Hi,
du wirfst hier wieder viele dinge hinein, die du ausschliesslich aus dem heutigen wirtschaftssystem kennst. Versuche bitte zu differenzieren, das Problem daran ist komplexer, als du bislang geahnt hast. Leider fehlt dir der direkte Vergleich, den ich hatte. Glaub mir jetzt ein paar Dinge einfach bitte.
nicht-SELBST-genutztes! Unterscheide hier wieder an zu
erwirtschaftendenm Mehrwert ( der IMMER gebraucht wird) und
dem persönlichen Eigentum als Arbeitserlös (hier trenne ich zu
„Lohn“ aus kap. erwerbsarbeit!) Altersvorsorge ist
selbstgenutztes Eigentum.
da hast Du natürlich wieder ein Abgrenzungsproblem, dem man
natürlich über Freibeträge o.ä. begegnen könnte. Bietet
natürlich dann wieder Schlupflöcher, aber naja…
Geld gewinnt eine andere Bedeutung, eine untergeordnete. Die Wirtschaft wäre so effizient, dass solche kleinen Beschisse als Eigentumsdelikte geahndet werden können. Granicht erst Schlupflöcher basteln, die besteuerung kan simplest gestaltet werden (pauschal jeder x-% oder so))
Es ist keine Geldbetrachtung mehr, richtig. Denn an hundert
mio Geld kannst du nicht ablesen, welche Wirtschaftsleistung
dahintersteckt. 100t Getreide sind und bleiben aber 100t
Getreide. Auch in tausend Jahren noch.
Die Frage ist aber, ob Du für 100 Tonnen Getreide in 1000
Jahren noch die gleichen Mengen anderer Waren und
Dienstleistungen erhälst. Schon vor 40 Jahren hätte Dir jemand
für eine Tafel Vollmilch-Nuß vielleicht noch die Haare
geschnitten, heute macht Dir dafür nicht mal einer die Tür zum
Frisörladen auf.
Ich hab nicht aus Spas Getreide genommen. Sicherlich hinkt der Vergleich etwas, aber 100t Getreide machen immer x-Leute satt. Auch in 1000 Jahren - deshalb vegleichbar. Vergleiche an der Stelle Bedürfnisse. (jeder muss essen, trinken, sich bilden…)
Nein exc. Diese Blockade der Marktbereinigung gibt es
überwiegend hierzulande. Das ist eine Tatsache. Ich denke
dabei nur an unsere eigenen Produkte.
In „meinem“ System kann ich diesen Mangel auch künstlich
herstellen. Das hat aber eher was mit Dummheit zu tun. Was
nicht gebraucht wird oder schlecht ist, wird prinzipiell nicht
gekauft.
Moment: Wer keine Produkte mehr verkauft, geht aus Geldmangel
pleite. Du schreibst aber selbst, daß das nicht mehr möglich
wäre, weil der Pool alle stützt. Damit hälst Du auch die im
Markt, die eigentlich aus ihm ausscheiden müßten (wenn man bei
Deinem System noch von markt sprechen kann).
Die halten sich auch heute - nur dass sie den Markt für sich eingrenzen. Ich sage nur DSD oder Müllmafia als bekannte Beispiele.
Auch das funktioniert anders. Wenn er ebend nur Mit baut, gibts vielleicht ne Regelung, das er anstelle Mist ne Qualifizierung baut. Geld kostet beides, letzteres könnte effizienter sein.
und Vermögen. Schon manch stinreicher hat seine Stromrechnung
nicht bezahlen können.
Da die Liquidität eh nur durch Warendeckung erzeugt wird und
Planung unbürokratisch machbar ist, ist das kein Problem. Im
Gegenteil bräuchte sich „der Unternehmer“ nicht mehr darum zu
kümmern, ob er keine Finanzierubng hat oder sein Unternehmen
mit 10 Leuten mit 500 Mio belastet wird. Das ist nur eine
finanztechnische Sache.
Du unterstellst Gleichzeitigkeit von Liquiditätsbedarf und
Rechnungsbegleichung. Wenn Deutschland dann mal ein paar
Kraftwerke braucht oder einen Stausee, beides mit Bauzeiten
von bis zu zehn Jahren und einem Kapitalbedarf von mehreren
Milliarden, geht es dem Pool u.U. schnell an den Kragen.
