Wie weit dürfen Doktorspiele gehen?

Hallo,

es geht doch überhaupt nicht ums Reinfallen.
Ich sagte dass die Kommunikationsstrategien sehr gut für ein Gespräch mit Erwachsenen geeignet sind. Weil sie bei offenen Fragen nachdenken und reflektieren können und ihre Gefühle beschreiben können. Warum muss man so etwas durchschauen, das ist doch nichts Negatives? Nur - diese Art der Kommunikation ist meiner Meinung nach nicht bei Kindern angebracht. Da kommt es drauf an einfühlsam zu sein und evtl. ein Gefühl beschreiben was man bei dem Kind bemerkt.

Schöne Grüsse

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Hallo!

Nun kann man bei einem Kind Gefühle spüren

Oder man glaubt, Gefühle zu spüren, die da gar nicht. Weil man nämlich auch als Mutter ein normales menschliches Wesen mit ganz alltäglichen Problemen, Sorgen, Projektionen, Vorurteilen ist. Dieser Eigenanteil verfälscht JEDE menschliche Wahrnehmung. Auch bei der perfektesten Mutter. Das ist übrigens psychologisches Grundwissen.

Deshalb sollte man vorsichtig damit sein, bei anderen Menschen Gefühle „spüren“ zu wollen. Klar, wenn jemand in Tränen aufgelöst oder vor Wut brüllend vor mir steht, dann ist es nicht schwer, sein Gefühl richtig zu deuten. Aber davon war in der Ausgangsituation nicht die Rede. Eher ging es ja darum, die Gefühle des Kindes erst herauszufinden - und das ist eine andere Situation.

Und ein Kind kann aber auch, wenn das Verhältnis zur
Mutter in Ordnung ist, ohne Probleme „nein“ sagen. Warum auch
nicht?

Damit widersprichst Du dir selbst. Die Mutter „spürt“ doch das richtige Gefühl, also muß das Kind gar nicht „nein“ sagen, denn die Mutter liegt ja garantiert richtig. Oder doch nicht? Aber wenn sie nicht richtig liegt - kann es da nicht sein, daß sie völlig danebentippt und sich das Kind ganz und gar nicht verstanden fühlt, weil es z.B. gar nicht wütend, sondern traurig war?

Jetzt wirst Du sicher antworten: „Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist so vertrauensvokll, daß das Kind ohne Probleme sagen kann, daß seine Mutter sich irrt.“ Interessanterweise hast Du aber selbst geschrieben, daß es für ein Kind schwierig sein kann, seine Gefühle zu formulieren - wieso sollte das auf einmal einfacher werden im Widerspruch zur Mutter?

Man kann hier grundsätzlich zwei verschiedene Situationen unterscheiden, nämlich eine therapeutische und eine diagnostische:

Wenn jemand heulend vor mir steht, muss ich ihn nicht fragen, ob er traurig ist - ich nehme ihn in den Arm und tröste ihn. Das ist eine therapeutische Situation. Und da kann ich auch sagen: „Du bist sicher extrem traurig …“

Wenn ich aber wissen will, wie sich jemand fühlt (bzw. gefühlt hat), dann sollte ich kein Gefühl vorgeben. Das ist eine diagnostische Situation. Und da wäre die Aussage „Du bist sicher extrem traurig …“ extrem manipulativ.

Klar: Perfekte, ideale Mütter irren sich niemals und wissen immer ganz genau, wie es ihren Kindern geht. :smile: Die Gefahr besteht aber darin, daß man nicht ganz so perfekt ist und sich möglicherweise öfter mal irrt, wenn man glaubt, ein Gefühl zu „spüren“. Und dann?

Es ist eine Form von Anmaßung, zu glauben, immer ganz genau „spüren“ zu können, wie es dem Kind geht. Und darin steckt auch eine Form von mütterlicher Dominanz - „Kind, Deine Mutter weiß besser als Du, was für Dich gut ist!“ Auch dafür wirst Du in der psychologischen Fachliteratur genügend Belege finden.

Selbst gute Eltern in guten Familien dürften selten so makellos sein, wie es Deine Theorie erfordert. Einfach deshalb, weil sie auch bloß Menschen sind.

Es ist einfühlsam. Es ist kindgerecht. Kinder sind keine
kleinen Erwachsenen.

