade streikt.

Du weißt das anscheinend nicht - die Gewerkschaft, verlass Dich drauf, dagegen schon. Und Blödsinn wird durch ständige Wiederholung nicht stimmiger.

Gruß Eillicht zu Vensre

wer streikt denn? sag jetzt bitte bloß nicht, dass dieser
Streik „Notwehr“ sei…

Dieser Streik ist ein legitimes Mittel der AN im öffentlichen
Dienst, im Tarifkonflikt.

zweifelsfrei!

aber wenn es DAS Mittel der AN ist, dann kann sich Bsirske nicht hinstellen und sagen, die AN seien verantwortlich…

und selbst wenn die Gesundheitsversorgung nicht ernsthaft in Frage gestellt sei (was ich nachhaltig bezweifel…) bleibt die Frage nach der Verantwortung für Müllberge, leere Gemeindekassen und nichtgräumte Straßen (die jur. Frage stellt sich nach „Nötigung“).

die trägt Ver.di allein - und den Bürger als Streikgeisel zu missbrauchen…

LG
Ralf

Nun bisher genannte Unternehmen sind, soweit ich weiß,
börsennotiert. Also profitieren die, im übrigen nicht bösen,
Aktionäre. Das heiß doch nichts anderes als das die
Unternehmen jedes Jahr eine Gewinnsteigerung verzeichnen
„müssen“ damit ihnen ihre Aktionäre erhalten bleiben.

Ich weiß nicht, ob ich mich so unklar ausdrücke, aber die Frage nach Gewinnen und Eigenkapitalverzinsung hat nichts mit der Rechtsform zu tun, sondern ergibt sich automatisch aus dem Umstand, daß man einem Unternehmen Geld überläßt, das man freundlicherweise verzinst haben will. Ansonsten könnte man es auch ausgeben oder unter dem Kopfkissen bunkern.

Im übrigen ist der weitaus größte Teil der Aktiengesellschaften in Deutschland nicht börsennotiert.

Nun ein Unternehmen entscheidet sich für die Unternehmensform
Aktiengesellschaft wohl meist um benötigtes Kapital zu
erhalten.

Nein, man entscheidet sich für eine AG, wenn man eine Kapitalgesellschaft gründen will und nicht jedes mal zum Notar dackeln will, wenn GmbH-Anteile ihren Besitzer wechseln sollen. Bei Aktien ist das - auch ohne Börse - weitaus schneller, billiger und unkomplizierter.

Daß die Rechtsform Aktiengesellschaft mitunter auch zum Zuge kommt, wenn man große Summen bspw. für Großinvestitionen braucht, ist unbestritten, aber warum man eine bestimmte Rechtsform wählt, kann verschiedene Gründe haben.

Nun, wenn ich mich richtig errinnere gab es auch mal Zeiten in
denen haben Unternehmen mit Unternehmensanteilen(damals auch
Aktien genannt) ihre Mitarbeiter belohnt/motiviert um dann im
Umkehrschluß mehr Produktivität zu erhalten da die Mitarbeiter
ja beteiligt waren und pro Anteil auch jedes Jahr etwas
erhielten.

Tja, diese Zeiten gibt es auch heute noch. Mitarbeiterbeteiligungen werden im übrigen auch vom Gesetzgeber steuerlich gefördert und gerade im letzten Herbst wurde das Thema heftig diskutiert (dazu gibts auch im www-Archiv einige Artikel). Das interessante ist, daß gerade die Mitarbeiter (und die Bewerkschaften) auf dieses Modell nicht unbedingt einen großen Wert legen, aber dazu gibt es im Archiv – wie erwähnt - mehr zu lesen.

Die Sache mit den Aktiengesellschaften und dem Gewinnstreben ist so neu übrigens nicht. Ohne Aktiengesellschaften hätten sich Bergbau, Stahlproduktion und Eisenbahn im vorletzten Jahrhundert nicht so entwickeln können. Schon einige Jahrhunderte zuvor gab es einen prächtigen Handel an den Börsen, als es z.B. darum ging, den Welthandel in die Gänge zu bringen. Auch dort gab es Gewinnstreben, Hausfrauenhaussen und Börsenkräche aufgrund zu wüster Spekulation.

Was die zweite Passage deiner Antwort betrifft ist so nicht
richtig, denn laut der Statistik der IHK Unternehmensbörse
nexxt-change gibt es doppelt so viele
Unternehmensübergabe-Angebote wie Gesuche siehe hier
https://www.nexxt-change.org/service/statistik/9,1,0…

Ja, das hat sich die Bundesregierung mit ihren angeschlossenen Anstalten so gedacht: Wir machen mal ne große Unternehmensbörse im coolen Internet, die Leute rennen uns die Bude ein und die fiesen Heuschrecken können schauen, wo sie bleiben.

Dummerweise funktioniert das so nicht und so läuft jede Woche eine Finanzierungsanfrage über meinen Tisch, die sich daraus ergibt, daß ein Mittelständler die Brocken entnervt hinwirft und mir meinen zukünftigen Platz am Strand von Aruba streitig machen will. Die Leute haben einfach keinen Bock mehr, sich für einen Appel und ein Ei den ganzen Tag lang mit Betriebsrat, ständig wechselnder Steuergesetzgebung, Planfeststellungsverfahren und dem 47. Beauftragten für irgendeine Minderheitengruppe herumzuärgern, anstatt sich um ihr Geschäft kümmern zu können.

Und dies sind bei weitem nicht alle Betriebe die einen
Nachfolger suchen. Die meisten Betriebe schließen im
Mittelstand aufgrund der Tatsache das sie keinen Nachfolger
finden und nicht weil die Inhaber ihr Eigenkapital besser auf
dem Tagesgeldkonto unterbringen können.

Könnten. Das diente nur dazu, die Alternativen zu veranschaulichen. Heute gibts für risikolose Anlagen eine höhere Verzinsung als für das Eigenkapital, das in einem Unternehmen steckt, das mit der Wahrscheinlichkeit von 0,5-2% innerhalb der nächsten zwölf Monate die Grätsche macht.

Die Verzinsung des Kapitals im Mittelstand liegt inzwischen an der Wahrnehmungsgrenze, dem angeblich so gesunden Herz der deutschen Wirtschaft weht der Wind ins Gesicht und die Politik wirft dem letzten Mittelständler, der noch gerade laufen kann, Knüppel zwischen die Beine.

