Moin,
Im Zen gelten alle Objekte des Bewußtseins auch auf den
höheren Bewußtseinsstufen als „Makyo“, als Trugbild.Was verstehst du denn als „Objekte des Bewußtseins“ und
„Bewußtseinsstufen“ im Zen?Objekte des Bewußtseins sind im Zen z.B. die besagten
Trugbilder (makyo) auf höheren Bewußtseinsstufen:„With Zen devaluing makyo or the mind’s illusions, the
sambhogakaya has been eliminated as a legitimate area of
spiritual activity. It is rare that people can leap right over
the spiritual realms to enter the Infinite, yet this is what
they are commanded to do in Zen. There is no ladder that they
may ascend, no paths that they may follow, and no inner guides
to warn them of dangers or able to help them overcome
problems.“The Vajra Dakini
On the Problem with Zen
http://www.buddhanature.com/buddha/dakinicommentary…Wie passt denn der Samboghakaya hier rein? Der Samboghakaya
ist einer der drei Körper eines Buddha, der erkannt
werden kann.Siehe vorangehendes Zitat.
Oha, da läuft aber jetzt einiges durcheinander. Zum ersten sind die genannten Trugbilder vermutlich jedem bekannt, der intensiv meditiert. Das ist weiter nichts besonderes.
Der Samboghakaya hingegen ist etwas, das der Meditierende während der Meditation absichtlich versucht zu visualisieren. Es ist (unter anderem) eine Übung, die der Konzentration des Geistes dient und somit bereits durch seine Entstehung etwas komplett anderes als die oben genannten Trugbilder.
Nun, Ebene ist ein topologischer Begriff, aber hier ein
metaphorischer und nicht zwingend auf Orte anzuwenden. Es gibt
ja Ebenen des Bewußtseins, aber das sind keine Orte, sondern -
- Seinsmodi, um’s fremdsprachlich auszudrücken. Nirvana ist
ein Bewußtseinszustand,
Nicht nach buddhistischem Verständnis. Nach buddhistischem Verständis erkennt das Bewußtsein nur Phänomene, die dem bedingten Entstehen unterworfen sind, und dazu zählt nicht Nirvana. Zwar mag das trainierte Bewußtsein letztendlich die „Neugier“ wecken, was sich hinter Samsara verbirgt, aber erkannt werden kann dies durch das Bewußtsein (nach buddhistischer Definition) nicht.
an Ralf ausdrücklich feststelle - sehr zu unterscheiden von
der Shunyata, das das reine Sein, das So-sein, ist.
?? Shunyata bedeutet „Leerheit“. Das kann man doch kaum mit „reines Sein“ oder „So-sein“ gleichsetzen.
Ich
spreche von einer höheren und einer niederen Ebene, weil diese
Bewertungen im Buddhismus klar vorgezeichnet sind: das Nirvana
ist anzustrebendes Ziel, also höher (wertvoller) als Samsara.
Und nochmal: Die beiden sind nicht unterschieden oder unterscheidbar voneinander. Wir sind Samsara, und es löst sich auch niemand plötzlich in Luft und Wohlgefallen auf, wenn er Erleuchtung erlangt hat. Ich glaube, du hängst hier noch irgendwie sehr der christlichen Vorstellung an, Nirvana sei so was wie das Paradies, in das der arme geknechtete Erdenmensch aufgenommen wird, wenn er Erleuchtung erlangt hat
Um diesen Zusammenhang zu erklären, mag ich sehr das Beispiel von dem kleinen Teich, in dem der Grund aufgewühlt ist. Genau so ist unser Geist. Durch buddhistische Praxis versucht man nun zu bewirken, dass dieser Geist zu Ruhe kommt, so dass sich die den Geist „verunreinigenden“ Partikel zur Ruhe kommen, und sich unten absetzen. Dann wird der Geist rein und klar. Zu behaupten, die Partikel wären nun eine andere Ebene oder andere Bewußtseinsstufe, als das Wasser, ist irgendwie schräg, meinst du nicht? Eher kann man noch darüber reden, ob die Partikel nicht etwas Notwendiges sind, die uns überhaupt erst auf die Idee bringen, dass da noch etwas anderes ist (ähnlich wie Luftströmungen durch Rauch „sichtbar“ werden).
Befreiungs-technisch ist der Mensch laut Buddhismus nicht nur
den Insekten überlegen, sondern auch den Devas. Und die stehen
bekanntlich WEIT über den Insekten.
Wer sagt denn das?
Ich „kenne“ Ralf schon vom Januar - ein großartiger
Spezialist, aber echt. Und wie er schreibt!
Dann solltest du auch mal auf ihn hören
Die Hunde-Frage
würde ich nagarjunisch beantworten: Waldi hat weder
Buddha-Natur, noch hat er sie nicht.
Mal abgesehen davon, dass Nagarjuna meines Wissens das Konzept von „Buddha-Natur“ gar nicht vertreten und somit so eine Aussage gar nicht gemacht hätte, meinst du nicht, dein „nagarjunaischer“ Satz klingt reichlich paradox? Wie willst du diesen Satz für den Hund auflösen? Wie kann er gleichzeitig etwas haben, und doch nicht haben?
Das Prinzip der zwei Stufen gilt also grundsätzlich
auch hier.Hier gibt es keine „zwei Stufen“, sondern außer der Existenz
als Mensch gibt es noch die „hungrigen Geister“, die „Tiere“,
die „Götter“, die „eifersüchtigen Götter“ und die
„Höllenwesen“, das wären dann sechs Bereiche.Bereiche, ja, aber auch Stufen. Gerade hier führst du einen
Beleg für Stufen- bzw. Ebenendenken im Buddhismus an, der mein
hierarchisches Konzept bestätigt.
Hier gibt es keine Stufen und keine Hierarchie. Die Daseinsbereiche stammen aus dem sogenannten „Rad des Lebens“
http://de.wikipedia.org/wiki/Rad_des_Lebens
und sind dort kreisförmig im Rad angeordnet. Was meinst du, warum in jedem dieser Bereiche auch ein kleiner Buddha sitzt?
Wenn alle Wesen, so argumentieren die Bücher der
Transzendenten Weisheit (Prajnaparamita), durch das Fehlen
einer dauerhaften Seele „leer“ sind, dann ist die „Leerheit“
ihr Wesenskern. Jede Suche nach dem, was an einem Wesen von
Dauer ist, führt letzlich zu dieser Leerheit. Nicht entstanden
und daher ewig, kein faßbares Etwas und doch real, besitzt die
Leerheit alle Eigenschaften oder Nicht-Eigenschaften,
Wie kann Leerheit irgend eine Eigenschaft besitzen? Besäße sie eine, wäre es nicht mehr Leerheit.
Gruß
Marion