Was ist ein Atheist?

Hi,

das was Du da schreibst ist nichts anderes als der bloße Audruck, keine Kommunikation zu wollen.

wie waer’s…ich les das
buch, du eine gotteswerk…darfst dir auch aussuchen,
welches…

Wir würden beide durch das Lesen eines Buches gewiss nicht „konvertieren“ (abgesehen davon, dass Du bestimmt nicht weißt, was ich schon alles gelesen habe).

Ein solcher „magischer“ Austausch zwischen Gläubigen und Atheisten funktioniert also nicht, und …

Der Atheist will nicht den Beweis,
sondern er will, dass nicht
über Dinge gesprochen wird, die
schlicht nicht beweisbar sind
(und das ist wohl was anderes, oder?)

oja…und er beweist damit, dass er uneinsichtig ist.
siehe meine erste antwort. der atheist hat nichts zu wollen.
er hat null recht, einem glaeubigen das wort zu verbieten und
seine worte als unfug hinzustellen.

… wenn Du nun noch dem Atheisten nicht das Recht zugestehst, die Worte, die der „Gläubige“ an ihn spricht, mit „Unfug“ zu erwidern, und …

sondern um den „Überbau“, um die gesellschaftliche
(Definitions)Macht, an der gemessen
Einstein halt viel eher
„Teekanne“ als „Religion“ ist.

aus der sicht eines atheisten, geschrieben von atheisten fuer
atheisten:smile:

… dann Kommunikation zwischen den Position, die sich hier ja nicht auf der Ebene des persönlichen Glaubens abspielt, sondern auf der Ebene des gesellschaftlichen Umgangs miteinander, mit einem solchen Geht-mich-nix-an-Argument grundsätzlich verweigerst, was kann dann jenseits der Kommunikation denn noch bleiben?

Erschießen?

VG
F

… wenn Du nun noch dem Atheisten
nicht das Recht zugestehst,
die Worte, die der „Gläubige“
an ihn spricht, mit „Unfug“ zu
erwidern, und …

wieso fuehlt sich der atheist angesprochen, wenn der glaeubige zu gott spricht???

… dann Kommunikation zwischen den Position,
die sich hier ja
nicht auf der Ebene des persönlichen Glaubens abspielt,
sondern auf der Ebene des gesellschaftlichen Umgangs
miteinander, mit einem solchen
Geht-mich-nix-an-Argument
grundsätzlich verweigerst, was kann dann jenseits der
Kommunikation denn noch bleiben?

Erschießen?

wovon redest du? welcher gesellschaftliche umgang? wer erschiesst wen? und kannst du hellsehen?ich meine, dass ich nicht mit dir kummunizieren will, hast du ja eben erkannt. ich mache das immer so…ich lulle jemanden mit text ein, solange, bis er merkt, dass ich das nur tuhe, weil ich nicht kommunizieren will.

Hallo Patrick,

Es hat ueber Tausende von Jahren Glaeubige Entdecker gegeben,

Habe ich irgendwo das Gegenteil behauptet?

Deine Aussage spiegelt sehr schoen die oben diskutieren
Vorurteile gegenueber Glaeubigen wider.

Ich habe meine Sicht der Dinge dargelegt. Erkläre mir bitte, wie du zum Schluß kommst, ich hätte Vorurteile gegenüber Gläubige.
Grüße, Peter

Ganz und gar dito: „Gott gibt es wie es Farben gibt.“ das ist
keine Schlußfolgerung und kein Gottesbeweis, bestenfalls ein
Vergleich. Die Farbe gehört zu den empirisch-trivialen
Selbstverständlichkeiten des Alltags, deren Existenz sich
dennoch nicht beweisen läßt, so wenig, wie sich Gott beweisen
läßt.

Den Vergleich finde ich ehrlich gesagt ärmlich. Was ist das für ein Gott, den man mit physikalischen Reizmustern vergleicht? Daß man Farben nicht beweisen kann stimmt außerdem gar nicht. Natürlich kann man das Entstehen von Farbeindrücken im Gehirn nachverfolgen. Man kann sogar Farbeindrücke simulieren, zb. durch die dreifarbigen Pixel an deinem Bildschirm.