Die sind meist im Rentenalter und darüber und haben sich Ihren
Ruhestand bestimmt verdient. Und Beate Uhse hat aus Ihren
Unternehmen eine AG gemacht weil a) kein Nachfolger (Erbfolge)
da war der das Unternehmen weiterführen wollte und b) sie auch
nicht wollte das ihre Mitarbeiter durch ihr ableben ihren Job
verlieren. Dazu sollte man auch noch wissen das sie sich
Jahrzehnte lang gewehrt hat aus ihren Unternehmen eine AG zu
machen, sie sagte zu Recht, meiner Meinung nach, das dies die
Arbeitsmoral in ihren Betrieb verschlechtern würde und das sie
sich nicht von einem Aufsichtsrat in ihre Entscheidungen
reinreden lassen will. Sie war sich ihrer Verantwortung ihren
Mitarbeitern gegenüber bewußt.

Danke für das schöne Schlußwort und wenn mir das nächste mal einer was über den Mittelstand erklären will, schreie ich. Ich mache seit sieben Jahren den halben Tag nichts anderes, als mich damit zu beschäftigen. Vielleicht doch mal ein Blick in meine Visitenkarte werfen?

Gruß,
Christian

Hallo Raoul,

auch wenn ich Dir, wie eigentlich immer, in sämtlichen Deiner
Postings voll und ganz zustimme und von Deinem Wissen und
Deiner Kenntnis nur profitieren kann muss ich Dir im Folgenden
leider, zumindest teilweise, widersprechen:

und das zu recht. Der folgende Absatz sollte nur das Prinzip der Kameralistik und kurzsichtigen Denkweise der öffentlichen Hand verdeutlichen, geriet allerdings in der Kürze zu pauschal und ist auch nicht mehr 100%-ig zeitgerecht.

Ähnlich ist es bei den Krankenhäusern. Die kaufen lieber
billiges Zeug anstatt richtig zu investieren, weil sich das
mit der Haushaltsplanung besser vereinbaren läßt.

Das stimmt so nicht. Nehmen wir als Beispiel das Klinikum
Nürnberg (http://www.klinikum-nuernberg -> größtes
Kommunales Krankenhaus Europas). Dieses schreibt seit Jahren
schwarze Zahlen und hat nun drei
Landkreiskrankenhäuser „aufgekauft“. Dies geschah in
Konkurrenz zu privaten Krankenhausbetreibern, allerdings
konnte das Klinikum Nürnberg eine Arbeitsplatzgarantie geben.

In der Tat seit einiger Zeit der Trend zu verspüren, daß die Kommunen den Krankenhausbetrieb in GmbHs oder gGmbHs ausgründen, einigermaßen ordentlich mit Kapital ausstatten und den Laden dann mehr oder minder in Ruhe lassen. Das hat zur Folge, daß endlich mal gescheite Strategien entwickelt werden können, langfristige Finanzierungen für Investitionen aufgenommen werden und sich Leistungsschwerpunkte bilden können.

Dies alles geschieht im Bewußtsein, daß in einem absehbaren Zeitraum ein geschätztes Viertel der Krankenhäuser dicht machen wird, und daß das eben die sein werden, die nichts halbes und nichts ganzes machen sondern weiterwurschteln wie bisher.

Das bisherige Wurschteln hat auch mit der Finanzierungsstruktur im Krankenhausbereich zu tun, d.h. da gehts dann immer um die Klopperei zwischen Träger und Versicherungen, wer denn nun welchen Teil von was zahlen muß. Die Städte sehen sich oftmals außerstande, größere Investitionen zu finanzieren und so bestellt man dann statt eines Superduperkernspintomographen Kerzen und ein Blatt weißes Papier.

Es zeigt sich aber wieder einmal, dass, wenn öffentliche
Einrichtungen gut geführt werden (kluge Betriebs- und
Volkswirte zusammen mit Medizinern und Pflegekräfte) auch
solche Einrichtungen gut wirtschaften können.

Wie es im Fall von Nürnberg aussieht, weiß ich nicht, aber der Anfang muß eigentlich mit einer - zumindest halben - Privatisierung gemacht werden, d.h mit der Einbringung des Krankenhausbetriebes in eine eigene Gesellschaft. Allerdings wird auch das oftmals unsauber gemacht, so gehören die Immobilien meist weiterhin dem Träger, d.h. Stadt/Kreis/etc., was eine langfristige Kreditvergabe nicht einfacher macht, weil eben keine werthaltigen Sicherheiten bspw. in Form von Grundschulden bestellt werden können. Da die Hütten meist sowieso nicht verwertbar wären (wer sollte die schon kaufen), dreht sich die Frage bei derartigen Finanzierungen letztlich immer darum, ob man daran glaubt, daß speziell dieses Klinikum zu den Überlebenden wird gehören können.

Gruß,
Christian

Hi,

kam eben im Radio - Verdi ist schon zurückgerudert. Der Winterdienst läuft wieder.

Grüßle
Frank K.

Danke für das schöne Schlußwort und wenn mir das nächste mal
einer was über den Mittelstand erklären will, schreie ich. Ich
mache seit sieben Jahren den halben Tag nichts anderes, als
mich damit zu beschäftigen. Vielleicht doch mal ein Blick in
meine Visitenkarte werfen?

*bg*
und ich denke das du als Banker zusehr oder zu ausschließlich nur die finaziellen Aspekte betrachtest.
Sry, ich glaube nun mal nicht daran das ausschließlich der finazielle Aspekt entscheidend ist für Erfolg oder Mißerfolg.
Bilanzen, Einnahmen/Ausgaben - Aufstellungen und alles anders lautende in dieser Richtung bezeichnen nur die finanziellen Eckdaten. Sie sagen aber nichts aus über die Qualität, das Management, die Personalführung usw. Nur weils finaziell zu stimmen scheint bedeutet das nicht das der Rest auch stimmt. Wenn ein Betrieb zB eine hohe Fluktuation an Mitarbeitern hat zwecks schlechter Personalführung kann dies für einen Klein- und Mittelständigen Betrieb langfristig nur das Aus bedeuten. Denn bei einer hohen Mitarbeiterfluktuation leidet automatisch die Qualität, dies hat zur Folge das weniger Aufträge kommen (was übrigens nicht heißt das es weniger Umsatz gibt) und wie es dann weitergeht weißt du bestimmt. Das heißt an den finanziellen Eckdaten kann man nicht sofort erkennen ob ein Unternehmen gut geführt ist oder nicht. Weil diese Unternehmen oft noch über einen recht langen Zeitraum ihre Mangelleistung vertuschen können. Geht dann alles den Bach runter ist es meist zu spät die Kurve zu kriegen. Und zudem kommt dann noch hinzu das, bestärkt durch solche Aussagen wie deine, der Unternehmer nicht sieht wo er den eigentlichen Fehler gemacht hat.

