Wie wurdet ihr früher bestraft

Hallo sahara,

die Reaktionen auf Deine Frage sind ja wahnsinnig und für mich persönlich sehr erschütternd. Ich glaub, ich geh zu Fleurop, kauf die Rosen auf und schick sie meinen Eltern.

Aber was mich interessieren würde: wie kommst Du auf diese Frage? Bist Du selber ein betroffenes „Kind“? Oder bist Du Elter? Oder machst Du ein Referat zu dem Thema? Oder war es die reine Lust am Umfragen?

*wink*

Petzi

Hi!

Erziehung durch Schläge wie auch keine Erziehung (was heutzutage scheinbar viele Eltern anwenden) sind beide keine Lösung.

Ein abschreckendes Beispiel sah ich erst gestern im Supermarkt an der Kasse:
Da knuddelt ein etwa 40-jähriger Papi mit seiner kleinen Tochter (etwa 6-7 Jahre). Plötzlich schlägt sie ihm leicht auf den Po - im Spiel halt und wirklich leicht. Nanu, dachte ich, warum tut sie denn sowas?
Meine Frage wurde gleich darauf beantwortet: plötzlich war der Papi nicht mehr so nett und haute gleich zurück und griff sie hart am Arm. Die Kleine haute daraufhin auch feste zurück und der Papi - naja, es war nicht mehr nett, um es mal so zu formulieren.

Sorry, aber Schläge haben hier wohl auch kein tolles Wunderkind hergezaubert. Im Gegenteil, mit 6 Jahren selber schon andere schlagen.
Ist zwar nur ein Beispiel, aber dafür recht anschaulich, wie ich finde…

Gruß,
Sharon

es ist vorbei :smile:

Nein
Hallo!

Und trotzdem sind aus den allermeisten halbwegs „normale“
Menschen geworden, die keine halbe Schulklassen killen, andere
Kinder vor den Zug werfen oder Erwachsene totprügeln.

Nein, das sind wir nicht. Ich habe ganz schön dran zu schleppen.

Das nur mal so zum nachdenken.

Dito.

Damals hat man wegen sowas noch keine Psychose oder
Depressionen oder sonstwas bekommen. Im Gegenteil, am nächsten
Tag war das vergessen und man konnte prächtig angeben damit.

Das kann ich nicht behaupten. Aber in Deinen Augen bin ich sicher ein ganz seltener Einzelfall, oder?

Was mir wirklich ein bischen fehlt heute, ist Respekt. Respekt
vor anderem Leben, vor anderem Denken und vor anderem
Eigentum.

Und was hat das mit Gewalt in der Erziehung zu tun? Was mir an deinem Posting fehlt, ist der Respekt vor dem Grundrecht aller Menschen auf körperliche und seelische Unversehrtheit.

Aber das ist nur meine subjektive Meinung.

Zum Glück.
Zum Pech für Deine evtl. Kinder.

Grüße
kernig

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Hallo,

Da es in meiner Kinder- und Jugendzeit erheblich weniger
Katastrophenmeldungen von Suiziden, Amokläufen usw. gab, und
die allgemeine Lebensituation für Eltern und Kinder deutlich
schwieriger war als heute, ist meine Schlußfolgerung, das die
Erziehung „damals“ nicht völlig falsch sein konnte.

doch, kann falsch sein. Es gab tatsächlich weniger Meldungen. Das
bedeutet aber keineswegs, daß es weniger Ereignisse gab.

Im übrigen ist imho jeder, der behauptet „ein Klaps habe noch keinem geschadet“, der lebende Beweis für das Gegenteil, weil allein diese Aussage den erlittenen Schaden schon demonstriert.

Gruß,

Malte

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Weißt du was?

Die heldische Pose „ich war ein geschlagenes Kind“ sehe ich in
diesem Forum nicht zum erstenmal. Generell scheint mir jedoch
der Generationenkonflikt, das heiße Thema der 1970er-Jahre
einigermaßen abgelascht, heutzutage.

Was ich auch von dir hier lese: Du redest nur Scheiße!

Du hast doch keine Ahnung und willst auch nichts lernen oder akzeptieren!