Ich habe viele Gottesvergleiche gehört, und der einzige, der mich beeindruckt hat, ist der Vergleich mit der Liebe: Daß X dich liebt kannst du tatsächlich nicht beweisen, und sobald du es tust (zb. durch einen Treuetest), hast du das Vertrauen auch schon verspielt und diese Person wird dich u. U. fortan nicht mehr lieben. So stelle ich mir die Beziehung eines religiösen Menschen zu seinem Gott vor. Jeder Beweis und jeder Vergleich zeugt nur von der Ärmlichkeit und Beschränktheit eines Gottesvorstellung. Als Gott würde ich jene Menschen am meisten ablehnen, die sich drüber streiten, wie man mich beweisen kann.

Gruß
d.

Wozu gibt’s eigentlich die Zitierfunktion
wenn Du selbst wenn mein Posting nur aus zwei Saetzen und Deinem Zitat besteht nachfraegst, auf was ich denn Bezug nehme?

Ui ui ui

Tach!

Du kommst mir vor, wie jemand, der farbenblind ist.
Natürlich kannst und wirst Du dann auch beweisen, dass es
keine Farben gibt: Lichtwellen, welcher Wellenlänge auch
immer, sind tatsächlich farblos. Und Photonen, die von einer
roten Rose in Dein Auge reflektiert werden, sind ebenfalls
farblos, - sonst wäre der Bereich zwischen Rose und Auge
ebenfalls rotgefärbt. Ja, Axel, Du hältst dann alle Welt für
die reinen Schwindler und Dummköpfe und hältst Dich selbst für
den einzig aufgeklärten Menschen der Welt und schließt Dich
zusammen mit anderen Farbblinden.
Kann ich außer meinem Bedauern für Dein tragisches Schicksal
Dir nun einen Vorwurf machen?
Klar. Du bist in diesem Fall von Egozentrik auch blind für
andere Menschen und damit für die Wirklichkeit überhaupt: Du
lachst womöglich höhnisch über jeden Farbkasten, jeden
Malkasten, der zum Verkauf angeboten wird und siehst darin den
reinen Betrug, wie du wahrscheinlich jeden Gottesdienst
ebenfalls nur als Betrug und Selbstbetrug siehst.
Deine Rede: „Gott gibts nicht und damit basta!“ zeugt von
oberflächlicher Ignoranz.

Natürlich gibt es Gott, wie es auch Farben gibt!

Deine Ausführungen setzen voraus, dass es die Welt, so wie wir sie mit unseren Sinnen empfinden, auch wirklich existent ist. Nun gibt es aber Leute, die behaupten, die gesamte Welt mit allem, was dazu gehört, sei nichts weiter ale eine Einbildung deines eigenen Ichs. Was du siehst, suggerieren dir deine Augen nur vor - in Wahrheit ist da gar nichts zu sehen. Was du hörst, ist wegen der Empfindung deiner Ohren angeblich dar - in Wahrheit hast du aber gar nichts gehört, weil da nichts ist außer Einbildung. Wenn du in eine Flamme fasst, dann melden dir deine Nerven Hitze und Schmerz, aber ist da wirklich eine Flamme, die dir die Hand verbrennt oder ist das auch nur Einbildung. Du glaubst, dichin einem vierdimensionalen Zustand zu befinden (dreidimensionaler Raum plus Zeit), aber wer sagt dir, dass Raum und Zeit wirklich existent sind?

Eine Aussage wie „Gott gibt’s nicht und damit basta“ ist mindestens ebenso anerkennenswert wie „Gott gibt es, wie es auch Farben gibt“. Denn hier geht es um Glauben, und da gibt es keine absolute Wahrheit und kein Richtig oder Falsch. Es ist eine rein persönliche Sache, und andere Menschen wegen ihrer Weltanschauung „oberflächliche Ignoranz“ zu unterstellen halte ich - Entschuldigung! - für oberflächliche Ignoranz!

Grüße
Heinrich

Tach!

