Hallo Wolfgang,
es scheint wirklich nichts zu bringen, mit euch darüber zu unterhalten, wenn ihr euch nicht wenigstenz mit den Grundlagen der von euch benutzten Logik und der politischen Ökonomie des Kapitalismus auseinandersetzt. Ein Dr. oec (Ralf) scheint mir zumindest Recht zu geben.
eigentlich hielt ich diese fruchtlose Diskussion für mich für
beendet. Du hast aber hier so schön zusammengefaßt, was Du an
anderer Stelle selbst als untragbar hinstellst.
Falsch! Ich redete von zwei verschiedenen Paaren Schuhe. Das eine wäre nämlich kapitalistische Produktionsweise, die einzige dir bekannte, das andere das dialektische Gegenstück. In dieser hat Geld keine Möglichkeit mehr zu Kapital zu werden. Das wiederum hat den entschiedenen Vorteil, dass Leute, die sich darauf ausruhen können ausschließlich davon zu leben, dass andere für sie arbeiten (das müssen nichtmal Reiche oder Superreiche sein - vielfach im Gegenteil).
Es hätte aber den Vorteil, dass ich tatsächlich jegliche Stütze (bis auf Ausnahmen - alleinerziehende Frauen mit kranken Kindern gibts immer) wegfallen lassen könnte und festlege, dass der, der nichts macht, auch nichts kriegt.
Du redest der
Subventionsmentalität das Wort, die am Leben erhält, was
wirtschaftlich nicht lebensfähig ist. Damit werden Menschen in
unsinniger Weise beschäftigt und Geld wird für unsinnige Dinge
ausgegeben. Sieh Dir den Kohlebergbau an. Der wird
subventioniert, weil man nicht weiß, wohin mit den
Beschäftigten. Die Kohle, die tatsächlich verfeuert wird,
führen Kraftwerke von irgendwo viel billiger ein. An anderer
Stelle beklagst Du zu Recht das System aus hunderten
Krankenkassen. Da hast Du so ein System mit Finanzausgleich
und kannst studieren, zu welchem untragbaren Moloch es wird.
Von Schwachsinn rede ich ja auch nicht. Genau diese liesen sich dadurch nämlich abbauen und an anderen Stellen gezielt einsetzen. Warum nicht die Jobs der Krankenkassenangestellten umbauen zu Kindergärtnerinnen und Krankenschwestern oder wo sonst Leute fehlen? Das wäre mehr als sinnvoll. Krankenschwestern und Ärzte fehlen an jeder Ecke - auf der anderen Seite sind Unmengen joblos. Der Grund dafür ist doch gerade die Schieflage der Wertvorstellungen. Es gibt auch eine Unmenge immaterille sehr wichtige Wirtschaftsgüter. Z.B. Forschung, Bildung oder auch Altenpflege. Deren Wert läßt sich so garnicht festlegen - letztlich müßtest du sie auch als Schmarotzer betiteln, weil sie nur Geld verbrauchen aber nichts direkt herstellen.
Mit den Krankenkassen ist das auch so ne Sache. Ob die nun Zettel sortieren oder dafür Kohle bekommen, dass sie auf dem AA rumlungern ist doch vom Prinzip her wurscht. Zahlen tuts eh der mit, der Leistung erbringt.
Toppen wir das ganze: Stell dir vor, ich hab eine Wunschmaschine entwickelt. Egal, was du brauchst, du bekommst es von mir günstiger, als du es selbst herzustellen vermagst. Selbst einen Roboter zur Rentner wenden kann die machen. Damit wärst auch du deinen Job los. Bleibt die Frage, womit du zahlen möchtest? Verstehst du den Unsinn dahinter?
Fakt ist, wir sollten uns etwas einfallen lassen, wie wir alle dazu befähigen können, sich selbst um ihr Auskommen zu kümmern, verbunden mit einem Zwang zu vernünftiger Arbeit. Das ist selbstverständlich machbar und wenn man genauer hinschaut wesentlich sinnvoller als Ressourcenplünderung. International wäre es wiedermal unökonomisch - so wie du es derzeit siehst. Die Alternative sind amerikanische Zustände. Eine Militärmaschinerie, die weltweit auf den Energieressourcen sitzen möchte, noch lebend von ihrem noch nicht vollständig geplündertem Volk.
