Vertriebene Deutsche, vertriebene Palästinenser

du sprichst ihm das
Recht ab, darüber überhaupt reden zu dürfen? Weil er eben kein
Israeli ist?

unsinn. es ging um die verschiedenen perspektiven, die er hier entweder nicht verstehen kann oder sie absichtlich mußbraucht.

Das meine Liebe ist ebenso rassistische Hetze!

soll ich es 100x auf die tafel schreiben?

dataf0x ist ein rassist.
dataf0x ist dumm.
dataf0x ist ein hetzer.

es wird langweilig wie man hier verdreht wird, während offene antisemitismen auch noch verteidigt werden.

gruß
dataf0x

  1. Die Begriffe Rassismus und Antisemitismus habe eine
    ziemlich klar bestimmbare Bedeutung

zurück zum stein des anstoßes: zu behaupten, der staat israel hätte von den nazis abgeguckt und würde „KZ“ unterhalten ist zumindest mehr als eindeutig 1. rassistisch und 2. antisemitisch. da es deutsche israelischer staatsangehörigkeit gibt, ist das außerdem volksverhetzend nach deutschem recht.

aber stattdessen wird meine kritik daran als rassistisch bezeichnet! ich denke ich bin einem irrenhaus.

gruß
dataf0x

du sprichst ihm das
Recht ab, darüber überhaupt reden zu dürfen? Weil er eben kein
Israeli ist?

unsinn. es ging um die verschiedenen perspektiven, die er hier
entweder nicht verstehen kann oder sie absichtlich mußbraucht.

Das meine Liebe ist ebenso rassistische Hetze!

soll ich es 100x auf die tafel schreiben?

dataf0x ist ein rassist.
dataf0x ist dumm.
dataf0x ist ein hetzer.

es wird langweilig wie man hier verdreht wird, während offene
antisemitismen auch noch verteidigt werden.

Zum THema politische Hetze: Dafür habe ich mich zwei Nachrichten weiter unten schon entschuldigt. Das ist mir rausgerutscht. Du bist weder ein rassist, noch dumm (kann ich eh nicht beurteilen) und ob du hetzer bist oder nicht, musst Du selber entscheiden.

Zu den Perspektiven:
Aber wo sind denn die unterschiedlichen perspektiven? Die kann ich eben nicht erkennen, da er doch das recht hat israel zu kritisieren. und wenn er dabei nicht mal allein da steht, sondern offensichtlich sich mit dem Thema auch beschäftigt hat und ins selbe Horn bläst wie mach Israeli ist das doch gut.
Oder andersrum:
Wenn ein Ami zu mir sagt ich sei Nazi weil ich Deutscher sei, ist das ein Zeichen seiner Dummheit. Wenn aber ein Ami mir einen aufkeimend Antisemitismus anhand von deutschen Zeitungsartikeln, Aussagen von Deutschen oder deutschen Nachrichten aufzeigt, kann ich mir zwar denken, dass ich es nicht so empfinde, ihn das Recht absprechen, darüber zu urteilen kann ich aber nicht, da er sich ja offensichtlich mit der Materie auseinander gesetzt hat.

gruß
Raoul

Da ist keine Rede von Holocaust, Genozid oder Antisemitismus!

sag mal… tust du nur so oder bist du wirklich so naiv?

gruß
dataf0x

  1. Die Begriffe Rassismus und Antisemitismus habe eine
    ziemlich klar bestimmbare Bedeutung

zurück zum stein des anstoßes: zu behaupten, der staat israel
hätte von den nazis abgeguckt und würde „KZ“ unterhalten ist
zumindest mehr als eindeutig 1. rassistisch und 2.
antisemitisch. da es deutsche israelischer staatsangehörigkeit
gibt, ist das außerdem volksverhetzend nach deutschem recht.

  1. Warum ist es antisemitisch zu sagen, die Israelis hätten sich KZs abgeguckt? Ob es richtig ist oder nicht weiss ich nicht, damit kenne ich mich nicht aus, er hat es ja aber mit israelischen Nachrichten untermauert. Aber warum soll das antisemitisch sein?

aber stattdessen wird meine kritik daran als rassistisch
bezeichnet! ich denke ich bin einem irrenhaus.

siehe weiter unten: dafür habe ich mich entschuldigt. Ich wollte überspitzt aufzeigen, dass es auch einer Hetze gleichkommt jemanden die Möglichkeit Kritik zu äußern abzusprechen. Das mir dabei der falsche vergleich rausgerutscht ist, habe ich weiter unten gesagt.