Ganz und gar dito: „Gott gibt es wie es Farben gibt.“ das ist
keine Schlußfolgerung und kein Gottesbeweis, bestenfalls ein
Vergleich. Die Farbe gehört zu den empirisch-trivialen
Selbstverständlichkeiten des Alltags, deren Existenz sich
dennoch nicht beweisen läßt, so wenig, wie sich Gott beweisen
läßt. - Naja, hätte ich vielleicht dazusagen müssen.

Erklär mal einem von Geburt an blinden Menschen, was „rot“ ist. Für einen solchen Menschen sind Farben nicht existent. Und nun?

Grüße
Heinrich

1 „Gefällt mir“

nix

Tach!

Derjenige von Euch der mir sagen kann was vor dem Urknall war,
warum dieser geballte Klumpen Urmasse ueberhaupt durchs
Weltall kullerte und was das Universum eigentlich genau ist,
derjenige darf mir ruhig sagen ob es Gott gibt oder nicht, ich
werde ihm blind glauben.

Nichts leichter als das:
1.
Vor dem Urknall war der grosse Furz und der geballte Klumpen
Urmasse kullerte aufgrund der Blähungen des grossen Furzers
durchs Weltall.
2.
Das Universum ist eine Ansamlung von Materie, Antimaterie und
Energien.

Nun, ich halte es damit, dass vor dem Urknall ein Weltall existiert hat, das sich sich fortwährend ausgedehnt hat, bis es irgendwann kollabiert ist und sich alle Materie in einem einzigen Punkt konzentriert hat. Dann gab es einen Urknall. Das Weltall dehnte sich so weit aus, bis es kollabierte und sich alle Materie in einem Punkt konzentrierte. Dann gab es einen Urknall …

Wieso gehen wir eigentlich immer davon aus, dass das Universum nur einen Startpunkt hatte? Warum kann es nicht ein endloser, sich stets wiederholender Prozess sein, der sich in Zeitdimensionen bewegt, die weit über unseren Verstand hinaus gehen?

Grüße
Heinrich

Hi,

abschließend:

… wenn Du nun noch dem Atheisten
nicht das Recht zugestehst,
die Worte, die der „Gläubige“
an ihn spricht, mit „Unfug“ zu
erwidern, und …

wieso fuehlt sich der atheist angesprochen, wenn der glaeubige
zu gott spricht???

es geht nicht um die Worte, die Gott zum Gläubigen spricht,
sondern um die, die der Gläubige im „öffentlichen Raum“
spricht bzw. wie er im öffentlichen Raum handelt. (dass sich
Öffentlichkeit und „Innerlichkeit“ nicht wirklich trennen
lässt, ist mir klar, aber das dürfte die Bezugsbasis sein)

… dann Kommunikation zwischen den Position,
die sich hier ja
nicht auf der Ebene des persönlichen Glaubens abspielt,
sondern auf der Ebene des gesellschaftlichen Umgangs
miteinander, mit einem solchen
Geht-mich-nix-an-Argument
grundsätzlich verweigerst, was kann dann jenseits der
Kommunikation denn noch bleiben?

Erschießen?

wovon redest du? welcher gesellschaftliche umgang? wer
erschiesst wen? und kannst du hellsehen?ich meine, dass ich
nicht mit dir kummunizieren will, hast du ja eben erkannt.

ich spreche nicht von Dir und mir persönlich, sondern
davon, wie Gläubige und Atheisten miteinander umgehen.

Und wenn Du schreibst …

der atheist hat nichts zu wollen.
er hat null recht, einem glaeubigen das wort zu verbieten

und damit die Möglichkeit von Kritik aushebelst …

aus der sicht eines atheisten, geschrieben von atheisten fuer
atheisten:smile:

… dann kann man das durchaus als Argument für die Position
„Kommunikationsverweigerung“ lesen (man könnte es auch anders
verstehen, aber ich habe mich halt dafür entschieden);

Und diese Position hat es ja geschichtlich
lange genug gegeben, und gibt es teilweise noch heute;
ich meinte also keineswegs Dich und Dein Posting selbst damit.

