mal wieder etwas sachlicher
Keiner von uns kennt
die genauen Ermittlungsergebnisse, weder heute noch damals
also bleibt uns nichts als auf einen Ausgang des Verfahrens zu
warten, bei dem hoffentlich die Wahrheit ans Licht kommt.
Ich gehe fast jede Wette ein, dass wir die Wahrheit nie erfahren werden. Ich habe fast mein ganzes Leben in einer Kleinstadt dieser Größe verbracht und weiss wie es da zugeht. (siehe auch meine Antwort an Frank).
Allerdings sind emotionale Ausschweifungen, wie Deine
Reaktion, die mit Beleidigungen einhergehen in jeder
Diskussion nicht gerade förderlich.
Du bist ja goldig. Erst springst du auf mein Posting an, obwohl es in erster Linie als Antwort an Frank gedacht warst, nennst mich hysterisch und ich weiss nicht was noch alles und dann tippst du obiges *hmmmpf*.
Selbst wenn ich zu einer winzigen Minderheit zählen würde, die
der Tod eines Sechsjährigen noch wirklich berührt, dann muß
ich mich deswegen sicher nicht schämen.
Mußt Du ja nicht, aber überleg mal ob Du evtl. übertreibst.
Das gibt nämlich dem ganzen einen hysterischen anstrich…
Wenn der absichtlich herbeigeführte, gewaltsame Tod eines Kindes nicht zum heulen ist, was dann ? Was berührt dich denn noch Mr. Sachlich ?
Klar nehm ich das zur Kenntnis und das ist auch schlimm aber
soll ich deshalb jetzt weinen??
Warum nicht ? Sowas nennt man Mitgefühl mit Angehörigen und
Opfern. Eine Gesellschaft, die kein Mitgefühl mehr aufbringen
kann, ist menschlich verroht.
Bei meiner Arbeit habe ich oft Situationen erlebt die
Mitgefühl erfordern, das man Angehörigen gegenüber aufbringen
muß - z.B. das Überbringen einer Todesnachricht - Aber die
Angehörigen des kleinen Jungen sind nicht hier. Wir sind hier
und unterhalten uns über einen Fall der sich so oder so
abgespielt haben mag. Wäre er abstrakt würdest Du Dich nicht
aufregen und kein Mitgefühl empfinden - das hat ja eben auch
nix mit der Diskussion über die Fakten zu tun.
Mir scheint nur, manche Leute können die Realität nicht mehr von einen Freitagsabendkrimi unterscheiden. Aber vermutlich hast du recht, was kann man schon von einer Gesellschaft erwarten, die sich gemütlich das Abendbrot reinschlabbert, während in den Nachrichten Bilder von Hungertoten im Südsudan über den Bildschirm flimmern. Entweder die Leute entwickeln dann den von dir hier gezeigten Zynismus oder stumpfen komplett ab.
Ich habe eher den Eindruck, das dann alle was von „dumme
Jungen Streich“ faseln. Wäre das Kind einem Kinderschänder zum
Opfer gefallen, würde in diesem Brett doch schon längst wieder
die Todesstrafe diskutiert.
Wenn Du mal die Beiträge richtig lesen würdest - vielleicht
geht das nicht mit Tränen in den Augen-, dann würdest Du
merken, daß immer nur der Sachverhalt an sich angezweifelt
wird nie die Schwere der möglichen Tat.
Genau diese Art Zynismus meine ich. Gefühle zu zeigen ist in dieser Gesellschaft megaout. Wer es dennoch wagt, gibt eine leichte Zielscheibe für Leute wie dich ab. Bitte sehr, wenn es dir Freude bereitet, nur immer druff, ich kann das ab.
Die Polizei hat beim Tötungsdelikt einfach mal keinen Bock zu
ermitteln, obwohl ja zumindest die Schwester den Sachverhalt
so dargestellt haben wird, daß ein erheblicher Verdacht auf
Fremdverschulden auftaucht.
Du magst ja zweifeln, aber was du oben beschreibst ist reine Phantasie. Wer sagt denn, dass die Schwester überhaupt irgend was gesehen hat ?