Da ist keine Rede von Holocaust, Genozid oder Antisemitismus!

sag mal… tust du nur so oder bist du wirklich so naiv?

DU kannst (und willst hoffentlich auch nicht) bestreiten, dass die Form, wie Israel mit Palästinensern umgeht (oder umgegangen ist) in der Vergangenheit nicht immer die Grundsätze der moralischen Wertvorstellungen vieler Europäer, Israelis, etc. verletzt hat.
Jetzt komm mir bitte auch nicht mit dem Henne-Ei-Problem wer „schuld“ hat, auch die Palästinenser tragen sicher eine Schuld. Allerdings muss man von einem westlichen Staat wie Israel doch mehr erwarten dürfen als von Terrororganisationen wie Hamas oder der Hisbollah-Miliz. Wenn Internierungslager, Geheimdienste und Überwachung der Palästinenser jetzt benutzt werden um den Konflikt zu lösen ist es vielleicht nicht politisch Korrekt auf mögliche Gemeinsamkeiten mit dem früheren Deutschland hinzuweisen, aber möglich. Dass das Resultat (und der Hintergrund) natürlich ein ganz anderes war, steht doch ausser Frage! Die Werkzeuge jedoch mögen sich ähneln (wie gesagt, ich weiss es nicht, da ich mich nicht auskenne, ich vertraue aber den Israelischen Nachrichten). Verstehst Du was ich sagen will? Das Ergebnis ist grundverschieden, die Werkzeuge mögen sich ähneln.

gruß
Raoul

wie dumm dürfen Antisemiten eigentlich sein ?

nur hast du darüber hinaus einen Zusammenhang
zum Holocaust hergestellt, welchen ich geschmacklos und völlig
unpassend finde

wo hast Du das gelesen? Semijon schrieb:

Und dann sind wir wieder beim alten Spiel. Allerdings
haben die Israelis aus der Geschichte gelernt und das
für sie nutzbare extrahiert ( Gestapo , Überwachung,
präventive Einweisung in Konzentrationslager usw.).

Darunter verstehe ich: In der deutschen Geschichte, die auf
immer auf unverrückbar mit der jüdischen verknüpft sein wird,
gab es schlimme Dinge. Gestapo, Überwachung, präventive
Einweisung in Konzentrationslager, usw. Das war, unbestritten,
schlimm, für alle Opfer egal ob Juden, Schwule, Sinti und
Roma, Kommunisten, DIssidenten, etc. Israel aber wendet heute
ähnliche Methoden an, um den ,von ihnen zumindest
mitgeschaffenen, Feind zu Überwachen, auszuspionieren, zu
internieren, etc.
Da ist keine Rede von Holocaust , Genozid oder Antisemitismus!
Und wo das rassistische Hetze ist wurde immer noch geklärt!

Sich mit Antisemiten wie Dir oder Semijon auseinander zusetzen, lohnt schon deshalb nicht, weil Ihr offensichtlich zu blöd seid einen Zusammenhang zwischen den Konzentrationslagern der Nazis und dem Holocaust zu sehen.

Aber wo sind denn die unterschiedlichen perspektiven?

du wirst wohl den unterschied verstehen: 1. ein israelischer linker vergleicht sarkastisch die behandlung von arabern am checkpoint mit selektionen (oder ähnliches) 2. ein deutscher tut das.

innensicht, polemische selbstkritik auf der einen seite ist eine sache, polemische außenkritik aber etwas ganz anderes, da sie beim leser sehr leicht mit schuldumkehr, aufrechnung und revisionismus verwechselt werden kann. ich sage nicht mal, daß das beabsichtigt sein muß. das ist einfach schlechter stil und taktlos. ein guter autor kann vorausahnen, wie sein geschreibsel beim leser ankommt.

entweder der nicht genannte aber mitgedachte meint nicht was er sagt, dann ist er ein taktloser autor mit schlechtem stil, oder er meint genau was er sagt, dann ist er ein guter hetzer.

Die kann
ich eben nicht erkennen, da er doch das recht hat israel zu
kritisieren.

der ton macht die musik.