Das ist meine Meinung, die aus meinen Erfahrungen resultiert. Ich habe zuviele Klein- und Mittelständige Betriebe untergehen sehen um mich diesen Aspekten zu entziehen. Letztlich heißt es dann nämlich immer die Banken hatten Schuld, der Betrieb war eigentlich gesund. Woher kommt wohl diese Auffassung. Das diese Menschen zu inflexible waren um sich dem veränderten Markt rechtzeitig anzupassen, zu borniert um sich um gute Auftraggeber weiter zu kümmern („Die wissen doch was sie an uns haben“), zu blind um zu sehen das das Bild das ihre Mitarbeiter von ihren Betrieb verbreiten negativ ist (Aufgrund schlechter Personalführung) haben sie zum Teil bis heute nicht eingesehen.

Was ich damit sagen will ist hoffentlich klar geworden, der finanzielle Aspekt ist nur ein Mosaikstein aber eben nicht der entscheidende. Obwohl mir klar ist warum du als Banker so denkst.

Schöne Grüße
Andrea

der Mittelstand als solcher

und ich denke das du als Banker zusehr oder zu ausschließlich
nur die finaziellen Aspekte betrachtest.
Sry, ich glaube nun mal nicht daran das ausschließlich der
finazielle Aspekt entscheidend ist für Erfolg oder Mißerfolg.
Bilanzen, Einnahmen/Ausgaben - Aufstellungen und alles anders
lautende in dieser Richtung bezeichnen nur die finanziellen
Eckdaten. Sie sagen aber nichts aus über die Qualität, das
Management, die Personalführung usw. Nur weils finaziell zu
stimmen scheint bedeutet das nicht das der Rest auch stimmt.
Wenn ein Betrieb zB eine hohe Fluktuation an Mitarbeitern hat
zwecks schlechter Personalführung kann dies für einen Klein-
und Mittelständigen Betrieb langfristig nur das Aus bedeuten.
Denn bei einer hohen Mitarbeiterfluktuation leidet automatisch
die Qualität, dies hat zur Folge das weniger Aufträge kommen
(was übrigens nicht heißt das es weniger Umsatz gibt) und wie
es dann weitergeht weißt du bestimmt. Das heißt an den
finanziellen Eckdaten kann man nicht sofort erkennen ob ein
Unternehmen gut geführt ist oder nicht.

Ich bin absolut Deiner Meinung. Natürlich interessiert mich die finanzielle Situation eines Unternehmens, wenn es darum geht, einen Kredit zu vergeben, aber diese Kennzahlen geben die IST-Situation wieder und ermöglichen kaum eine Aussage über die Zukunft. Ich bin gerade auf diversen Schlachtfeldern aktiv, weil ich den Analysten, die mir zuarbeiten, genau das näherbringen will, was Du oben aufgeführt hast. Branche, Produkte, Kunden- und Lieferantenstruktur, Forschung- und Entwicklung, Mitarbeiterzufriedenheit, Organisationsstruktur, Qualität des Managements und nicht zuletzt der Inhaber/Unternehmer spielen die wesentliche Rolle, wenn es um die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung geht.

Das alles hat aber nur wenig damit zu tun, daß eben gerade die Mittelständler feststellen müssen, daß sich ihre Aktivitäten nicht mehr rechnen und auch entsprechend - wie geschildert - reagieren. Im Mittelstand war es lange Jahre üblich, daß der Inhaber zurücksteckte, wenn es dem Unternehmen nicht gut ging, d.h. sich mit Entnahmen zurückhielt bzw. sogar aus der Privatschatulle etwas einschoß (Mein Lieblingsbeispiel: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828… ).

Bei kurzfristigen Auftragsrückgängen wurde Personal nicht entlassen, weil der Unternehmer genau wußte, daß er das Personal in besseren Zeiten teuer wieder einkaufen muß, wenn er es denn überhaupt bekommen konnte. Dies dankte ihm die Belegschaft mit großer Solidarität, war zu Zugeständnissen bei Arbeitszeit und Gehalt bereit und ging mit hoher Motivation ans Werk.

Aber diese Werte geraten in Vergessenheit. Gewerkschaften und Betriebsrat verlangen mindestens einen Inflationsausgleich, auch wenn der Gewinn nicht ausreicht, erzielte Kostenreduzierungen durch Prozeßoptimierungen werden sofort wieder in Form von Gehaltserhöhungen eingefordert usw. Hinzu kommen Bürokratie, Steuerbelastung, durch die Politik bedingte Unsicherheiten und generell schlechte Stimmung ggü. den Unternehmern, die mit den Vorständen der DAX-Unternehmen in einen Topf geworfen werden.

All dies führt dazu, daß sich die Unternehmer des Mittelstandes fragen, was sie da eigentlich treiben und gerade die zweite, dritte, vierte usw. Unternehmergeneration ist heute aus genau diesen Gründen eher bereit, die Bude für gutes Geld zu verkaufen und sich anschließend ein schönes Leben zu machen, als das vielleicht noch vor zehn Jahren der Fall war.

Nicht umsonst ist es so, daß Finanzinvestoren heute viel eher die Chance haben, ein mittelständisches Unternehmen zu erwerben. Was dann dabei herauskommt, zeigen die Fälle Grohe und viele andere mehr, die es nicht bis in die Medien schafften.

Das sind bedauernswerte Entwicklungen, aber ich sehe keine Veranlassung zu glauben, daß eine Trendwende bevorsteht.

Was ich damit sagen will ist hoffentlich klar geworden, der
finanzielle Aspekt ist nur ein Mosaikstein aber eben nicht der
entscheidende. Obwohl mir klar ist warum du als Banker so
denkst.

Vielleicht konnte ich Deine Einschätzung über meine Denkweise ein wenig adjustieren.

Gruß,
Christian

Hi

ich muß sagen - ich hab nicht alles gelesen. Nur ich find den Streit in gewisser Weite schwachsinn. Verdi merkt garnicht,wie se selbst am eigenem Ast sägen.