Ich weiß nur wies in Berlin in dem Fall läuft - Die
Mordkommission wäre sofort Da, alle 50 verdächtigen würden
ermittelt und festgenommen und gerade bei 50 zu vernehmenden,
die von Spitzenermittlern Stundenlang bearbeitet werden, wäre
es unmöglich durch falsche Aussagen den Fall zu vertuschen,
weil sie sich immer wiedersprechen würden usw.
Von den damals nicht vorhandenen Zeugen will ich gar nicht
anfangen.
Berlin ist aber auch keine 10000 Leutegemeinde, wo die örtliche Polizei hauptsächlich damit beschäftigt sein wird, Falschparker aufzuschreiben. Und was die möglichen Zeugen angeht: Es gibt interessante Untersuchungen darüber, woran sich Leute, die z.B. Zeuge eines Verkehrsunfalls werden, überhaupt erinnern, selbst wenn sie willlig sind, sich zu erinnern. Andere Gründe, warum alle die Klappe halten, wurden ja auch schon von anderen erläutert.
Evtl verstehst Du ja unter diesen Gesichtspunkten meine
Zweifel???
Entweder der Ort wo das passiert ist liegt außerhalb der
Rechtsordnung oder es wurden tatsächlich ganz grobe, schier
UNGLAUBLICHE Fehler gemacht.
Das muß natürlich ermittelt werden. Wir werden sehen…
Nein, ich glaube nicht, dass wir jemals irgendetwas sehen werden. Ein Kaff schafft es, 3 Jahre lang etwas zu vertuschen. Du glaubst doch wohl nicht, dass sich da jetzt noch jemand in die Suppe spucken lassen wird ?
Wie komme ich dazu ohne Fakte eine „Gegenversion“
aufzustellen, die Geschichte ist merkwürdig genug ??
Meine Güte, wenn jemand eine bestimmte Version anzweifelt (was ja prinzipiell o.k. ist), dann wird man ihn doch wohl noch fragen dürfen, wie es denn seiner Meinung nach passiert sein könnte. Denn dass es IRGENDWIE passiert sein muss, dass sollte doch auch dir klar sein. Schließlich läßt sich dieses tote Kind nicht wegreden.
Du und andere scheinen aber im Angesicht einer möglichen
politischen Straftat ein wesentlich höheres potential an
Mitgefühl zu entwickeln???
Wäre das Kind überfahren worden oder an Krebs gestorben wie x
- andere hättest Du nie davon erfahren.
Gleich wie ein Mensch stirbt ist es traurig bloß wenn es mit
rechten Straftaten verknüpft ist, dann scheit es besonders
traurig zu sein…
Muss ich dir jetzt wirklich den Unterschied erklären, zwischen dem Tod eines krebskranken Kindes, bei dem die Fähigkeiten der Ärzte an ihre Grenzen stoßen, und dem gewaltsam herbeigeführten Tod eines Kindes, weil gewaltbereite Jugendliche sich gerade mal langweilen oder ihren „allgemeinen Hassgefühlen“ Ausdruck verleihen möchten ?
An den richtigen Stellen schützt sie uns vor übermäßigen
Reaktionen und Stress. Dies hier ist die richtige Stelle.
Diese Stelle hier ist ein Diskussionsbrett in einem Forum.
Wenn der Tot mit zu Deiner täglichen arbeit gehört, dann
kannst Du Dir soetwas nicht mehr in vollem Umfang leisten. Wie
stellt Du Dir das bei Polizisten, Feuerwehrmännern,
Krankenschwestern etc. vor?? Die Gefühle läßt man zu Hause,
wenns ganz hart kommt, braucht man Psychologische Hilfe…
Wer glaubt, Gefühle in einem Diskussionsforum zu zeigen, sei fehl am Platze, braucht vielleicht auch psychologische Hilfe. Gefühle nicht zuzulassen, weil sie bei der Ausübung obiger Jobs hinderlich werden, kann auch auf längere Sicht zu genereller Gefühlsarmut in Situationen führen, wo Gefühle zeigen vielleicht mal durchaus angebracht wäre.
Stimmt, wenn wir uns kennen würden, wäre das was anders, aber
warum sollte mich sowas kränken?
Warum hast du dann überhaupt und dann auch noch so heftig auf mein Posting reagiert, hm ?
Gruss
Marion