Ja und nein. Kinder sind aber auch keine völlig andere Spezies. Man muß Kinder nicht völlig anders behandeln wie normale Menschen. :smile:

aber nehmen wir folgende Situation…
Kind kommt heim (sauer), erzählt „der blöde xy hat mir heut
mein Spielzeugauto weggenommen“
Mutter sagt „na, da warst du bestimmt sauer.“

  • Ist das eine therapeutische Situation oder diagnostishe Situation?
  • Wie eindeutig ist das Gefühl in dieser Situation? Und wie eindeutig ist das Gefühl in der Situation, die im Ausgangsposting beschrieben wird?
  • Wie stark ist die Mutter in dieser Situation emotional involviert? Und wie stark ist die Mutter emotional involviert in der Situation, die im Ausgangsposting beschrieben wird? (Davon hängt unter anderem auch der Wahrnehmungsfehler ab.)
  • Wie emotional belastend ist die Situation für das Kind? Und wie emotional belastend ist die Situation, die im Ausgangsposting beschrieben wird? (Davon hängt zum Beispiel auch ab, wie leicht es für das Kind ist, ehrlich zu antworten.)
  • Welcher mögliche Schaden kann ein Fehlverhalten der Mutter anrichten?

Das wären die Fragen, mit denen ich an die Situation herangehen würde. Und von den Antworten würde abhängen, welches Verhalten ich empfehlen würde. Manchmal kann auch eine Suggestivfrage nützlich sein - aber nicht in der Diagnose.

Zum Abschluß - lies einfach mal den Wikipedia-Text zu Suggestivfragen. Die von Dir empfohlene Frage wird dort unter „stark suggestive Frageformen“ aufgeführt. Gut, Wikipedia ist nicht alles - aber es ist auch nicht alles Mist dort:

http://de.wikipedia.org/wiki/Suggestivfrage

Es schadet nicht, sich psychologisches Grundwissen anzueignen. Wer immer nur auf seinem Standpunkt stehen bleibt und nicht auch mal von Fachleuten etwas annehmen möchte, kann sich nicht weiter entwickeln. :smile:

Liebe Grüße,
Max

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Hallo,

Ich wies darauf hin, als was ich tätig bin. Das sagt aber nur
wenig darüber aus, woher ich meine Kenntnisse habe. Wenn Du
meinst, daß Du meine deswegen abwerten kannst, ist das Deine
Sache.

Bitte? Wo habe ich dich abgewertet?

Tja, so ist das. Problematisch wird es, wenn man die falschen
Gefühle gespürt hat. Aber da sind wir wieder an dem Punkt, daß
viele Frauen glauben, sie könnten sich bei solchen Dingen
nicht irren.

Frauen? Okay…wenn du das so siehst

aber nehmen wir folgende Situation…
Kind kommt heim (sauer), erzählt „der blöde xy hat mir heut
mein Spielzeugauto weggenommen“
Mutter sagt „na, da warst du bestimmt sauer.“

(also das Beispiel ist jetzt aus nem Lehrbuch, aber wir haben
ja alle mal, egal was wir gelernt haben, mit Lehrbüchern
gearbeitet, nur komischerweise auf der Pädagogik wird immer
rumgehackt)
Jawoll. Kind fühlt sich verstanden. Da fragt man doch nicht
„erzähl mal, wie hast du dich dabei gefühlt?“

In der Situation ist die Zielsetzung doch eine völlig andere.

Nun gut, dann sind wir uns hier ja zumindest nicht völlig uneins.

Im der fraglichen Situation geht es darum, auf einem

schwierigen Terrain die Gefühlslage zu ermitteln.

Schon klar. Ich schrieb auch dass in dem Zusammenhang „wütend“ nicht das richtige Wort ist. Aber es ging eben generell um solche Aussagen wie eben z. B. in dem Spielzeugfall weiter oben. Und ich hatte das Gefühl dass diese generell als „hoch“ manipulativ angesehen werden.

Schöne Grüße

Blumenkind

Gruß
C.

Hi,

also, mein letzter Versuch. Wir reden aneinander vorbei.

es geht doch überhaupt nicht ums Reinfallen.

Mit „reinfallen“ meinte ich nur salopp, dass ein Kind gar nicht merkt, dass es aufgrund der Fragestellung schon beeinflusst wird.

Ich sagte dass die Kommunikationsstrategien sehr gut für ein
Gespräch mit Erwachsenen geeignet sind.

Dass sie sehr gut geeignet sind, bezweifle ich :smile:
Wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will, ja, aber sonst…

Weil sie bei offenen
Fragen nachdenken und reflektieren können und ihre Gefühle
beschreiben können.

Wir haben doch gar nicht über offene Fragen geredet? WIR sagen doch schon die ganze Zeit, dass man Kindern offene Fragen stellen soll! Und nicht „da warst du sicher wütend“ (jetzt diskutier aber nicht wieder rum, dass „wütend“ das falsche Wort ist, es geht um den ganzen Satz).