Wenn aber ein Ami mir
einen aufkeimend Antisemitismus anhand von deutschen
Zeitungsartikeln, Aussagen von Deutschen oder deutschen
Nachrichten aufzeigt, kann ich mir zwar denken, dass ich es
nicht so empfinde, ihn das Recht absprechen, darüber zu
urteilen kann ich aber nicht, da er sich ja offensichtlich mit
der Materie auseinander gesetzt hat.

und wie siehts aus, wenn er dabei die bombardierung von dresden als gerechtfertigt, toll und gelungen anpreist, da das die deutschen verdient hätten bzw. dieses durchklingen läßt? würdest du das immer noch so betrachten? in so einem fall würde ich entweder davon ausgehen, daß dieser mensch keinen takt hat, oder daß dieser mensch diese zeitungsartikel nur benutzt, um seinen haß auszudrücken.

gruß
dataf0x

Das Ergebnis ist
grundverschieden, die Werkzeuge mögen sich ähneln.

siehe meinen beitrag „guter und schlechter stil, taktlosigkeit“.

gruß
dataf0x

  1. Warum ist es antisemitisch zu sagen, die Israelis hätten
    sich KZs abgeguckt?

meine fähigkeit zu erklären stößt hier an grenzen. hier haben wir eigentlich das erreicht, was man gesunden menschenverstand nennt. siehe außerdem das posting „guter und schelchter stil, taktlosigkeit“.

gruß
dataf0x

Hallo Oranier,

die Lausanner Konferenz von 1949 ist meines Wissens daran
gescheitert, dass die israelischen Verhandlungspartner den
Rückzug auf die Grenzen, die der Teilungsplan vorsah,
ablehnten, obwohl die Araber bereit waren, unter dieser
Bedingung das Existenzrecht Israels anzuerkennen.

Vielleicht könntest Du mal die Quelle Deines Wissens offenbaren, ich habe davon nämlich noch nie gehört. Da aber Marion scheinbar über das gleiche Wissen verfügt wie Du … beginne ich natürlich zu ahnen, aus welcher tollen Quelle dieses Wissen stammt.

Gruss Jacobias.

MOD: der Teilthread wird abgeschlossen
Hallo Genosse Budenny, verehrte Provokanten und Provozierten!

Bitte weniger emotional und mehr sachlich!

Kriegerische Empfehlungen, aberwitzige Gedanken über die Nutzbarkeit der Gestapoerfahrungen aller Art bitte runterdrehen, wenn ihr zivilisiert miteinander reden wollt.

Runtertreibende Grüße

Das wissen auch die Palästinenser.

Sie werden ihren „Anspruch“ nur militärisch
durchsetzen können. Das wissen auch die Zionisten.

Und dann sind wir wieder beim alten Spiel. Allerdings
haben die Israelis aus der Geschichte gelernt und das
für sie nutzbare extrahiert (Gestapo, Überwachung,
präventive Einweisung in Konzentrationslager usw.).

Paradebeispiel.

  1. Warum ist es antisemitisch zu sagen, die Israelis hätten
    sich KZs abgeguckt?

Es ist nicht per se antisemitisch. Aber es handelt sich um antisraelische Hetze und Verleumdung.

Würde man behaupten die Amerikaner sich die KZs abgekuckt, wäre es antiamerikanische Hetze und Verleumdung und hätte mit Antisemitismus überhaupt nichts zu tun.

Bei Israel kommt nun jedoch hinzu, dass dieser Staat erklärtermaßen der Staat der Juden ist … nicht Kritik, aber Verleumdung ist daher von Antisemitismus kaum zu trennen … meist entpuppen sich diese Sprücheklopfer dann tatsächlich als Antisemiten … ich meine Du und Semijon zum Beipiel, seid dafür doch nun wirklich die Paradebeispiele.

J.

Aber wo sind denn die unterschiedlichen perspektiven?

du wirst wohl den unterschied verstehen: 1. ein israelischer
linker vergleicht sarkastisch die behandlung von arabern am
checkpoint mit selektionen (oder ähnliches) 2. ein deutscher
tut das.

Gut, der Unterschied besteht im Pass.

innensicht, polemische selbstkritik auf der einen seite ist
eine sache, polemische außenkritik aber etwas ganz anderes, da
sie beim leser sehr leicht mit schuldumkehr, aufrechnung und
revisionismus verwechselt werden kann. ich sage nicht mal, daß
das beabsichtigt sein muß. das ist einfach schlechter stil und
taktlos. ein guter autor kann vorausahnen, wie sein
geschreibsel beim leser ankommt.

Womit wir beim Walser-Bubis-Streit angelangt wären. Muss der Schreiber sich für das rechtfertigen was der Leser interpretiert? Ich habe das Posting von Semjion nämlich in keinster Weise so verstanden wie Du (Ihr), wer hat jetzt Recht? (Wenn man überhaupt von Recht sprechen kann)

Die kann
ich eben nicht erkennen, da er doch das recht hat israel zu
kritisieren.

der ton macht die musik.

