Wie sähe denn die alternative Politik aus?

Hallo Steven,

Welche von den aufgezählten Berufen betreffen denn das
Handwerk?

Frisör z.B.

Wenn es allen gut gehen würde, wer macht dann diese Arbeiten,
zu denen sich mancher zu fein ist? Holen wir dann Ausländer
ins Land, um unsere Straßen sauberzumachen,

dafür gibt’s Maschinen

um Toiletten zu putzen,

dafür auch

um Alte zu pflegen?

Und da sind wir bei einem Ausbildungsberuf, der nur ordentlich bezahlt werden muß.

Das sind zum Teil Jobs, bei denen sich sehr viel Geld machen
lässt. Und das hat nichts mizt Ausnutzung von Notlagen zu tun,
das sind Arbeiten die gemacht werden müssen.

Zum Teil. Und um diese Arbeiten, die gemacht werden müssen geht es ja auch nicht. Logisch, daß einige Arbeiten, die als Dienstleistung zu bezeichnen sind aus der Arbeitsteilung notwendig sind.

Es sind Dienstleistungsjobs. In vielen anderen Ländern sind
diese Jobs normal.

Welche ‚diese‘? Und wo? Beachte dabei was passiert, wenn die Jobs nicht gemacht werden. Zustände, wo Kinder an der Ampel schnell mal die Scheibe waschen, in der Hoffnung, dadurch ein paar Tage später zu verhungern, sind nun wirklich kein Maßstab.

Das war auch in Deutschland so. Da war auch
einst der Kunde König. Ich erinnere mich noch an die Zeiten in
den 70er, wo das Auto betankt wurde. Was war daran so schlimm?

Wiso schlimm? Die Abrechnung war technisch anders nicht möglich.

Viele können ihr Auto nicht betanken. Für sie ist es eine
Herausforderung. Außerdem macht sich jeder dabei die
Finger schmutzig, anstatt nur einer. Schon mal ein Auto mit
Gas betankt? Schonmal gesehen, was das für ein Akt ist? Warum
muss man das selber machen?

K.A., eröffen doch 'ne Tankstelle mit Bedienung. Wer 5000 Euro verdient, wird den Service sicher in Anspruch nehmen. Wer von 800 Euro Mite zahlen und leben soll, wird es eher lassen und die Hände lieber einmal öfter waschen.

Warum ist Putzen kein Job (neudeutsch Cleaning Room Manager).
Ganze Branchen leben davon.

Besonders die Unternehmer recht gut. Die Leute, die es machen, sind meist Frauen, die auf 400-Euro Basis arbeiten. Stundenlöhne um 5 Euro sind da schon Spitze.

Das ist nicht nur einen Eimer
Wasser hinschütten, zzusammenschieben, fertig. Wüsstest du,
welches Reinigungsmittel für welchen Boden geeignet ist?

Nein, wozu auch. Wenn das solche Spezialisten sind, warum verdienen die dann nicht 15 Euro aufwärts? Mehr will ich doch gar nicht.
Gutes Geld für gute Arbeit. Das ist schon alles.
Mich stört nur die Einstellung, ‚wozu müssen die Geld verdienen, mir gehts doch gut. Die sollen froh sein, daß sie Arbeit haben, das Geld nehm ich leiber‘.

Gruß, Rainer

Das ist aber das einzige funktionierende Gesellschaftssystem.

Ja, heute. So wie es einst auch der Feudalismus war.

Das ist aber das einzige funktionierende Gesellschaftssystem.

Ja, heute. So wie es einst auch der Feudalismus war.

Wo funktioniert denn hier was noch?
Irgendwie erinnert mich das an eine DDR 1988…

fragt sich:
Frank

Hallo Wolfgang,

Kann man daraus eine Kooperative mit gleicher
Leistungsfähigkeit machen und wenn ja, wie?

Ja, kann man. Das „Wie“ ist schon etwas schwieriger in bestehenden Sytemen. Aber ein Beispiel einer Kooperative ist eine Genossenschaft.

Wie motiviert man
die Köpfe des Unternehmens? Wie stellt man es an, daß die
beiden Leitenden nicht wie der Rest der Belegschaft um 5 den
Griffel fallen lassen?

Die Motiviation entsteht durch die Beteiligung aller am Unternehmen und durch die direkte Einflußnahme aller auf den Einzelnen. Logisch, alle gewinnen oder alle verlieren.