VG
F

1 „Gefällt mir“

Hallo,

jemand, der sich weiter entwickelt
fuehlt, als er dem glaeubigen zutraut.

Es wird also wegen der Ungläubigkeit von Deiner Seite
prinzipiell Arroganz und Intolleranz unterstellt.

Sowas nenne ich potenzierten Mumpitz.

jemand, der dem glaeubigen unwissen,

angst, schwaeche vorwirft.

dito !

jemand, der entgegen eigener

meinung nur die haelfte versteht.
Ah ja, und Gläubige verstehen alles ???

du hast eine interessante art, schlussfolgerungen zu ziehen.

Das sind bloß keine Schlußfolgerungen, sondern in den ersten
beiden Fällen Wertungen der Aussage des Vorposters, in denen
eine Weltanschauung pauschal mit Charaktereigenschaften, Bildung
und Intellekt verknüft werden, was ich nur als plumpen Angriff
verstehen kann.
Im dritten Fall ist es eine einfache retorische Frage, die den
Widersinn der aufgestellten Behauptungen zeigen soll.

Gruß Uwi

Wenn man sich diesen Thread so anguckt…
…und die starken Empfindlichkeiten auf beiden Seiten sieht, kann man zur Überzeugung kommen, dass zwischen Atheisten und Gläubigen ein erbitterter Krieg um die „Wahrheit“ bis zum letzten Bluttropfen möglich ist!
Eine neue Form des Religionskriegs?

Wie gut, dass es auf beiden Seiten auch ein paar helle sachliche Köpfe gibt…(Ironie an - zu denen ich natürlich auch dazugehöre - Ironie aus)
Gruß!
Christian

Servus,
hab ne kleine Frage:
Ist ein Atheist jemand, der nicht an (einen) Gott glaubt oder
der an nichts übersinnliches glaubt?
danke, gruß derjesko

Hallo,

du kannst dich auf den Kopf stellen, aber solange du dich außerhalb
wissenschaftlicher Methoden stellst, bleibt es eben nur bei
Esoterik oder Religion.

Wenn du so aber mit Philosophen oder auch Atheisten diskutieren
wolltest, wirst du regelmäßig max. ein gequältes Lächeln ernten.

Es bleibt nun mal beim Beweiszwang für den, der eine Behauptung
aufstellt. Nicht der Skeptiker muß dir beweisen, daß es keine
rosa Elephanten gibt, sondern du must es als der Mensch, welcher
so etwas positiv behauptet.
Anderfalls wäre zumindest jegliche wissenschaftliche Diskussion
nicht realisierbar.

Daß ein Atheist sich auf theologische Argumente einlassen wird,
kann man wohl auch nicht erwarten, da diese per Definition
außerhalb seiner Weltanschauung liegen.
Gruß Uwi

Hallo Friedhelm,

abschließend:

Mein vorläufiges Resüme vorweg: Wie in der Theologie geht der
Trend dahin, daß ein jeder am Ende seine eigene Konfession zu
begründen hat; und es ist gut, wenn der Staat jedem die
Freiheit zu eigenen Gedanken garantiert

Das unterschreibe ich gern!

Mit „Logik und Diskursregeln“ habe ich diejenigen Regeln
gemeint, die es in der westlichen Gesellschaft zum heutigen
Zeitpunkt einzuhalten gilt, um als ein sprechfähiges Subjekt
an öffentlicher Kommunikation teilnehmen zu können, und nicht
à la longue in der Psychiatrie zu landen.

Hallo Franz,
ich weiß, was Du meinst. - eben nicht nur Nettigkeit, Höflichkeit usw., sondern einen bestimmten Level, ein bestimmtes Niveau an Verstand, Intelligenz oder Denkvermögen. Aber was Du recht unscharfst meinst ist weit, weit komplizierter. Du meinst nämlich „Denkvermögen“ in Deinem Sinne.
Bei meiner Irrfahrt durch Internet gestern, fand ich „wundersame“ Blüten, da geriet ich z.B. auf zwei exemplarische Webseiten:
http://www.helmut-hille.de/subjekt.html,
http://www.markweger.at/geg.html Gegner der Relativitätstheorie

Dort ganz exemplarisch findest Du unhaltbar gegenläufige Ansichten (zumindest zu meinem Denken), die nicht auf mangelnde Intelligenz, böser Absicht, fehlende Bildung oder Information zurückzuführen sind, (das Internet steht ja jedem offen!!) sondern -------, ja ich weiß nicht worauf. Falsch ist es jedenfalls, ihnen gegenüber den Diskurs einfach abzubrechen.
Und dann stellt sich mir die Frage: Was ist das eigentlich „Rhetorik“?? Wie kommt ein Dogma an die Macht über Menschen?