Deiner Borniertheit wegen verzichte ich auf Erklärungen, das wäre eh vergeblich!

Gruß, Flaschenpost

@Mod: Danke, ich benötige keine Löschbenachrichtigung!

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Hallo bicy,

obwohl es mir schwerfällt dies zuzugeben, so muß man jedoch wie folgt bedenken:

Die Täter von Gestern sind Opfer der moralischen Sichtweise ihrer Zeit.

Damit will ich auf keinen Fall gutheißen, was damals unter Kindererziehung als richtig empfunden wurde, doch finde ich es nicht ok, wenn die jetzigen moralischen Vorstellungen auf die Taten von damals Anwendung finden. Vielmehr soll es uns ermahnen aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Nicht mit einschließen möchte ich ausdrücklich das Verprügeln von Kindern, denn das war schon relativ früh verwerflich.

Gruß

Joschi

P.S. Anmerken möchte ich jedoch ausdrücklich, dass dies in keinster Weise als Zustimmung zu den Beiträgen des Posters Marzeppa zu sehen ist!

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Hi,

ich bin auch so ein „Einzelfall“. Seit ca. 3 Jahren gehe ich regelmäßig zu einem Therapeuten.

Meine Eltern waren, was Bestrafung anging echt kreativ:

Hände, die mit Klebeband auf dem Tisch festgeklebt wurden, damit man beim Essen die Hand neben dem Teller liegen läßt (damals war ich 6 Jahre)

Schläge, gab es hin und wieder auch an den Haaren wurde gerissen. Liebesentzug, naja da ich wohl nicht geliebt wurde kann man auch nicht von Liebesentzug sprechen.

Am schlimmsten empfand ich die psychische Gewalt

Meine Mutter sagte mir, wenn es damals eine Abtreibung gegeben hätte, dann wäre ich nicht auf dieser Welt, da war ich so 5 Jahre alt.

Ich wäre zu allem zu doof und ungeschickt, ich sollte mir doch die Hände amputieren lassen…

Ich kann gar nicht alles aufzählen, der Schmerz sitzt zu tief.

Am schlimmsten war glaube ich, daß ich bis zu meinem 6 Lebensjahr liebevoll von meinen Großeltern erzogen wurde und plötzlich zu einer mir nur von seltenen Besuchen bekannten Frau ziehen mußte, die mich total ablehnte.

Gruß
Tina

moin,

ich habe es heftig mit dem „siebenpenter“ bekommen - das war ein holzstock mit 7 lederriemen dran, den man ueblicherweise zum viehtreiben benutzte…

spaeter war es dann ein fuenfpenter, weil durch haeufige benutzung an mir 2 dieser lederriemen abfgerissen waren…

meine eltern waren mit mir generell ueberfordert, sie kamen als fluechtlinge aus einfachsten verhaeltnissen, ich „sollte es mal besser haben“…

ich hatte es dann auch besser: ich zog sehr frueh aus und hatte bis zum tod meiner eltern nie ein schlechtes gewissen, dass ich mich um sie kaum kuemmerte…
und dafuer danke ich ihnen, dass sie mir diese distanz so ermoeglichten!

gruss
khs

Hi!!
Zumindest ICH war keine heldisches geschlagenes Kind sondern ein mehrfach halbtot geschlagenes Kind…und DU solltest geflissentlich deinen völlig unmaßgeblichen Mist für dich behalten falls das überhaupt möglich ist!
Niemand will solch einen Kram von dir lesen…
Bicy

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Hallo,

ich hoffe mal, die, die keinen Psychoterror und körperliche Misshandlung erfuhren, haben sich in diesem Thread einfach zurückgehalten - und das ist jetzt hier kein repräsentatives Bild von Erziehung in Deutschland! Echt schlimm.:frowning:

Bei uns waren Schläge absolut tabu, sowohl meinem Vater als auch meiner Mutter ist dennoch jeweils einmal die Hand ausgerutscht. Ich kann mich da noch genau dran erinnern - und beide haben sich danach bei mir entschuldigt (obwohl ich im 2. Fall durchaus Mist gebaut hatte). Ich glaube, dass es kaum Eltern geben wird, denen nichtmal die Nerven durchgehen, und davon nimmt ein Kind tatsächlich keinen Schaden.

