Was sind 'die Juden'?

Hallo Elimelech

Den jüdischen Glauben gibt es nicht, das jüdische Volk
hingegen schon.

Das musst Du mir erläutern. Den jüdischen Glauben gibt es doch genau so, wie den christlichen Glauben.

Dh, so ein Kind sollte jüdisch erzogen werden und ist deshalb Jude,
solange es sich nicht zu einem anderen Glauben bekennt.

Es ist falsch, dass man Jude durch Erziehung wird. Auch wenn
man keine oder keine jüdische Erziehung genossen hat, wird man
alleine dadurch jüdisch, dass die Mutter Jüdin war.

Na klar, stimme Dir voll zu, wollte aber den Hintergrund dieser „Regel“ erläutern, warum „bestimmt wurde“ dass die Mutter und nicht der Vater aus jüdischer sicht die entscheidende Person ist, ob jemand jüdisch ist

Gruss
Beat

Hängt das mit dem jüdischen
Rassismus-Gedanken zusammen, daß die Juden ein von G’tt
auserwähltes Volk sind, und damit in irgendeiner Form über
allen anderen Völkern stehen?

ohweh mir schwant übles :smile: also rassismus ist schon mal total falsch, weil es eine jüdische rasse nicht gibt. (wenn dem so wäre wie erklären sich dann schwarzhäutige, rothaarige und blonde juden?)

naja und das auserwähltsein hat nichts mit „über“ den anderen stehen zu tun.

(Diese Ansicht schliesse ich aus
einigen Artikeln,

naja chauvis gibts überall :wink:

Wie ist dann das zu nennen, was Iris mir verlinkt hat, also
diese dreizehn Postulate, die für alle Juden gelten?

diese 13 postulate sind keine glaubensvorschriften noch gebote noch ein credo. sie sind die zusammenfassung jüdischer vorstellungen zu gott, den menschen, heiligen schriften, prophetentum und der endzeit. der ursprung dieser 13 sätze liegt in einer auseinandersetzung mit dem christentum. sie wurden als „entgegnung“ formuliert, um die unterschiede herauszuarbeiten. wenn man christ ist oder sich in christlicher religion ein wenig auskennt, dann erkennt man das sehr schnell. in fast jedem grundsatz findet sich ein scharfer widerspruch zum christentum, das ja schon immer den juden „angetragen“ wurde. maimonides (der autor) arbeitet eher religionsphilosophisch das jüdische gottesbild, jüdische gottesverehrung, den status der schrift usw. heraus. wenn du statt „ich glaube mit vollkommenem glauben“ sagst "in der jüdischen religion glaubt man… ", dann hast du eine religionswissenschaftliche kurzfassung der inhalte jüdischer religion.

Du sagst, es gibt keinen jüdischen Glauben

es gibt einen jüdischen glauben (das was speziell juden glauben und sonst niemand), aber keine jüdische glaubensgemeinschaft in dem sinne, daß der glaube allein das vereinende moment ist (wie beim christentum, islam.)

was ist dann jahadut

jüdische religion. auch zb. ein lehrfach, das jüdischer religionswissenschaft entsprechen kann. man kann über jahadut lernen genauso wie man über buddhismus lernen kann.

und wie nennt man die Leute, die an Talmud und Tora
glauben - von mir aus auch, ohne dem jüdischen Volk
anzugehören?

man glaubt nicht *an* talmud und tora. himmel, das ist so schwer zu erklären! man lebt nach talmud und tora, (weil man glaubt, daß selbiges von gott kam.) oder eben nicht. tut man es (zb. koscher essen, um ein einfaches beispiel zu bemühen), dann ist man „observant“ oder „religiös“. wenn nicht, dann ist man „nicht observant“ oder „säkulär“. dazwischen gibt es noch abstufungen wie „traditionell“. unterschiedliche richtungen des judentum sehen das auch etwas unterschiedlich, wie strikt die observanz sein muß. diese unterscheidung betrifft natürlich nur juden. es GIBT natürlich vereinzelt leute, die keine juden sind, aber AUCH so leben wollen oder überhaupt mit juden zusammen leben wollen, nun, die werden dann juden…

gruß
datafox

es ist
bei vielen Dinge schon unklar, ob ein Jude als buddistischer
Mönch diese nicht mehr einhalten kann.