Die Ebene dieser „Logik“ ist eine soziologisch-linguistische,
und klarerweise nicht eine der oben angeführten.

Und nochmal: diese „Logik“ schließt ja nicht die
Behauptung eines unerfahrbaren Wesens aus, sie lässt aber
einfach nicht die Behauptung zu: „Ich behaupte die Existenz
eines unerfahrbaren Wesens, und Du darfst das nur
zurückweisen, wenn Du seine Nicht-Existenz beweisen kannst“.

Das ist ein klarer Verstoß gegen diese „Logik“ und hat
schlicht den Abbruch der Diskussion zur Folge, im besten Fall
noch verbunden mit fassungslosem Kopfschütteln und herzhaftem
Lachen …

Und darum ist der Atheismus eben nicht ein „anderer Glaube,
aber auf gleicher Ebene liegend“, so wie es hier behauptet
wurde, sondern befindet sich auf einer Meta-Ebene.

richtig, Metasprache kann ich unterschreiben. Wir diskutieren nicht über Gott, sondern über das Reden über Gott.

aber auch da gilt der Elementarsatz von Frege: „Ein abgeschlossener Satz enthält einen Wahrheitswert, unabhängig davon, ob der Wahrheitswert wahr oder falsch ist“. Wir haben es bei dieser Aussage ohne Zweifel mit Metasprache zu tun. Trotzdem gilt auch dafür der Satz vom Wahrheitswert eines Satzes.

Und eben das -und eigentlich auch nur das- wollte ich bei
meiner Diskussion mit Patrick zeigen.

Die Behauptung: „Gott existiert“ (kann nicht bewiesen werden)
und
die Behauptung: „Gott existiert nicht“
schließen sich - wenn überhaupt - nur dann aus, wenn ich
derjenige bin, der dies zugleich zu denken versucht. Denn Sinn
und Bedeutung des Begriffs „Gott“ übersteigt in jedem Fall
menschliches Fassungsvermögen, - und zwar bei jedem Menschen
unkontrollierbar unterschiedlich, je nach individueller
Erfahrung.

Ich habe es ja schon einige Male hier gesagt: Der Atheist sagt
nicht:
„Gott existiert nicht“,
sondern er sagt:
„Nein, ‚Gott existiert‘ nicht“
(negiert wird nicht die Existenz Gottes, sondern negiert wird
der Bezug auf Gott und dessen fragliche Existenz selbst, also
der Sprechakt „Gott“, also sowohl „Gott existiert“ wie auch
„Gott existiert nicht“ wie auch „Existiert Gott?“)

verstehe ich nicht ganz? Jemand, der sich Atheist nennt, nimmt dies ganz sicher nicht so genau. Tatsache ist jedenfalls, daß sich die Nichtexistenz Gottes leichter „beweisen“ läßt, als das Gegenteil.
Allerdings findet man recht fragwürdige Argumente auf beiden Seiten.

Übrigens fand ich gestern bei Wikipedia noch eine schöne Blüte:
Wenn für kein x gilt: nicht A(x), dann gilt für alle x: A(x)

kann man auch auf „Gott“ und „nicht Gott“ anwenden.

ganz herzlich
Friedhelm

Hallo nochmal,

nur einen Punkt möchte ich noch klarstellen, mit vielem anderen (insbesondere mit der „Metasprache“) erkläre ich mich gerne einverstanden.