Für schlechte Noten wurden wir gar nicht bestraft, wobei meine Mutter sich immer furchtbar darüber aufgeregt hat, was schon Strafe genug war, wie ich fand:smile:. Mein Vater war da der ruhige Gegenpol.

Wenn wir Mist gebaut haben (über den üblichen Geschwisterzoff hinaus) gab’s manchmal Fernsehverbot oder auch mal Stubenarrest für einen Nachmittag. (TV war ja eh noch nicht so aufregend damals, Stubenarrest war schon echt die fiese Höchststrafe. ) Insgesamt haben meine Eltern aber immer eher erklärt und klare Ansagen gemacht, warum was nicht ok ist. Es hat funktioniert.

Meiner Mutter war die gewaltfreie Erziehung so wichtig, weil sie selbst so ein misshandeltes Kind war, wie hier teilweise beschrieben - und mein Vater als aufgeklärter 68er Pädagoge hat das aus Überzeugung und ganz bewusst entschieden.

Je älter wir waren (3 Kinder), desto eher verlagerten sich Konflikte auf eine Diskussionsebene. Da wurde sich eben gezofft oder es gab auch mal eine „Familienkonferenz“, auf der gemeinsam besprochen wurde, was schief läuft und wie eine einvernehmliche Lösung aussehen kann. Das heißt: Wir wurden (dann als Teenies) ernst genommen.

LG,

barbara

Ich habe leider die Befürchtung, dass es eben doch recht repräsentativ ist. Ich werde in dieser Meinung bestärkt, da es immer noch klapse als erziehungsmittel verharmlost werden.

Didi ich muß Dich da mal stellvertretend zitieren mit dem Ausspruch „Auf die Finger geben“ - sowas liest man hier öfters. ich will jetzt gar keine neue diskussion lostreten, mit dem hintergrund dieser schilderungen, läßt sich die bedenkenlosigkeit mit der solche aussagen gemacht werden, evtl. erklären. Was sind Klapse gegen die in meinen Augen Folterungen, die hier beschrieben werden.

Ich selber, bin nur einmal geschlagen wurden von meinem Vater und das ist eine Sache, die nach wie vor zwischen uns steht. Ich kann ihn einerseits verstehen, das er sich dazu hinreißen hat lassen - anderseits war ich ca. 10 Jahre und eben ein Kind.

FS

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Hi,

Ich hatte einen „perfekten“ braven, 5 Jahre älteren Bruder. Es
war üblich mir vorzuhalten wie gut er war und wie jämmerlich
und schwierig ich, verknüpft mit einem mir vermittelten nicht
wirklich ausgesprochenen Gefühl für alle Probleme der Familie
verantwortlich zu sein durch meine Art.
Wirklich schlechte Noten hatte ich eigentlich nie und das
schlimmste war wohl meine Unordentlichkeit und erst später
dann meine Revolutionen gegen dieses Dreiheiligkeitsgestirn
Vater, Mutter, Bruder.

Hi,
das ist so schlimm - wenn Eltern dann auch noch die Geschwister gegeneinanderhetzen… Wobei meiner Meinung dann auch das „brave“ Kind manipuliert wird. Als Kind versteht man ja nicht was da abläuft und der andere vielleicht nur den Kopf unten hält und mitspielt damit er es nicht ebenfalls abkriegt.
Teile und herrsche! Für mich ist das intrafamiliäres Mobbing.
Ich habe sehr sehr lange gebraucht bis ich diesen Mechanismus verstanden habe. Mein Bruder hat ihn zum Glück auch durchschaut und wir haben heute ein sehr gutes Verhältniss.

Susanne

Hallo,

ich kann mich euch beiden (kernig und Vorsicht Zickig) nur anschließen.

Sicher ist aus mir ein Mensch geworden, der im Leben klar kommt. Das ich jetzt GUT klar komme habe ich harter Arbeit an mir selbst und einer guten Psychotherapie zu verdanken. Und trotzdem werde ich meine Kindheit wahrscheinlich nie völlig verarbeiten. Es wird mich immer in meinem Sein begleiten.

