Zertifizierung FFP2

Hallo,

ich bin verwirrt.

Als ich mich telefonisch bei einer Apotheke nach einer FFP2*-Maske erkundigte, nannte mir die Apothekerin eine waschbare** FFP2. Ich habe nachgefragt, ob die zertifizert sei - ja, ja, sei sie.

Ich wusste bisher nicht, dass es das gibt, habe recherchiert und bin nicht wesentlich schlauer. Ich habe nur waschbare FFP2 gefunden, bei denen jedenfalls nicht ausdrücklich stand, dass sie zertifiziert seien, oder ein Verweis aufs CE angegeben war.

Ich habe aber keine Ahnung, wie sich das mit der Zertifizierung nun verhält. Weiß das jemand und kann mich aufklären, ohne dass ich das Internet leer lesen muss?

  • Wenn etwas (rechtmäßig…) als FFP2 bezeichnet wird, ist es dann zertifiziert? Nur das Material oder auch das Produkt?
  • Kann ich mich darauf verlassen, in einer Apotheke zertifizierte Masken zu bekommen?
  • Wenn etwas kein CE hat, ist es dann nicht zertifiziert?
  • Worauf außer dem CE muss ich noch achten?

*Meines Wissens ist die große Maskenknappheit derzeit vorbei. Ich halte es für vertretbar, für bestimmte Situationen eine zu kaufen.

**Ob eine waschbare überhaupt sinnvoll ist, sei dahingestellt - soweit ich sehe, kann man sie nicht richtig heiß waschen. Sie dient mir hier nur als Aufhänger, die Frage gilt unabhängig davon.

Ich möchte doch nur sagen „Eine FFP2-Maske, bitte“ und eine echte, sichere verkauft bekommen, ohne ein Selbststudium im Medizinproduktegesetz und in Zertifizierungswissenschaften absolvieren zu müssen!

Viele Grüße,

Jule

Es wäre doch mal spannend zu wissen, was für eine Zertifizierung die Dame meint. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bzgl. Masken auch Apotheker leidenschaftlich Unsinn verbreiten. (Beim Tipp, eine Metall haltige Maske in der Mikrowelle aufzubereiten, fliegt einem diese wenigstens nur um die Ohren und nicht der Virus in die Nase) Nein, in begrenztem Umfang dürfen die auch Blödsinn verbreiten. Ist ja mit der Überprüfbarkeit dann eh so eine Sache.

Ich weiß nicht einmal, inwieweit die Bezeichnung ffp2 überhaupt geschützt ist. Relevant ist tatsächlich das CE-Zeichen und darauf würde ich auch nicht verzichten.
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html
Das mit der Waschbarkeit erstaunt mich. Es gibt eine klare Handlungsanweisung des RKI, die eigentlich gar keine Wiederverwendung vorsieht. Diese ist durch die Knappheit des Materials in einer Empfehlung aufgeweicht worden. Allerdings unter sehr strengen Bedingungen.


Mir erschließt sich nun überhaupt nicht, wie das funktionieren soll, wenn es wiederverwertbare Masken geben soll, mit der „Reinigungsempfehlung“, sie bei 40 Grad zu waschen.

Ich würde davon die Finger lassen. Es sei denn, es kommt jemand mit einer Regelung um die Ecke, die mir entgangen ist.

Auch ich habe für bestimmte Notfälle ein paar FFP2-Masken hier zu liegen und bisher nicht gebraucht. Wenn ich die brauchen würde, würde ich sie nicht wiederverwenden wollen!

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Hallo,
das geht gut und ist wirksam, bei Steinstaub, Holzstaub usw wofuer die Masken gedacht sind. Die werden dann schoen sauber, optisch gut.
Die Corona-Viren rauswaschen benoetigt allerdings hoehere Temperatur. Die ueblich Totmachungstemperatur fuer alle lebenden Eiweisse, so ueber 60 Grad mindestens, deshalb werden dem Hobby-Bastel-Waescher fuer seinen Kochtopf sichere 90 Grad empfohlen bei Corona Abtoetung
Ernsthafte FFP2 Verwendung im Krankenhaus geht von Einmalbenutzung aus. (sofern genug vorhanden sind)

Ich gehe mal davon aus, Jule hat hier (zudem im Gesundheitsbrett) gefragt, um sich ihren Schreibtisch zurecht zu sägen.