hi,

ich denke sobald er sich die sandalen zubindet vor einer buddhastatue, ist es schon vorbei… sich nicht bücken vor einem idol… ?

gruß
datafox

Aus der Tatsache, daß die Konvertierung vor einem religiösen
Gericht stattfindet, schliesse ich, daß der Beitritt zum am
israel den Eintritt in eine Glaubensgemeinschaft beinhaltet.

spitzfindig :smile:

ich versuchs nochmal: in der jüdischen traditionellen lebenswelt sind religion, leben, gericht usw. ein und dasselbe. eine ehe ist ein vertrag, eine scheidung auch. geschieden wird vor gericht, geheiratet wird vor zeugen. konvertiert wird vor dem selben gericht, aufgenommen (die zeremonie) wird man vor zeugen. ein „sakrament“ (taufe, ehe, konfrimation) existiert nicht. ein heiliger mittler (priester) existiert nicht. „religiöses gericht“ schrieb ich deswegen, um den unterschied zum „bürgerlichen gericht“ klarzumachen (das das dich ins gefängnis schickt!), denn eine unterscheidung nur nach dem worte gibt es im deutschen nicht.

gruß
datafox

hallo,

Diese Diskussion hat mir persönlich zumindest gebracht, daß
ich nun guten Gewissens dem israelischen Staat (medinat
israel) vertreten durch seine gewählte Regierung Fanatismus
und Kriegstreiberei unterstellen kann, ohne damit auch nur im
Geringsten das Volk (am israel) zu berühren.

das ist 100% korrekt. wenn nur jeder kritiker das so sagen würde bzw. den unterschied verstehen würde, dann könnte man normal diskutieren und müßte sich nicht mit dem ganzen pauschalmist herumschlagen. btw: nicht alle zum volk isral gehörigen sind israelis.

Damit schliesse ich für mich bzgl. des Themas „Nahostkonflikt“
den Vorwurf des latenten Antisemitismus aus, was mich meine
Stellung zu den Vorgängen dort besser vertreten lässt.

scheint logisch. denn es gibt auch in israel selbst regierungskritische stimmen, die sicher nicht antisemitisch sind (sowas gibts zwar auch, selbsthaß, aber selten. vgl. antideutsch.)

gruß
datafox

hallo,

Nun, dadurch, daß der Beitritt, die Konvertierung, eben auch
eine erhebliche religiöse Komponente enthält, unterscheidet
sich die Selbstauffassung schon deutlich von dem, was ich
unter „Volk“ verstehe und als soziologische Definition kenne.

dieser widerspruch ergibt sich nur dann, wenn man „religiös“ christlich interpretiert. das ist kein vorwurf, denn wer aus einem christlichen land kommt bzw. aus christlichem umfeld stammt, der bringt diese vorstellungen auf ganz natürliche weise mit.

ich weiß nicht, wie eine taufe zum christlichen glauben (bei einem erwachsenen nichtchristen) abläuft, aber ich stelle es mir eher so vor, daß dort vor allem glaubensinhalte wie erlösung, annehmen des erlösers in jesus, vergebung von sünde und schuld, lesen der evangelien, rolle von jesus als sohn gottes usw. eine rolle spielen würden. das würde ich zumindest erwarten! (vielleicht weiß jemand dazu konkretes?)

nun, genauso läuft ein übertritt zum judentum eben *nicht* ab. es ist eher analog zu einer einbürgerung: benimm dich wie ein vorbildlicher staatsbürger (natürlich wird von neuen MEHR verlangt als von eingeborenen, ist ja auch bei staaten so und total „unfair“!), lern die geschichte des staates, freunde dich mit menschen aus dem staat an, halte seine gesetze, werde ein teil der gesellschaft, identifiziere dich damit, verpflichte dich nach bestem gewissen vorbildlich zu sein. ich finde das trifft ziemlich genau die defitinion von „volk“ und nicht „glaubensgemeinschaft“!

gruß
datafox

Hi,

dieser widerspruch ergibt sich nur dann, wenn man „religiös“
christlich interpretiert. das ist kein vorwurf, denn wer aus
einem christlichen land kommt bzw. aus christlichem umfeld
stammt, der bringt diese vorstellungen auf ganz natürliche
weise mit.