Gruß

Samira

Hallo,

mir ist noch so viel eingefallen. Deine Frage hat mich ziemlich aufgewühlt.
Letztens fragte meine Mutter „Weisst du eigentlich nur noch schlechte Sachen aus deiner Kindheit, und all das Schöne hast du vergessen?!“ - tja, ist so. Leider.

Ich kann mich nur an Angst, viele, viele Tränen und Schläge ohne Ende und immer wieder Gemeinheiten (Kind: „gell, meine Zähne sind schön?“ - Vater: „Wie kommst du denn darauf?!“ / Eltern: „Du bist so blöd, das gibt es doch gar nicht“ / „Du kannst ja noch nicht mal singen/tanzen/irgendwas, bist zu dumm zu allem“ etc.) erinnern.
Als meinen Eltern (Mutter + Stiefvater) die Hand weh tat, kam ich in ein Heim für „schwererziehbare“ Mädchen, ich muss wohl nicht erst erwähnen dass ich da vom Regen in die Traufe kam. Und was für eine Traufe.

Heute laufe ich zweimal die Woche zur Therapie.
Gruß, C.

Heldische Pose
Genau das meinte ich.
Du rechtfertigst schlechtes Benehmen mit in der Kindheit erlittenem.

Man tut sich letztlich keinen Gefallen, wenn man eine solche Attitüde kultiviert.

Gruß

Marzeppa

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Hallo,

Kind: „gell, meine Zähne sind schön?“ - Vater: „Wie kommst du denn darauf?!“ /

da fällt mir doch eine meiner Lieblingsanekdoten aus meiner Jugend ein:

Katze: „Wie findest Du das (selbst genähte) neue Kleid? Das steht mir doch gut, oder?“

Katzenmutter: „Na, wenigstens bist Du intelligent!“

Beste Grüße

=^…^=

Hallo kernig,

Nein, das sind wir nicht. Ich habe ganz schön dran zu
schleppen.

Aber in Deinen Augen bin ich
sicher ein ganz seltener Einzelfall, oder?

Das tut mir wirklich leid, ich möchte niemanden verletzen, persönlich angreifen oder jemandens Leid herabsetzen mit meiner Aussage.

Ich kenne auch einige Menschen (auch in der eigenen Familie), die in ihrer Kindheit/Jugend heftig rangenommen wurden. Die sind selbsverständlich auch nicht glücklich drüber, haben sich aber trotzdem „normal“ (ein blöder Ausdruck,leider kann ich es nicht besser ausdrücken)entwickelt. Vielleicht fällt es manchen Menschen einfacher, entsprechendes zu verarbeiten, verdrängen oder zu vergessen.

Ich kenne auch welche, die in ihrem Leben völlig abgestürzt sind, allerdings ist das wirklich nur ein sehr kleiner Teil.

Aber das ist nur meine subjektive Meinung.

Zum Glück.

Ja, das ist meine Meinung. Sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß, aber deckt sich mit meiner Lebenserfahrung.

Zum Pech für Deine evtl. Kinder.

Das wird sich zeigen. Wie gesagt, habe ich meine Tochter noch nie geschlagen und habe es auch nicht vor. Aber wenn die immer und immer wieder am Herd rumspielt, dann droh ich ihr irgendwann schon damit, dass ich ihr auf die Finger haue, wenn sie das nicht läßt. Weil ich das besser finde, als wenn sie sich ihre Finger verbrennt oder einen Top kochendes Wasser vom Herd zieht. Was daran demütigend sein soll, wie es jemand anders hier schrieb, versteh ich nicht.

Und ich versteh auch nicht, was Du in meinen Aussagen heraus- oder hineinliest, das schlecht für meine Kinder sein soll.

Der Erziehungsstil „früher“ war im allgemeinen etwas strenger, hatte festere Regeln und engere Grenzen. Das meine ich eigentlich, wenn ich schreibe, dass nicht alles schlecht war.

Ich möchte nicht der beste Freund meiner Tochter werden, sondern der beste Vater. Und so versuche ich sie zu erziehen.