Aber auch der Misston hat Klang. Wenn Du verstehst was ich meine. Nur weil jdm. gegen die political correctness verstößt, heißt das ja nicht, dass er automatisch unrecht hat. Offensichtlich werden palästinenser interniert (das schliesse ich zumindest aus den Zeitungsartikeln), wie man das jetzt nennt ist nur nomenklatur.

und wie siehts aus, wenn er dabei die bombardierung von
dresden als gerechtfertigt, toll und gelungen anpreist, da das
die deutschen verdient hätten bzw. dieses durchklingen läßt?
würdest du das immer noch so betrachten? in so einem fall
würde ich entweder davon ausgehen, daß dieser mensch keinen
takt hat, oder daß dieser mensch diese zeitungsartikel nur
benutzt, um seinen haß auszudrücken.

Semjion oder ich, wir haben doch in keinster Weise irgendetwas gerechtfertigt! Wie kommst Du darauf das hier irgendjemand was rechtfertigen will? Was vorallem? Den Terror der Palästinenser? Den Politterror der Israelis gegenüber den Palästinensern? Das Dritte Reich? Wo ist die Rechtfertigung?

gruß
dataf0x

ebensolcher

Hallo datafox,
du machst es einem leider nicht leicht, dir beizupflichten, auch wenn man deine Kritik an bestimmten Formen von Äußerungen teilt, und zwar aus zwei Gründen.

  1. Wegen Deiner z.T. überdimensionierten Geschütze.

aus einem anderen, mittlerweile indizierten Beitrag:

der staat israel hätte von den nazis abgeguckt und würde „KZ“ :unterhalten ist zumindest mehr als eindeutig 1. rassistisch und 2. :antisemitisch.

Man mag den Vergleich für unpassend oder geschmacklos halten und kann das begründen. Tatsächlich ist die Aussage weder rassistisch noch antisemitisch. (vgl. dazu unten meine Begriffs-Klärung).
Die NS-KZ waren übrigens nicht durchweg identisch mit den Vernichtungslagern, auch wenn diese von der SS ebenfalls so genannt wurden. Die KZ waren ursprünglich Lager zur Internierung und Disziplinierung zumal politischer Häftlinge.

Ich kenne mich mit der aktuellen Praxis in Israel nicht so aus, aber ich würde statt deiner Angriffe lieber von dir erfahren, ob es dort tatsächlich Lager gibt, in denen Gefangene ohne Gerichtsurteil, anwaltlichen Beistand usw. gehalten werden und in denen womöglich, vereinzelt oder systematisch, Folter praktiziert wird, ohne die Möglichkeit gerichtlicher Ahndung. Und wenn du trotz deiner Unterscheidung von Außen- und Innenkritik berichtest, dass das so ist, würde ich den Vergleich zumindest für diskutabel halten, wenn ich selbst ihn auch vermeide. Das heißt dann noch nicht, dass der Vergleich einer näheren Prüfung standhält.

  1. Wegen deiner nationalistischen Perspektive.

du wirst wohl den unterschied verstehen: 1. ein israelischer
linker vergleicht sarkastisch die behandlung von arabern am
checkpoint mit selektionen (oder ähnliches) 2. ein deutscher
tut das.

Mir als Anti-Nationalisten sind solche Differenzierungen: Innenperspektive vs. Außenkritik fremd. Ich bin ein Deutscher, insofern ich in Deutschland lebe und einen deutschen Pass habe. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich kritisiere inhumane Behandlung von Gefangenen, angenommen, darum ginge es, doch nicht, weil sie von Israelis oder von Amerikanern begangen wird, und ich kritisiere sie nicht als Deutscher, sondern weil sie eben inhuman sind.

und wie siehts aus, wenn er dabei die bombardierung von
dresden als gerechtfertigt, toll und gelungen anpreist, da das
die deutschen verdient hätten bzw. dieses durchklingen läßt?

Dann spreche ich mich gegen kriegerische Angriffe auf Zivilbevölkerung unter Humanitäts- und Völkerrechtsgesichtspunkten aus, und wenn er dann Covernty ins Spiel bringt, dann muss ich zugestehen, dass das den britischen Angriff verständlicher macht, aber keineswegs in letzter Instanz rechtfertigt.

