Gehört dazu!
Lieber Eduard!
Ich wünsche Dir, dass Du so manches posting hier entspannt an Dir abperlen lassen kannst und zu Deinem ganz eigenen Weg findest.
Denn darum scheint es mir zu gehen.
Du bist in einem Alter, in dem sich eigene Wege finden dürfen und sollen.
Das führt nicht selten erst einmal zu erheblicher Verwirrung.
Weil sich Altes, bislang vom Aussen (Familie, Schule, Kirche…„die Erwachsenen“ eben) vorgegeben wurde, aufzulösen beginnt und da hatte man ja ein ganzes junges Leben lang erst einmal drinnen gelebt.
Nun sollen wir ja im besten Falle selber erwachsen werden, und unseren eigenen Weg finden, der aus unserer eigenen Mitte heraus sich langsam zeigt.
So manche in Deinem Alter lösen die Krise der Ablösung aus dem Rahmen der Kindheit, der uns eine Weile unsicher darüber sein lässt, wer wir sind, was wir glauben, wohin wir gehen, was wir eigentlich wirklich denken mit Drogen, Alkohol, extremen Haltungen aller Art, manche empfinden auch eine große innere Leere, weil das Alte sich auflöst, das neue Eigene nicht gleichzeitig schon da ist, manche schliessen sich Gruppierungen aller Art an, nur um schnell wieder einen neuen Rahmen zu finden (und da, ebenso, wie bei den vorgenannten „Lösungen“ bleiben viele ein Leben lag stecken, manche finden in unserer Gesellschaft des Materialismus und Rationalismus auch das, was sie dann Naturwissenschaft nennen, verlieren aber die Grenze der Wissenschaft und finden so zu einer ganz eigenen Art von Glauben und leugnen fortan jegliche spirituelle Ebene).
Du denkst vorsichtig nach, und fragst (andere, hier, aber in erster Linie wohl Dich selber), was der richtige weg mit dem Glauben ist.
Und nun die gute Nachricht:
Du darfst aussuchen, probieren, wählen und hast alle Zeit der Welt.
Du wirst langsam erwachsen.Es ist gut, dass das, was viele Jahre lang fast unhinterfragt war, sich auflöst, Du zweifelst.Das tut nicht jeder, das tun sogar ganz schön viele nicht.
Meiner Erfahrung nach ist es ein unvermeidlicher Teil eines jeden ernsthaften Glaubensweges, eines Erwachsenwerdens im höheren Sinne, dass Zweifel kommen.
Und das ist gut so.
Nur mit Zweifeln können wir immer wieder das Göttliche mit uns als der Mensch, der wir sind und werden vereinen.
Ohne Zweifel glauben und folgen wir blind und sind Schafe.
Viele Menschen bleiben Schafe, und das ist auch in Ordnung.Manche brauchen mehr Halt, andere weniger, dafür dürfen sie mehr Individualität erfahren (was ich persönlich für ein ganz großes Geschenk halte).
Der Preis ist dann eben die Unsicherheit immer mal wieder (die Zweifel kommen ein Leben lang immer wieder, und sind meines Erachtens Symptome der steten Weiterentwicklung), der Preis an anderer Stelle kann auch Schmerz sein, Verwirrtheit, Verlorenheit.
Aber eines weiss ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit:
Das alles hört immer wieder auch auf, wenn die Zqweifel, Motor der Entwicklung ihre Aufgabe erfüllt haben:
Dann sind wir jedes MAl ein Stückchen merh erwachsen geworden.
Du darfst wählen, Du hast die absolute Freiheit.
Meiner Ansicht nach ist es übrigens relativ gleich, an welchen Gott Du glaubst, denn einer Erfahrung nach sind es doch alles nur verschiedene Gesichter des EINEN (Göttlichen).
In Deinem Alter war mir aufgefallen, wie sehr sich die Aussagen der ernsthaft und in Frieden Glaubenden verschiedener Religionen doch gleichen, nur andere Bilder, andere Namen drücken ES aus.
Aber der christliche Glauben ist mit Sicherheit ein guter Weg, er enthält alles, was essentiell ist, und Du sagst ja oben, dass Dich die Bibel, dort wo Du Dich ihren Worten geöffnet hast berührt.
Es ist ganz sicher ein guter Weg, dem christlichen Mysterium zu folgen.
Eines TAges wirst Du womöglich aber auch an seiner Alleingültigkeit zweifeln, und dann wirst Du womöglich entdecken, dass auch andere Wege am Ende nur SEIN und LIEBE meinen, und das SEIN in seiner Essenz alles ist, was es gibt, und dass womöglich sogar DU das SEIN bist.
Das kann dann auch verunsichern und Einsamkeit bringen.
Alles nur Wachstumsschmerzen!
Alles Gute, von Herzen, Dir auf Deinem ganz eigenen und einmaligen Weg!
Zahira