Klar - ich kann ja nur von dem ausgehen, was ich kenne. Aber ich bin ja grad dabei, das zu erweitern.

ich weiß nicht, wie eine taufe zum christlichen glauben (bei
einem erwachsenen nichtchristen) abläuft, aber ich stelle es
mir eher so vor, daß dort vor allem glaubensinhalte wie
erlösung, annehmen des erlösers in jesus, vergebung von sünde
und schuld, lesen der evangelien, rolle von jesus als sohn
gottes usw. eine rolle spielen würden. das würde ich zumindest
erwarten! (vielleicht weiß jemand dazu konkretes?)

Ich bin da nicht sicher, weil ich als Kind getauft wurde, aber AFAIK spielen „Vater Unser“ und Apostolisches Glaubensbekenntnis eine entscheidende Rolle. Psalm 23 ist wohl auch recht beliebt, respektive die Inhalte all dessen. Naja, und die 10 Gebote eben.

nun, genauso läuft ein übertritt zum judentum eben *nicht* ab.
es ist eher analog zu einer einbürgerung: benimm dich wie ein
vorbildlicher staatsbürger (natürlich wird von neuen MEHR
verlangt als von eingeborenen, ist ja auch bei staaten so und
total „unfair“!), lern die geschichte des staates, freunde
dich mit menschen aus dem staat an, halte seine gesetze, werde
ein teil der gesellschaft, identifiziere dich damit,
verpflichte dich nach bestem gewissen vorbildlich zu sein. ich
finde das trifft ziemlich genau die defitinion von „volk“ und
nicht „glaubensgemeinschaft“!

Korrekt, wenn - ja wenn da nicht die Tatsache(?) wäre, daß ein entscheidender Teil der Regeln eben nicht auf einer Verfassung beruhen, sondern darauf, daß Gebote als von Gott gegeben beinhaltet sind.

Aber wie dem auch sei, ich sehe durchaus den Unterschied - aber in Unkenntnis der Details frage ich nochmal: Geht es da um Glaubensangelegenheiten? Taucht „G’tt“ da auf? In dem Moment, wo das der Fall ist (zwingend), ist es zumindest wesentlich religiös.

Das ist bei der Einbürgerung bspw. in Dtld. ja nun nicht der Fall.

Gruß,

Malte.

Hängt das mit dem jüdischen
Rassismus-Gedanken zusammen, daß die Juden ein von G’tt
auserwähltes Volk sind, und damit in irgendeiner Form über
allen anderen Völkern stehen?

ohweh mir schwant übles :smile: also rassismus ist schon mal total
falsch, weil es eine jüdische rasse nicht gibt. (wenn dem so
wäre wie erklären sich dann schwarzhäutige, rothaarige und
blonde juden?)

MIt dem Argument habe ich gerechnet - das war von mir auch bewusst überdeutlich formuliert. Wir haben ja weiter unten (und oben auch schonmal) herausgearbeitet, daß der Begriff der „Rasse“ ohnehin überholt ist - insofern existiert so etwas wie „Rassismus“ sinnvollerweise gar nicht. Das, was ich an dieser Stelle damit meinte (aber unfairerweise nicht erklärt habe :wink:), ist

„Ein Volk stellt sich selbst in seinem Wert über ein anderes Volk (oder mehrere) oder aber stellt ein bestimmtes anderes Volk in seinem Wert unter ein anderes Volk (oder mehrere, meist sich selbst eingeschlossen).“

naja und das auserwähltsein hat nichts mit „über“ den anderen
stehen zu tun.

Najaaaa… Also bis jetzt stellt sich mir das so dar:

G’tt hat die Juden „auserwählt“. Sie werden als Volk bei irgendeiner Gelegenheit (Jüngstes Gericht o.ä.) bevorzugt behandelt und von ihm wohlwollender angenommen. Die anderen werden (mindestens zunächst) zurückgewiesen/-gestellt.

Das hat imho schon sehr deutlich mit „über“ den anderen zu tun!