Was macht man mit Mitarbeitern, die
entweder nicht mehr gebraucht werden oder keine Lust mehr
haben?

Krass, aber: Rausschmeißen - wir leben doch nicht im „real existierenden Sozialismus“ :wink:
Im Ernst, dies ist noch immer eine Unternehmensform in einer Leistungsgesellschaft.

Woher bekommt das Unternehmen seine Mitarbeiter und wer
entscheidet, wann und welche Personen neu eingestellt werden?

Die Mitarbeiter kommen, wie auch heute, vom Markt … den gibt es ja in dieser Phase immer noch.

Wer entscheidet, ob ein Fertigungsautomat angeschafft wird,
der einen Mitarbeiter geringer Qualifikation überflüssig
macht, aber die Fertigungsqualität verbessert und woher kommt
das Geld für den Automaten?

Entscheiden tun alle (Mehrheit oder gewählter Rat). In dieser gesellschaftlichen Phase gibt es noch Geld, welches zuvor vom Unternehmensgewinn für Investitionen beiseite gelegt wurde.

Gruß
RaRo

für tiefgründig interessierte:
siehe Silvio Gesell, bzw. Freigeld von Wörgl, oder WIR-Franken
(funktioniert bis heute in CH) z.B.
http://home.debitel.net/user/RMittelstaedt/Money/KAG… .

Jaja, und der Roland in Bremen und der Berliner in Berlin.
Alles keine geschlossenen Systeme, weil Transfer in Euro nicht
nur möglich sondern auch nötig ist. Funktioniert nur als
Spielerei in abgegrenzten Bereichen. Sobald Du dem Taiwanesen
für Deine neue Grafikkarte das dolle Wundergeld andrehen
willst, ist der Spaß vorbei.

richtig, vorerst, so lange es regional begrenzt bleibt. Das ist in der Tat derzeit ein Problem, welches einer langwierigen Ergründung bedarf.
Gut Ding will Weile haben.
Gruß Torsten

7:smile: Aufhebung des Privateigentums
Ohne dem wird die Ökonomie unmöglich.

Sorry, das setzte ich voraus und detailliere: Privateigentum an Produktionsmitteln.

Gruß
Frank
PS: kommt eh so

KORREKT!!
Gruß
RaRo

Hallo!

Leider hast Du nicht verraten, was Du mit Deinen Vorschlägen bezweckst, aber ich nehme an, Du willst mehr Menschen in Beschäftigung bringen

Was ist mit Vorschlag eins? … zwei?
-Tariferhöhungen dürfen :künftig nur noch maximal bis :zur Hälfte in % vereinbart :werden, der Rest als Betrag :in Euro.

Damit erreicht man eine überproportionale Anhebung unterer Lohngruppen, i. d. R. also für Tätigkeiten mit geringen Qualifikationsanforderungen. Das kann eine sinnvolle Maßnahme sein, wenn man meint, wir hätten zu wenig Menschen mit nur geringer Qualifikation. Ist das der Fall?

-Tarifverträge müssen :aufeinander abgestimmt sein, :Regionale Unterschiede von :mehr als 30% für :vergleichbare

Der Sinn solcher Maßnahme erschließt sich mir nicht. Oder glaubst Du, daß sich etwa das Mietniveau zwischen Münschen und meinem Dorf um nur 30% unterscheidet? Urteile selbst: Hier kostet Altbau 1 €/qm und Neubau um 4 €/qm. Und in Münschen, Frankfurt/M. Düsseldorf?

Flächentarifverträge gehen von der irrigen Annahme aus, daß die wirtschaftliche Situation der Betriebe überall gleich ist. Da wird dann von „Lohnstückkosten in der Metallbranche“ fabuliert, aber mit keiner Silbe erwähnt, daß sich hinter „Metall“ ganz unterschiedliche Betriebe verbergen.

Warum müssen wir alles auf Kommando in gleicher Weise machen? Laß den Menschen ihre Individualität und natürlich auch den Betrieben. Arbeitsplätze werden von Unternehmen und Unternehmern geschaffen. Wie kann man nur annehmen, daß die Lust, Menschen zu beschäftigen, steigt, wenn man Unternehmer nur mit genügend Reglementierungen überzieht?
Ich verrate Dir mal ein Geheimnis: Man muß nur genügend Vorschriften erlassen, dann schmeißen Dir Leute mit Initiative die Brocken vor die Füße.