Grüße
oranier

Gut, der Unterschied besteht im Pass.

im paß der leser und im takt des schreibers! so im ton vergreifen würde sich auch kein israelischer linksextremer („linker“ ist zu wenig!) wenn er in der süddeutschen schreibt (wahlloser name einer deutschen zeitung, soll nichts bedeuten).

Muss der
Schreiber sich für das rechtfertigen was der Leser
interpretiert?

die nachricht bekommt ihren sinn beim empfänger.

Nur weil jdm. gegen die political correctness verstößt,
heißt das ja nicht, dass er automatisch unrecht hat.

political correctness? daß ich nicht lache. es gilt eher als politisch korrekt, derartige vergleiche zu bringen als sie nicht zu bringen.

Offensichtlich werden palästinenser interniert (das schliesse
ich zumindest aus den Zeitungsartikeln), wie man das jetzt
nennt ist nur nomenklatur.

ist es nicht. englischsprachige nahostforen kommen ganz ohne diese vergleiche aus - komisch nicht wahr?

Wo ist die Rechtfertigung?

ach stell dich doch nicht sooo dumm. das wird mir wirklich zu blöd.

gruß
dataf0x

(…) Die Begriffe Rassismus und Antisemitismus habe eine
ziemlich klar bestimmbare Bedeutung(…)

Und was wäre die ziemlich klar bestimmbare Bedeutung von
‚Rassismus‘?

Messalina

Hallo,

Ok., hier eine Begriffsbestimmung, die sich selbstverständlich
noch differenzieren ließe:

(…)

Nicht ‚differenzieren‘, sondern ‚erweitern‘. Was Sie da beschreiben, ist nicht das Phänomen ‚Rassismus‘ an sich, sondern seine namensgebende ideologische Begründung. Derzeit jedoch werden negative Stereotype über ethnische bzw. nationale Kollektive im Allgemeinen nicht mehr rassisch, sondern kulturell begründet.

Entweder also bezeichnen Sie solcherlei nicht als ‚Rassismus‘ (aber wie dann?), oder Sie erweitern den Begriff auch auf nicht rassisch begründete Diskriminierungen und Vorurteile. Dem derzeitigen Sprachgebrauch entspricht wohl eher Letzteres.

Messalina

Hallo Raoul,

Womit wir beim Walser-Bubis-Streit angelangt wären.
Muss der Schreiber sich für das rechtfertigen was der
Leser interpretiert?

Das muss er nur, wenn er es muss. Sonst nicht :wink:

Ich habe das Posting von Semjion nämlich in
keinster Weise so verstanden wie Du (Ihr), wer
hat jetzt Recht? (Wenn man überhaupt von Recht
sprechen kann)

Datafox hat recht. Mein Posting, obzwar oberflächlich
informativ - war im Kern destruktiv. Es ist genau das
passiert, was intendiert war.

Offensichtlich werden palästinenser interniert (das schliesse
ich zumindest aus den Zeitungsartikeln), wie man das jetzt
nennt ist nur nomenklatur.

Ja, schon. Im Grunde geht es mir nur darum, zu zeigen,
dass - ob Deutscher oder Israeli oder Palästinenser -
ein Mensch sich nicht in seiner „Fähigkeit zu Grausamkeit“
von anderen unterscheiden muss, wenn eine Ideologie von
ihm Besitz ergreift.

Der Mensch macht demnach immer grausame Dinge,
wenn er in die entsprechende Grenzsituation gerät,
die diese Grausamkeit „vernünftig“ und „gerechtfertigt“
erscheinen lässt egal ob er der einen oder anderen
Gruppe zugehört.

Es gibt keinen Moralbonus für israelische Verbrecher
gegenüber palästinensischen oder deutschen Verbrechern.

Und: es ist wohl so, dass in den israelischen Medien,
wenn überhaupt, „detention camp“ gesagt wird.
Die „Gegner“ Israels benutzen hingegen eher den
Begriff „concentration camp“.

Sie tun das, weil sie wissen (oder ahnen), dass sie
die Juden in Israel an einem wunden - an dem
wunden Punkt treffen. Die Deutschen Vernichtungs-
lager sind praktisch Basis des letzten Gründungsmythos
von Israel als Staat der Juden und lassen sich nach
jüdischem „Geschmack“ (so habe ich das verstanden)
nur in diesem Sinne verwenden.
Die Gegner Israels verletzen also tiefliegende
Gefühle wenn sie den Begriff „concentration camp“
beiläufig in eine Beschreibung der aktuellen Lage
in Israel einflechten, was einem aussenstehenden
Betrachter nicht unbedingt klar sein muss.