Du sagst, es gibt keinen jüdischen Glauben

es gibt einen jüdischen glauben (das was speziell juden
glauben und sonst niemand),

Aber nicht alle, wie ich gelernt habe{!,?}

und wie nennt man die Leute, die an Talmud und Tora
glauben - von mir aus auch, ohne dem jüdischen Volk
anzugehören?

man lebt nach talmud und tora, (weil man
glaubt, daß selbiges von gott kam.)

Genau das nenne ich „daran glauben“ im Sinne von „daran glauben, daß es von Gott kommt und deshalb einzuhalten ist“ - und es entsprechend der Anerkennung göttlicher Autorität auch (more or less) tun.

es GIBT natürlich vereinzelt leute, die
keine juden sind, aber AUCH so leben wollen oder überhaupt mit
juden zusammen leben wollen, nun, die werden dann juden…

Oder Bnei Noach(=Noahiden)?

Gruß,

Malte.

hi,

Ich bin da nicht sicher, weil ich als Kind getauft wurde, aber
AFAIK spielen „Vater Unser“ und Apostolisches
Glaubensbekenntnis eine entscheidende Rolle. Psalm 23 ist wohl
auch recht beliebt, respektive die Inhalte all dessen. Naja,
und die 10 Gebote eben.

ich dachte nicht an die zeremonie, sondern eher an die vorbereitungszeit. ich glaub nicht, daß jeder dahergelaufene sich einfach mal taufen lassen kann. oder doch?

Korrekt, wenn - ja wenn da nicht die Tatsache(?) wäre, daß ein
entscheidender Teil der Regeln eben nicht auf einer Verfassung
beruhen, sondern darauf, daß Gebote als von Gott gegeben
beinhaltet sind.

dies *ist* die verfassung. begib dich für einen moment in diese gedankenwelt, dann wird dir das sofort klar. und nicht zu vergessen, daß nicht wenige staatliche verfassungen einen hinweis auf „durch gott gegebene rechte“ oder ähnliches enthalten.

Geht es da
um Glaubensangelegenheiten?

wobei jetzt? bei der zeremonie? dem unterricht?

Taucht „G’tt“ da auf?

ja, der taucht auf.

In dem
Moment, wo das der Fall ist (zwingend), ist es zumindest
wesentlich religiös.

in diesem sinne natürlich.

Das ist bei der Einbürgerung bspw. in Dtld. ja nun nicht der
Fall.

korrekt. wobei aber auch dort von einer absoluten norm ausgegangen wird, dem grundgesetz, den menschenrechten usw., unter die sich ein neuer deutscher selbstverständlich unterzuordnen hat (während „alte deutsche“ unter anderem im gefängnis sitzen und deswegen nicht des deutschseins beraubt werden.) diese grundnormen werden aber niemals begründet sondern immer postuliert, sind also absolut. m.e. ist das eine moderne form atheistischer religion. (ich sehe das sehr sehr weit gefaßt und mehr in den prinzipien als in den konkreten ausformungen.)

gruß
datafox

hi,

„Ein Volk stellt sich selbst in seinem Wert über ein anderes
Volk (oder mehrere) oder aber stellt ein bestimmtes anderes
Volk in seinem Wert unter ein anderes Volk (oder mehrere,
meist sich selbst eingeschlossen).“

das ist nationalismus oder besser nationaler chauvinismus. in abstufungen in jedem volk anzutreffen, natürlich auch bei juden, abzulehnen, aber dennoch vorhanden. als gegenbegriff würde ich nationalstolz formulieren, der stolz ohne abwertung anderer umfaßt. patriotismus ist der stolz auf sein land.

G’tt hat die Juden „auserwählt“.

durch diese übersetzung kriegt das schon den falschen touch. „auserwählt“ klingt immer elitär. wie wärs mit „gewählt“? wenn wir strohhalme ziehen wer von uns durch einen reißenden fluß schwimmen muß und es trifft dich, bist du dann auserwählt?

