Hallo,
wir reden hier doch ziemlich aneinander vorbei.
Dein „Anerkennungsdruck“ bezog sich doch nicht auf Palästina, sondern auf die arabischen Staaten, auf die habe auch ich mich hier bezogen.
Wenn Israel einen Anspruch erhebt auf Gebiete die ihnen laut
UNO nicht zustehen und unter dem Decknamen „Siedlungspolitik“
immer weitere Landstücke besetz hält auf dass er keinen
Anspruch hat…dann braucht man nicht viel
Gerechtigkeitsgefühl, dass die Palästinenser natürlich
ihrerseits Ansprüche erheben und erheben dürfen.
Es ist eben richtiger, auf der Grundlage bestehender Ansprüche in Verhandlungen einzutreten, wofür man die Gegenseite erst einmal anerkennen muss, als unberechtigte Ansprüche ggf. durch unberechtigte Ansprüche aufwiegen zu wollen.
Muss es dann unter dem Blickwinkel vor der „vernünftigen“
Anerkennung nicht noch ein weiterer Schritt erfolgen, damit
die Anerkennung auch vernünftig bleibt? Sprich muss nicht
Israel zuerst all seine Siedlungen räumen und sich
zurückziehen aus den Gebieten die ihnen nicht zustehen, damit
das was du als vernünftig bezeichnest auch vernünftig wird?
Die Räumung der Siedlungen müsste wohl jedenfalls, wenn Israel einen friedlichen palästinensischen Nachbarstaat wünscht, irgendwann erfolgen.
Aus der Sicht mancher arabischer Staaten und politischer
Richtungen ist die Nicht-Anerkennung optimal.
Wenn es Israel nicht gäbe, müssten sie es erfinden, um nicht
auf die politisch und sozial desolate Lage im eigenen Land
zurückgeworfen zu werden.
Welches Land? Meinst du das Käfig zwischen den einzelnen
Kontrollstellen der Israelis?
Nein, ich meine eben nicht Palästina, s.o.!
Und ausserdem dieses Argument greift nicht und ist eine
ABwertung des arabischen Volkes.
Du musst eben genauer lesen! Ich habe geschrieben: „Aus der Sicht mancher arabischer Staaten und politischer Richtungen“.
„Das“ arabische Volk ist eine Fiktion, aber in der Wirklichkeit gibt es sehr unterschiedliche arabische Staaten und Regierungen.
Tatsache bleibt, dass kein anderes Volk zur Zeit so leiden
muss wie die Araber. Und an allen Seiten sind sie im Krieg.
Aber wahrscheinlich müssten sie, wenn es die Kriege gäbe den
Krieg erfinden, damit ihre desolate Lage eine rklärung findet
Auch hier: genauer lesen!
Ich habe die desolate Lage nicht zu erklären versucht, sondern darauf hingewiesen, dass die Mobilisierung der Massen gegen einen Generalfeind ein gutes Mittel ist, um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken.
Nun lass’ mal gut sein!
Grüße
oranier