Gruß
Wolfgang

Dieses Land IST asozial.

ach deswegen arbeiten in diesem Land nur noch 40% der Bevölkerung, ohne daß der Rest Hunger leiden muß. Ein Land, in dem 3 Mio. Menschen von Sozialhilfe leben können, ohne dafür jemals auch nur einen Handschlag für dieses Land getan haben zu müssen, ist also asozial?

Deine Definition von „sozial“ würde ich dann doch gerne mal hören.

Gruß,
Christian

P.S.
Bitte den Finanzierungsvorschlag nicht vergessen.

Hallo Jan,

Weil die Deutschen geizige Arschlöcher sind?

was Du Geiz nennst, stellt sich bei Stundenlöhnen unter 10 Euro automatisch und zwangsweise ein. Noch mehr Einkommen in diese Region verdrängen zu wollen wird sicher nichts bessern. Die Herren Henkel, Hundt, Westerwelle, Schröder … arbeiten daran. Ausschließlich da sehe ich das Problem.

Gruß, Rainer

7:smile: Aufhebung des Privateigentums
Ohne dem wird die Ökonomie unmöglich.

Sorry, das setzte ich voraus und detailliere: Privateigentum
an Produktionsmitteln.

Nein, Aufhebung des gesamten Privateigentums! Übrig bleibt dann der Besitz an Gebrauchswerten, der ein vergesellschaftetes Eigentum darstellt.
Damit ist nicht ein Anspruch auf privaten Besitz erhoben, aber die Möglichkeit ausgesvhlossen, durch Bildung von Eigentum andere zur Nutzung dessen als Gebrauchswert auszuschliessen.
Da ist ein kleiner aber feiner Unterschied.

Gruß
Frank

Hallo,

das allerwichtigste:
durch Aufhebung des Eigentums wird der Staat überflüssig. Er wird absterben als Staat und verkümmert zu einer reinen Dienstleistungsgesellschaft.
Erst durch die Existenz des Staates kommt es ja zur Vernichtungt von Geld durch z.B. Staatsanleihen als zinstragendes, fiktives Kapital.

Gruß
Frank

Das ist aber das einzige funktionierende Gesellschaftssystem.

Ja, heute. So wie es einst auch der Feudalismus war.

Seit mehreren hundert Jahren, nicht heute.

Dieses Land IST asozial.

ach deswegen arbeiten in diesem Land nur noch 40% der
Bevölkerung, ohne daß der Rest Hunger leiden muß. Ein Land, in
dem 3 Mio. Menschen von Sozialhilfe leben können, ohne dafür
jemals auch nur einen Handschlag für dieses Land getan haben
zu müssen, ist also asozial?

Aber natürlich ist das asozial. Ist es etwa sozial, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich frei betätigen zu können? Hungerlöhne ohne kostenlos schliesst das aus, weil fast alles kommerzialisiert und privatisiert wurde und ist.

Deine Definition von „sozial“ würde ich dann doch gerne mal
hören.

Was für das Wesen des Menschen natürlich ist. Das ist die Elendsverwaltung eines Sozialstaates nunmal nicht.

P.S.
Bitte den Finanzierungsvorschlag nicht vergessen.

Siehe die Punkte von RaRo samt meiner Zusätze. Damit ist alles finanzierbar, wenn die Möglichkeit zur Kapitalisierung wegfällt. Eben weil dadurch Arbeit vernichtet wird.

Gruß
Frank

Hallo!

Wie stellt man es an, daß ::die beiden Leitenden nicht ::wie der Rest der Belegschaft ::um 5 den Griffel fallen ::lassen?

Die Motiviation entsteht :durch die Beteiligung aller :am Unternehmen und durch die :direkte Einflußnahme aller :auf den Einzelnen.

Das leuchtet mir nicht ein. Warum sollte sich jemand die Nächte für Konstruktionsdetails um die Ohren hauen, statt sich an seine Frau zu kuscheln?

Entscheiden tun alle (Mehrheit oder gewählter Rat).