Sie werden als Volk bei
irgendeiner Gelegenheit (Jüngstes Gericht o.ä.) bevorzugt
behandelt und von ihm wohlwollender angenommen.

nun das ist aus jüdischer theologie falsch. jeder, egal ob juder oder nicht, kann denselben „lohn“ für sein rechtverhalten bekommen. lediglich die maßstäbe sind anders. vergleich: ein deutscher ist ein schlechter staatsbürger, wenn er seine steuern beim einkauf nicht bezahlt sondern schwarz kauft. ein tourist kann sie bezahlen muß aber nicht, sondern kann sie an der grenze zurückverlangen. wer von den beiden ist jetzt „besser“? und: was bringt es dem touristen wenn er deutscher wird um steuern zahlen zu „dürfen“? jetzt dürfte auch klar sein, warum das judentum nicht missioniert.

Die anderen
werden (mindestens zunächst) zurückgewiesen/-gestellt.

nein, das ist falsch.

Das hat imho schon sehr deutlich mit „über“ den anderen zu
tun!

wenn es so wäre, ja.

Du sagst, es gibt keinen jüdischen Glauben

es gibt einen jüdischen glauben (das was speziell juden
glauben und sonst niemand),

Aber nicht alle, wie ich gelernt habe{!,?}

nicht alle, ja, dennoch ist der glaube jüdisch und nicht buddhistisch.

Genau das nenne ich „daran glauben“ im Sinne von „daran
glauben, daß es von Gott kommt und deshalb einzuhalten ist“ -

verstehe. habe ich falsch verstanden!

und es entsprechend der Anerkennung göttlicher Autorität auch
(more or less) tun.

ja. obwohl es nicht zwingend ist, daß diese autorität überhaupt anerkannt wird. das motiv spielt keine rolle, die tat zählt.

Oder Bnei Noach(=Noahiden)?

ja, ganz genau, DIE habe ich unter den tisch fallen lassen! ups.

gruß
datafox

Schalom Elimelech

Man ist und bleibt Jude
oder wird es.

Wenn dieses Kriterium streng eingehalten wird, sind die Palästinenser Juden, denn sie stammen offensichtlich von in der hellenistischen Zeit zu anderen Religionen konvertierten Juden ab, und wurden später christianisiert, danach arabisiert und noch später mehrheitlich islamisiert.

MfG Hubert

P.S. unter Palästinensern verstehe ich Araber, die aus dem cisjordanischen Teil des ehem. Mandatsgebiets stammen, und keine Juden, die einen Palästina-Paß besitzen.

Hallo Hubert,

Man ist und bleibt Jude
oder wird es.

Wenn dieses Kriterium streng eingehalten wird, sind die
Palästinenser Juden, denn sie stammen offensichtlich von in
der hellenistischen Zeit zu anderen Religionen konvertierten
Juden ab, und wurden später christianisiert, danach
arabisiert und noch später mehrheitlich islamisiert.

Naja, nein, denn viele sind erst spaeter eingewandert und andererseits, allein ohne Einwanderungseinwand: Wenn es vergessen ist oder nur die Urgrossmutter in muetterlicher Linie Juedin war/ist oder gar noch weiter die Verwandtschaft zu einer praktizierenden und bekennenden Juedin entfernt ist, so wird jeder Rabbiner, jede Gemeinde einen Gijur, einen Uebertritt verlangen. Und wenn es nur um des Wissens willen ist, das man erlangen sollte.

viele Gruesse, Peter

Moin lego,

Wenn dieses Kriterium streng eingehalten wird, sind die
Palästinenser Juden, denn sie stammen offensichtlich von in
der hellenistischen Zeit zu anderen Religionen konvertierten
Juden ab, und wurden später christianisiert, danach
arabisiert und noch später mehrheitlich islamisiert.

Naja, nein, denn viele sind erst spaeter eingewandert

Jetzt muss ich aber lachen. Mindestens 90% der sich als jüdisch bezeichnenden Israelis sind wesentlich später eingewandert oder glaubst du wirklich, auch nur ein Bruchteil der jüdischen Israeli könnte noch einen Stammbaum vorweisen, in dem ein in Palästina ansässiger Jude vorkommt ?. Da dürften die Palästinenser (aufgrund der Kontinuierlichkeit des Ortes) in der Tat wesentlich bessere Chancen haben.

Gruss
Marion

Hallo datafox.

ich denke sobald er sich die sandalen zubindet vor einer
buddhastatue, ist es schon vorbei… sich nicht bücken vor
einem idol… ?