Bei uns z.B. wird der Müll von einer Firma aus der Pfalz geholt. Der Straßendienst fährt bei dem Wetter auch seine Runden. Ich in Ettlingen bei Karlsruhe merk da wenig.

Fahr ich nun nach Karlsruhe - Müll
Fahr ich nun nach Stuttgart - Müll

Beide Städte planen externe Agenturen - und die Mitarbeiter,die derzeit streiken? Wenn’s das Amt will, behalten se ihren Job - für 18 Min mehr würd ich den lieber behalten!

Man wird sehen wie’s weitergeht und wie die Leute heulen werden, wenn se sich zu anderen 5 Millionen gesellen dürfen weil jemand anders nun die Arbeit macht…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

zu dem Fall darf ich nichts sagen, aber er hat sowieso nichts
mit dem Thema Eigenkapitalverzinsung bzw. Verlusrisiko zu tun.
Ich sprach von dem Verlustrisiko, das ein Investor bei einer
Pleite trägt.

Durch den geschickt eingefädelten Deal wurde eine Pleite vollkommen und 100% ausgeschlossen. Bei einer extrem hohen Rendite. Alles ganratiert durch die Stadt Köln bzw. die Sparkasse.

Es wird bei anderen Investitionsvorhaben ähnlich ablaufen. Lediglich Klein- und Kleinstanleger tragen tatsächlich ein Risiko.

Durch korrupte Politiker (nicht durch am falschen Ende sparende Politiker) wird der Bürger geschröpft, um den oberen 10000 verlustreiche „Investitionen“ mit Renditen jenseits von Gut und Böse zu ermöglichen. Würde man bei einem halben Dutzend dieser Fälle mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nachforschen und mit aller zur Verfügung stehenden Härte der Gesetze urteilen könnte man davon locker eine Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst bezahlen.

Gruß

Fritze

Ich bin absolut Deiner Meinung. Natürlich interessiert mich
die finanzielle Situation eines Unternehmens, wenn es darum
geht, einen Kredit zu vergeben, aber diese Kennzahlen geben
die IST-Situation wieder und ermöglichen kaum eine Aussage
über die Zukunft. Ich bin gerade auf diversen Schlachtfeldern
aktiv, weil ich den Analysten, die mir zuarbeiten, genau das
näherbringen will, was Du oben aufgeführt hast. Branche,
Produkte, Kunden- und Lieferantenstruktur, Forschung- und
Entwicklung, Mitarbeiterzufriedenheit, Organisationsstruktur,
Qualität des Managements und nicht zuletzt der
Inhaber/Unternehmer spielen die wesentliche Rolle, wenn es um
die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung geht.

Gut zu wissen das du dir dessen bewußt bist, stellt sich nur die Frage ob auch die Kreditnehmer dies wissen und dir glauben?

Das alles hat aber nur wenig damit zu tun, daß eben gerade die
Mittelständler feststellen müssen, daß sich ihre Aktivitäten
nicht mehr rechnen und auch entsprechend - wie geschildert -
reagieren. Im Mittelstand war es lange Jahre üblich, daß der
Inhaber zurücksteckte, wenn es dem Unternehmen nicht gut ging,
d.h. sich mit Entnahmen zurückhielt bzw. sogar aus der
Privatschatulle etwas einschoß (Mein Lieblingsbeispiel:
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828…
).

Wieder ein Unternehmer der sich seiner Verantwortung bewußt ist und keine ordentliche Nachfolge hat, leider. Die Geschichte Imhoffs ist von Höhen unf Tiefen gezeichnet, zeigt aber auch wie wichtig ein Mensch als Chef ist der weiß das es auch schlechte Zeiten gibt.

Bei kurzfristigen Auftragsrückgängen wurde Personal nicht
entlassen, weil der Unternehmer genau wußte, daß er das
Personal in besseren Zeiten teuer wieder einkaufen muß, wenn
er es denn überhaupt bekommen konnte. Dies dankte ihm die
Belegschaft mit großer Solidarität, war zu Zugeständnissen bei
Arbeitszeit und Gehalt bereit und ging mit hoher Motivation
ans Werk.

Aber diese Werte geraten in Vergessenheit. Gewerkschaften und
Betriebsrat verlangen mindestens einen Inflationsausgleich,
auch wenn der Gewinn nicht ausreicht, erzielte
Kostenreduzierungen durch Prozeßoptimierungen werden sofort
wieder in Form von Gehaltserhöhungen eingefordert usw. Hinzu
kommen Bürokratie, Steuerbelastung, durch die Politik bedingte
Unsicherheiten und generell schlechte Stimmung ggü. den
Unternehmern, die mit den Vorständen der DAX-Unternehmen in
einen Topf geworfen werden.

Du hast das Wort gefunden das eigentlich genau das umschreibt was ich meine, es ist der Werteverlust der Unternehmer und Arbeitnehmer.
Zudem noch die Unwilligkeit mehr als 40 Stunden für die eigene Selbstständigkeit zu arbeiten. Wie sagte mein Vater so schön:
Ein Selbstständiger ist Selbst und Ständig zur Verfügung des Betriebes der ihm gehört.
Was nichts anderes heißt als das man als Unternehmer von einer 60 Stunden-Wochen träumen kann sofern man Erfolg haben will und bereit sein muss durch alle Höhen und Tiefen zu gehen um Letzlich ernten zu können.
Viele Nachfolgegenerationen sind hierzu aber nicht bereit, sie wollen genauso wie ihre Angestellten um 16:00 Uhr zu Hause sein und Feierabend haben. So kann man kein Unternehmen erfolgreich führen.
Weiterhin kommt hinzu das selbst wenn ein Unternehmer in ein Tief kommt und weiter machen möchte getreu den alten Werten ihn die Banken zwingen es nicht zu tun indem sie Zwischenfinanzierungen einfach ablehnen.
Klar tun sie dies weil sie die Ertragslage für die Zukunft nicht abschätzen können und eben auch wegen der von dir oben beschriebenen „Schlachtfelder“. Sie vertrauen dem Unternehmer nicht mehr, wenn dieser sagt es ist ein temporäres Problem, ich muss nur die und die Zeit überbrücken.

