Wieso dauerte der 2.WK soooo lange ?

G. BRAUNBERGER in der FAZ am 11.6.07:

Wenige Tage vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erklärte Hitler den Oberbefehlshabern der Wehrmacht:

„Wir haben nichts zu verlieren, wohl zu gewinnen. Unsere wirtschaftliche Lage ist infolge unserer Einschränkungen so, dass wir nur noch wenige Jahre durchhalten können.“

Das Dritte Reich zog in einen Krieg, den es von Anfang an niemals gewinnen konnte, weil ihm trotz der späteren Ausplünderung besetzter Gebiete die für einen Sieg notwendigen materiellen Ressourcen fehlten.

Aus ökonomischer Sicht ist eher erstaunlich, dass der Krieg so lange gedauert hat.

Die Frage ist,wie du ökonomisch definierst.
Oder woran verdient man wohl mehr ?
Kurze Kriegsdauer = wenig Umsätze in der Rüstungsindustrie
Lange Kriegsdauer = große Umsätze in der Rüstungsindustrie

Außerdem sollte man nicht vergessen,das die Kriegsplanungen ja nicht von Hitler stammen,sondern die Wehrmacht bereits kurz nach dem Ende des 1. Wk „neue Ziele“ setzte und diese Planungen auf eine Kriegsbereitschaft ab 1950 abstellten.

Hallo.

Oder woran verdient man wohl mehr ?
Kurze Kriegsdauer = wenig Umsätze in der Rüstungsindustrie
Lange Kriegsdauer = große Umsätze in der Rüstungsindustrie

Wieviel Gewinn hat die deutsche Rüstungindustrie bis Ende des WK2 generiert?

vdmaster

Verbranntes nationales Vermögen
Servus,

was der Krieg nationalökonomisch = volkswirtschaftlich gebracht hat, konnte man 1948 am Verhältnis Mark : DM (10 : 1) ungefähr abschätzen.

Schöne Grüße

MM

wieso nur deutsche ??? An Kriegen verdienen alle

wieso nur deutsche ??? An Kriegen verdienen alle

Beantworte doch erstmal nur die Frage nach den Gewinnen der deutschen Rüstungsindustrie.

Aus ökonomischer Sicht ist eher erstaunlich, dass der Krieg so lange gedauert hat.

Wenn man der absolute Herrscher ist und die Leute nicht zwangsläufig angemessen bezahlen muss, sondern sie auch mit der Androhung des Todes zum Arbeiten motivieren kann, und wenn einem irgendwann alles egal ist, außer dass der Krieg noch recht lange dauern soll, dann hat man noch einige Möglichkeiten, auch wenn kein Geld mehr da ist.

Darf ich dich einmal daraufhinweisen,das im 3.Reich alles penibel zwischen sowohl dem Reich und der Wirtschaft als auch zwischen den einzelnen Reichsbehörden abgerechnet wurde.

Siehe dazu

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21048434.html

Firmen verzichten auf nichts,nur den kleinen Mann hat man ausgebootet.

1988 wurden die letzten Kriegsschulden des 2. Wk bezahlt und nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 2010 die letzten des 1.Wk.

Hitler war nur eine Marionette,die den Kapitalisten allerdings aus dem Ruder gelaufen ist.

Du meinst also, dass die Wirtschaft/Industrie den Krieg deshalb untertuetzt hat, damit sie mehr „Kohle“ scheffeln konnte?

Hitler war nur eine Marionette,die den Kapitalisten allerdings
aus dem Ruder gelaufen ist.

Hitler war nie im Ruder, er war auch nie Marionette. Mag sein, das einige Vertreter des Grosskapitals gedacht haben, ihn „führen“ zu können. Spätestens ab '33 waren die dann aber auch ausschliesslich Befehlsempfänger.

Es geht immer um Geld

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Mag sein, das einige Vertreter des Grosskapitals gedacht haben, ihn „führen“ zu können.

Nicht gedacht,sondern auch gemacht

Spätestens ab '33 waren die dann aber auch ausschliesslich Befehlsempfänger

Wohl kaum,das passierte erst 1942 mit der Ernennung von Speer.

Wie lange hätte er denn dauern sollen?
Hallo,

Das Dritte Reich zog in einen Krieg, den es von Anfang an
niemals gewinnen konnte, weil ihm trotz der späteren
Ausplünderung besetzter Gebiete die für einen Sieg notwendigen
materiellen Ressourcen fehlten.

Das ist in der Rückschau sicher richtig. Es führt hier m.E. in die Irre, den Krieg wieder als „einen“ zu sehen. Bis Barbarossa (Mitte 41) wurde Hitler in Deutschland (und großen Teilen Europas!) schon fast als eine Art europäischer Friedensstifter angesehen, der Krieg (zahlreicher Verbündeter) gegen Russland als nicht unmöglich erachtet. Die sofortige Hilfe von England und USA war auch nur in der Rückschau sicher vorhersagbar.