Warum muss man so etwas durchschauen, das
ist doch nichts Negatives?

Ach nein? Informier dich mal genauer.

Da kommt
es drauf an einfühlsam zu sein und evtl. ein Gefühl
beschreiben was man bei dem Kind bemerkt.

Wenn ich ein paar Informationen möchte, wie es dem Kind geht, was es gemacht hat, was weiß ich… und zwar ohne, dass ich das Kind bei der Beantwortung der Frage beeinflusst habe, dann frage ich neutral und offen, was in dem Kind vorging. Und nicht, indem ich dem Kind schon ein paar bestimmte „Antwortmöglichkeiten“ vorgebe (die ich vermutlich auch noch hören „möchte“) und es nur noch nicken braucht. Damit verfälsche ich das Ergebnis. Ist das so schwer zu verstehen?

Gruß
Steffie

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Hallo!

Nur - diese Art der Kommunikation
ist meiner Meinung nach nicht bei Kindern angebracht.

Erwachsene erkennen Suggestivfragen deutlich schneller als Kinder, deswegen muß man bei Kindern um so vorsichtiger formulieren. Kinder sind deutlich anfälliger für Manipulationen als Erwachsene, nicht umgekehrt.

Es ist eine alte Geschichte, daß Sozialpädagogen und Psycholgen gelegentlich die Welt ziemlich unterschiedlich sehen. Bei den Sozialpädagogen heißt die Gegenmeinung dann „Psychoscheiß“, bei den Psychologen „Sozpädkacke“. :smile:

Der Stern ist übrigens von mir … hab mich verklickt. :smile:

Gruß,
Max

1 Like

Weil sie bei offenen
Fragen nachdenken und reflektieren können und ihre Gefühle
beschreiben können.

Wir haben doch gar nicht über offene Fragen geredet? WIR sagen
doch schon die ganze Zeit, dass man Kindern offene Fragen
stellen soll! Und nicht „da warst du sicher wütend“ (jetzt
diskutier aber nicht wieder rum, dass „wütend“ das falsche
Wort ist, es geht um den ganzen Satz).

Sorry, jetzt bin ich durcheinander gekommen :wink: Du bezogst dich auf die Erwachsenen, nicht auf die Kinder, falsch verstanden.

Gruß
Steffie

Hallo Christian,
volle Zustimmung bis auf einen Punkt.

Aber da sind wir wieder an dem Punkt, daß
viele Frauen glauben, sie könnten sich bei solchen Dingen
nicht irren.

Das ist mE nicht geschlechterspezifisch. Es ist schlicht und einfach nur menschlich. Auch Väter glauben, sie können sich nicht irren.

Gerade weil sich Kinder oftmals nicht ganz sicher sind, was
eigentlich in ihnen vorgeht bzw. wie man das genau beschreibt,
ist es problematisch, wenn man den Kindern vorgefertigte
Häppchen vorsetzt. Dann wird nämlich gar nicht mehr versucht,
die richtigen Worte zu finden. Das ist natürlich kein Problem,
wenn man nur hören will, daß man recht hatte.

Das trifft es auf den Punkt genau.

In der Situation ist die Zielsetzung doch eine völlig andere.
Im der fraglichen Situation geht es darum, auf einem
schwierigen Terrain die Gefühlslage zu ermitteln.

Und da sind wir wieder bei diagnostisch versus therapeutisch. :smile:

Gruß,
Max

2 Like

Hallo!
Hallo,

Oder man glaubt, Gefühle zu spüren, die da gar nicht. Weil man
nämlich auch als Mutter ein normales menschliches Wesen mit
ganz alltäglichen Problemen, Sorgen, Projektionen, Vorurteilen
ist. Dieser Eigenanteil verfälscht JEDE menschliche
Wahrnehmung. Auch bei der perfektesten Mutter. Das ist
übrigens psychologisches Grundwissen.

Ja, das kann passieren, da hast du Recht.

Damit widersprichst Du dir selbst. Die Mutter „spürt“ doch das
richtige Gefühl, also muß das Kind gar nicht „nein“ sagen,
denn die Mutter liegt ja garantiert richtig. Oder doch nicht?
Aber wenn sie nicht richtig liegt - kann es da nicht sein, daß
sie völlig danebentippt und sich das Kind ganz und gar nicht
verstanden fühlt, weil es z.B. gar nicht wütend, sondern
traurig war?