All dies führt dazu, daß sich die Unternehmer des
Mittelstandes fragen, was sie da eigentlich treiben und gerade
die zweite, dritte, vierte usw. Unternehmergeneration ist
heute aus genau diesen Gründen eher bereit, die Bude für gutes
Geld zu verkaufen und sich anschließend ein schönes Leben zu
machen, als das vielleicht noch vor zehn Jahren der Fall war.

Sie verkaufen die „Bude“ weil sie nicht wie ihre Eltern 60 Stunden und mehr arbeiten wollen. Sie denken sie bekommen dafür zuwenig, leider. Es fehlt ihnen die Sichtweise die ihre Eltern bewogen hat dies zu tun, denn meist haben sie als Kinder unter dem Zeitmangel und dem ewigen Gerede über den Betrieb gelitten. Ich kenne das, es war der Grund warum ich nicht Beruflich in die Fußstapfen meiner Eltern treten wollte, heute habe ich dennoch die Befähigung für dieses Unternehmen und bin bereit es zu übernehmen wenn es soweit ist. Diese Befähigung habe ich mir im übrigen neben meinem Vollzeitberuf erworben und mit Prüfung bestanden. Mein Vorteil ist jetzt aber das ich beide Seiten kenne die des Arbeitnehmers und die des Unternehmers. Unser Unternehmen wird immer noch nach alten Werten geführt und besteht seit bald 30 Jahren, nur die Branche ist eine weit schwierigere als bei vielen anderen.

Das sind bedauernswerte Entwicklungen, aber ich sehe keine
Veranlassung zu glauben, daß eine Trendwende bevorsteht.

Was ich damit sagen will ist hoffentlich klar geworden, der
finanzielle Aspekt ist nur ein Mosaikstein aber eben nicht der
entscheidende. Obwohl mir klar ist warum du als Banker so
denkst.

Vielleicht konnte ich Deine Einschätzung über meine Denkweise
ein wenig adjustieren.

Nun man darf aber wenigstens hoffen das es Leute gibt die zu alten Werten zurückfinden. Letztlich wenn es wirtschaftlich so weiter geht wird es so sein müssen sonst werden wir unsere Arbeitslosen nie los.

Nun sicher habe ich verstanden das du auch anders denkst, nur vertreten tust du es auf eine schwer zu verstehende Art. Und auch du unterliegst Vorgaben im Beruf nur musst du die privat ja nicht auch vertreten.

Schöne Grüße
Andrea

Ich bin absolut Deiner Meinung. Natürlich interessiert mich
die finanzielle Situation eines Unternehmens, wenn es darum
geht, einen Kredit zu vergeben, aber diese Kennzahlen geben
die IST-Situation wieder und ermöglichen kaum eine Aussage
über die Zukunft. Ich bin gerade auf diversen Schlachtfeldern
aktiv, weil ich den Analysten, die mir zuarbeiten, genau das
näherbringen will, was Du oben aufgeführt hast. Branche,
Produkte, Kunden- und Lieferantenstruktur, Forschung- und
Entwicklung, Mitarbeiterzufriedenheit, Organisationsstruktur,
Qualität des Managements und nicht zuletzt der
Inhaber/Unternehmer spielen die wesentliche Rolle, wenn es um
die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung geht.

Gut zu wissen das du dir dessen bewußt bist, stellt sich nur
die Frage ob auch die Kreditnehmer dies wissen und dir
glauben?

Davon gehe ich aus bzw. muß ich ausgehen, denn sonst dürfte ich überhaupt keine Kredite mehr vergeben :wink:

Was nichts anderes heißt als das man als Unternehmer von einer
60 Stunden-Wochen träumen kann sofern man Erfolg haben will
und bereit sein muss durch alle Höhen und Tiefen zu gehen um
Letzlich ernten zu können.
Viele Nachfolgegenerationen sind hierzu aber nicht bereit, sie
wollen genauso wie ihre Angestellten um 16:00 Uhr zu Hause
sein und Feierabend haben. So kann man kein Unternehmen
erfolgreich führen.

Nun, daß kann ich nicht so recht erkennen. Die Einsatzbereitschaft ist grundsätzlich vorhanden, nur fragt man sich eben verstärkt, ob sich der ganze Aufwand angesichts der skizzierten Rahmenbedinungen noch lohnt.

Weiterhin kommt hinzu das selbst wenn ein Unternehmer in ein
Tief kommt und weiter machen möchte getreu den alten Werten
ihn die Banken zwingen es nicht zu tun indem sie
Zwischenfinanzierungen einfach ablehnen.

Ich weiß, daß die Banken beliebte Opfer für Schläge sind, aber derzeit wird der Mittelstand von so vielen Instituten neu entdeckt, daß er tendenziell überfinanziert ist. Damit meine ich, daß den Unternehmen bisweilen mehr Kredite gegeben werden, als sie verkraften können. Der „Fachausdruck“ lautet totfinanzieren.

Klar tun sie dies weil sie die Ertragslage für die Zukunft
nicht abschätzen können und eben auch wegen der von dir oben
beschriebenen „Schlachtfelder“. Sie vertrauen dem Unternehmer
nicht mehr, wenn dieser sagt es ist ein temporäres Problem,
ich muss nur die und die Zeit überbrücken.

Leider ist erkennbar, daß es sich bei vielen Unternehmen nicht mehr um zwischenzeitliche Probleme handelt, sondern der Mittelstand in strukturelle Schwierigkeiten gerät.

Nun sicher habe ich verstanden das du auch anders denkst, nur
vertreten tust du es auf eine schwer zu verstehende Art. Und
auch du unterliegst Vorgaben im Beruf nur musst du die privat
ja nicht auch vertreten.

Ich habe keine Vorgaben. Die Abteilung, die ich aufgebaut habe, hat sehr weitgehende Freiheiten. Wir sind quasi die unbeugsamen Gallier. :wink:

Was Dir seltsam bzw. als Widersprüche erscheint hat eben nur diesen Anschein. Dieses Forum ist sicherlich nicht der geeignete Ort, um alle Aspekte dezidiert durchzudiskutieren. Mir lag es nur am Herz, darzustellen, daß ich nicht zu den reinen Zahlenknechten gehöre.

Gruß,
Christian

Es wird bei anderen Investitionsvorhaben ähnlich ablaufen.
Lediglich Klein- und Kleinstanleger tragen tatsächlich ein
Risiko.