Es ist furchtbar schmerzhaft, aber wir brauchen die
Insolvenzen nicht tragfähiger wirtschaftlicher Einheiten. Die
Alternative wäre die Stützung von Geldgräbern.
Was genau ist weshalb nicht tragfähig? Krankenhäuser und Kindergärten? Die sind schon fast abgeschafft. Die Krankenkassen schaffen sich auch gerade selbst ab, mit dem Staat dauerts nicht mehr lange. Das führt zu verminderter Kaufkraft, was zur Abschaffung der Bauern und Industrie beiträgt. Wenn diese Kettenreaktion weitergeht, bist du eh gezwungen, dir deine Radieschen selbst anzubauen.
Wer legt überhaupt fest, ob ein Betrieb verzichtbar ist oder
nicht? Vielleicht Politiker? Oder irgendwelche
Wirtschafts-Profs?
Ja ebend. Machen sie aber stets und ständig. Wie kann ein Schröder festlegen, dass Holzmann zu überleben hat? Welcher Wirtschaftsideologe hat rausgehauen, dass Geld in der Lage wäre, zu arbeiten?
Ich bin strikt dagegen, dass die das festzulegen haben. Besser ist es, in regionaler Selbstverwaltung für das nötige zu sorgen. Irgwendwo lassen sich Leute immer sinnvoll einsetzen, selbst wen sie nur zur allgemeinen Belustigung mit ner Pappnase rumlaufen oder Rosen züchten oder die Geheimnisse der Maikäfer im Frühling erforschen. Ist aber in diesem Land unmöglich machbar.
Fakt ist aber, dass ein Staat nicht drumherum kommt, sich um volkswirtschaftliche Belange zu kümmern, die Rahmenbedingungen zu schaffen. ich muß schon garantieren, dass alle ernährbar sind und die Kinder ne Ausbildung erhalten. das kannst du unmöglich einer Wirtschaftsanarchie überlassen, die nur nach dem Profit guckt.
Woher sollen solche Leute je wissen, ob
etwa eine bestimmte Technologie, von der nicht einmal
Fachleute der Branche tiefere Kenntnis besitzen, nötig ist?
Das ist viel einfacher, aber höchst effizient längst geregelt:
Eine schwarze Zahl und alles ist gut. Eine rote Zahl ohne
jemanden im Kreuz, der Geld nachschießt und der Laden macht
dicht. Auch das System hat Schwächen, aber es kennt eine
Auslese. Ohne Auslese hat man permanent mit vergammelten
Früchten zu tun, die alles in der Nähe infizieren.
Die Früchte gammeln so noch so - die Frage ist, ob du es zulässt. Nun hat aber dieses aufgrund seiner Wirtschaftsanarchie einen inneren Widerspruch, der das Geld stets entwertet.
Auf einmal wäre alles risikofrei finanzierbar und
Vollbeschäftigung möglich.
Da scheinen mit der elementare Irrtum und die Fehleinschätzung
der menschlichen Natur zu liegen. Wenn es so ganz und gar
risikolos ist, werden viele Menschen vor sich hin murksen und
unsinnige Sachen verfolgen, die keiner braucht.
Nein, deshalb ja auch eine demokratische Schaffung von Rahmenbedingungen, angeregt z.B. durch Eingabe von Geschäftsplänen. Funktioniert ja derzeit auch nicht anders, nur ist vieles mangels EK nicht machbar.
Du schlägst letztlich nichts anderes vor, als das existierende
System der gesetzlichen Krankenkassen zum kollektiven
Wirtschaftssystem zu machen. Dann hätten wir tatsächlich
Vollbeschäftigung. Bis die Volkswirtschaft insgesamt pleite
ist.
Wo ist darin die Logik? Wie kann ein Land pleite gehen, wenn alle etwas Vernünftiges veranstalten? Das wäre letztlic nur der Ausdruckm für ein nicht funktionierendes Geld- und Wertesystem.