Okay. War widersprüchlich. Aber du musst das nicht so auf die Goldwaage legen. Natürlich kann die Mutter sich täuschen, nur eben denke ich dass man es meistens spürt, und ich finde halt eine Feststellung wie „na da warst du bestimmt sauer“ nicht unbedingt suggestiv, auch wenn Wikipedia was Anderes suggeriert aber gut, ich will da jetzt nicht ewig drauf rum reiten. Ich finde es kommt auf die Art und Weise an wie man etwas sagt, ob es in einem ausfragenden Ton passiert. Ich hab auch an anderer Stelle schon eingeräumt dass in dem Falle „wütend“ vielleicht das falsche Wort ist.

Jetzt wirst Du sicher antworten: „Die Beziehung zwischen
Mutter und Kind ist so vertrauensvokll, daß das Kind ohne
Probleme sagen kann, daß seine Mutter sich irrt.“

Nein das sag ich nicht. Wenn sie sich ganz grob irrt kann es sogar sehr schwer werden für ein Kind. Da hast du recht.

Interessanterweise hast Du aber selbst geschrieben, daß es für
ein Kind schwierig sein kann, seine Gefühle zu formulieren -
wieso sollte das auf einmal einfacher werden im Widerspruch
zur Mutter?

Wie gesagt, ja, das kann dann schwierig werden. Aber im Normalfall wie z. B. wenns ums weggenommene Spielzeug geht, wird das kein Drama sein. Und da finde ich die Reaktion der Mutter gut weil, zu fragen „wie ging es dir dabei?“ fände ich ein bisschen zu actig für´s Kind. Im Normalfall (wohlgemerkt NORMALFALL) reagiert man sauer und da kann man dann als Mutter drauf eingehen. Andere mögliche Reaktionen wären noch „na ja jetzt stell dich nicht so an“ oder „musst dich halt mehr durchsetzen“ etc. sind alle nicht besonders einfühlend.

Man kann hier grundsätzlich zwei verschiedene Situationen
unterscheiden, nämlich eine therapeutische und eine
diagnostische:

Wenn jemand heulend vor mir steht, muss ich ihn nicht fragen,
ob er traurig ist - ich nehme ihn in den Arm und tröste ihn.
Das ist eine therapeutische Situation. Und da kann ich auch
sagen: „Du bist sicher extrem traurig …“

Was ist der Unterschied zwischen „Du bist sicher extrem traurig…“ oder „da warst du bestimmt wütend…“
?

Wenn ich aber wissen will, wie sich jemand fühlt (bzw. gefühlt
hat), dann sollte ich kein Gefühl vorgeben. Das ist eine
diagnostische Situation. Und da wäre die Aussage „Du bist
sicher extrem traurig …“ extrem manipulativ.

Ja klar wenn du wissen willst WIE sich jemand fühlt dann fragst du natürlich offen. Das stimmt schon. Da hab ich mich wohl insgesamt ein bisschen verhauen. Bei dem Ursprungsthema ging es ja eher darum das noch rauszufinden.

Klar: Perfekte, ideale Mütter irren sich niemals und wissen
immer ganz genau, wie es ihren Kindern geht. :smile:

glaub ich nicht, die haben doch auch ihren eigenen Kopf und alles können wir Mütter nicht erahnen und erfühlen :smile:

Die Gefahr

besteht aber darin, daß man nicht ganz so perfekt ist und sich
möglicherweise öfter mal irrt, wenn man glaubt, ein Gefühl zu
„spüren“. Und dann?

Dann muss man es sich eingestehen?

Es ist eine Form von Anmaßung, zu glauben, immer ganz genau
„spüren“ zu können, wie es dem Kind geht. Und darin steckt
auch eine Form von mütterlicher Dominanz - „Kind, Deine Mutter
weiß besser als Du, was für Dich gut ist!“ Auch dafür wirst Du
in der psychologischen Fachliteratur genügend Belege finden.

Ja die kenne ich. Aber ich hab nie davon gesprochen dass die Mütter besser wissen was mit den Kindern los ist…

Selbst gute Eltern in guten Familien dürften selten so
makellos sein, wie es Deine Theorie erfordert. Einfach
deshalb, weil sie auch bloß Menschen sind.

Ja sicher doch. Sag ich doch.