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Lies mal was die maske koennen muss von einem Hersteller,
wieviel Prozent von Farben, Aerosolen, Staub
http://www.uvex-safety.com/de/wissen/normen-und-richtlinien/atemschutzmasken/die-bedeutung-der-ffp-schutzklassen/

Es ist schwer, das allgemeinverbindlich zu bestätigen. Zur Zeit der großen Maskenknappheit habe ich für das lokale Krankenhaus und noch ein paar weitere Masken importiert, es gibt gewisse Standards, die diese Institutionen eingehalten sehen möchten, das ist auch vollkommen nachvollziehbar und kein Problem. Auch gibt es recht scharfe Kontrollen und inzwischen Herstellerverzeichnisse mit zertifizierten Herstellern im Ausland. Wenn ich vor der Situation stehen würde, würde ich der Apotheke vertrauen, aber ich weiß ja auch, wo sie die Masken her haben :wink:

CE wird gerne auch China Export genannt, so manches Zertifikat ist weniger wert als das Papier, auf dem es ausgestellt wurde. Trotzdem ist die CE-Kennzeichnung bei PSA ein Muss.
Hier
https://www.eu-esf.org/covid-19/4513-covid-19-suspicious-certificates-for-ppe
sind verdächtige CE-Zertifikate aufgeführt

Zu weiterführenden Infos bzw. Mehrfachverwendungen kann ich nur auf den entsprechenden Hersteller verweisen. 3M hat zB geprüft, wie man die Maske sterilisieren kann ohne die Filterfunktion zu beeinträchtigen, das gilt aber natürlich nur für deren Masken, außerdem habe ich hier den Testbericht nicht greifbar.

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Danke Euch schon mal!

Die Waschbarkeit ist mir letztendlich wurscht, ich möchte nur sicher sein können, dass was immer ich kaufe dann auch wirklich und wahrhaftig den FFP2-Standard erfüllt. Und da ist eben die Frage, ob ich einer Angabe FFP2 in der Apotheke genügend vertrauen kann oder was das heißt, falls die Apothekerin bei dieser Maske Unsinn geredet hat.

Trotzdem für neugierige Geister hier ein Angebot so eines waschbaren Dingens aus einer Apotheke (nicht meine!) ohne weitere Angaben.

Hier eine, die FFP2 zwar nicht im Namen, aber in der Beschreibung führt („entspricht dem FFP2-Standard“, was auch immer das heißen mag). Mit CE-Zertifikat, aber das scheint eine andere Norm zu sein als die, die das BfArM nennt.
Pffff, ich muss wohl doch ein Studium beginnen?

Ich denke mal, die Waschbarkeit ist nur ein zusätzliches Gimmick - man kann so wahrscheinlich Schweiß herauswaschen. Fürs Abtöten der Viren dürfte das gleiche gelten wie für die Aufbereitung der anderen, nicht waschbaren.

(Auch, wenn mir immer noch niemand plausibel machen konnte, warum das Virus auf der Hand innerhalb von kürzester Zeit mit kaltem Seifenwasser vernichtet werden kann und auf der Maske nicht - ich werde mich fein artig dran halten.)

Wäre halt nur interessant, ob die die gleiche Schutzwirkung haben oder nicht bzw. ob eine andere FFP2 immer verlässlich ist. Ich werde mal die Nummer der betreffenden Norm auswendig lernen, grmpf.

Viele Grüße,
Jule

Würde ich nicht kaufen, da keine Angaben zur CE-Kennzeichnung. Aber du ja auch nicht.

Einspruch. Ein CE-Zertifikat ist keine Norm, sondern ein Zertifikat, welches nach Prüfung an einen Hersteller vergeben wird. Da gibt es also nicht nur eins…

Für die Nonplusultra-Schutzwirkung muss die Maske richtig dicht sitzen, dafür musst du eine Dichtigkeitsprüfung machen. Habe gerade nur diesen Link parat


Bei der Variante supersicher auch an die Augen denken.

Ja, man lernt Sachen, die man gar nicht lernen wollte…

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Ich habe das so verstanden, dass die Maske durchaus zertifiziert ist, nur nach einer anderen Norm - also möglicherweise nicht als medizinische Maske, sondern als Modeschmuck oder weiß-der-Fuchs-was. Und dass die Nummer beim CE angibt, nach welcher Norm das Zertifikat vergeben wurde. Ist das falsch?

Ach nein, ich habe nicht unmittelbar vor, mit Infizierten in engen Körperkontakt zu gehen. Aber es gibt einzelne Situationen, in denen ich mich nicht darauf verlassen will, dass die anderen schon Abstand halten und Maske tragen werden, und in denen ich nicht einfach weg kann. Eine Zugfahrt zum Beispiel.
Wie sich das alles noch entwickelt, ist ja auch nicht sicher.