Das nach meiner bescheidenen Meinung dieses Land sowieso so pleite macht, erwähnte ich bereits?
Stelle Dir vor, wir wären Sammler und Jäger. Um nicht zu
hungern, mußt Du täglich lostoben und wirst das ganz sicher
auch tun. Dann erzählt man Dir, daß Du auch satt wirst, wenn
Du nichts erlegst und nichts findest. Wirst Du dann noch bei
Dreckwetter Deine Hütte verlassen? Och nö, dann ist es auf der
Mutti doch bequemer… Das werden sich auch alle anderen der
Dorfgemeinschaft sagen.
Stop!! Das versucht ihr mir die ganze Zeit einzureden!! wenn ich dir nun nen Goldklumpen geliehen hätte, damit du den an jemand weiterverleisht, der ihn wieder an jemand weiterverleiht, der dann für uns alle jagen geht, ist doch die Logik hinter diesem System. Das ist genau der Grund, weshalb es nicht funktionieren kann. Dort liegt der Grundwiderspruch des Kapitalismus. Genau aus diesem Grund, der derzeit Realität ist, kann dieses System nicht ewig funktionieren. irgendwann bricht die Kette der Geldverleiher ein und sie sind dann zu doof, selbst zu jagen, weil sie es verlernt haben und verhungern. Gold lässt sich nämlich unheimlich schlecht verdauen.
Dann kommt irgendwann Hunger auf. Sie
haben nichts mehr zum Verzehren. Sie sind pleite. Daraus kann
man lernen, daß die Menschen am eigenen Leib spüren müssen,
wenn sie nicht genug tun, das Falsche tun oder sich zu dösig
anstellen. Die Menschen müssen gezwungen sein, sich
nötigenfalls auch in höchst unbequemer Weise zu rühren. Sonst
legen sie sich zum Schaden aller auf die faule Haut.
Hö! Das klingt ja schon richtig kommunistisch bei dir 
Daran hat
sich bis heute nichts geändert. Sobald es harte Konsequenzen
und Auslese im wirtschaftlichen Geschehen nicht gibt
(Finanzausgleich ist so ein weiches Ruhekissen), produziert
man den ineffizienten Sauladen mit Faulpelzen, Taugenichtsen
und Träumern. In dieser Phase befinden wir uns gerade.
Nichts anderes sage ich. Der Grund dafür ist die ineffiziente kapitalistische Produktionsweise.
Wir müssen Vermögen erarbeiten und Vermögen schaffen, statt
Vorhandenes kaputt zu machen, um es in wirkungslosen
Portiönchen zu verteilen.
Vollkommen korrekt. Das einzig wahre Vermögen was du aber hast, ist dein Geist und dein Körper. Ausschließlich der befähigt dich, nicht zu verhungern. Geld hat nur einen momentanen Wert (Tauschwert), Vermögen kann auch belasten (was sollte mit 90 der Sinn an 10.000 m² Wohnfläche sein?). du kommst nicht drumrum, in deinem Leben dafür zu sorgen, dass dir im Alter junge Menschen helfen. obs Taugenichtse werden liegt auch wieder an dir.
Jeder Einzelne muß den Hintern
bewegen, sich rühren, um selbst etwas zu machen, statt danach
zu schreien, man möge ihm etwas geben. Wenn die Älteren und
Alten nicht wollen oder können, versaut nicht auch noch mit zu
weicher Bettung die Jungen. Sie müssen Fähigkeiten erwerben,
beruflich auf eigenen Füßen zustehen, statt ihnen einzuimpfen,
daß man sich am besten im öD versorgen läßt.
…werden die müssen, wenn die Stütze wegfällt. Ebenso die Finanzamtsbeamten und Zettelsortierer, wenn nur noch ein einfaches Rechts- und Steuersystem mit pauschal 10% Sozialabgabe gefordert ist.
Nur verstehe ich dich nicht, dass du genau diese Punkte alle verwirklicht haben willst und dagegen bist. Wieso?
Gruß
Frank