Ja und nein. Kinder sind aber auch keine völlig andere
Spezies. Man muß Kinder nicht völlig anders behandeln wie
normale Menschen. :smile:

Ja, erinnert mich an einen witzigen Versprecher meinerseits…so was Ähnliches wie „Ja so sind die Kinder, das ist bei uns Menschen ja auch manchmal so“

aber nehmen wir folgende Situation…
Kind kommt heim (sauer), erzählt „der blöde xy hat mir heut
mein Spielzeugauto weggenommen“
Mutter sagt „na, da warst du bestimmt sauer.“

  • Ist das eine therapeutische Situation oder diagnostishe
    Situation?
  • Wie eindeutig ist das Gefühl in dieser Situation? Und wie
    eindeutig ist das Gefühl in der Situation, die im
    Ausgangsposting beschrieben wird?
  • Wie stark ist die Mutter in dieser Situation emotional
    involviert? Und wie stark ist die Mutter emotional involviert
    in der Situation, die im Ausgangsposting beschrieben wird?
    (Davon hängt unter anderem auch der Wahrnehmungsfehler ab.)
  • Wie emotional belastend ist die Situation für das Kind? Und
    wie emotional belastend ist die Situation, die im
    Ausgangsposting beschrieben wird? (Davon hängt zum Beispiel
    auch ab, wie leicht es für das Kind ist, ehrlich zu
    antworten.)
  • Welcher mögliche Schaden kann ein Fehlverhalten der Mutter
    anrichten?

Das wären die Fragen, mit denen ich an die Situation
herangehen würde. Und von den Antworten würde abhängen,
welches Verhalten ich empfehlen würde. Manchmal kann auch eine
Suggestivfrage nützlich sein - aber nicht in der Diagnose.

Also du würdest da so einen Riesen-Act draus machen?

Zum Abschluß - lies einfach mal den Wikipedia-Text zu
Suggestivfragen. Die von Dir empfohlene Frage wird dort unter
„stark suggestive Frageformen“ aufgeführt. Gut, Wikipedia ist
nicht alles - aber es ist auch nicht alles Mist dort:

http://de.wikipedia.org/wiki/Suggestivfrage

Es schadet nicht, sich psychologisches Grundwissen anzueignen.
Wer immer nur auf seinem Standpunkt stehen bleibt und nicht
auch mal von Fachleuten etwas annehmen möchte, kann sich nicht
weiter entwickeln. :smile:

Richtig. Arrogance diminishes Wisdom…

Liebe Grüße,
Max

Liebe Grüße
Blumenkind

Hallo!

Ja, das kann passieren, da hast du Recht.

Man könnte sogar sagen, es ist der Normalfall. Ein Psychotherapeut muß beispielsweise erst lernen, sich seiner eigenen Anteile bewusst zu werden, um wirklich differenziert berasten zu können.

Ich hab
auch an anderer Stelle schon eingeräumt dass in dem Falle
„wütend“ vielleicht das falsche Wort ist.

Und ein paar andere haben Dir schon gesagt, daß das nun überhaupt keine Rolle spielt.

Nein das sag ich nicht. Wenn sie sich ganz grob irrt kann es
sogar sehr schwer werden für ein Kind.

Eben. :smile:

Wie gesagt, ja, das kann dann schwierig werden. Aber im
Normalfall wie z. B. wenns ums weggenommene Spielzeug geht

In diesem Thread geht es um Doktorspiele - schon vergessen? :smile:

Was ist der Unterschied zwischen „Du bist sicher extrem
traurig…“ oder „da warst du bestimmt wütend…“

Keiner. Ich wollte damit sagen, daß eine derartige Formulierung in einem therapeutischen Kontext angebracht sein kann, eben zum Beispiel, damit der andere sich verstanden fühlt. Aber das kann amn eben nichtb grundsätzlich verallgemeinern.

Ja klar wenn du wissen willst WIE sich jemand fühlt dann
fragst du natürlich offen. Das stimmt schon.

Und genau darum ging es Christrian und Elke und Steffi und mir. :smile:

Da hab ich mich
wohl insgesamt ein bisschen verhauen. Bei dem Ursprungsthema
ging es ja eher darum das noch rauszufinden.

Genau so ist es.

Ja, erinnert mich an einen witzigen Versprecher
meinerseits…so was Ähnliches wie „Ja so sind die Kinder, das
ist bei uns Menschen ja auch manchmal so“

-)

Also du würdest da so einen Riesen-Act draus machen?

Es hing um den Vergleich der Situationen - und dazu muß ich sie anlaysieren. Aber auch im Alltagsleben versuchwe ich, meine Handlungen zu refektieren.

Liebe Grüße,
Max

1 Like

Hallo,

Man könnte sogar sagen, es ist der Normalfall. Ein
Psychotherapeut muß beispielsweise erst lernen, sich seiner
eigenen Anteile bewusst zu werden, um wirklich differenziert
berasten zu können.

ja, deswegen machen die ja auch während des Studiums selber so ne Art Therapie (soweit ich weiss) und Supervising.

Nein das sag ich nicht. Wenn sie sich ganz grob irrt kann es
sogar sehr schwer werden für ein Kind.