Du hast Dich in eine Richtung verrannt, in die ich Dir nicht mehr folgen will und kann. Wenn Du der Ansicht bist, daß weder Banken noch Eigenkapitalgeber bei Insolvenzen viel Geld verlieren, ohne daß der Steuerzahler über Gemeinden zur Kasse gebeten wird, kann ich Dir auch nicht mehr helfen. Ich kann Dir lediglich den Hinweis geben, daß aufgrund der hohen Zahl der Insolvenzen etliche Kreditinstitute ins Wanken gekommen sind und kommen werden.

Gruß,
Christian

Hallo,

Es wird bei anderen Investitionsvorhaben ähnlich ablaufen.
Lediglich Klein- und Kleinstanleger tragen tatsächlich ein
Risiko.

Du hast Dich in eine Richtung verrannt, in die ich Dir nicht
mehr folgen will und kann. Wenn Du der Ansicht bist, daß weder
Banken noch Eigenkapitalgeber bei Insolvenzen viel Geld
verlieren, ohne daß der Steuerzahler über Gemeinden zur Kasse
gebeten wird, kann ich Dir auch nicht mehr helfen. Ich kann
Dir lediglich den Hinweis geben, daß aufgrund der hohen Zahl
der Insolvenzen etliche Kreditinstitute ins Wanken gekommen
sind und kommen werden.

Entschuldigung. Du hast mich falsch verstanden. Selbstverständlich gehen säckeweise kleine und mittlere Betriebe aufgrund von Fehlinvestitionen oder (häufig) ausbleibende Zahlungen von Kunden vor die Hunde. Das sind aber nicht die „oberen 10000“ von denen ich sprach.

Und selbst die Milliardenpleite des Windhunds Schneider hat damals zwar zahlreichen eben solchen kleineren Betrieben das Genick gebrochen, für die Deutsche Bank waren es die berühmten „Peanuts“. Die Bank erfreut sich trotz Milliardenpleite bester Gesundheit. Wie ist das möglich?

Gruß

Fritze

Guten abend,

Entschuldigung. Du hast mich falsch verstanden.
Selbstverständlich gehen säckeweise kleine und mittlere
Betriebe aufgrund von Fehlinvestitionen oder (häufig)
ausbleibende Zahlungen von Kunden vor die Hunde. Das sind aber
nicht die „oberen 10000“ von denen ich sprach.

Du machst ständig neue "Kriegs"schauplätze auf, so daß ich etwas Schwierigkeiten habe, mitzukommen.

Fürs Protokoll: Es ging um die Frage, warum ein Eigenkapitalgeber eine höhere Verzinsung verlangen kann bzw. sogar muß, als ein Fremdkapitalgeber. Grund: Höheres Verlustrisiko, keine Kapitalrückzahlung. Die rd. 40.000 Unternehmensinsolvenzen pro Jahr bestätigen diese Begründung.

Du hast nun - sofern ich das richtig verstanden habe - auf irgendwelche Steuersparmodelle angespielt, die wohl nur den oberen 10.000 zugute kommen. Das hat mit der oben protokollierten Frage so wenig zu tun, daß ich darüber eigentlich nicht diskutieren möchte. Zunächst bin ich - was solche Sachen angeht - nicht allzu sehr im Thema und außerdem ist es sehr schwer, da auf eine gemeinsame und vernünftige Informationsbasis zu kommen.

Und selbst die Milliardenpleite des Windhunds Schneider hat
damals zwar zahlreichen eben solchen kleineren Betrieben das
Genick gebrochen, für die Deutsche Bank waren es die berühmten
„Peanuts“. Die Bank erfreut sich trotz Milliardenpleite bester
Gesundheit. Wie ist das möglich?

Weil eine Bank ihre Risiken streut und die Deutsche Bank über ein Eigenkapital verfügt(e), was ein Mehrfaches der Verluste aus der Schneidergeschichte beträgt und betrug. Das Jahr 2002 mit seinen diversen großen Pleiten (Babcock, Kirch, Holzmann sowie die ganzen überfinanzierten Neuer Markt-Buden) hat durchaus sichtbare Spuren in den Bilanzen etlicher Banken hinterlassen. Seitdem kümmert man sich dort auch verstärkt um die sog. Klumpenrisiken und den sog. long fat tail, d.h. um Risiken, die mit einer geringen Wahrscheinlichkeit eintreten aber in diesem Fall großen Schaden anrichten.

Und noch zu Schneider: Man kann davon ausgehen, daß die Banken bei Schneider am Ende 50-70% der Kredite noch zurückbekommen haben. Schneider selbst blieb - soweit ich weiß - nur das, was er dem Unternehmen von der Pleite entnommen hatte. Auch hier wieder ein Beispiel dafür, daß man als Eigenkapitalgeber ein höheres Risiko trägt als die Fremdkapitalgeber.

Gruß,
Christian

Guten abend,

Entschuldigung. Du hast mich falsch verstanden.
Selbstverständlich gehen säckeweise kleine und mittlere
Betriebe aufgrund von Fehlinvestitionen oder (häufig)
ausbleibende Zahlungen von Kunden vor die Hunde. Das sind aber
nicht die „oberen 10000“ von denen ich sprach.

Du machst ständig neue "Kriegs"schauplätze auf, so daß ich
etwas Schwierigkeiten habe, mitzukommen.

Nein, Du bist zu sprunghaft, nicht ich :smile: Ich bin noch immer beim selben Thema:

Fürs Protokoll: Es ging um die Frage, warum ein
Eigenkapitalgeber eine höhere Verzinsung verlangen kann bzw.
sogar muß, als ein Fremdkapitalgeber.

Du meinst, der Grund sei:

Höheres
Verlustrisiko, keine Kapitalrückzahlung. Die rd. 40.000
Unternehmensinsolvenzen pro Jahr bestätigen diese Begründung.

Das sind die armen Würstchen, die allen wurscht sind und die Banken als „Peanuts“ nerven. Ich habe nun angeführt, das diese Regel „höheres Risiko = höhere Zinsen“ in gewissen Kreisen nicht mehr gilt. Dort erwartet man selbstverständlich Renditen um 20% mit genau Null Risiko. Damit das klappt, müssen natürlich gute Freunde aus Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten.