Und glaub mir, ich bin mir trotzdem jeden Tag unsicher, ob es richtig ist, so wie ich es mache. Egal wie sehr man sich Mühe gibt, man macht immer wieder irgendwelche Fehler.

Gruß
Didi

Ich kenne auch einige Menschen (auch in der eigenen Familie),
die in ihrer Kindheit/Jugend heftig rangenommen wurden. Die
sind selbsverständlich auch nicht glücklich drüber, haben sich
aber trotzdem „normal“ (ein blöder Ausdruck,leider kann ich es
nicht besser ausdrücken)entwickelt. Vielleicht fällt es
manchen Menschen einfacher, entsprechendes zu verarbeiten,
verdrängen oder zu vergessen.

Hallo Didi,

kannst du hinter die Fassade gucken, ich denke nicht. Es mag nach Außen den Anschein machen, dass man ein „normales“ glückliches Leben führt. (wobei: was ist schon normal?). Vielleicht kämpfen diese Menschen aber trotzdem noch mit dem in der Kinderheit erlebten, zeigen es nur nach Außen nicht. Oft macht sich das in bestimmten Beziehungsmustern etc. bemerkbar.

Meine Kollegen, Bekannte oder sogar Freunde würden niemals darauf kommen was ich in der Kindheit erlebt habe. Warum auch. Ich bin für sie ein völlig normaler glücklicher Mensch. Dass ich eine Therapie gemacht habe wissen sie nicht.

Nicht jeder geschlagene Mensch wird später auffällig. Das heißt aber nicht, dass er deswegen besser mit der Situation umgeht oder es verarbeitet hat.

Deine Rückschlüsse sind etwas zum Haare raufen.

Gruß

Samira

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Angst ist nicht gleich Respekt
Hallo Didi,

du verwechselst den früheren angeblichen Respekt mit Angst.
Das wird sehr häufig verwechselt, und auch dir kann man es nicht übel nehmen, du hast es SO beigebracht bekommen.

Respekt heißt Wertschätzung und Achtung vor jemanden. Und nicht Angst vor der Strafe, vor den großen, starken Eltern, die so viel Kraft und Möglichkeiten haben der Kinderseele und dem wehrlosen Kinderkörper WEH ZU TUN, um gewünschtes Verhalten damit zu erzwingen.

Man lehrte Kinder „Respekt“ zu haben mit „erzieherischen“ Maßnahmen (Misshandlungen - sei es körperlich oder seelisch).

Ich hatte meine Eltern bei mir bis zu Einschulung. Wenn wir Kinder was verbockt haben, war eine der Strafen in die Ecke auf Maiskörner zu knien.
Dass ich das sehr selten tat, lag ganz sicher nicht daran, dass ich Respekt vor meinem Vater hatte, sondern schlicht und ergreifend, dass ich Angst vor seiner Übermacht und vor der Strafe hatte.

Und gerade DAS, was du heute vermisst: Respekt, fehlte vielen Eltern gegenüber ihren Kindern. Mit Gewaltanwendung lehrten sie uns nur wie Ohnmacht aussieht, nicht wie man jemanden Respekt entgegen bringt.

Klar habe auch ich daraus was Wichtiges gelernt, genau so, wie viele Anderen, die Gewalt und Schrecken erfahren haben: nämlich, dass ich mein Kind niemals auf diese Weise erziehen möchte.

Heutzutage, in der Zeit wo Kinder auch per Gesetz angst- und gewaltfrei aufwachsen dürfen, bedarf es echte erzieherische Fähigkeiten und Qualitäten, Zeit, Mühe und Hingabe, um den Kindern WIRKLICH Respekt beizubringen.

Dass darin viele versagen, heißt nicht, dass die Richtung falsch ist und heißt auch nicht, dass früher alles besser war.
Es fällt nur mehr und deutlicher auf. Nicht nur, weil Medien in der heutigen Welt viel reger und präsenter sind, sondern insbesondere deshalb, weil die „Gewaltkrücke“ weggefallen ist.

Aber das ist nur meine subjektive Meinung.

Gruß
Maja

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