Eben. :smile:

deswegen muss sie aber keine dominante Mutter sein. Also es wird einem Kind auch schwerfallen einer total sanftmütigen Mutter zu widersprechen. Weil du vorhin die dominanten Mütter erwähnt hast, die glauben besser zu wissen was für das Kind gut ist, als die Kinder selbst.

In diesem Thread geht es um Doktorspiele - schon vergessen?

-)

ja das hatte ich total vergessen :smile: ich hab diesen Satz um den es die ganze Zeit geht, total aus dem Kontext gerissen und ihn bis auf´s Blut verteidigt, i know.

Ja klar wenn du wissen willst WIE sich jemand fühlt dann
fragst du natürlich offen. Das stimmt schon.

Und genau darum ging es Christrian und Elke und Steffi und
mir. :smile:

Ja, ich weiss, aber das kann man auch ein bisschen weniger angriffslustig machen (okay du warst das nicht) man, bzw. ich, neige dann auch dazu erst recht auf meinem Standpunkt zu verharren.

Also du würdest da so einen Riesen-Act draus machen?

Es ging um den Vergleich der Situationen - und dazu muß ich
sie anlaysieren. Aber auch im Alltagsleben versuche ich,
meine Handlungen zu refektieren.

Das ist gut. Sollte man tun, ist aber nicht immer leicht.

Liebe Grüße,
Max

Ebenfalls liebe Grüße
Blumenkind

Hallo!

ja, deswegen machen die ja auch während des Studiums selber so
ne Art Therapie (soweit ich weiss) und Supervising.

Im Prinzip ja. :smile:

deswegen muss sie aber keine dominante Mutter sein. Also es
wird einem Kind auch schwerfallen einer total sanftmütigen
Mutter zu widersprechen.

Selbst sanftmütige Mütter können, ohne daß die es merken, manchmal unterschwellig dominant sein. Und das auch moch mit den besten Absichten. Die Mutter will ihrem Kind helfen, und sie will daß es ihrem Kind gut geht, und sie will, daß ihr Kind über seine Gefühle spricht - und merkt dabei gar nicht, daß sie es ihrem Kind eigentlich schwer macht. Ich meinte gar nicht so sehr die klassische domninante Mutter - ich wollte zeigen, wioe leicht man in diese Richtungbrutscht.

ja das hatte ich total vergessen :smile: ich hab diesen Satz um
den es die ganze Zeit geht, total aus dem Kontext gerissen und
ihn bis auf´s Blut verteidigt, i know.

Ja, passiert mir auch manchmal. :smile:

Ja, ich weiss, aber das kann man auch ein bisschen weniger
angriffslustig machen (okay du warst das nicht)

Ich habe mich sehr zurückhalten. :smile: Da ich mich mit Erwachsenen beschäftige, sehe ich oft das Ergebnis, was Eltern trotz bester Absichten anrichten. Und deshalb werde auch ich angriffslustig, wenn jemand etwas vertritt, was ich für gefährlich oder schädlich halte.

man, bzw. ich,
neige dann auch dazu erst recht auf meinem Standpunkt zu
verharren.

Das tut (fast) jeder. :smile:

Das ist gut. Sollte man tun, ist aber nicht immer leicht.

Man ist bei anderen immer schlauer als bei sich selbst.

Liebe Grüße,
Max

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Hallo,

Der Stern ist übrigens von mir … hab mich verklickt. :smile:

Hm…na das hättest mir jetzt net unbedingt verraten müssen :frowning:

Gruß,
Max

Liebe Grüsse
Blumenkind

Hi,

Ich grüble.

Dass sie sehr gut geeignet sind, bezweifle ich :smile:
Wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will, ja, aber sonst…

Ich meinte doch: Diese Kommunikationstechniken die Christian z. B. vorgeschlagen hat (offene Fragen) mögen bei Erwachsenen funktionieren weil

Weil sie bei offenen
Fragen nachdenken und reflektieren können und ihre Gefühle
beschreiben können.

Und das ist doch gut.

Wir haben doch gar nicht über offene Fragen geredet? WIR sagen
doch schon die ganze Zeit, dass man Kindern offene Fragen
stellen soll!

Eben, ihr habt über offene Fragen geredet. Sagst du ja grad selbst. Und ich sage dass man Kindern manchmal vielleicht Anhaltspunkte geben soll / kann.

Und nicht „da warst du sicher wütend“ (jetzt

diskutier aber nicht wieder rum, dass „wütend“ das falsche
Wort ist, es geht um den ganzen Satz).

nein, ich diskutier nicht rum. Und ich mag es nicht wenn mir dauernd irgendwas vorweg genommen wird und unterstellt wie ich wohl reagieren werde. Wütend war das falsche Wort in diesem Zusammenhang, das habe ich eingeräumt. Und der Satz ist in meinen Augen nicht generell suggestiv. Wie Denker ja auch schreibt, man kann auch sagen „du bist sicher sehr traurig“ das ist das Gleiche. Es kommt immer auf den Zusammenhang an.