Mit „Logik und Diskursregeln“ habe ich diejenigen Regeln
gemeint, die es in der westlichen Gesellschaft zum heutigen
Zeitpunkt einzuhalten gilt, um als ein sprechfähiges Subjekt
an öffentlicher Kommunikation teilnehmen zu können, und nicht
à la longue in der Psychiatrie zu landen.

ich weiß, was Du meinst. - eben nicht nur Nettigkeit,
Höflichkeit usw., sondern einen bestimmten Level, ein
bestimmtes Niveau an Verstand, Intelligenz oder Denkvermögen.
Aber was Du recht unscharfst meinst ist weit, weit
komplizierter. Du meinst nämlich „Denkvermögen“ in Deinem
Sinne.

Nein, das meine ich nicht!
die Fähigkeit, sich innerhalb der geltenden Regeln von Diskursivität auszudrücken, hat bestimmt mit dem „Denkvermögen“ zu tun, entspricht ihm aber bei weitem nicht; es hat eher mit dem zu tun, was wir „Geisteskrankheit“ bzw. hier: deren Abwesenheit nennen.

Ich habe es ja schon einige Male hier gesagt: Der Atheist sagt
nicht:
„Gott existiert nicht“,
sondern er sagt:
„Nein, ‚Gott existiert‘ nicht“
(negiert wird nicht die Existenz Gottes, sondern negiert wird
der Bezug auf Gott und dessen fragliche Existenz selbst, also
der Sprechakt „Gott“, also sowohl „Gott existiert“ wie auch
„Gott existiert nicht“ wie auch „Existiert Gott?“)

verstehe ich nicht ganz? Jemand, der sich Atheist nennt, nimmt
dies ganz sicher nicht so genau.

Das ist sicher richtig, aber wir sprechen hier natürlich von einer theoretischen Rekonstruktion des Atheismus (genau wie beim Gläubigen auch) bzw. der Grundstruktur der jeweiligen Argumente.

Im Alltag sind die Grenzen insbesondere von „Theismus“/Agnostizismus, und Agnostizismus/Atheismus sowieso vollkommen verschwommen.

Viele Grüße
Franz

Liebe datafox
Du entdeckst

Aber das ist doch ein Widerspruch! Wenn Gotteserkenntnis nicht
MÖGLICH ist, dann kann man auch nicht zum Schluß kommen, daß
es keine Transzendenz gibt, sondern man enthält sich der
Aussage (Agnostizismus). Ein Atheist ist der Überzeugung, daß
es keine Transzendenz gibt (wobei damit immer jene
Transzendenz gemeint ist, die im kulturellen Umfeld desjengen
Atheisten vorherrschend ist). Ein schwacher Atheist geht davon
aus, daß es keine gibt, ein starker Atheist meint darüber
hinaus, daß es keine geben kann.

Mag sein, dass du recht hast, aber o. a. Standpunkt ist ja auch nicht meiner. Soll sich ein atheistischer Fundamentalist dazu äußern.
Viele Grüße
Voltaire

Hallo,

Wenn du so aber mit Philosophen oder auch Atheisten
diskutieren
wolltest, wirst du regelmäßig max. ein gequältes Lächeln
ernten.

Nochmal, ich kann Dir nur nochmal ans Herz legen Deine Meinung nochmals zu ueberdenken, denn das muede Laecheln resultiert aus Deinem „Glauben“ an die unantastbare Richtigkeit Deiner Meinung.

Es bleibt nun mal beim Beweiszwang für den, der eine
Behauptung
aufstellt.

Ich behaupte seit zwei Tagen nie etwas anderes.

Nicht der Skeptiker muß dir beweisen, daß es keine
rosa Elephanten gibt, sondern du must es als der Mensch,
welcher
so etwas positiv behauptet.

Und hier irrst Du abermals, oder immer noch. Denn auch die Behauptung „Es ist nicht“ ist eine positive. Lediglich die Fragestellung ist invertiert. Oder sagen wir es auf das konkrete Beispiel des Glaubens bezogen:

Solange Du meine Aussage anzweifelst ist von beiden Seiten kein Beweis noetig, da ja keine von beiden das Recht fuer sich beansprucht die richtige zu sein.