Na gut. Über den neuen Eimer für die Putzfrau können vielleicht alle entscheiden. Aber über eine spezielle Software, eine Werkzeugmaschine oder beliebige Fragen betriebswirtschaftlicher Art oder das Marketing betreffend sollen alle oder ein gewählter Rat befinden? Woher nimmt man so einen allwissenden Rat? Nur durch die Wahl wird der Rat nicht schlauer. Merke: Ein Unternehmen, das wenigstens seine Kosten erwirtschaften muß, ist nicht per Abstimmung unter Schraubern (die naturgemäß meistens die Mehrheit bilden), sondern nur per Sachverstand führbar.

In dieser gesellschaftlichen :stuck_out_tongue:hase gibt es noch Geld, :welches zuvor vom
Unternehmensgewinn für :Investitionen beiseite gelegt :wurde.

Und in der späteren gesellschaftlichen Phase muß man nicht mehr investieren? Die Technik geht rasend weiter und nächstes Jahr brauchen wir vielleicht eine ganz andere Apparatur, ganz unabhängig von „gesellschaftlichen Phasen“.

Weißt Du, was mit Menschen passiert, die ein paar Jahre Luft und Atmosphäre in der ehemaligen DDR schnupperten, hier etwas auf die Füße stellen wollen und sich die von Dir verbreiteten Thesen immer wieder aufs Neue anhören müssen? Ich will es Dir sagen: Sie verlieren die Lust.

Was Du postest, hört man hier an jeder Ecke. Es ist tief drin in den Menschen, daß Unternehmer etwas Böses sind, die andere Leute versklaven und ausbeuten wollen. Von den „Eingeborenen“ kommt kaum einer auf die Idee, selbst etwas zu unternehmen. Entweder wird es vorgekaut oder es unterbleibt. Kleine und große Unternehmen scheiterten schon am hier herrschenden Geist. Etliche haben sich vor Grausen wieder zurückgezogen. Ein paar Leute gibts noch, die trotzdem etwas anpacken. Immerhin gibt es hübsche Flecken und Grund und Boden ist unschlagbar billig. Das läßt sich nutzen, aber tunlichst nur, wenn man Posten von Vorgesetzten mit Leuten aus den alten Ländern besetzt. Hiesige nimmt man als Schrauber nach Stechuhr. Man kann die ideologisch vernagelten Köpfe keine Entscheidungen treffen lassen. Hinzu kommt die Tatsache, daß man Qualifikationen aus DDR-Zeiten nicht trauen kann.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Wenn es allen gut gehen würde, wer macht dann diese Arbeiten,
zu denen sich mancher zu fein ist? Holen wir dann Ausländer
ins Land, um unsere Straßen sauberzumachen, um Toiletten zu
putzen, um Alte zu pflegen?

Hast du dafür Belege?

Für was braucht man da belege? Schau dich hier mal in den Supermärkten um. Vietnamesen machen hier sauber, räumen die Abfälle von den Deutschen von den Straßen.

Schau dir doch an, wer den Müll von den Parkplätzen auf Autobahnen holt. Vorzugsweise Ausländer.

den 70er, wo das Auto betankt wurde. Was war daran so schlimm?

Nichts, aber dafür müsste man Leute einstellen und nichts
wirkt sich negativer auf das Shareholder Value aus als das.

Bei angemssener Bezahlung geht auch das.

Gas betankt? Schonmal gesehen, was das für ein Akt ist? Warum
muss man das selber machen?

Weil die Deutschen geizige Arschlöcher sind?

Wie wahr, wie wahr. Geiz ist eben geil. Wenn die Deutschen sehen, dass jemand anders mehr Geld verdient als sie selber, bekommen sie einen dicken Hals. Keiner gönnt dem anderen etwas. Und so bleiben eben viele Dienstleistungen auf der Strecke.

Aber vermutlich haben die Deutschen einfach zu viel Zeit, alles selber zu machen.

Hallo Frank,

das allerwichtigste:
durch Aufhebung des Eigentums wird der Staat überflüssig. Er
wird absterben als Staat und verkümmert zu einer reinen
Dienstleistungsgesellschaft.
Erst durch die Existenz des Staates kommt es ja zur
Vernichtungt von Geld durch z.B. Staatsanleihen als
zinstragendes, fiktives Kapital.

Ich habe bewußt darauf verzichtet die MEW hier abzutippen und abzulegen. Natürlich steckt hinter jedem Schritt mehr als nur die banale Aussage.