Warum muss man so etwas durchschauen, das
ist doch nichts Negatives?

Ach nein? Informier dich mal genauer.

Über die offenen Fragen? Über das Reflektieren? Du meinst die Suggestivfragen so wie ich das sehe. Ist okay. Wir haben aneinander vorbei geredet. Kommt vor. Kein Grund gleich pampig zu werden.

Da kommt
es drauf an einfühlsam zu sein und evtl. ein Gefühl
beschreiben was man bei dem Kind bemerkt.

Wenn ich ein paar Informationen möchte, wie es dem Kind geht,
was es gemacht hat, was weiß ich… und zwar ohne, dass ich
das Kind bei der Beantwortung der Frage beeinflusst habe, dann
frage ich neutral und offen, was in dem Kind vorging. Und
nicht, indem ich dem Kind schon ein paar bestimmte
„Antwortmöglichkeiten“ vorgebe (die ich vermutlich auch noch
hören „möchte“) und es nur noch nicken braucht. Damit
verfälsche ich das Ergebnis. Ist das so schwer zu verstehen?

Nein ist das nicht. Aber selbst wenn ich es tausendmal nicht verstehen würde. Ich finde es nicht schön so angegriffen zu werden, obwohl oder weil ich mit meiner Meinung hier alleine auf weiter Flur stehe und mich dennoch der Diskussion stelle. Ich habe meine Ansicht verteidigt, ich habe mich in manchen Punkten überzeugen lassen und ich finde es ist jetzt genug.

Gruß
Steffie

schöne Grüße

Okay :smile: alles klar. Hab zuerst den oberen Beitrag gelesen, kannst also meine Antwort darauf streichen :smile:

Schöne Grüße

Hallo,

Selbst sanftmütige Mütter können, ohne daß die es merken,
manchmal unterschwellig dominant sein. Und das auch moch mit
den besten Absichten. Die Mutter will ihrem Kind helfen, und
sie will daß es ihrem Kind gut geht, und sie will, daß ihr
Kind über seine Gefühle spricht - und merkt dabei gar nicht,
daß sie es ihrem Kind eigentlich schwer macht. Ich meinte gar
nicht so sehr die klassische domninante Mutter - ich wollte
zeigen, wioe leicht man in diese Richtungbrutscht.

Ja, man kann wohl wirklich viel falsch machen wenn man nicht aufpasst.

ja das hatte ich total vergessen :smile: ich hab diesen Satz um
den es die ganze Zeit geht, total aus dem Kontext gerissen und
ihn bis auf´s Blut verteidigt, i know.

Ja, passiert mir auch manchmal. :smile:

wir sind eben nur Menschen :smile:

Ich habe mich sehr zurückhalten. :smile:

oh. Gut. Weil ich bin ja auch nur ein Mensch, und sensibel noch dazu.

Da ich mich mit

Erwachsenen beschäftige, sehe ich oft das Ergebnis, was Eltern
trotz bester Absichten anrichten. Und deshalb werde auch ich
angriffslustig, wenn jemand etwas vertritt, was ich für
gefährlich oder schädlich halte.

Also dass Eltern viel anrichten können ist bekannt. Aber trotz bester Absichten? Kommt wohl drauf an. Also ich denke wenn ich mein Kind liebe, wenn ich dafür sorge dass er eine sichere Bindung bekommt, wenn ich ihn unterstützend ins Leben begleite, auch ein bisschen in seine Fähigkeiten vertraue und sein Selbstbewusstsein stärke, und noch so einiges, dann habe ich beste Absichten, und dann kann doch eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Du meinst wohl konkret wenn man dem Kind was aufdrückt was es nicht will, irgendeine bestimmte Schule, jetzt nur mal so als Beispiel. Wir haben ja Pädagogen und Psychologen in der Familie, also bin ich von allen Seiten verdorben und es stimmt dass die sich oft gegenseitig „bekriegen“ jedenfalls sagt die Pädagogin, egal was du machst und wie du es machst, es wird immer irgendwie falsch sein. Du kannst nur versuchen den Schaden in Grenzen zu halten. Und das kannst du richtig gut machen. Also so in der Art hat sie es gesagt.

man, bzw. ich,
neige dann auch dazu erst recht auf meinem Standpunkt zu
verharren.

Das tut (fast) jeder. :smile:

Beruhigend.

Das ist gut. Sollte man tun, ist aber nicht immer leicht.

Man ist bei anderen immer schlauer als bei sich selbst.

