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Noch mehr Fakten
Hallo Beat,

Konkret zur ältesten in D, die Uni Heidelberg, Zitat:

Erstens ist Heidelberg eine relativ späte Universität. In den verschiedenen Phasen der Universitätsgründungen in Europa fällt sie in eine andere Phase, als die von Dir ebenfalls zitierten Universitäten von Paris (die streng genommen schon Ende 12. Jh. gegründet wurde), die Universität Genf (welche aus der Académie de Genève im 16. Jh. hervorging, als Universitas im strengen Sinn allerdings erst viel später auftaucht) und der Universität Bern (welche im 19. Jahrhundert gegründet wurde).
Soviel nur am Rande, damit der stille Mitleser auch mitbekommt, wie Du hier - ob mit oder ohne Absicht ist für mich komplett unerheblich - Dinge mit einander kontrastieren willst, die wenig bis gar nichts verbindet.

Der Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein Ruprecht I. eröffnete sie
mit päpstlicher Genehmigung (!!!) 1386 in seiner
Residenzstadt, um seinem Territorium einen geistigen
Mittelpunkt (!!!) zu geben, Fremde anzuziehen und Kirchen-
und Staatsdiener im eigenen Lande auszubilden. Die ersten
Professoren kamen aus Paris und Prag

Zweitens: das Gründungsprivileg vom Papst hat Ruprecht I. zusammen mit Marsilius von Inghen vom Papst beantragt. Es gab keinerlei legale oder sonstige Behinderung eine Universität als ‚universitas magistrorum‘ ohne dieses Privileg zu gründen. Ruprecht allerdings wollte zusammen mit Inghen auch das Grundstudium der Franziskaner in Heidelberg haben und dafür brauchte er das Privileg. Den Stempel, dass die Grundausbildung auch an dieser Uni unternommen werden konnte und nicht nur in Paris etc. pp.

Zu Paris am Bsp Sorbonne, Zitat: Die Bestätigungsbulle von
Papst Clemens IV. datiert von 1268. Ursprünglich ein Alumnat
für unbemittelte Studenten der Theologie (!!!)

Die Universität als gründete sich allerdings selbst bereits 1200, bevor Sorbon den Ort dafür bereit stellte.

Drittens: schön, dass Du nun erneut Wikipedia zitierst, da kann ich mir nämlich die Arbeit sparen. Woher das Gerücht von der Sorbonne als Alumnat kommt, kann bis heute niemand eruieren. Fakt ist allerdings, dass es sich nicht mit historischen Dokumenten untermauern lässt. Es ist allerdings anzunehmen, dass wieder einmal ein wirrer Historiograph des 19. Jahrhunderts eine Nationen oder Boursae-Gründung falsch gelesen hat. Alles schon vorgekommen.

Dabei muss man wissen, das selbts die weltlichen Herrrscher
damals meist eine mehr oder wenigre intensive Schulung an
durch die Kirche mittels Klosterschulen genossen, andere
Schulen gab es nicht!

Viertens: Damals, bedeutet für mich 12-14. Jahrhundert, denn darüber reden wir, wenn wir von den ersten Universitäten in Europa sprechen. Zu dieser Zeit konnten die wenigsten Herrscher Europas schreiben und lesen und eine Ausbildung - ausser jener ihrem Vater beim Regieren zu zuschauen und Waffenunterricht zu haben - kannten die Wenigsten. Die Idee vom gebildeten Philosophen-Prinzen kommt erst sehr viel später auf. Die Frage ob eine geistige Bildung einem Herrscher nicht eher schaden könnte, da er sich dann zuviel Gewissenbisse macht, wird zu der Zeit, zu der ich etwas sagen kann, immer noch heiss debattiert.

Fünftens: Und eben aus diesen Klosterschulen, die sich zusammenschlossen und sich auf einen eigenen Standard des Unterrichts (welche Klassiker? welche Texte? Welche Kommentare? Welche nicht etc.) einigten, nennt man dann Universitäten.

Deshalb die ersten Universitäten konnten nur Dank der
christliche geprägten, wenn auch oft verfälschten, Kirche
gegründet werden. Es gab damals nur klösterliche, sprich
christliche Schule, und ohne Grundschuule keine Uni.

Nochmal: In der Historischen Forschung gilt eine Koinzidenz nicht als Kausalzusammenhang. Die Frage ob es Universitäten in Europa gegeben hätten, wenn wir alle an das Spaghetti-Monster geglaubt hätten, ist historische Spekulation und für die Auswertung von historischen Dokumenten vollkommen unerheblich und uninteressant.

Vielleicht könnten wir zur Abwechslung im ‚Experten-Forum‘
w-w-w den Experten glauben?

Klar, sofern die Fakten entsprechend den Zusammenhängen
betrachtet wreden

Offensichtlich nicht. Denn offensichtlich bestimmst Du Dir selbst die entsprechenden Zusammenhänge. Dabei ist es komplett egal, ob Du Dir diese Zusammenhänge vollkommen frei und bar jeder Methode zusammenwürfelst, Hauptsache, Du hast Recht und lässt Dich auch nicht von was Anderem überzeugen. Da kann ich Dir noch so viele Codex-Bücher mit Urkunden und Charten auf den Tisch knallen, Beat baut sich seine eigene Realität… ich gebs jetzt einfach auf.

Dann gehe mal ganz weit zurück zu den ersten Unis in

Frankreich, Der Uni in Gebnf, der in Bern (Schweiz, kenne ich
besser), die teilweise auch Kasernen Gottes bezeichnet wurden.
Was wäre die Leher heute ohne die ersten durch die Kirche
direkt oder uindirekt gegründetetn Unis? Wäre interessant im
Buch

Wohl kaum. Der Ausdruck „Kaserne Gottes“ stammt aus der Zeit des Kulturkampfs und hat nun in meinem historischen Buch über das 13. Jahrhundert wirklich nichts verloren. Über die Unmöglichkeit die Sorbonne mit Genf oder Bern vergleichen zu wollen, habe ich mich oben schon ausgelassen.

Und warum war diese Gesellschaftsgruppe die ersten die das
Studium beeinhaltete? Weil Studium zum Wort Gottes gehört und
aus dem Wort Gottes man auch entnehmen kann, das die welt nach
gesetzen abläuft die man erfoschen kann.

Koinzidenz und
Konvergenz bedeuten in der Geschichte nicht automatisch einen
kausalen Funktionszusammenhang…

OK, aber stell Dir vor das Christentum wäre nie gekommen. Dann
wären wir vieleicht noch heute Naturreligiös.

Nochmal: Geschichte hat nichts mit Missionieren oder Antimissionieren zu tun, sondern mit Fakten. Da ist es unerheblich ob die gleiche Entwicklung ohne Bibel, ohne Christentum oder ohne das Alphabet statt gefunden hätte oder nicht. Den Luxus der Spekulation kannst Du Dir leisten, ich allerdings verdiene mein Geld mit ehrlicher Forschung in staubigen Archiven: wofür es keinen Beleg gibt, das bleibt immer eine Hypothese. Ich kann sie stützen und nachvollziehbar machen, aber es bleibt eine Hypothese. ‚Was wäre wenn‘-Hypothesen allerdings gehören für mich vielmehr ins Spekulationsbrett und nicht in Bretter, die sich der historischen Methoden bedienen.

Gruss
Y.-

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