Wer nicht zu diesem Freundeskreis gehört, darf auch nicht mitspielen und muss weiterhin mit Zinssätzen um 2% leben bzw. darf sein Geld als „Kanonenfutter“ in marode Aktien investieren, welche die Banken außer den Kleinanlegern keinem mehr anbeiten mögen, weil sie ihnen so peinlich sind. Ich erinnere mich an Beratungsgespräche der Art „Wie, sie haben keine Telekom-Aktien bekommen? Dann nehmen sie doch T-Online, das passt genauso gut!“ und der Werbung „Wer den Menschen etwas gutes tun will, der nimmt ihnen die Sparbücher weg“

Du hast nun - sofern ich das richtig verstanden habe - auf
irgendwelche Steuersparmodelle angespielt, die wohl nur den
oberen 10.000 zugute kommen.

Nein. Das ist eine andere Baustelle. Ich rede von totsicheren „Risiko-Investitionen“ wie beim Oppenheim-Esch-Fond. Hat erstmal nichts mit Steuersparen zu tun. Nur mit Geldvermehrung.

[…]

Und noch zu Schneider: Man kann davon ausgehen, daß die Banken
bei Schneider am Ende 50-70% der Kredite noch zurückbekommen
haben. Schneider selbst blieb - soweit ich weiß - nur das, was
er dem Unternehmen von der Pleite entnommen hatte. Auch hier
wieder ein Beispiel dafür, daß man als Eigenkapitalgeber ein
höheres Risiko trägt als die Fremdkapitalgeber.

Jaja, der arme arme Schneider. Das ist wirklich mal ein gutes Beispiel für die Risiken der Kapitalgeber. Ich hoffe doch sehr, Schneider blieb außer dem in Deutschland ja so großzügig bemessenen Sozialhilfesatz gar nichts. Immerhin ist es ja aus dem Knast bereits wieder raus.

Gruß

Fritze

Hallo,

Höheres
Verlustrisiko, keine Kapitalrückzahlung. Die rd. 40.000
Unternehmensinsolvenzen pro Jahr bestätigen diese Begründung.

Das sind die armen Würstchen, die allen wurscht sind und die
Banken als „Peanuts“ nerven. Ich habe nun angeführt, das diese
Regel „höheres Risiko = höhere Zinsen“ in gewissen Kreisen
nicht mehr gilt.

das ist „leider“ ein Naturgesetz. Sofern Du das nicht akzeptierst, kommen wir nicht weiter. Irgendwelche Ausnahmen, die Du identifiziert haben magst, kann es meinetwegen geben oder auch nicht. Sie sind hier so oder so mangels relevanter Masse nicht interessant.

Wir reden davon, daß Menschen Geld in Unternehmen stecken und daß es da zwei Risikoklassen gibt: Eigenkapital und Fremdkapital. Ersterem wohnt ein höheres Risiko inne, weswegen es eine höhere Verzinsung erwarten darf und muß.

Was Schneider angeht: Daß der sein Geld verloren hat, bedaurere ich nicht. Nebenbei lache ich mir immer wieder mal einen Ast, daß die Banken ihr Geld so leichtfertig verspielt haben.

Hallo,

das ist „leider“ ein Naturgesetz. Sofern Du das nicht
akzeptierst, kommen wir nicht weiter. Irgendwelche Ausnahmen,
die Du identifiziert haben magst, kann es meinetwegen geben
oder auch nicht. Sie sind hier so oder so mangels relevanter
Masse nicht interessant.

Ich halte die Masse für relevant. Erstens ist wohl davon auszugehen, dass es sich hier allenfalls um die „Spitze des Eisbergs“ handelt und zweitens sind Beträge von 200 MIO Eur für Städte wie Köln bzw. die Stadtsparkasse auch heutzutage eine Masse, die relevant ist.

Wir reden davon, daß Menschen Geld in Unternehmen stecken und
daß es da zwei Risikoklassen gibt: Eigenkapital und
Fremdkapital. Ersterem wohnt ein höheres Risiko inne, weswegen
es eine höhere Verzinsung erwarten darf und muß.

Abgesehen davon, dass ich es nicht so sehe, verstehe ich dann noch immer nicht, warum die tollen Geldanlagen nur reichen Menschen angeboten werden. Warum darf man nicht auch für 1000,- EUR Anteile am Oppenheim-Esch-Fond kaufen? Warum hingegen haben Banken für solche Beträge immer wieder in From von „Beratung“ versucht, mir miese Schrottfonds und katastrophale Aktien anzudrehen?

Was Schneider angeht: Daß der sein Geld verloren hat,
bedaurere ich nicht. Nebenbei lache ich mir immer wieder mal
einen Ast, daß die Banken ihr Geld so leichtfertig verspielt
haben.

Vor allem die vielen Handwerksbetriebe, die dadurch wenn nicht direkt in die Pleite doch wenigstens in arge Bedrängnis gekommen sind, lachen bestimmt gerne mit den Chefs der großen Banken mit.

Um die Kurve nochmal zu kriegen: Vielleicht wäre es ihnen bei Aufträgen aus der öffentlichen Hand besser gegangen? Obwohl da ja auch teilweise unanständig lange bis zur Bezahlung von Rechnungen gewartet werden soll.

Gruß

Fritze

Hallo,

Wir reden davon, daß Menschen Geld in Unternehmen stecken und
daß es da zwei Risikoklassen gibt: Eigenkapital und
Fremdkapital. Ersterem wohnt ein höheres Risiko inne, weswegen
es eine höhere Verzinsung erwarten darf und muß.

Abgesehen davon, dass ich es nicht so sehe,

mußt Du ja auch nicht. Da Frank ja nicht mehr unter uns weilt, ist die Rolle desjenigen, der die Welt neu erfunden hat, wieder vakant :wink:

verstehe ich dann
noch immer nicht, warum die tollen Geldanlagen nur reichen
Menschen angeboten werden. Warum darf man nicht auch für
1000,- EUR Anteile am Oppenheim-Esch-Fond kaufen?

Es gibt auch keinen Ferrari für 1000 Euro. Jeder darf sich seine Klientel immer noch selber aussuchen, und wenn sich Oppenheim als Privatbank für das obere Kundensegment entschieden hat, gibts da eigentlich nur wenig zu nörgeln. Viele Produkte sind erst ab Mindesteinlagen von einigen tausend oder zehntausend oder gar Millionen Euro verfügbar, was bspw. auch für einige Wertpapiere des Bundes zutrifft. Das hat verschiedene Ursachen, von denen aber keine einzige lautet: Dem blöde Volk enthalten wir unsere besten Produkte mal vor.