Klar. Mit ein bisschen Abstand sieht man die Dinge besser, ich kann auch nicht in einem Buch lesen wenn man es mir direkt an die Nase hält. Deswegen ist es wichtig von Außenstehenden Rückmeldungen zu bekommen. Auch wenn die Einem vielleicht nicht immer passen :frowning:

So jetzt sind wir aber wirklich total vom Thema abgeschwiffen, ich glaub aber dass das grad keinen mehr interessiert, die Fragestellerin ist schon lange von der Bildfläche verschwunden :smile:

Liebe Grüße,
Max

Auch liebe Grüße
Blumenkind

Hallo

wenn ich eine wahrheitsgemäße, unbeeinflußte und umfassende Antwort haben will, muß ich offen fragen.

Ich will aber in diesem Zusammenhang nicht unbedingt eine wahrheitsgemäße, unbeeinflußte und umfassende Antwort haben; es geht hier nämlich nicht um eine Zeugenaussage bei einer Gerichtsverhandlung, sondern darum, sein Kind zu unterstützen.

Es ist absolut sinnlos, sein Kind im luftleeren Raum stehen zu lassen, nur um es auf keinen Fall zu beeinflussen. Natürlich ist sowas nur dann sinnvoll, wenn 1. die Mutter mit ziemlich großer Sicherheit weiß, wie sich das Kind ungefähr fühlt und 2. wenn das Kind sich nicht von der Mutter eingeschüchtert fühlt. Also nur bei einer guten Mutter-Kind-Beziehung, die aber nicht die Ausnahme, sondern sehr häufig ist.

Viele Grüße

Hallo,

ich stimme zu, möchte aber noch was ergänzen, was hier glaub
ich noch nicht genannt wurde. Ich hab mich mal mit einer
Erzieherin darüber unterhalten, wie das in Kindergärten
gehandhabt wird, und sie erzählte, es habe da einen bestimmten
Bereich gegeben, in dem Doktorspiele erlaubt waren.

Ich würde mal behaupten, dass es einen Verstoß der Erzieherin gegen die in den Kindergartengesetzen vorgeschriebenen Aufgaben des pädagogischen Personals darstellt. Ich denke nicht, dass (unbeaufsichtigte) Doktorspiele mit „sinnliche Anregungen und Bewegung“ gemeint und abgedeckt sind:
Auszug z.B. aus dem bayer. Kindergartengesetz §14 Aufgaben des pädagogischen Personals:Das pädagogische Personal hat die Aufgabe dafür zu sorgen,
dass die Kinder die Bildungs- und Erziehungsziele vor allem
durch angeleitetes und freies Spiel erreichen. Hierzu gehören
insbesondere sinnliche Anregungen und Bewegung, Begegnungen
mit der Buch-, Erzähl- und Schriftkultur, der darstellenden
Kunst und der Musik, Experimente und der Vergleich
und die Zählung von Objekten, umweltbezogenes Handeln
und die Heranführung an unterschiedliche Materialien und
Werkzeuge für die gestalterische Formgebung.

Die Regeln waren einfach: Nur auf freiwilliger Basis und es dürfen keine
Gegenstände in Körperöffnungen gesteckt werden.

Erlaubte Doktorspiele in einem Kindergarten halte ich grundsätzlich für sehr bedenklich. Es ist ein Ein Übergriff hinsichtlich der Privatsphäre eines Kindes. Eine Großzahl der Eltern würde dies vermutlich nicht hinnehmen, wenn sie davon wüssten.

Grüße
Tommy

Hallo

Wenn diese also an Stelle des Kindes richtig wütend gewesen wäre, dann denkt sich das Kind wohl, okay, dann muss das was Schlimmes sein, dann BIN ich jetzt auch wütend.

Oder es denkt, es sei etwas nicht in Ordnung mit ihm, weil es nicht richtig wütend ist.

Viele Grüße

Hallo,

ja das kann auch sein. Ist schon ziemlich heikel das ganze.

Schöne Grüße
Blumenkind

Hallo

Das Einzige was ich einräumen könnte, wäre, dass das Wort „wütend“ in dem Falle vielleicht nicht ganz das richtige ist

Ja, dass ‚wütend‘ da wahrscheinlich eher nicht passt, das denke ich auch schon die ganze Zeit, aber ich dachte auch immer, für den einen Beitrag lohnt es sich nicht, das richtigzustelllen, zumal die Fragestellerin hier anscheinend sowieso nicht mehr mitliest, und das Konkrete hier insofern ja unwichtig ist. Ich hätte ja nicht gedacht, dass da noch so viele Beiträge zu kommen.

Viele Grüße