Gruß
RaRo

Hallo Wolfgang,

Leider hast Du nicht verraten, was Du mit Deinen Vorschlägen
bezweckst, aber ich nehme an, Du willst mehr Menschen in
Beschäftigung bringen

Was sonst? Worüber reden wir hier?

Was ist mit Vorschlag eins? … zwei?
-Tariferhöhungen dürfen :künftig nur noch maximal bis :zur Hälfte in % vereinbart :werden, der Rest als Betrag :in Euro.

Damit erreicht man eine überproportionale Anhebung unterer
Lohngruppen,

??? Nein, damit erreich man, daß sich die unteren Lohngruppen nicht noch schnelle von den anderen entfernen. Die Schere wird nur ein wenig geschlossen, bleibt aber bestehen.

i. d. R. also für Tätigkeiten mit geringen
Qualifikationsanforderungen. Das kann eine sinnvolle Maßnahme
sein, wenn man meint, wir hätten zu wenig Menschen mit nur
geringer Qualifikation. Ist das der Fall?

Du redest Unfug. Niemand wird unter seiner Leistungsfähigkeit bleiben, nur um weniger zu verdienen.

-Tarifverträge müssen :aufeinander abgestimmt sein, :Regionale Unterschiede von :mehr als 30% für :vergleichbare

Der Sinn solcher Maßnahme erschließt sich mir nicht. Oder
glaubst Du, daß sich etwa das Mietniveau zwischen Münschen und
meinem Dorf um nur 30% unterscheidet? Urteile selbst: Hier
kostet Altbau 1 €/qm und Neubau um 4 €/qm. Und in Münschen,
Frankfurt/M. Düsseldorf?

OK, akzeptiert. Du siehst, bei vernünftigen Argumenten sehe ich meine Fehler ein. :wink:

Flächentarifverträge gehen von der irrigen Annahme aus, daß
die wirtschaftliche Situation der Betriebe überall gleich ist.
Da wird dann von „Lohnstückkosten in der Metallbranche“
fabuliert, aber mit keiner Silbe erwähnt, daß sich hinter
„Metall“ ganz unterschiedliche Betriebe verbergen.

Ja und? Wo ist da das Problem? Warum darf ein Maschinenbedienen in der Zulieferindustrie nur halb so viel verdienen, wie sein Kollege in der Automobilindustrie? Das ist für mich nicht einsichtig.

Warum müssen wir alles auf Kommando in gleicher Weise machen?
Laß den Menschen ihre Individualität und natürlich auch den
Betrieben. Arbeitsplätze werden von Unternehmen und
Unternehmern geschaffen. Wie kann man nur annehmen, daß die
Lust, Menschen zu beschäftigen, steigt, wenn man Unternehmer
nur mit genügend Reglementierungen überzieht?

Wie kann man nur annehmen, daß das etwas mit Lust oder wollen zu tun hat? Der Unternehmer beschäftigt exakt so viele Leute, wie er unbedingt braucht. Keinen mehr. Arbeitsplätze schaffen klingt immer so positiv, als würde der Unternehmer dem AN damit einen Gefallen tun wollen. Das kommt dem nie in den Sinn! Der Unternehmer braucht nur etwas, das die Produktion kostengünstig am Laufen hält. Ist das der AN, hat er Glück gehabt. Ist das eine Machine, ist’s halt Pech. Dann wird der Unternehmer eben keine Arbeitsplatz ‚schaffen‘.

Ich verrate Dir mal ein Geheimnis: Man muß nur genügend
Vorschriften erlassen, dann schmeißen Dir Leute mit Initiative
die Brocken vor die Füße.

Ach was. Da geht es ausschließlich um Geld. Wenn die Konkurrenz den selben Bedingungen unterworfen ist, spielt das keine Rolle. Dann kann bei höheren Löhnen genau so viel verdient werden und nur darauf kommt es an.

Gruß, Rainer

Seit mehreren hundert Jahren, nicht heute.

Zeit ist hierbei nebensächlich, was sind (wenige) hundert Jahre in der Menschheitsgeschichte. Jede Gesellschaftsform dauerte für unsere Auffassung ewig lange und verschwand dann doch. Ein Lebewesen, was nur eine Nacht lebt hat ja auch nicht Recht, wenn es sagt: „Es gibt nur Nacht.“

Gruß
RaRo

Hallo Wolfgang,

Das leuchtet mir nicht ein. Warum sollte sich jemand die
Nächte für Konstruktionsdetails um die Ohren hauen, statt sich
an seine Frau zu kuscheln?