Willst Du meine Aussage „Gott existiert“ als falsch darstellen, so musst Du Deine Gegentheorie beweisen. Es ist schlicht unmoeglich zu behaupten das die eigene Meinung die einzig richtige ist ohne es zu begruenden. Fuer die Meinung der Gegenseite beanspruchst Du diese Pflicht waehrend Du diese fuer die eigene kategorisch ausschliesst.

Anderfalls wäre zumindest jegliche wissenschaftliche
Diskussion
nicht realisierbar.

Man stelle sich eine Diskussion vor in der Einstein und Hawking ueber die Zeit diskutieren.

Hawking legt drei Stunden dar wieso er zu der Ueberzeugung kommt die Zeit wuerde in Wellenform verlaufen. Einstein stampft bockig auf, dreht Hawking den Ruecken hin, haelt sich die Ohren zu und schreit „Gar nich wahr! na na na na na na!“

Daß ein Atheist sich auf theologische Argumente einlassen
wird,
kann man wohl auch nicht erwarten, da diese per Definition
außerhalb seiner Weltanschauung liegen.

Bloedsinn, was ist an der Aussage „Die Welt wurde von Gott erschaffen“ theologisch? Nichts. Dazu muesste die Erschaffung der Welt per Definition eine religioese Sache sein und das streitest Du doch ab oder?

P.

…und die starken Empfindlichkeiten auf beiden Seiten sieht,
kann man zur Überzeugung kommen, dass zwischen Atheisten und
Gläubigen ein erbitterter Krieg um die „Wahrheit“ bis zum
letzten Bluttropfen möglich ist!
Eine neue Form des Religionskriegs?

Servus,

da ich einer derjenigen bin moechte ich nur kurz mal so anmerken: Ich bin nicht glaeubig :o)

Ist ein Atheist jemand, der nicht an (einen) Gott glaubt oder
der an nichts übersinnliches glaubt?

Eher das zweite, da „Gott“ ja auch ausserhalb des Rauschebart-Bildes definiert werden kann: Allah, die Natur an sich, Zeus und Co., J.C. und seine Gang, Pumuckl, Urfurz, hatten wir alles schon in diesem Thread.

Gruss

Hallo allerseits,
aufgrund der vielen Antworten antworte ich mir jetzt mal quasi selbst…
Es scheint ja dass ich eine große Kontroverse angeregt habe, was sicherlich interessant ist aber worum es mir eigentlich gar nicht ging.
Für mich ging es nur um eine Definitionsklärung:
Kann ein Atheist zum Beispiel an irgendwelche Naturgeister, die menschliche Seele u.ä. glauben (eben nur nicht an Gott) oder glaubt er quasi nur „das was er sieht“ (abgesehen von wissenschaftlichen Kleinigkeiten wie Atome etc… :wink: )?

Danke aber trotzdem für alle Antworten. Zuletzt möchte ich noch hinzufügen, dass ich (im ersteren Fall) mich selbst zu den Atheisten zählen würde (die Frage hat aber gar nichts damit zu tun ich muss es für ein Referat wissen) und durchaus nicht denke dass alle Atheisten intolerant u.ä. sind. Meine Eltern sind Christen und da habe ich kein Problem mit, ich finds toll wenn sie was an ihrem Glauben finden ich selber glaube nur einfach nicht dran. Keiner kennt die ultimative Wahrheit, auch nicht ich also warum sollte man sich darum streiten? Jeder kann glauben was er will, oder leben wir im Mittelalter?

Wie auch immer, gruß derjesko

Kann man so nicht stehenlassen. Ein Nichtwähler lebt in einem
System, das auf seine Partizipation eigentlich angewiesen
wäre. Ein Atheist lebt in keinem solchen System

Aus der Perspektive des Religiösen, aus der jeder Mensch eine bestimmte „Aufgabe“ hat, aber doch ganz sicher! Der Nichtwählervergleich ist doch ganz gut. Ein Nichtwähler boykottiert das System, unterminiert es. GENAU SO empfindet der Religiöse den Atheisten. Daher auch die Aggression, die ihm widerfährt - je nach Kulturstufe zwischen Spott und Steinigung liegend.

Gruß
d.