Man kann es auch so machen, dass ausschliesslich „der Staat“ (o.ä) Kredite bekommt, Firmen durch festgeschriebene Lohntarife eh Geld überschüssig haben und den Rest abführen.
Bedenke, dass es keine Lohnkämpfe o.ä. geben muss und wird, da eh alle ausreichend verdienen (ich hatte zu ostzeuiten nach der Lehre 1100 M und Probleme, die alle zu kriegen. Lag aber nicht zwingend am Mangel, sondern weil man nicht mehr brauchte).
Überdies gibts dabei sehr wohl auch Mehrwet. Von 1 M, die du erwirtschaftest, kriegst du 0,25, den rest teilen sich Rentner, soziales und Investition u.a.
Und noch eines: Schaffst Du für die Unternehmer dieses
Schlaraffenland, in dem es bei jedem Liquiditätsengpaß Manna
in Form von Zuschüssen aus dem Pool regnet, entfernst Du
Anreize, was dafür sorgen wird, daß die leistung nachläßt.
Jemand, der weiß, daß ihm geholfen wird, schwimmt gerne mal
weit raus.
Nicht so! Das wird zukünftig noch komplizierter.
Irghendwann hasdt du nämlich mal nen Sättigungsgrad, an
welchem der Markt nicht mehr aufnahmefähig ist, wenn alle gut
verdient haben.
Dann brauchst du tatsächlich ne Beschäftigung für die Leute.
Klingt hart, aber lass sie doch Papierflieger basteln und
andere die wieder glattbügeln…
Dümmer werden sie davon nicht, richten aber auch keinen
Schaden an. Das ist das Ergebnis einer hocheffizienten
Wirtschaft.
Nein, ich meine, daß Du Leistungsanreize nimmst. Wenn die
betriebsnotwendige Liquidität immer da ist, egal wie blöde man
sich anstellt, dann nimmt die Qualität ab. Gleiches beobachten
wir derzeit bei der deutschen Arbeits- und auch bei Teilen der
Nichtarbeitsbevölkerung: Wenn das Geld in hinreichender Menge
monatlich aufs Konto kommt, fehlt der Einsatzwille. Früher gab
es die Kohle in bar am Freitag nachmittag. Da wußte man, wofür
man gearbeitet hatte.
Das stimmt so nur für die entfremdete Lohnarbeit.
Bedenke auch den sozialen Charakter der Arbeit, nämlich bissl stolz auf die eigene Leistung zu sein.
Geh doch spasseshalber mal von dir selbst aus. Würdest du schlumpern, nur weil deine Kohle pünktlich kommt? Nee, siehste.
Andererseits gibts überall Deppen, die sind gleichmäßig verteilt. Wenn du denen aber auf den Meter dreimal erklärst, was es für Schlampen sind und genauso div. Strafen existieren…
Aber, wie gesagt, die gibts immer und überall. Nur hierzulande werden sie auch noch gezüchtet. Ich denke da an die AL, die sich täglich am Bierstand bewerben…
Nein. Schau Dir Bill Gates an, der sein Vermögen zu weiten
Teilen „guten Zwecken“ zukommen läßt. Er entscheidet, wohin
das Geld geht und zu welchem Zeitpunkt. Und ich habe sehr viel
Vertrauen darin, daß er das geschickter macht, als wenn sich
eine regierungsstelle um die verwaltung seines Vermögens
kümmern würde.
Kann er doch weiterhin. Es geht ja gerade drum, den Staat auch
abzuschaffen -
Aber Du willst doch die Liquidität in einem
Zahlungsausgleichsystem poolen. Sein Vermögen ist nicht
selbstgenutzt, als ab in den Pool. Oder wie oder was?
Kennst du Milliardäre?
Mal ganz ehrlich, sind die wesentlich besser dran als unsereiner?
Wenn ich mein kontinuierliches Auskommen von derzeit vergleichbar 100.000 euro habe, lache ich die aus.
Deren vieles Geld hat tatsächlich ausschliesslich hier im Kap. Sinn. Warte mal die Entwicklung in den nächsten Jahren ab und gugg dir die Leute dann wieder an, wenn sie alle ärmlich sind. Dann werden sie grossteils auch wieder normal.