Natürlich leuchtet Dir das nicht ein, denn dafür müßtest Du erst einmal darüber nachdenken und mir die Gründe nennen, warum er es dann nicht mehr tun sollte.

Na gut. Über den neuen Eimer für die Putzfrau können
vielleicht alle entscheiden. Aber über eine spezielle
Software, eine Werkzeugmaschine oder beliebige Fragen
betriebswirtschaftlicher Art oder das Marketing betreffend
sollen alle oder ein gewählter Rat befinden? Woher nimmt man
so einen allwissenden Rat? Nur durch die Wahl wird der Rat
nicht schlauer. Merke: Ein Unternehmen, das wenigstens seine
Kosten erwirtschaften muß, ist nicht per Abstimmung unter
Schraubern (die naturgemäß meistens die Mehrheit bilden),
sondern nur per Sachverstand führbar.

Oops, da scheint einer aus der Aristokratie zu reden. Schrauber sind doof und ich bin soooo klug. Literaturtip. „Der kleine Prinz“ / Absatz mit dem König

Und in der späteren gesellschaftlichen Phase muß man nicht
mehr investieren? Die Technik geht rasend weiter und nächstes
Jahr brauchen wir vielleicht eine ganz andere Apparatur, ganz
unabhängig von „gesellschaftlichen Phasen“.

Sag mal, schreibe ich undeutlich? Ich weiß nicht, was Du ständig mit Deinen Nicht-Investitionen hast. Natürlich kann ich weiter investieren, wo ist das Problem?

Weißt Du, was mit Menschen passiert, die ein paar Jahre Luft
und Atmosphäre in der ehemaligen DDR schnupperten, hier etwas
auf die Füße stellen wollen und sich die von Dir verbreiteten
Thesen immer wieder aufs Neue anhören müssen? Ich will es Dir
sagen: Sie verlieren die Lust.

Weißt Du was mit Leuten passiert, die Deine Haltung Menschen gegenüber jeden Tag im Arbeitsleben oder unverschuldeten Arbeitslosenleben spüren müssen? Sie lesen unsere „Thesen“ und verlieren die Lust an Dir.

Was Du postest, hört man hier an jeder Ecke. Es ist tief drin
in den Menschen, daß Unternehmer etwas Böses sind, die andere
Leute versklaven und ausbeuten wollen. Von den „Eingeborenen“
kommt kaum einer auf die Idee, selbst etwas zu unternehmen.
Entweder wird es vorgekaut oder es unterbleibt. Kleine und
große Unternehmen scheiterten schon am hier herrschenden
Geist. Etliche haben sich vor Grausen wieder zurückgezogen.
Ein paar Leute gibts noch, die trotzdem etwas anpacken.
Immerhin gibt es hübsche Flecken und Grund und Boden ist
unschlagbar billig. Das läßt sich nutzen, aber tunlichst nur,
wenn man Posten von Vorgesetzten mit Leuten aus den alten
Ländern besetzt. Hiesige nimmt man als Schrauber nach
Stechuhr. Man kann die ideologisch vernagelten Köpfe keine
Entscheidungen treffen lassen. Hinzu kommt die Tatsache, daß
man Qualifikationen aus DDR-Zeiten nicht trauen kann.

Ich überlege, ob ich diesen Absatz ins Witzebrett stelle.
Jedenfalls weiß ich jetzt, wieso Du ostwärts und ich westwärts gegangen bin. Dort kannst Du den Dicken machen und ich hier. :wink:)

Grüße
RaRo

Hallo Rainer!

Da geht es ausschließlich um :Geld. Wenn die Konkurrenz den :selben Bedingungen :unterworfen ist, spielt das
keine Rolle.

Lohnintensive Arbeiten mit geringen Qualifikationsanforderungen sind bei uns nicht mehr wettbewerbsfähig zu machen. Wir können aus der Bundesrepublik keine Hochlohninsel für Schrauber machen. Vielmehr müssen wir uns damit abfinden, daß solche Dinge zunehmend anderweitig stattfinden. Mit höheren Löhnen für geringe Qualifikation wird der Zug von Industrieabwanderung und Automatisierung beschleunigt.

Gruß
Wolfgang