Dem „Israelgegner“ kann es daher gelingen, sein
„Target“ sich selbst diskreditieren zu lassen -
durch (in den Augen des Betrachters) völlig un-
angemessene Reaktionen auf (nur) Begriffe.

Grüße

CMБ

Hallo,

Was Sie da
beschreiben, ist nicht das Phänomen ‚Rassismus‘ an sich,
sondern seine namensgebende ideologische Begründung. Derzeit
jedoch werden negative Stereotype über ethnische bzw.
nationale Kollektive im Allgemeinen nicht mehr rassisch,
sondern kulturell begründet.

Entweder also bezeichnen Sie solcherlei nicht als ‚Rassismus‘
(aber wie dann?), oder Sie erweitern den Begriff auch auf
nicht rassisch begründete Diskriminierungen und Vorurteile.
Dem derzeitigen Sprachgebrauch entspricht wohl eher Letzteres.

Messalina

Hallo,

tatsächlich bilden sich Begriffe historisch sowohl als politische Kampfbegriffe als auch als theoretische Begriffe in dem Kontext heraus, in dem auch das beschriebene Phänomen entsteht, und sie verändern sich ggf. auch, aber nicht beliebig.

Ethnisch begründete Diskriminierung ist ethnozentristisch, kulturell begründete ist eurozentristisch, national begründete ist eben nationalistisch.

Das Wesentliche am Rassismus ist die Fundierung sozialer Kategorien in der Biologie, was sie eben dadurch als ebenso unveränderbar erscheinen lässt wie die Zweibeinigkeit.

Wenn ich zu einem Obdachlosen „Du Penner“ sage, ist das zwar eine beleidigende Diskriminierung, aber eben keine rassistische, weil ich ihm zubillige, dass er aufhören kann ein Penner zu sein, wenn er sich rasiert und badet, sich einen Anzug kauft und ein gesittetes kleinbürgerliches Leben führt.

Der Nachteil (oder Vorteil?) solcher differenzierenden Bestimmungen ist, dass sie aus der Wissenschaft kommen und als Schimpfwörter ungeeignet sind. Wer sagt schon: „Du verdammter Ethnozentrist!“ zu jemandem?

Selbstverständlich sind die Kategorien der Rassisten in Wirklichkeit keine biologischen, sondern soziale Gruppen, die zu biologischen umgedeutet werden.

Wenn also jemand sagt oder schreibt: Die Muselmanen sind grundsätzlich und unveränderbar anders als die Menschen aus dem westlichen Kulturkreis, wie es vielleicht Huntington tut, ich weiß es nicht, dann ist das selbstverständlich rassistisch, auch wenn die Muslime als solche im Rassenkatalog des 19. Jhd. nicht vorkommen.

Ich gestehe aber zu, dass dies vielleicht eine ein wenig enge Definition ist, die man auch überdenken könnte. Da würde ich sagen, dass es politische Maßnahmen und gesellschaftliche Verhaltensmuster im Umgang mit Ausländern gibt, die man im alltäglichen Urteil als rassistisch bezeichnen kann, auch wenn sie die Definition im engeren Sinne nicht genau treffen. Jedoch gehört darein bestimmt nicht die Kritik einer staatlichen Politik, nur weil in diesem Staat z.B. überwiegend eine bestimmte Ethnie lebt.

Gruß
oranier

Was schlägst du also vor, um die Diskussion und Kritik zu
versachlichen?

Das Problem bei fast allen Diskussion zu Nahost ist, dass hier dauernd verschiedenste Interesse sich ausleben. Die Diskussionen werden oft missbraucht um ganz andere Dinge sagen zu können und zu dürfen. Ein gutes Beispiel ist die Diskussion hierfür wieder einmal - leider.

Da dieser Missbrauch schon oft fern jeglicher Sachlichkeit ist, sehe ich eigentlich auch keine Chance die Diskussion zu versachlichen. Die einzige Möglichkeit wäre, hier genaue Regeln vorzugeben und bei Verletzung den Beitrag zu sperren. Zu den Regeln würde dann zählen, dass alles ordentlich hergeleitet wird, Kritik bei der Sache bleibt und kein Bezug zur deutschen Geschichte gemacht wird. Aber dann würden einige hier im Angesicht solcher Regeln gleich wieder Zensur schreihen und dass man doch noch seine Meinung sagen darf.

Gruß,
Eli