Wirklich?
Letztendlich bist du jemand der zweierlei Mass begrüsst.
Du sagst unerfahrene Faherer müssen deutlicher bestraft werden
und findest das gerechtfertigt.
So nicht richtig. Du unterstellst mir da etwas.
Einerseits geht es hier zunächst nur um junge Führerscheinneulinge im Vergleich zum Rest als ganze Gruppe.
Hier zeigen die Unfallzahlen, dass nicht etwas der Führerscheinneuling an sich das größere Problem ist, sondern die Kombination Alter+Führerscheinneuling. Die Zahlen sprechen eine wirklich drastische Sprache, so dass eine Maßnahme in meinen Augen geboten ist, zumal es hier sehr oft eben nicht nur um Blechschäden sondern um Tote und Schwerstverletzte (mit entsprechenden Langzeitfolgen) geht. Eine Maßnahme könnte sein, der Altersgruppe generell die Fähigkeit abzusprechen, ein Fahrzeug lenken zu dürfen. Oder man ergreift Maßnahmen, mit denen diese Gruppe unter strengere, konsequente Beobachtung gestellt wird, an die kurze Leine genommen wird, bis Erfahrung da ist. Der Führerschein auf Probe ist ein (wirksames!) Mittel, Begleitetes Fahren ein ebenfalls sehr wirksames, wenn nicht noch wirksameres. Wobei m.E. unterschiedliche Zielgruppen mit den Maßnahmen erreicht werden.
Das Problem der älteren Verkehrsteilnehmer ist hier zunächst nicht tangiert! Es ist typische K.O.-Masche, wenn man eine Problemlösung nicht will, auf andere zu verweisen. Das kann man immer und überall machen, dann gäbe es nie eine Lösung.
Trotzdem hier aber ein Einlass zu den Fakten: Problematisch werden erst die Verkehrsteilnehmer ab 75, die als Unfallverursacher zahlenmäßig mehr ins Gewicht fallen. Fakt ist aber auch, dass die daraus resultierenden Schäden nicht ansatzweise in die Nähe dessen kommen, was junge Fahrer verursachen. Das hat mit den Ursachen zu tun, daraus resultierend mit den Verkehrssituationen, aus denen die Unfälle entstehen und konkret, welch Zufall, damit, dass überhöhte Geschwindigkeit als Ursache für besonders schwere Unfälle bei älteren Verkehrsteilnehmer praktisch keine Rolle spielt.
Die Ursachen für die steigenden Unfallzahlen sind bei älteren Teilnehmern ganz andere als bei jüngeren. Gerade deshalb wäre es auch völlig unlogisch, hier mit gleichen Mitteln zu agieren. Da müssen treffsichere Lösungen her. Einen regelmäßigen med. Check fände ich gut, wobei Detailfragen gut zu überlegen sind.
Was man aber auf jeden Fall berücksichtigen muss: Der Führerschein auf Probe bestraft nur diejenigen, die sich nicht regelkonform verhalten! Wer vernünftig, unfallfrei (resp. nicht unfallverursachend) fährt, bleibt unbehelligt. Welche Lösung man auch immer für die Senioren vorsieht, sie muss nicht nur inhaltlich passend sein, sondern sie darf keinesfalls diejenigen bestrafen, die sich regelkonform verhalten und unfallfrei fahren, u.a. weil sie nicht nur angepasst zur Verkehrssituation fahren, sondern evt. körperlichen Einschränkung durch Erfahrung und / oder angepasste Fahrweise kompensieren!