Viele Grüße,

Jule

Warnungen zu einzelnen Masken


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FFP Masken sind Arbeitsschutz zu Staub, Lack … nach eigentlicher Bestimmung.
Abweichend von der o.g. Einordnung können FFP-Masken in Ausnahmefällen auch gem. § 2 Abs. 4a des Medizinproduktegesetzes (MPG) als Medizinprodukte im Verkehr sein, wenn sie …
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html

In Zeiten von Corona ist es wohl erstmal wichtig, überhaupt einen Mundschutz zu tragen. Ich persönlich nehme die Masken, die ich auch bei 90° waschen kann. 60° bringen überhaupt nichts, da bei dieser Temperatur keine Viren abgetötet werden. Wichtig ist nur, dass Du die Masken dann täglich wäschst. Zusätzlich behandle ich meine Masken nach dem Waschen mit Desinfektionsmittel. So fühle ich mich eigentlich gut geschützt, vor allem, weil ich sowieso im Homeoffice arbeite und die Masken eigentlich nur zum Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln benötige.

Meinen Kindern habe ich witzige Gesichtsmasken gekauft, die zudem atmungsaktiv sind, da sich die Kinder am Anfang etwas dagegen gewehrt hatten. Nachdem ich den Kids aber mehrfach erklärt habe, was alles passieren kann, sind sie mittlerweile einsichtig.

Neugierig bin, mit welchem Desinfektionsmittel du das machst.

Hallo,

ach, bitte jetzt nicht alles rund um Stoffmasken diskutieren.

Ich habe ja eine konkrete Frage zu zertifizierten Masken gestellt. In diesem Zusammenhang interessieren mich die Stoffmasken nicht.
Sie erfüllen einen anderen Zweck.

Viele Grüße,

Jule

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Es jede aber dezidiert nach FFP2 gefragt :wink:

Das würde ich nicht unbedingt machen, denn es kann die Schleimhäute reizen:

Desinfektionsspray

Medizinische Experten raten dringend ab, Masken mit Desinfektionsmittel zu besprühen. Die Partikel des Desinfektionssprays können zu einer Reizung der Nasen- und Mundschleimhäute führen. Bei Asthmatikern beispielsweise kann dies zu massiven Atemproblemen führen.
Quelle: ua https://www.hr1.de/programm/besser-leben/so-reinigen-sie-ihren-mundschutz-richtig,corona-behelfs-schutzmasken-richtig-reinigen-100.html

Scnr:

Den gibt es bei Vollkontakt-Sport wie Boxen etc. :wink:

Der TCCS-Standard ist vietnamesisch, allerdings wurde die Maske nach CE-Standards geprüft.
Mich macht beim verlinkten Beispiel aber stutzig, dass keine Norm angegeben ist, das mag aber der Unerfahrenheit der Shop-Betreiber geschuldet sein. Auch sieht die Zertifikatsnummer etwas anders aus als üblich und lässt sich nicht abfragen.

Grundsätzlich ist PSA wie folgt zu Kennzeichnen:
Eine geprüfte und zugelassene Maske erkennt man am CE-Kennzeichen, gefolgt von der vierstelligen Kennziffer der Benannten Stelle (z. B. CE0121) und der Nennung der angewandten Norm EN 149:2001, A1:2009 bzw. EN 149:2009-08 auf dem Produkt und der Verpackung.
(Schöne Zusammenfassung der IHKen zB https://www.dortmund.ihk24.de/international/aktuelles/coronavirus-internationalseite/import-und-herstellung-von-schutzausruestung-4761068#titleInText1)

Ohne CE-Kennzeichnung hätte sie nur ausnahmsweise und nur für medizinisches Personal in Verkehr gebracht werden dürfen. Mit CE darf sie dann jeder erwerben.

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Hallo Littlescare,

super, danke!! Ich werde nach entsprechenden Masken Ausschau halten.

Das klingt wenig vertrauenerweckend.

Wenn ich Zeit und Laune habe, schaue ich mir in der Apotheke die Dinger, die die haben, auch mal daraufhin an.

Viele Grüße,

Jule

Viel Erfolg!

Was mir gerade noch auffiel war die falsche Herkunftsbezeichnung, aber das ist eher eine Berufskrankheit…
Auf den Flyern steht fett: aus Deutschland

Etwa später dann allerdings ‚Designed in Germany‘


Dazu dann ein VN-Zertifikat.

Es mag wirklich berufsbedingt sein, dass ich auf solche Tricks wie designed in Germany allergisch reagieren, aber so richtig sauber ist die Kennzeichnung nicht…
(Dazu steht auf auf dem Flyer keine CE-Nummer)

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Habe ich es auf den Augen oder steht da nur etwas von antibakteriell und haben wir es nicht mit einem Virus zu tun?

Deine Augen sind vollkommen in Ordnung, da steht tatsächlich Antibakteriell…

Ist das bei PSA so?
Normalerweise ist es ja so:
Es ist eine Markierung, mit der Hersteller versichert, dass das Produkt die relevanten europäischen Normen einhält.
Bestenfalls hat er das Produkt selber auf Konformität geprüft, schlimmstenfalls hat das niemand je gemacht.

Das CE-Zeichen ist die auf dem Produkt anzubringende Bestätigung, dass eine Konformitätserklärung besteht.