Warum
hingegen haben Banken für solche Beträge immer wieder in From
von „Beratung“ versucht, mir miese Schrottfonds und
katastrophale Aktien anzudrehen?

„Die Banken“? Bei wievielen der rd. 3000 Kreditinstituten in Deutschland bist denn Kunde gewesen?

Was Schneider angeht: Daß der sein Geld verloren hat,
bedaurere ich nicht. Nebenbei lache ich mir immer wieder mal
einen Ast, daß die Banken ihr Geld so leichtfertig verspielt
haben.

Vor allem die vielen Handwerksbetriebe, die dadurch wenn nicht
direkt in die Pleite doch wenigstens in arge Bedrängnis
gekommen sind, lachen bestimmt gerne mit den Chefs der großen
Banken mit.

Um die Kurve nochmal zu kriegen: Vielleicht wäre es ihnen bei
Aufträgen aus der öffentlichen Hand besser gegangen? Obwohl da
ja auch teilweise unanständig lange bis zur Bezahlung von
Rechnungen gewartet werden soll.

Es sind mit Sicherheit mehr Arbeitsplätze durch Zahlungsverzögerungen durch öffentliche Haushalte verloren gegangen, als bei der Schneider-Pleite, denn da haben die Banken einerseits auch noch Handwerkerrechnungen bezahlt, als die Kreditlinien bereits gestrichen haben (Aus dieser Geschichte heraus stammt auch der Spruch mit den „Peanuts“. Verglichen mit den verlorenen Milliarden der Deutschen Bank kam es auf die paar Mio., die man dann noch ausgezahlt hat, auch nicht mehr an.). Andererseits hat Schneider selbst noch einen Fonds eingerichtet, aus dem Teile der Rechnungen bezahlt wurden.

Gruß,
Christian

Hallo,

mußt Du ja auch nicht. Da Frank ja nicht mehr unter uns weilt,
ist die Rolle desjenigen, der die Welt neu erfunden hat,
wieder vakant :wink:

Du überschätzt die Wirtschaftswissenschaft. Mit Naturgesetzen hat sie nichts zu tun. Von daher kann von „Welt neu erfinden“ keine Rede sein, selbst wenn man andere Lösungsansätze für vorhandene Probleme hätte.

verstehe ich dann
noch immer nicht, warum die tollen Geldanlagen nur reichen
Menschen angeboten werden. Warum darf man nicht auch für
1000,- EUR Anteile am Oppenheim-Esch-Fond kaufen?

Es gibt auch keinen Ferrari für 1000 Euro.

Ach, es ist also so? Nur reiche Leute bekommen einen Ferrari (ist ok) und die Möglichkeit, aus viel Geld praktisch risikofrei noch viel mehr Geld zu machen (finde ich nicht ok)?

Jeder darf sich
seine Klientel immer noch selber aussuchen, und wenn sich
Oppenheim als Privatbank für das obere Kundensegment
entschieden hat, gibts da eigentlich nur wenig zu nörgeln.

Tja, genauso wenig, wie es daran zu nörgeln gibt, dass Gewerkschaften die Arbeitnehmerrechte verteidigen und deren Einkommen günstig aushandeln wollen.

Viele Produkte sind erst ab Mindesteinlagen von einigen
tausend oder zehntausend oder gar Millionen Euro verfügbar,
was bspw. auch für einige Wertpapiere des Bundes zutrifft.

Was meine These voll bestätigt, dass nur reiche Leute den Vorzug hoher Renditen genießen.

Das
hat verschiedene Ursachen, von denen aber keine einzige
lautet: Dem blöde Volk enthalten wir unsere besten Produkte
mal vor.

Nenne doch mal ein paar andere.

Warum
hingegen haben Banken für solche Beträge immer wieder in From
von „Beratung“ versucht, mir miese Schrottfonds und
katastrophale Aktien anzudrehen?

„Die Banken“? Bei wievielen der rd. 3000 Kreditinstituten in
Deutschland bist denn Kunde gewesen?

„Banken“ ist zunächst einmal mehr als eine. Da die meisten der 3000 Kreditinstitute lediglich für Leute mit verfügbarem Anlagevermögen im Millionenbereich offen sind, schränkt das die Auswahl schonmal gewaltig ein. Ich selbst bin von der Deutschen Bank, der Dresdner Bank (hehe, „Beraterbank“), der Commerzbank und der Citibank besabbelt worden. Letztere hatte übrigens die mit abstand übelsten Geschäftsräume, die ich je gesehen habe. Lichtlose Gewölbe. Die armen Angestellten.

Um die Kurve nochmal zu kriegen: Vielleicht wäre es ihnen bei
Aufträgen aus der öffentlichen Hand besser gegangen? Obwohl da
ja auch teilweise unanständig lange bis zur Bezahlung von
Rechnungen gewartet werden soll.

Es sind mit Sicherheit mehr Arbeitsplätze durch
Zahlungsverzögerungen durch öffentliche Haushalte verloren
gegangen, als bei der Schneider-Pleite

Da hast Du sicher passende Zahlen parat. So überzeugt, wie Du bist.

denn da haben die
Banken einerseits auch noch Handwerkerrechnungen bezahlt, als
die Kreditlinien bereits gestrichen haben (Aus dieser
Geschichte heraus stammt auch der Spruch mit den „Peanuts“.
Verglichen mit den verlorenen Milliarden der Deutschen Bank
kam es auf die paar Mio., die man dann noch ausgezahlt hat,
auch nicht mehr an.)

Nö, die Peanuts waren der Vergleich der eigenen Verluste mit den Verlusten anderer Institute. Die Deutsche Bank war vergleichsweise gut abgesichert. Von weiteren Zahlungen kann keine Rede sein, jedenfalls wäre mir das neu.

Andererseits hat Schneider selbst noch
einen Fonds eingerichtet, aus dem Teile der Rechnungen bezahlt
wurden.

Ja, aber erst *nachdem* er seine Haftstrafe verbüßt und unter Pseudonym ein paar Bücher rausgebracht hatte. Von dem Erlös hat er diese Stiftung gegründet. Er hat aber, wenn man den Medien glauben schenken darf, bereits die nächsten Probleme am Hacken. Irgendwas mit Erbschaftsgeldern und der Steuer.

Man kann glaube ich ohne weiteres davon ausgehen, dass Schneider nicht einem modernen Robin Hood gleich das Geld an die „kleinen Leute“ verteilen wollte.

Gruß

Fritze