Was soll dann vorbei sein? Sobald ich eine Mitzwa nicht erfülle bin ich kein Jude mehr? Nu, dann gäbe es wohl heute keine Juden mehr.

Warum soll sich hier Götzendienst von anderen unterscheiden?

Schalom,
Eli

Hallo Malte.

Welche Kategorien sind das? Hängt das mit dem jüdischen
Rassismus-Gedanken zusammen, daß die Juden ein von G’tt
auserwähltes Volk sind, und damit in irgendeiner Form über
allen anderen Völkern stehen?

Ja, der Antijudaismus lebt weiter… nein, wir sind von G’tt für eine Aufgabe auserwählt worden unter den anderen Völkern. Darin besteht kein Verdienst und die Torah sagt dieses sogar ausdrücklich.

Wir sind nichts besseres, noch muss man nach unserer Religion ein Jude sein und genau diese Kategorien habe ich gemeint und datafox hat dieses hier eigentlich auch schon gesagt (das mit der Auserwählung und den Kategorien). Die heute Bekannteste sind die Bnei Noach, welche nach den sieben noachidischen Geboten leben. Diese wurden G’tt Noach gegeben und sind somit für alle Menschen verpflichtend. Von hier zu den Juden gibt es noch verschiedene Abstufungen, welche nichts mit Erhöhung zu tun haben, sondern alleine damit, welche Gebote jemand auf sich nimmt und dieses bedeutet zuerst einmal Arbeit und ein Risiko daran zu scheitern.

Wie ist dann das zu nennen, was Iris mir verlinkt hat, also
diese dreizehn Postulate, die für alle Juden gelten?

Woher soll ich wissen, was Iris dir verlinkt hat? Aber ich nehme an, dass es sich hierbei um die Glaubenssätze von Maimonides handelt, welche umstritten sind und selbst nach Maimonindes nur ein Versuch darstellen und keine Verbindlichkeit.

Bzw., wie ist dann die Glaubenswelt dieses Umfelds zu sehen?
Sind Kategorien wie „Religion - Konfession“ auf „etwas
jüdisches“ übertragbar, also ungefähr als „Religion jahadut“ -
„orthodoxe ‚Konfession‘, liberale ‚Konfession‘ etc.“?

Nein. Ich verstehe hier an der Diskussion auch nicht, warum dauernd mit christlichen Begriffen versucht wird das Judentum zu erschliessen. Es geht nicht.

Wie sehen das diese Gruppen selbst?

Sicherlich nicht so.

Welcher Religion empfindest Du Dich anhängig?

Der von Awraham, Jitzchak und Jakow :smile:

Du sagst, es gibt keinen jüdischen Glauben - was ist dann
jahadut, und wie nennt man die Leute, die an Talmud und Tora
glauben - von mir aus auch, ohne dem jüdischen Volk
anzugehören?

Was meinst Du mit, an Talmud und Tora glauben?

Und wie man Leute nennt, die daran glauben und keine Jude sind? Baal haTorah, habe ich aber glaube ich schon einmal geschrieben.

Schalom,
Eli

Hallo.

Du sagst, es gibt keinen jüdischen Glauben

es gibt einen jüdischen glauben (das was speziell juden
glauben und sonst niemand), aber keine jüdische
glaubensgemeinschaft in dem sinne, daß der glaube allein das
vereinende moment ist (wie beim christentum, islam.)

Genau den Punkt habe ich auch gemeint. Es gibt keinen spezifischen Glauben der Juden, da Juden an ganz verschiedene Dinge glauben können und umgekehrt auch Nichtjuden den Glauben eines Juden teilen können, ohne dadurch Jude zu werden. Der jüdische Glaube ist keine, weil er universell ist.

Ganz anders z. B. beim Christentum wo der Christ durch seinen Glauben sich begründet.

Schalom,
Eli

Hallo Malte.

„Ein Volk stellt sich selbst in seinem Wert über ein anderes
Volk (oder mehrere) oder aber stellt ein bestimmtes anderes
Volk in seinem Wert unter ein anderes Volk (oder mehrere,
meist sich selbst eingeschlossen).“

Das jüdische Volk beschreibt sich selber, als klein und unbedeutend. So ist mir nicht bekannt, wo es sich über andere stellt, ja, es macht sogar alle seine Fehler öffentlich. Wenn man dadurch in deinen Augen gross wird, gut, aber Rassismus ist doch etwas anderes.