Was will ich damit sagen? Auch dann würde es Fonds für spezielle Aufgaben geben. Beispielsweise Entwicklung in der dritten Welt. Wie die Gelder dareinkommen, geht auf cverschiedene Weise. Vielleicht Spenden… Warum nicht auch durch Kollektive?
Ebenso bedenken: dieser Kapitalismus hat durch seine Abhängigkeiten auch ein entäussertes Bewusstsein zu Tage gebracht. Auch das ändert sich.
Das paßt jetzt irgendwie nicht zusammen. Mal abgesehen davon,
daß der Sozialstaat nicht gestrichen wird: Wenn das so wäre,
dann bekäme der Bürger endlich Verantwortung zurück.
Kann er aber als ehemaliger Lohnsklave nicht. Den meisten
gehört doch nix.
Außer ihrer Leistungsfähigkeit, ihrem Hirn, ihrer Freiheit
usw.
Einspruch. Das sind Kapitalien, die du nicht ohne teils erheblichen Geldeinsatz umsetzen kannst. Ich mache PM, ich weiss, wovon ich rede.
Wer jeden Arztbesuch bezahlt und dafür auch noch frei
bekommt, geht halt gern mal zum Arzt. Wer den ganzen Tag
zuhause rumliegt und jedes Jahr 20 kg zunimmt, bekommt die
notwendige Behandlung auch bezahlt. Nur ein paar Beispiele
dafür, wo ein bißchen Eigenverantwortung allen Beteiligten gut
täte und vor allem möglich wäre.
Das ist richtig. Aber mit Zuzhalung triffts prinzipiell die falschen. Da muss man dem Gewissen schon etwas „nachhelfen“.
Auf der anderen Seite sind die Leistungen,
die von den Armen genutzt werden, in Relation die teuersten.
Du darfst darum wetten, dass das zu sozialem Frust u.ä. führt.
Ahem, das hat jetzt aber nichts mit meiner Rückfrage zu tun:
Falsch. Lt. Regierung ist das hochmodern, da sie sämtliche
Bürger aus ihrer Verantwortung herausdrückt. Weshalb sonst
Streichunfg des Sozialstaates?
Nein, das ist ein Begriff von Marx und bezeichnete die damals
übliche Arbeit in den Fabriken. Darauf, daß es diese
„entfremdete Arbeit“ gibt, stützen sich weite Teile seiner
Theorien.
Ja, ok. Im Sinne, dass ich nicht in erster Linie für den
Erhalt meiner Existenz arbeite, da ich fremde PM nutze.
Eher psycholigisch in dem Sinne von „ich mach das halt, aber
das geht mich nichts an und interessiert mich auch nicht.“ Und
eben dieses gibt es heute eigentlich nicht mehr, zumindest muß
es nicht mehr so sein. Daß sich viele Menschen für ihre Arbeit
nicht interessieren, erlebe ich jeden Tag (siehe auch
Plauderbrett von vorgestern).
Das weiss ich. So extrem war das aber zu Ostzeiten definitiv nicht.
Ich mach manchmal auch ein bissl was auf dem Bau, um bissl Bewegung zu haben. Ich kenne die Unterschiede heutzutage bestens.
Das kann man aber auch anerziehen. Entweder macht er seine Arbeit ordentlich oder kriegt nix dafür bzw. vielleicht noch ne Rechnung für Material und Abriss. Andererseits muss er aber auch den Anreoiz finanziell dafür sehen, dass er davon gut leben kann oder besser, wenn er es kann. Das kannst du hierzulande nur selten und seltener werdend gewährleisten.
Idealistische wohl. Dennoch sind seine empirischen Darlegungen
des Kap. heute noch 1:1 gültig. Auch das Wesen des Menschen
hat sich nicht geändert. Die Krisenhaftigkeit des Kap. ist
auch nicht vorbei. sie ist der einzige Grund für Kriege.
Das ist aber jetzt nicht dein Ernst, oder?