Gruß
achim

Hallo,

Bis Barbarossa (Mitte 41) wurde Hitler in Deutschland (und großen
Teilen Europas!) schon fast als eine Art europäischer
Friedensstifter angesehen

Das ist mal eine interessante These. In welchen Teilen Europas und von wem im DR wurde Hitler von 09/39-06/41 als Friedensstifter angesehen? Spanien unter Franco und von der SS?

Die sofortige Hilfe von England und USA war auch nur in der Rückschau sicher
vorhersagbar.

Klar, es war nicht abzusehen, dass gemäß einer bestehenden und auch Hitler bekannten Garantiezusage GB und F militärisch gegen das DR vorgehen würden. Deswegen kam es völlig überraschend, dass F und GB einen Tag nach dem Überfall auf Polen ein Ultimatum an das DR stellten. Und noch weniger „vorhersagbar“ war es, als F und GB nach weiteren 24 Stunden dem DR offiziell den Krieg erklärten.

vdmaster

Die Frage ist,wie du ökonomisch definierst.
Oder woran verdient man wohl mehr ?
Kurze Kriegsdauer = wenig Umsätze in der Rüstungsindustrie
Lange Kriegsdauer = große Umsätze in der Rüstungsindustrie

So ein absurder Blödsinn. Mit der Rüstungsindustrie hatte das ganze nichts aber auch gar nichts zu tun. Wenn man dieser Schwachsinnigen Logik folgt hätte die böse Rüstungsindustrie ja den Abwurf der Atombombe auf Japan verhindern müssen um den Krieg nach 2 Jahre dauern zu lassen…

Klar, es war nicht abzusehen, dass gemäß einer bestehenden und
auch Hitler bekannten Garantiezusage GB und F militärisch
gegen das DR vorgehen würden. Deswegen kam es völlig
überraschend, dass F und GB einen Tag nach dem Überfall auf
Polen ein Ultimatum an das DR stellten. Und noch weniger
„vorhersagbar“ war es, als F und GB nach weiteren 24 Stunden
dem DR offiziell den Krieg erklärten.

Ich denke, das aufgrund des vorherigen Verhaltens der Westmächte Hitler davon ausgehen konnte, das auch der Angriff auf Polen folgenlos bleibt. Und letztlich blieb es ja zunächst bei der Kriegserklärung, eine nennenswerte Entlastung Polens fand nicht statt. Von einer „Garantiezusage“ im Wortsinne kann man daher kaum sprechen.

Gruss Goetz

Hallo,

Ich denke, das aufgrund des vorherigen Verhaltens der
Westmächte Hitler davon ausgehen konnte, das auch der Angriff
auf Polen folgenlos bleibt.

Er ging vielleicht davon aus, hatte sich damit aber gründlichst verzockt. Ein Zeichen seiner - die Realitäten ausblendenden - Überheblichkeit.

Und letztlich blieb es ja zunächst bei der Kriegserklärung, eine nennenswerte :Entlastung Polens fand nicht statt. Von einer „Garantiezusage“ im Wortsinne kann
man daher kaum sprechen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Britisch-franz%C3%B6sis…

Die Kriegserklärung war unter dem Strich (zummindest für F und GB) der wichtigere Faktor. Global weniger interessant wäre die Entlastung Polens durch übereilte Aktionen gewesen.

Gruß
vdmaster

1 Like

Ach wirklich ???

So ein absurder Blödsinn. Mit der Rüstungsindustrie hatte das ganze nichts aber auch gar
nichts zu tun .

Deswegen haben wohl auch alle Rüstungsfirmen die Weltkriege so gut überstanden und
bestehen bis heute weiter.

Und Atombomben waren zu der Zeit damals noch normale Waffen,die man glaubte beherrschen zu können.
Du begehst den kardinalen Denkfehler,unsere heutige Sicht der Dinge auf die damalige Zeit anzuwenden.

Hallo,

Die sofortige Hilfe von England und USA war auch nur in der Rückschau sicher
vorhersagbar.

Klar, es war nicht abzusehen, dass …

Hier argumentierst du ins Leere, denn das Zitat gegen das du sprichst bezog sich m. E. auf

…(gegen Russland)…

Damit sind die Garantiezusagen für Polen in diesem Zusammenhang wohl irrelevant.

Gruß
Werner

Hallo,

falls es nur um die UdSSR ging, so war dies auch ein Tagtraum Hitlers.

  1. GB hatte den Angriff der UdSSR auf Ostpolen nicht mit einer Kriegserklärung beantwortet.

  2. Allenfalls, dass die USA sofort nach Beginn des Unternehmens Barbarossa die UdSSR in ihre Hilfslieferungen aufnahmen, konnte überrascht haben. Dies aber nur, falls man sich den Blick von der „Feindschaft der Systeme“ (Kommunismus vs. Kapitalismus) verstellen ließ. Rückblickend (50er und 60er Jahre) mag evtl. der ein oder andere Westpolitiker sich geärgert haben, dass man mit NS-Deutschland nicht gegen die UdSSR paktierte.

vdmaster