Najaaaa… Also bis jetzt stellt sich mir das so dar:

G’tt hat die Juden „auserwählt“. Sie werden als Volk bei
irgendeiner Gelegenheit (Jüngstes Gericht o.ä.) bevorzugt
behandelt und von ihm wohlwollender angenommen. Die anderen
werden (mindestens zunächst) zurückgewiesen/-gestellt.

Huch, woher hast Du denn das?

Das hat imho schon sehr deutlich mit „über“ den anderen zu
tun!

Wenn es denn stimmen würde.

und wie nennt man die Leute, die an Talmud und Tora
glauben - von mir aus auch, ohne dem jüdischen Volk
anzugehören?

man lebt nach talmud und tora, (weil man
glaubt, daß selbiges von gott kam.)

Selbst das muss man nicht einmal glauben.

Genau das nenne ich „daran glauben“ im Sinne von „daran
glauben, daß es von Gott kommt und deshalb einzuhalten ist“ -
und es entsprechend der Anerkennung göttlicher Autorität auch
(more or less) tun.

Diese Anerkennung ergibt sich aber erst aus den Schriften und diese haben wir von unseren Vorfahren und das Erkennen läuft über den Verstand. Es ist also weniger ein Glauben, als ein Vertrauen und bewahren, welches dann (und nicht umgekehrt) zu G’tt führt.

Schalom,
Eli

Hallo Malte.

Man tritt nich in eine Glaubensgemeinschaft ein, sondern wird
Teil des jüdischen Volkes!

Aus der Tatsache, daß die Konvertierung vor einem religiösen
Gericht stattfindet, schliesse ich, daß der Beitritt zum am
israel den Eintritt in eine Glaubensgemeinschaft beinhaltet.

Wie datafox schon geschrieben hat, ist es ein ganz normales Gericht. In diesem Gericht sitzen Rechtsgelehrte und es gibt eine Urkunde. So wird vom Gericht auch nicht der Glaube geprüft, noch muss man diesen bekunden, sondern alle das Wissen über das Volk und dessen Regeln und ob man danach leben will.

Schalom,
Eli

Hall Hubert.

Man ist und bleibt Jude
oder wird es.

Wenn dieses Kriterium streng eingehalten wird, sind die
Palästinenser Juden, denn sie stammen offensichtlich von in
der hellenistischen Zeit zu anderen Religionen konvertierten
Juden ab, und wurden später christianisiert, danach
arabisiert und noch später mehrheitlich islamisiert.

Oh nein, nur weil zwei Dinge einen ähnlichen Namen tragen, folgt daraus doch nicht deren Gleichheit. So haben heutige Palästinenser und Palästine aus der hellenistischen nichts gemeinsam und wenn dann mehr zufällig.

Wie dem aber auch sei, an anderer Stellen haben wir schon diskutiert, dass dieses eine Rechtsfrage ist und wenn ein Palästineser seine jüdische Abstammung belegen kann, dann kann er auch von einem Gericht als Jude anerkannt werden.

Schalom,
Eli

Hallo Marion.

Naja, nein, denn viele sind erst spaeter eingewandert

Jetzt muss ich aber lachen.

Na, dann lache einmal, weil du dich hier wieder verrennst.

Mindestens 90% der sich als jüdisch bezeichnenden Israelis
sind wesentlich später eingewandert

Hat hier jemand gesagt, dass man in Israel leben muss um Jude zu sein? Nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und es ging hier alleine um die Frage, ob die Palästinenser nicht Juden wäre, aufgrund ihrer Heimat und hier antwortet lego ganz korrekt, dass sie erst später eingewandert sind. Was ist daran falsch?

oder glaubst du wirklich, auch nur ein Bruchteil
der jüdischen Israeli könnte noch einen Stammbaum vorweisen,
in dem ein in Palästina ansässiger Jude vorkommt?

Warum sollte das notwendig sein?

Da dürften
die Palästinenser (aufgrund der Kontinuierlichkeit des Ortes)
in der Tat wesentlich bessere Chancen haben.

Nein, aber macht nichts, nur Thema verfehlt.

Schalom,
Eli