Ja aber sicherlich. Das, was es an Sozialismus gab, war eine historische Früh- und Fehlgeburt. Das stand SO nicht bei Marx und das hat tiefere Gründe. In jeglicher Klassengesellschaft ist aufgrund der darin existierenden Abhängigkeiten und des Wunsches, sich aus diesen zu befreien, die Ursache für Kriege zu suchen. Das ist auch belegbar. Das ist auch der Grund, weshalb es der historische Job eines Kapitalisten ist, die Welt auf ein niedriges Niveau anzugleichen und dann der historische Job eibnes Arbeiters, Weltrevolution zu machen.
Nimm das jetzt bitte so hin. Das zu begreifen dauert Jahre. Die „Kommunisten“ haben das bis heute nicht kapiert.
Was genau soll nicht mehr stimmen?
Hm, wenn Du den Unterschied zwischen der damaligen und der
heutigen Wirtschaftswelt nicht siehst, wird es ein bißchen
schwierig.
Ja, da sind wir nämlich bei der praktischen Umsetzung und die
verläuft nicht idealtypisch. Weiterhin: Genau darauf wollte
ich hinaus: Du delegierst Entscheidungen an ein Gremium, das
vom Geschehen entfernt ist. Damit bist Du einem
zentralistischen System sehr nahe und vor allem all seinen
Unvollkommenheiten.
Wieso vom geschehenen entfernt? Im Gegenteil.
Heute ist schon der Vorstand nicht mehr imstande, zu
begreifen, wie das eigentliche Geschäft funktioniert. In
erfolgreichen Unternehmen gibt der Vorstand Ziele vor, schafft
strategische Rahmenbedingungen und hält sich ansonsten aus dem
geschäft zurück. Schlimm wird es, wenn der Vorstand nicht
seinen Mitarbeitern vorschreibt, was sie zu tun haben, sondern
seinen Kunden vorschreibt, was für Produkte sie gutzufinden
haben.
Letzteres mach ich auch. Liegt aber mehr an der Doofheit der Kunden, zugegebenermassen 
In einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen kümmert
sich die Geschäftsführung um die kaufmännische Seite, um die
Einstellung von qualifiziertem Personal für Forschung,
Produktion und Vertrieb sowie um strategische Überlegungen wie
Markterschließung usw. Ansonsten läßt man seine Leute machen
und betrachtet und analysiert die Ergebnisse. Sobald die
Geschäftsleitung ins operative Geschäft eingreift, wird es
gefährlich. Ich sehe es bei uns und ich sehe das bei meinen
Kunden.
…oder man macht es ohne Angestellte und ist erfolgreich.
Wer sich nie um ein Geschäft kümmern musste, wird das nie wissen. Ich gebe dir aber sonst recht.
Du willst nicht nur ein Gremium walten lassen, das noch viel
weiter vom operativen Geschäft entfernt ist als eine
Geschäftsleitung und gleichzeitig noch die Interaktion von
einer Vielzahl von Unternehmen steuern. Das kann nur
scheitern, nicht zuletzt deshalb, weil „die Wirtschaft“ eine
personenbezogenes Angelegenheit ist, bei der die
entscheidenden Parameter zwischen zwei Personen ausgetaucsht
werden. Jeder der da dazwischen funkt, setzt wirtschaftliche
Erfolge aufs Spiel.
Du vermischst das wieder mit hierzulande.
Das funktioniert bestens, weil man sich auf Zusagen zu verlassen lernt. Die Spielchen, die hier ablaufen und 99% der Zeit kosten, gibts nicht.
Gewisse Dinge kannst du nur Leute machen lassen, die es auch wirklich studiert haben. In jeder Ökonomie.
So brauchst du für Rahmenstrukturpläne definitiv ausgebildete Ökonomen mit Praxiserfahrung, das kann kein Gremium aus Bauern macvhen…
Anhand dessen lassen sich aber einfache Abläufe gestalten, anhand derer man plant.
Hierzulande ist „verhandeln“ für meine Begriffe ein sich gegenseitiges verarschen, bis es einer von beiden nicht mehr schnallt und ja sagt. Wenn man gezielt planen kann, gibts das nicht mehr. Ich lege mein ziel fest, organisiere meine ausgangsstoffe… lege los. Wo soll da das Problem sein? Das klappt hierzulande jetzt noch so.
Gruß
frank